Die Abschaffung hat vor allem den Brokern/Banken genützt, denn diese kassieren bei jeder Order Gebühren/Provisionen. Und die Börsenplätze natürlich ebenfalls. Der Gedanke, den langfristigen Vermögensaufbau zu unterstützen, den der Staat sogar mit Zulagen auf Vermögenswirksame Leistungen unterstützt, scheint man hier leider völlig au den Augen verloren zu haben. Doch nun gibt es vielleicht Abhilfe...
Denn es wurde eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht, die Kursgewinne nach 5 Jahren Haltedauer steuerfrei stellen möchte.
"Text der Petition
Der Bundestag möge beschließen, dass Kursgewinne auf Aktien nach einer Haltedauer von mindestens 5 Jahren steuerfrei sind.
Begründung
Das Rentenniveau der gesetzlichen Rente wird künftig mehr und mehr sinken. Zur Sicherung des Einkommens im Alter wird zusätzliches Einkommen erforderlich sein.
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz will dies durch eine Betriebsrente erreichen. Nicht gefördert wird aber die Eigeninitiative beim Aktiensparen: ganz im Gegenteil, seit 2009 wird beim Verkauf der Aktien sogar noch eine Steuer von 25 % + KapErtSt auf den Gewinn fällig! Im Extremfall muss ein Sparer, der das Geld nach vielen Jahr für die Altersvorsorge benötigt, bis zu 1/4 des Betrages an den Staat abführen!
Aktiensparen ist zurzeit die Alternative zum Festzinssparen, wo es kaum noch Zinsen gibt. Eine gute Aktienkultur stärkt auch die Wirtschaft und das wirtschaftliche Verständnis der Bevölkerung!
Ich fordere deshalb: Steuerfreiheit für Aktiengewinne nach einer Haltedauer von mindestens 5 Jahren!"
Je mehr Unterstützer/Unterzeichner die Petition 81977 findet, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Petitionsausschuss des Bundestages eine entsprechende Anhörung ansetzt und sich des Themas annimmt. Allerdings müssen genügend Unterstützter - immerhin 50.000 - innerhalb einer relativ kurzen Frist von nur sechs Wochen gezeichnet haben; die Frist dieser Petition läuft noch bis zum 21.08. - Zeit ist Geld, auch hierbei!
Wer die Petition unterstützen möchte, kann das ganz einfach ▶ hier tun. Und da ich das Ansinnen für sehr sinnvoll und unterstützenswert ansehe, habe ich natürlich auch schon online "unterschrieben".
Vielen Dank für die Initiative!
AntwortenLöschenRS
Was noch in der Beschreibung fehlt sind ETFs und Fonds
AntwortenLöschenGlaubt doch wohl keiner das der Staat freiwillig auf Geld verzichtet. Nette Idee, wird aber so nicht kommen.
AntwortenLöschenNichtsdestotrotz können/sollten wir diese demokratische Möglichkeit wahrnehmen.
LöschenIch hoffe das die Petition in diversen Foren/Blogs gepostet und von vielen Leuten aufgegriffen wird.
AntwortenLöschenSuper, vielen Dank das du dich dessen annimmst :-) Hoffentlich bekommen wir die 50.000 voll...
AntwortenLöschenIch habe mitgezeichnet. Wesentlich sinnvoller wäre es allerdings aus meiner Sicht, wenn es in bestimmtem Umfang möglich wäre, eine Art persönliches Sondervermögen einzurichten, das man nach eigenen Kriterien selber verwaltet und das nach festgesetzten Regeln nur für die Altersabsicherung verwendet werden darf. Bei der Ausgestaltung könnte man sich nach Regeln für die Betriebsrente und die Rüruo-Versicherung orientieren. Es wäre aber kein Versicherungsunternehmen oder Fondsunternehmen beteiligt, sodass Gebühren wegfielen. Aus unerfindlichen Gründen ist der Gesetzgeber offenbar der Meinung, Fonds oder Versicherungen wären bessere Anleger als der Bürger selber. Bei einer entsprechenden Initiative würde ich mich gerne beteiligen.
