Freitag, 30. September 2016

Patrizia macht für Samsung-Konzern Commerzbank-Tower-Deal klar

Die im Nebenwerte-Index SDAX gelistete Patrizia Immobilien ist als bankenunabhängiges Immobilien-Investmenthaus für Investoren und Privatanleger tätig und nun scheint ihr ein echter Coup gelungen zu sein. Denn Patrizia erwirbt den Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main als Investment Manager im Rahmen eines Individualmandats für den südkoreanischen Samsung-Konzern. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, allerdings wird über €620 Mio. gemunkelt. Mit der Commerzbank als Mieter wurde ein langfristiger Mietvertrag vereinbart für das Gebäude am Kaiserplatz, das mit seinen 259 Metern das höchste Gebäude in Deutschland ist und als ein Wahrzeichen der Bankenmetropole gilt.

Mit diesem Kauf unterstreicht Patrizia einmal mehr ihre besondere Expertise, die bei immer mehr institutionellen Investoren Anklang findet. Insbesondere Investoren aus Asien setzen bei ihren europäischen Immobilieninvestments verstärkt auf Partizia als Investment-Manager, die allein in den letzten 15 Monaten für asiatische Investoren rund €1,3 Mrd. in Immobilien in ganz Europa investiert hat.

Schon zum Halbjahr hatte Patrizia hervorragende Zahlen präsentieren können. Das operative Ergebnis hatte sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf €231,8 Mio. vervielfacht und auch ohne die sog. Harald-Transaktion wurde das operative Ergebnis um mehr als 90 Prozent auf €23,8 Mio. gesteigert, im Vergleich zu €12,5 Mio. im ersten Halbjahr 2015.

 Patrizia Immobilien (Quelle: finanzen.net) 
Neben dem deutlich gestiegenen Transaktionsvolumen nahm auch das Wachstum des betreuten Immobilienvermögens weiter zu. Dabei spielt Patrizia das Niedrigzinsumfeld immer stärker in die Hände, da immer mehr Anleger, gerade auch institutionelle, händeringend nach rentierlichen Investitionsmöglichkeiten suchen und auf Spezialisten wie Patrizia angewiesen sind. Und so konnten bei institutionellen und privaten Investoren mehr als €900 Mio. Eigenkapital für Investitionen eingeworben werden und damit mehr als doppelt so viel wie im ersten Halbjahr 2015. Insgesamt erhöhte sich das betreute Immobilienvermögen zum 30. Juni 2016 auf €17,2 Mrd. nach €16,6 Mrd. Ende 2015. Nach mehreren kleineren Investments nimmt Patrzia bei den Assets under Management nun mit dem Commerzbank-Tower im Volumen von €600 Mio. einen kräftigen Schluck aus der Pulle.

Meine Einschätzung
Patrizia ist hervorragend positioniert und dürfte auch weiterhin stark davon profitieren, dass die Niedrigstzinsen keine attraktiven Renditen für Geldanlagen mehr bringen und Anleger auf andere Anlagen ausweichen müssen. Der anstehende Brexit und der seit dem Votum massiv einbrechende britische Immobilienmarkt verlagern Anlegergelder in dieser Asset-Klasse weg von den britischen Inseln hin zu den Metropolen Kontinentaleuropas und hier insbesondere in den sicheren Hafen Deutschland. Die angespannte Lage am heimischen Immobilienmarkt bei gleichzeitig günstigen Co-Finanzierungsmöglichkeiten über Kredite birgt enormes Potenzial für das Geschäft von Patrizia. Die Aktuelle Kursschwäche nach der Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 10:1 sollte für langfristig orientierte Anleger eine gute Einstiegsgelegenheit darstellen.

Patrizia befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.

2 Kommentare:

  1. profitiert publity in gleichem Maße vom Anlagenotstand und den niedrigen zinsen??

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    1. Ja, die Investoren und Privatanleger, die Publity ihr Geld anvertrauen, tun dies auch, weil sie mit herkömmlichen Anlagen kaum mehr Renditen erzielen und weil Publity hier Abhilfe schafft. Das Niedrigzins-Szenario beflügelt alle Asset-Manager, ich lege aus diesem Grund ja auch seit einiger Zeit hier einen Schwerpunkt mit meinen Investments. Ob Unternehmensbeteiligungen (Deutsche Beteiligungs AG), Immobilien (Patrizia Immobilien, Publity) oder Fonds-Anlagen (Ernst Russ, Lloyd Fonds, MPC Capital), sie alle zielen auf Investorengelder ab, die sie gewinnbringend investieren. Und selbst sind sie als Co-Investoren mit kleinerem Beteiligungsanteil zwischen 3% und 15% mit an Bord und profitieren so direkt von ihren Erfolgen. Und in der Zwischenzeit über die Management-Vergütungen und Provisionen.

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