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Dienstag, 7. August 2018

Deutsche Rohstoff: Das unverstandene Beteiligungsunternehmen erhöht die Gewinnprognose

Die Deutsche Rohstoff AG zeigt sich heute in Blutrot mit heftigen Kursverlusten, die zeitweise die 20-Prozentmarke überschritten und den Kurs unter €20 drückten.

Dabei sah es gar nicht mal so schlecht aus, als die DRAG gestern Abend ihre Zahlen zum ersten Halbjahr 2018 präsentierte. Der Konzern hat nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen einen Umsatz in Höhe von €55,1 Mio. (Vorjahr: €32,1 Mio.) sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von €52,6 Mio. (Vorjahr: €23,5 Mio.) erzielt. Der Konzernjahresüberschuss beläuft sich auf €10,1 Mio. (Vorjahr: €5,0 Mio.).

Der Gewinn liegt also doppelt so hoch wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Vorstand sah sich daher genötigt, mit Vorlage der Zahlen auch die Umsatz- und Gewinnprognose für diese Jahr anzupassen. So erwartet er für das Gesamtjahr nun einen Umsatz zwischen €90 bis €100 Mio. statt bisher €75 bis €85 Mio. und ein EBITDA von €85 bis €90 Mio. statt zuvor €65 bis €70 Mio.

Auf die Anhebung der Umsatz- und Gewinnziele folgte heute das Kursmassaker. Erstaunlich. Oder nicht?

Die Verwirrung der Verwirrungen

Man hat schon von solchen Unternehmen gehört, die ihre Gewinne verdoppeln und ihre Prognosen nach oben anpassen und deren Kurs daraufhin in die Höhe schießt. Nun, die Deutsche Rohstoff AG gehört nicht zu diesen Aktien, so viel ist mal sicher.

Die Frage ist dann aber, woran dieses völlig anderen Verhalten des Marktes liegt. Und da bieten sich einige Interpretationen an, offensichtliche und weiter her geholte.

Was wohl an den Zahlen missfällt

Zunächst enthält der Quartals- und damit Halbjahresgewinn den Gewinn aus dem Verkauf des größten Teils der Assets der US-Enkelin Salt Creek. Dieser Deal wurde im Juni zum Abschluss gebracht und die DRAG erhielt den Kaufpreis von rund $59,6 Mio. in drei Teilen: $40 Mio. in bar, $6 Mio. Aktien des Käufers Northern Oil and Gas und etwa $7,6 Mio. Rückerstattung von Investitionen.

Salt Creek hatte die Flächen im Williston-Basin in North Dakota im Dezember 2016 für $38,1 Mio. erworben und sollte mit dem Verkauf voraussichtlich einen Vorsteuergewinn von rund $12 Mio. erzielen. Nach heutigem Stand ist der Verkaufserlös deutlich höher, denn die NOG-Aktien haben sich seit Bekanntgabe des Deals annähernd verdoppelt.

 Quelle: wallstreet-online.de 
Vermutlich haben einige Anleger nun versucht, eins und eins zusammen zu zählen und kamen zu unwirklichen Ergebnissen. Wenn man einfach das Halbjahresergebnis von $10,1 gegen den Verkaufsgewinn von $12 Mio. gegenrechnet, dann hätte hiernach die DRAG im ersten Halbjahr ohne den Verkaufserlös sogar einen Verlust eingefahren. Autsch. Ein Kurssturz klingt angemessen.

Allerdings... stellen sich dann doch noch einige Fragen: abgesehen davon, dass die DRAG mitteilte, man habe Abschreibungen auf Firmenwerte bei Salt Creek in Höhe von €1,4 Mio. vorgenommen, ist nicht klar, wie hoch der Gewinnanteil des Deals ist, der in die Gewinnrechnung einfloss. In welcher Höhe (wenn überhaupt) wurden die NOG-Aktien eingerechnet und zu welchem Kurs. Wie wurden die Kostenerstattungen angesetzt und welche Auswirkungen hatte dies auf das Halbjahresergebnis?

