Dienstag, 30. Juni 2015

Turbo fürs Depot: Aurelius startet weiteres Aktienrückkaufprogramm

Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius betreibt aktive Kurspflege. So wird regelmäßig über das jeweils aktuelle Zahlenwerk berichtet, CEO Dr. Dirk Markus gibt gerne und häufig Interviews in Finanzblättern und seit einiger Zeit werden sogar unternehmerische Entwicklungen der Tochtergesellschaften veröffentlicht. Doch Anlegerherzen schlagen besonders hoch, wenn das Zauberwort Aktienrückkaufprogramm fällt. Denn Aktienrückkäufe sind ein Wundermittel mit Nebenwirkungen für den Aktienkurs. Und zwar überwiegend positiven.

Heute gab das Unternehmen bekannt, man werde ein weiteres Aktienrückkaufprogramm starten. Dazu sollen in der Zeit vom 01. Juli 2015 bis zum 30. Juni 2016 insgesamt bis zu 2.888.002 eigene Aktien (dies entspricht bis zu 9,1 Prozent des Grundkapitals) zurückgekauft werden, so dass sich das maximale Kaufvolumen des Aktienrückkaufprogramms auf aktueller Kursbasis auf rund 112,5 Mio. EUR beziffert.

 Aurelius (Quelle: comdirect.de)
Nun ist es nicht das erste Mal, dass Aurelius zu diesem Mittel greift und um sich ein Bild zu machen, wie der Einfluss auf den Kurs und den Wert des Unternehmens sein kann, lohnt ein Blick auf das aktuelle Aktienrückkaufprogramm. Bis zum 26. Juni 2015 hat Aurelius bisher 279.998 eigene Aktien zu einem Durchschnittskurs von 31,884 EUR zurückgekauft. Der aktuelle Aktienkurs von Aurelius steht bei 38 EUR und hierzu muss man noch die 2 EUR Bruttodividende hinzurechnen, die kürzlich als Dividende ausgeschüttet wurden. Aurelius hat also für die Rückkäufe 8,927 Mio. EUR ausgegeben und die Aktien stellen einen Kurswert von 11,2 Mio. EUR dar. Der Mehrwert für die Aktionäre ergibt also 2,273 Mio. EUR. Und das ist nicht der einzige...

Denn durch die verringerte Anzahl von Aktien verteilt sich der erzielte Jahresüberschuss auf weniger Aktien (eigene Aktien im Bestand der Gesellschaft bleiben bei der Gewinnausschüttung unberücksichtigt). Der Gewinn je Aktie (EPS) steigt also, auch wenn der absolute Jahresüberschuss stagniert. Das Aktienrückkaufprogramm wirkt sich also wie ein Turbo auf das EPS aus. Und aufgrund dieser "Nebenwirkungen" kommt diese Maßnahme bei den Aktionären in der Regel sehr gut an.

Aurelius befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und bleibt weiterhin einer der Top-Picks in diesem Sektor. Die Aktienrückkäufe dürften den Kurs zusätzlich stützen und beflügeln.

2 Kommentare:

  1. Hallo Michael,
    bei Aktienrückkäufen würde mich weniger der Kurs interessieren zu dem zurück gekauft wurde, sondern viel mehr zu welchem KGV.
    Oft bestehen die Vergütungen der Vorstände zum Teil aus Aktienoptionsprogrammen, weswegen diese dann gerne Aktienrückkäufe beschließen.
    Gut für die Vorstände, weniger gut für die Aktionäre, wenn die Rückkäufe bei zu hohen KGVs geschehen.
    Wie verhält sich das bei Aurelius?
    Zu welchem KGV wurde zurückgekauft? Vergütet Aurelius den Vorstand mit Aktienoptionen?

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    1. Die Kaufkurse sind durchaus interessant, weil Aurelius die Aktien ja deutlich unterhalb des aktuellen Börsenkurses erworben hat - und sie z.B. bei Akquisitionen einsetzen könnte. Würden sie hingegen für Aktienoptionsprogramme verwendet, würde ich das genauso negativ sehen wie Du - dazu sollte man doch bitte neue Aktien ausgeben, denn die "kosten" die Gesellschaft nur 1 EUR. ;-)

      Dein Hinweis auf das KGV ist bemerkenswert, trifft aber bei einer Beteiligungsgesellschaft (und ebenso bei einem Immobilienunternehmen) nicht wirklich gut. Denn die interessantere Stellgröße ist hier ja der NAV, der Net-Asset-Value (Netto-Substanz-Wert). Hierzu macht Aurelius ab und zu mal Angaben (zum 31.12.2014 gab es eine Berechnung). Und auch bei einem reinen KGV-Vergleich muss man ja sehen, welche Branche es betrifft und wie das durchschnittliche KGV des Unternehmens in den vergangenen Jahren war. Wenn es immer so um die 20 pendelt, wären Aktienrückkäufe mit Durchschnitts-KGVs von 16 relativ günstig, wenngleich ein 16er KGV per se ja auf den ersten Blick nicht preiswert aussieht.

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