AntwortenLöschenGute Idee! Und zur Finanzierung dann die Steuern für die erhöhen, die sich keine Aktien leisten können!
AntwortenLöschenJe weniger Anreize zur Armut Leute bekommen, desto mehr Interesse zur Vermögensbildung haben sie. Insofern: toller Vorschlag!
LöschenAktien kann sich JEDER leisten. Es existiert doch nur eine allgemeine Bildungslücke im Bereich Finanzen. Wer sich dagegen stellt, der nutzt das System doch einfach nicht genug aus. Man ist selbst Schuld wenn man z.B. nicht in einen Indexfonds investiert und sein Geld arbeiten lässt. Durch Unwissenheit entsteht Neid.
LöschenSehr gute Aktion, bin dabei, aber leider auch skeptisch. Die Neidargumente werden im Zweifelsfall überwiegen.
AntwortenLöschen.... wer Geld hat und sich (viele) Wertpapiere kaufen kann, wird so also extrem profitieren. Wer sich keine oder nur wenige Aktien/ ETF, etc. kaufen kann, der guckt dann in die Röhre.
AntwortenLöschenAuch wenn es für mich hervorragend wäre, wäre das ein weiterer Kanal, mit dem Geld von unten massiv nach oben verteilt wird.
Aber wieso so kompliziert? Warum nicht an einer Schraube drehen, die schon existiert? Nämlich die Heraufsetzung des Freibetrages, der für jeden schon gilt?
Ich denke aus Sicht des Gesetgebers. Der will nämlich private Vorsorge fördern und Altersarmut verhindern und hat deshalb Instrumente wie die Rüruprente erfunden. Bei Rürup kann man über eine Versicherung Geld in Fonds anlegen (steuerlich gefördert über € 20.000,- im Jahr) und dieses Geld dann später als Rente auszahlen lassen. Sobald man eine Rente erhält,wird das Geld dann von der Versicherung angelegt. Ziel der Maßnahme war vor allem, auch Selbständigen Rentenansprüche zu sichern.
AntwortenLöschenIch würde ein solches, vom Gesetzgeber gewolltes Instrument ohne die für Versicherungen und Fonds anfallenden Gebühren für richtig halten. Denkbar wäre z.B., dass der Staat oder Banken Depots ermöglichen, von denen erst ab einem bestimmten Lebensalter wieder Geld entnommen werden darf - nach vorher festgelegten Regeln.
Gegen ungleiche Vermögensverhältnisse wirkt so etwas natürlich nicht, da sind andere Maßnahmen notwendig. Steuern müssten für eine solche Maßnahme nicht erhöht werden, weil sie nur als Alternative zu bereits vorhandenen Maßnahmen gedacht ist, die ebenfalls steuerlich gefördert werden.
Gute Idee - ich habe das im Freundeskreis weitergeleitet.
AntwortenLöschenIch kann verstehen, wenn man das betragsmäßig in einer Größenordnung deckelt, die irgendwo zwischen dem "normalen" Vermögensaufbau und einer Entsteuerung von Milliardengewinnen liegt - aber der Ansatz ist gut und ja immer noch deutlich konservativer als frühere Regelungen, bei denen die Mindesthaltedauer ja deutlich kürzer war.
Warum genau 5 Jahre ???
AntwortenLöschenund nicht das was vor 2009 war mit der 1 Jahreshaltefrist und danach steuerfrei ?
Mit der privaten Vorsorge durch Rürupp und Riester hat Vater Staat die Bürger in die Hände der Versicherungswirtschaft getrieben. Die will Geld verdienen. Viel Geld. Herr Maschmeyer freut sich darüber heute noch wie Bolle. Rürupp und Riester sind für die meisten schon immer unrentabel gewesen, wenn man es durchrechnet. Das ist der Niedrigzinsphase sowie den hohen Kosten geschuldet.