Ich habe keine Antwort darauf. Der Markt aber auch nicht. Aber er hat schon mal eine Meinung. Und die ist ziemlich negativ.

Gut möglich auch, dass es an den Äußerungen bzgl. der letzten Bohrungen bei Cub Creek liegt, die unter den Produktionserwartungen liegen und somit zu erhöhten Abschreibungen im zweiten Quartal geführt haben. Nach Aussage des Vorstands sollte sich aufgrund von Produktionsanpassungen hier aber im Jahresverlauf kein zusätzlicher Abschreibungsbedarf mehr ergeben.

Andererseits weist die Gesellschaft explizit darauf hin, dass man zwar deutlich mehr gefördert hat im zweiten Quartal, aber aufgrund der Lieferengpässe im Südosten der USA nicht alles Öl abtransportieren und verkaufen konnte. Das schwappt also ins dritte Quartal/zweite Halbjahr. Die Kosten waren also da, die Einnahmen nicht. Würden diese Transportprobleme zum Dauerzustand, bekäme die DRAG (und andere Unternehmen dieser Branche in der Region) ein ernsthaftes Problem, da die Förderung hierdurch de facto gedeckelt würde. Es wird aber an Abhilfe gearbeitet, so dass die überschüssigen Barrel bald abgegolten werden sollten.

Das grundlegende Missverständnis

Ich glaube, die Wenigsten können die DRAG wirklich bewerten - und da schließe ich mich ein. Ich habe den Wert ja schon seit vielen Jahren auf meiner Beobachtungsliste und kann nicht behaupten, dass ich die vorgelegten Zahlen immer in Einklang bringen kann mit meinen Erwartungen. "Irgendwas ist immer", denke ich jedes Mal aufs Neue.

Ich habe mir also überlegt, ob es an dem Unternehmen liegt. Oder an mir, an meiner Denke. Und im Zweifelsfall ist es immer ich, der nicht klar kommt. Und auf dieses Basis kam mir ein Gedanke: der Markt und auch ich sehen die DRAG aus einem falschen Blickwinkel und deshalb verstehen wir sie nicht (immer). Und sie sich selbst auch nicht.

Die Deutsche Rohstoff AG beschreibt sich selbst so:
"Die Deutsche Rohstoff identifiziert, entwickelt und veräußert attraktive Rohstoffvorkommen in Nordamerika, Australien und Europa. Der Schwerpunkt liegt in der Erschließung von Öl- und Gaslagerstätten in den USA. Metalle wie Gold, Kupfer, Seltene Erden, Wolfram und Zinn runden das Portfolio ab".
Die DRAG sieht sich als Explorationsunternehmen und auch der Markt sieht sie so. Aber agiert nicht so und sie ist auch bei genauer Betrachtung kein Rohstoffexplorer. Nein, die Deutsche Rohstoff AG ist ein Beteiligungsunternehmen mit Fokus auf Rohstoffwerten.

Das klingt vielleicht wie Haarspalterei, ist aber relevant. Denn die DRAG fördert nicht selbst, sie ist an diversen Unternehmen beteiligt, die über den ganzen Globus verstreut nach unterschiedlichen Rohstoffen suchen und diese fördern. Der wichtigste Rohstoff und die wichtigste Region ist dabei unbestritten die USA. Die DRAG hat dort eine Tochter, die DRAG USA. Und diese ist an inzwischen vier eigenständigen Töchtern (also Enkelinnen der DRAG) beteiligt, die alle im Bereich der Öl- und Gas-Exploration und -förderung tätig sind. Cub Creek, Elster Oil & Gas, Salt Creek und noch ganz neu Bright Rock. Daneben hält sie Anteile an Lithium Australia, da man kürzlich seine Lizenzen von TIN International in LIT-Aktien (und Bares) getauscht hat. Und man hält Anteile an Hammer Metals sowie an Almonty Industries und einigen anderen, kleineren Projektgesellschaften.

