Donnerstag, 26. März 2015

Leifheit überzeugt schlicht und einfach mit guten Zahlen

Der Haushaltsgerätehersteller Leifheit hat seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 präsentiert und seine erst kürzlich zum zweiten Mal angehobenen Prognosen locker erreicht.
"Mit einer stabilen Umsatzentwicklung, einem stark gestiegenen EBIT und einem deutlich verbesserten Periodenergebnis hat der Haushaltswaren-Konzern Leifheit das Jahr 2014 abgeschlossen. Der Konzernumsatz von 220,7 Mio EUR lag um 0,5 Prozent über dem vergleichbaren bereinigten Vorjahreswert. Das EBIT konnte Leifheit im Vergleich zum Vorjahr um 44,3 Prozent auf 21,5 Mio EUR steigern. Dementsprechend deutlich erhöhte sich die EBIT-Marge und lag für das Geschäftsjahr 2014 bei 9,8 Prozent. Das EBIT war von einem positiven Fremdwährungsergebnis in Höhe von 5,1 Mio EUR begünstigt. Der Konzern verbuchte nach Steuern ein Periodenergebnis von 14,1 Mio EUR und erhöhte im Geschäftsjahr 2014 damit unter dem Strich seinen Gewinn um 37,7 Prozent."
Die Strategie des Konzerns, sich auf die beiden Kernmarken Leifheit und Söhnle zu konzentrieren, geht damit voll auf und spült dem Unternehmen viel Geld in die Kassen. Dazu beigetragen haben auch die positiven Währungseinflüsse; der starke Dollar hat weiterhin großen Einfluss auf die Leifheit-Bilanz, immerhin 5,1 Mio. EUR im letzten Jahr. Und seit Jahresbeginn hat der Euro weiter nachgegeben, von 1,21 auf aktuell 1,10 USD und es wird allgemein eine mittelfristige weitere Stärkung des Dollars anzunehmen sein. Im laufenden Jahr dürfte sich der Dollar-Effekt damit nochmals erhöhen und Leifheits EBIT-Marge von guten 9,8 Prozent in den zweistelligen Bereich treiben. Doch nicht nur die Währungsseite bietet Perspektiven, sondern auch die Konzernstrategie "Leifheit 2020", mit der Leifheit als Experte für einfaches und bequemes Reinigen und Pflegen im Haushalt positioniert werden soll. Neben den obligatorischen Kosteneinsparungen sollen neue Produkte und eine stärkere Durchdringung bestehender Märkte die Profitabilität steigern. Unter Umständen auch über Zukäufe.

Zugegeben, bei 50 EUR ist die Aktie mit einem KGV von 20 sportlich bewertet, allerdings steigen EBIT-Marge und Gewinn deutlich an. Das relativiert die optisch hohe Bewertung und die Kombination aus höherer Profitabilität und weiteren positiven Währungseffekten sorgt dafür, dass Leifheit auch auf diesem Niveau weiterhin ein attraktives Investment für Langfristanleger ist. Mit dazu bei trägt bestimmt die auf 1,80 EUR je Aktie angehobene Dividenden, die den Wert auf eine Dividendenrendite von immerhin über 3,5 Prozent bringt. Leifheit beteiligt seine Aktionäre also am unternehmerischen Erfolg und sollte auch künftig weiter überzeugen können: beim operativen Geschäft, bei der Dividende und beim Aktienkurs.

Leifheit befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

4 Kommentare:

  1. Laut Annual Report: "income in Euro, costs in USD and CZK". Nun, wenn der USD teurer wird = ganz schlecht für Leifheit. Nur durch ( überproportionales) Hedging, sind da einmalig EUR 5m extra in den Kassen gespült, allerdings nicht wegen besseren operativen USA Geschäfte.







    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Des "Rätsels" Lösung ist eine andere: Leifheit "hedged" nicht maßlos, sondern sie kaufen teilweise in US-Dollar ein. Die Hauptabsatzmärkte sind Zentral- und Osteueuropa und die USA. Daher profitiert man vom starken Dollar.

      Löschen
  2. Leifheit ist ein gutes Unternehmen, aber die Dividende sollten sie sich sparen und die F+E Abteilung ausbauen, oder einfach dafür sorgen, dass die Produkte nicht mehr so "billig" aussehen. Aber das ist nur mein Konsumenten-Eindruck :)

    Viele Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Moin Chris, ich habe Deinen Artikel zu Dividenden gelesen, teile sie aus Investorensicht jedoch nicht ganz, denn die Dividenden versetzen mich auch bei Langfristinvestments in die Lage, auch in andere Unternehmen zu investieren, ohne meine Aktien verkaufen zu müssen. Insofern freue ich mich über die Ausschüttungen, auch wenn ich so meine Steuern früher zahlen muss und sie so - wie Du ja gezeigt hast - aus der Zinseszinsrechnung herausnehme.

      Was Deine Kritik an den Leifheit-Produkten angeht, bin ich ganz bei Dir. Meine Mutter hatte sich um Weihnachten einen neuen Flaschenöffner/Korkenzieher gekauft und kam damit nicht gleich klar. Als sie mir den hinhielt, habe ich erstmal über "den billigen Chinamist" geschimpft, bis ich das Logo auf der Verpackung sah. Da war ich schon ernüchtert. Allerdings bietet Leifheit neben der Qualitätsware ja auch niedrigpreisige Massenprodukte an. Hier wäre ein anderen Markenname meines Erachtens sinnvoller, um Leifheit selbst als Marke höher zu positionieren. Ich bin mal gespannt, wie das nachher konkret in der Umsetzung der neuen Strategie "Leifheit 2020" aussieht...

      Löschen