AntwortenLöschenDie hübschen Beispielrechnungen vor dem Abschluss sind nichts weiter als Nebelkerzen und reine Fiktion.
Man kürzt die gesetzliche Rente (günstiges Umlageverfahren) um 4 % auf 48 %. Beim Riestern soll man 4 % an einen privaten Versicherer (inkl. teurem Vertrieb, etc.) bezahlen, der Geld verdienen will. Finde den Fehler.....
Ich finde das Vorhaben hat wenig Aussicht auf erfolg. Zudem erfordert es wieder organisatorischen Aufwand sowohl beim Broker als auch beim Staat bzw. der Steuerbehörde. Es wäre um ein Vielfaches einfacher, man würde etwas tun, was AD HOC spart und transparent ist und zudem keinen Mehraufwand generiert und das wäre die Anhebung des Steuerfreibetrags auf z.B. 2000-3000€. Es wäre ja auch eine Inflationsangepasste Angleichung denkbar, etwa das mit der Inflation wie bei Floatern auch dieser Satz jährlich angehoben wird.
AntwortenLöschenIch halte den Vorschlag der Petition für gut durchdacht, denn es geht ja darum, den Steuervorteil, der aktuell für unrentable Rentenvorsorge gewährt wird (Riester- und Rürup-Rente), auf rentable Anlageformen (Wertpapiere, sei es Einzelwerte oder ETFs) anzuwenden bzw. gerne auch umzuleiten. Der große Vorteil dabei ist, dass man auf einen bereits existierenden Anreiz des Staates aufsetzt, nämlich selbst für die Rente vorzusorgen. Vielleicht müsste der Anlagezeitraum von 5 Jahren noch etwas hochgesetzt werden, damit der Staat das wirklich als Rentenvorsorge akzeptiert.
AntwortenLöschenMit der Hochsetzung des jährlichen Steuerfreibetrags funktioniert das nicht, denn das fördert nicht zielgerichtet die langfristige Rentenvorsorge, sondern allgemein auch die kurzfristige Geldanlage in Wertpapiere. Und man will ja gerade vermeiden, dass die Leute ihr Geld bereits vor der Rente verprassen und dann dem Staat auf der Tasche liegen...
Was den organisatorischen Aufwand angeht: Hier sehe ich keinen signifikanten Mehraufwand, denn die Broker müssen ja jetzt schon jeden Kauf mit Datum und Einstiegspreis einzeln verwalten, um beim Verkauf dann die richtige Tranche für die Ermittlung des Gewinns (und der darauf berechneten Steuer) heranziehen zu können (FIFO). Das ist der Hauptaufwand. Da dann im Zeitpunkt der Abrechnung noch eine Abfrage auf die verstrichene Zeit einzubauen, wäre denkbar einfach zu programmieren...
auf jeden Falle mitzeichnen! Es stimmt - mit Abschaffung der Spekulationsfrist wollte der Staat nur den Banken helfen - diese kassieren kräftig Provisionen und haben dem Staat wohl über ihre lobby das Gesetz vorgeschrieben. Wir Bürger müssen mündig werden und uns nicht alles von der Industrie/Banken vorschreiben lassen!
AntwortenLöschenDie Unwissenheit über Aktien- und Aktienfonds ist einfach viel zu groß. Für die meisten Deutschen stellen alleine die natürlichen Kursschwankungen schon ein mehr oder weniger großes Risiko dar. Aufklärung ist dringend nötig, die Aktie muss in Deutschland einen wesentlich höheren Stellenwert bekommen. Die Petition könnte einen positiven Beitrag leisten, wenn denn unsere Politiker das Thema verstehen würden und da habe ich zumindest bei vielen meine Zweifel.
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