Kommen wir zurück zu den USA, wo die Musik spielt. Die US-Gesellschaften bekommen von der DRAG Eigenkapital und Kredite, mit denen sie Lizenzen erwerben, Bohrungen abteufen und am Ende Öl und Gas fördern. Die Kosten und die Gewinne (oder auch Verluste) fallen bei den US-Unternehmen an und diese sind in den USA steuerpflichtig. Das ist insofern bedeutsam, als dass diese Steuern anteilig erstattet werden (können), wenn in neue Bohrprojekte in den USA investiert wird. Eine Gewinnausschüttung an die DRAG in Deutschland findet regelmäßig nicht statt.

Dennoch fließen die Zahlen der US-Unternehmen bzw. der US-Tochter DRAG USA in die deutsche Konzernbilanz ein. Allerdings nicht alle, denn die US-Unternehmen sind den dort geltenden Regeln verpflichtet, nicht dem deutschen HGB. Das führt dann schon mal zu unerwarteten und unerwünschten Nebeneffekten, wenn Abschreibungen auftauchen, die so gar nicht geplant waren, oder wenn es zu Aktivierungen oder Passivierungen kommt, die niemand auf dem Schirm hatte.

Ich als einfacher Aktionär habe gar nicht die Informationen, um die US-Beteiligungen adäquat beurteilen zu können. Und je mehr an Informationen man sich zusammen sucht und selbst zusammen reimt, desto unschärfer wird das Ergebnis. Das dann allerdings der Maßstab ist, an dem sich das Unternehmen dann messen lassen soll. Kaum fair und auch nicht wirklich zielführend, finde ich.

Bilanzbuchhalter können sich gerne daran versuchen, die einzelnen Zahlen auseinanderzupulen - mir geht es nicht um die Details. Denn "Großes geht verloren, wenn man sich um Kleinigkeiten streitet" besagt eine chinesische Weisheit und deshalb richte ich den Blick auf das Große und Ganze: muss ich jedes Quartal genau prognostizieren können? Muss ich die genau Menge an gefördertem Öl und Gas berechnen können und die exakte Höhe der Abschreibungen und eine möglichst punktgenau Aufstellung der Reserven? Muss ich das als Anleger tun? Muss ich das überhaupt können? Ist das mein Job? Und bringt mich dieser enorme Aufwand irgendwie weiter, macht er mich klüger und zu einem besseren DRAG-Aktionär? Ich glaube kaum.

Die Alternativen

Was bleibt mir aber dann? Blind eine Aktie zu halten, die ich nicht verstehe und nicht bewerten kann, ist kaum erfolgversprechend. Und die andere Konsequenz wäre, einfach diese Aktie links liegen zu lassen.

Oder ich wähle Tor Nummer 3 und betrachte/bewerte die DRAG als das was sie ist: eine Beteiligungsgesellschaft. Und zwar eine, die nach Aussage ihre CEO Dr. Gutschlag, opportunistisch vorgeht. Wo Preise niedrig sind, engagiert sie sich. Wo Preise steigen, baut sie ihr Business aus. Wo reise hoch sind, verkauft sie. So hat sie es mit der ersten US-Öl-Tochter Tekton gemacht und einen zweistelligen Millionengewinn eingefahren. Und zwar fast zum Höchstkurs des Ölpreises, bevor es zum Absturz kam. Wo man dann wieder zurück in den Markt drängte.

Ich betrachte die Deutsche Rohstoff AG als Beteiligungsunternehmen. Und ich bin dort Aktionär, nicht Vorstand. Und das bedeutet, dass ich darauf vertraue, dass der Vorstand sein Geschäft versteht. Dass er die richtigen Entscheidungen trifft, jedenfalls meistens. Und dass es ihm gelingt, langfristig den Wert des Unternehmens und damit der Aktie zu steigern.

Diese Betrachtungsweise hat noch einen anderen Vorteil: sie bringt mich weiter weg vom Kurs. Das ständige Starren auf den Kursverlauf und das Gieren nach den neusten Produktions- und Quartalszahlen erzeugt für mich als Anleger nur unnötigen Stress. Die Richtung muss stimmen, das Unternehmen muss sich positiv entwickeln. Und dazu gehört auch, dass es mal Unebenheiten gibt, Verzögerungen, Rückschläge. Damit muss das Management klar kommen, es muss sich diesen Herausforderungen stellen und sie meistern.

Meine Einschätzung

Kann ich jede einzelne Zahl, jedes einzelne Ergebnis in der kurzen Unternehmensmitteilung nachvollziehen? Nein. Muss ich das? Nein. Sollte ich aber schon. Das Unternehmen hat seine Halbjahreszahlen präsentiert. Es hat seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahreswert verdoppelt und es erhöht seine Umsatz- und Gewinnprognosen für dieses Jahr deutlich. Was muss ich sonst noch wissen? Ja, weshalb Erwartungen und Ergebnisse so oft nicht zusammenpassen. Das macht die Bewertung nicht einfach(er).

Disclaimer: Die Deutsche Rohstoff AG befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot. Ich überlege allerdings, meinen reduzierten Restbestand auch noch in Texas Pacific Land Trust zu tauschen und die DRAG von der Liste zu nehmen.

28 Kommentare:

  1. Du musst wissen ob das reproduzierbar ist.

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  2. sirmike

    das mit dem Abschreibungsbedarf steht so nicht in der Meldung. Abschreibungsbedarf bei CubCreek soll lediglich nicht weiter steigen. So versteh ich jedenfalls die Aussage.
    ansonsten größtenteils Zustimmung, wobei es eben durchaus von Belang ist, wie hoch die Abschreibungshöhe sein wird, denn bei im 2.Halbjahr deutlich niedrigerem Ebitda (wie heute prognostiziert) kann halt durchaus ein Verlust im 2.Halbjahr anstehen. Und dann erscheint die Aktie nicht wirklich günstig, egal ob man den Gewinn gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat. Das wird sich wohl alles erst mit dem Halbjahresbericht klären. Bis dahin bleibt vieles im dunkeln.

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  3. Du musst wissen, wie der Gewinn zustande kommt und ob er nachhaltig ist. Analog Dividendenaktien muss man ja auch wissen, ob die Dividende verdient wird oder von der Substanz des Unternehmens kommen.

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  4. Hi Michael,

    der Kursrutsch ist schon heftig - aber ventuell auch eine gute EInstiegsgelegenheit?

    Wenn man bedenkt, dass der Gewinn bereits höher ausfällt als im kompletten Jahr 2017 und wir aktuell ein KGV von 10 ( nach 6 Monaten ! ) haben lohnt sich ein genauerer Blick.

    Du führst aus, dass die DRAG "Anteile an Lithium Australia hält, da man kürzlich seine Lizenzen von TIN International in LIT-Aktien (und Bares) getauscht hat".

    AUf der Homepage von der DRAG findet man hierzu, dass ein Vorsteuergewinn - nach Vollzug - von 1,5 Mio EUR anfallen wird. Dieser macht sich bestimmt im dritten Quartal dann bemerkbar.

    Zudem ist die erhöhte Prognose vor allem auf zwei Daten bezogen. Durchschnittlicher WTI-Preis 65 USD und Dollar 1,18 EUR - beides ist bisher im dritten Quartal noch nicht über- bzw. unterschritten worden.

    Der AKtienkurs von Northern OIl ist zudem auch seit dem 06.06. ordentlich gestiegen.

    Hört sich also eigentlich alles sehr positiv an - verrückte Börse :)

    Der HJ-Bericht ENde September wird uns bestimmt hierbei weiterhelfen das Ganze besser nachvollziehen zu könne. Oder glaubst du Michael, dass sich der Vorstand genötigt sieht sich davor zu äußern?

    Grüße

    Tobias

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  5. Ein weiterer wichtiger und erschreckender Punkt (außer den Problemen bei manchen Bohrungen) ist auch die in der neuen Prognose nach unten gesenkte Wechselkurs-Prognose auf nun 1,18! (Wechselkursprognose wurde von 1,22 auf 1,18 EUR/US$ angepasst) Dies ist mehr als erwähnenswert! Das Unternehmen hat nun das dritte Jahr hintereinander(!) enttäuscht; heftig! Die Unsicherheit ist da - und die Unsicherheit mag die Börse bekanntlich überhaupt nicht...

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    1. Du sprichst den zentralen Punkt meiner Ausführungen an: wen hat denn die DRAG erneut enttäuscht? Ihre eigenen Prognosen hat sie sogar angehoben! Enttäuschung ist doch vor allem auf Seiten der Anleger entstanden, die aufgrund eigener Berechnungen/Analysen/Vermutungen/Prognosen eine (zu) hohe Erwartungshaltung aufgebaut haben. Und wir reden hier nicht von einem stetigen Provisionsgeschäft, wie ich es bei Assetmanagern so liebe, sondern von Rohstoffexploration. Das Business ist nicht nur zyklisch, sondern höchst launisch und wechselhaft. Und kaum vorhersagbar. Ich schaue regelmäßig auf DMAX- die Goldsucherserien, ich weiß hier voll krass Bescheid (die hatten vo einigen Jahren auch mal ne Öl-Bohrerserie, aber die wurde wohl abgesetzt)! ;-)

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    2. Enttäuschung daher, dass manche Bohrungen Probleme haben und Enttäuschung daher, weil es ohne den Salt Creek Verkauf sehr sehr dunkel aussehen würde!

      Die Q1-Zahlen waren schwach, die HJ-Zahlen sind eine Katastrophe. Man bedenke auch den hohen Ölpreis, Wechselkurs, etc.

      Wann will so richtig Geld verdienen - wenn nicht jetzt? Ohne weitere Bohrungen kann ich mir jetzt schon die kommenden Quartale ausmalen...

      Zudem mehrere Unbekannte: Abschreibungen, Wechselkurs (weitere Kosten / Absicherungen?), was gibt der Boden her, Management, IR, etc.

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    3. Frage, was soll denn an der nach unten gesenkten Wechselkursprognose erschreckend sein? Das ist klar positiv für die DRAG.

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    4. Bei Wechselkursprognosen denke ich immer an die Börsenweisheit der Woche 32/2018 hier auf dieser Seite:

      "Prognosen dienen in erster Linie der Unterhaltung des Publikums."
      (Wendelin Wiedeking)

      Gruß,
      Choleriker.

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    5. Sehe die Prognose von 1,18 €/$ auch positiv, denn abgesehen von der Unvorhersagbarkeit wären 1,18 für die DRAG natürlich zum einen besser, zum anderen erscheinen sie angesichts der aktuellen 1,14 auch viel realistischer!
      Der Kurs war in den letzten 3 Jahren nur für 3 Monate über 1,20, warum sollte die DRAG mit solchen Ausreißern planen?

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  6. Das Problem beim Kurs der DTAG sind die etwa 5.000 !!! Kleinaktionäre. Die Masse versteht das Geschäftsmodell nicht und erwartet, dass sich die Umsätze und Gewinne entwickeln, wie beim Brötchenbäcker um die Ecke. Deshalb wird bei jedem Pups das Excel-Sheet gezückt, neu prognostiziert und gezittert. Und genau DAS macht, was man an den Umsatz- und Ergebnisschwankungen der letzten Jahre sieht, im Falle der DRAG überhaupt keinen Sinn.

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  7. Michael sonst halte ich viel von deinen Beiträgen, aber diesen finde ich schwach. Klar hat DRAG Gewinn gemacht, die könnten von mir aus auch 100 Mio. Gewinn gemacht haben, mir ist das egal, ich will wissen ob das nur ein Einmaleffekt ist oder nicht und aktuell sieht es danach aus. Mit den NOG Aktien hat man vll. aktuell paar Millionen mehr wegen der Kurssteigerung, aber die Abschreibungen sind heftig, im zweiten Halbjahr wird es keine neuen Bohrungen geben und die Förderung bei neuen Bohrlöchern geht relativ schnell zurück. Wir haben ein top Umfeld, Ölpreis ist stark, Dollar ist stärker geworden und dennoch kommt sowas dürftiges raus. Man hat damals gesagt ab 45$ fördert man nachhaltig. Und nun ist das Management nicht selber konservativ sondern rechnet wie der User davor schon anmerkt mit einem ziemlich optimistischen Umfeld (Wechselkurs von 1.18 etc.).

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    1. Die Preissicherung erfolgt mit einem Priceless-Collar, man kann Seite 20 des 2017er Geschäftsberichts entnehmen, dass der Großteil der Produktion aus alten Bohrungen zwischen 45 und 52$ abgesichert ist. Der Ölpreis kann sich also erst in der Sicherung der neuen Bohrungen niederschlagen, und selbst dann sollte jedem klar sein, dass der Preis dieser Art von Absicherung immer eine Deckelung darstellt, wenn es darum geht von steigenden Preisen zu profitieren.

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    2. Wer sich ausschließlich für stetige Einnahmen interessiert, der sollte vielleicht besser in Zahlungsverkehr- oder Leasing-Unternehmen investieren, aber nicht bei einem Rohstoffunternehmen nach Kontinuität suchen.
      "Die DRAG identifiziert, entwickelt und veräußert attraktive Rohstoffvorkommen". Bei diesem Geschäftsmodell dann jegliche Veräußerungsgewinne zu ignorieren, ist für mich nicht nachvollziehbar. Diese Gewinne sind zeitlich nicht planbar, aber das Management strebt danach und hat diesbezüglich in der Vergangenheit mehrfach gepunktet. Daher sind sie auch zukünftig zu erwarten und somit in die erwarteten Gewinne einzubeziehen. Das funktioniert sicherlich nicht mit einfachen Formeln.
      Für mich sind temporäre Gewinnverschiebungen, die den Markt verunsichern, daher immer gute Nachkaufgelegenheiten, so auch diesmal.

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  8. Vermutlich betrachten wir zu sehr die Konzernzahlen, entscheidend sind aber die Zahlen der AG und ich vermute, dass der Veräußerungsgewinn Salt Creek dort deutlicher wird.
    Dass die Töchter ("Enkel") regelmäßig keine Gewinne an die AG abführen überrascht mich übrigens, was könnte da der Grund sein?


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    1. Naja, was soll die DRAG (Mutter) mit dem Geld in Deutschland anfangen? Die Investitionen fallen doch allesamt in den USA an, also belässt man das Geld dort (nur für die Dividendenzahlung benötigt die DRAG in Deutschland ja ein paar Milliönchen).

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    2. na logisch betrachten wir den Konzern. Nur das macht ja Sinn. Es sei denn, dir gehts nur um die Höhe der Dividende.

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  9. Die DRAG ist eben nicht nur ein Beteiligungsunternehmen, sondern fördert und verkauft auch selber. Und wenn letzteres Geschäft schwächelt, während der Ölpreis steigt, würde ich das nicht als minor details abtun wollen, sondern da würde ich ganz genau hinsehen. Würden die Chinesen sicher auch tun ...

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    1. An welcher Stelle "schwächelt" denn das operative Geschäft der DRAG? Man hat im zweiten Quartal alles rausgeholt, was das Bohrprogramm hergibt - und damit die Firma ans finanzielle Limit gebracht (vermutlich hat man auch deshalb Salt Creek verkauft, um schnell Geld in die Kasse zu kriegen). Diese Bohrungen kosten Geld (90% der Gesamtkosten entfallen auf die Bohrungen).

      Und dann sind wir beim zweiten Teil, dem Verkauf des Öls. Einerseits sind die "alten" Quellen noch beim Öl-Preis gedeckelt (war wegen der anteiligen Kreditfinanzierung von den Kreditgebern so gefordert worden; diese Vereinbarung gibt es bei den neuen Quellen nicht mehr) und dann kommt der entscheidende Faktor: man hat einen nicht unerheblichen Teil des Öls zwar fördern, aber nicht verkaufen können! Die Pipelinekapazitäten reichten nicht für den vollständigen Transport. Es fielen also im ersten Halbjahr die Kosten (inkl. der hohen Abschreibungen) an, aber die Einnahmen durch den Verkauf verschieben sich in die zweite Jahreshälfte. Das verzerrt das Bild der GuV schon beträchtlich und macht das erste Halbjahr nur bedingt zum Maßstab für das zweite.

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    2. Hallo Michael! Wie kommst du darauf, dass die Abschreibungen der 9 Mio.€ Umsatz bereits ins 1HJ fallen? Es wird im HJ Bericht von Umsätzen gesprochen. Da sollten die Abschreibungen noch nicht abgezogen sein. ine Erklärung wäre mir sehr lieb :)

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    3. Meines Wissens sind die Abschreibungen an die geförderte, nicht an die verkaufte Menge gekoppelt, denn das Bohrloch verliert ja schon an Wert, sobald das Öl aus dem Boden raus ist. Was danach passiert, ob das Öl verkauft wird oder nicht oder geklaut wird, hat mit dem Wert des Bohrlochs ja nichts zu tun.

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  10. Moin Moin Herr Kissig
    Der Kommentar zur DRAG bringt die Sache genau auf den Punkt. ich bin jetzt als Kleinanleger 34 Jahre im Aktiengeschäft. Mit 24 Jahren angefangen und mein Leitvater war A.Konstolany. Warum habe ich die DRAG gekauft, die ich jetzt 3 Jahre halte - mal mehr der weniger ? 1.Vertrauen in die Führungsetage 2. 7% Beteiligung von BASF 3. Die Story stimmt
    Die DRAG hat drei Bremsklötze an den Versen. 1.Kleiner Wert 2.Das Wort Fracking in Deutschland...sehr schwer 3. Zu viele Zocker unterwegs
    Herr Kissig...weiter so !!

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  11. Ich hatte die DRAG eineinhalb Jahre gehalten und mehrfach aufgestockt, so dass meine Position eigentlich zu groß geworden war, bis ich vor ein paar Monaten mit einem kleinen Gewinn verkauft habe. Kein Bedauern, ich würde nicht wieder einsteigen. "Immer ist irgendwas" trifft es gut bei der DRAG: Kurs steigt - Gewinnwarnung, anscheinend gute Zahlen - Kurs sackt ab.
    Dieses "immer ist irgendwas" sollte man meiner Ansicht nach auch in die Bewertung einbeziehen: der Kurs ist einfach zu erratisch.
    Michael, in Deinem letzten Blog hast Du mit Blick auf die DRAG geschrieben, Du würdest schließlich keine Spekulationsobjekte sondern Unternehmensbeteiligungen kaufen - gut und schön, aber letztlich geht es doch um Rendite und sonst nichts.
    Wenn ich noch DRAG-Atien hätte, würde ich jetzt warten, bis sich der Nebel etwas verzogen hat und der Kurs wieder anzieht, sagen wir, auf 24 Euro, dann verkaufen. Kann imer sein, dass ich falsch liege, aber bei Aktien geht es ja immer um Chamcen und Risiken, und deren Verteilung scheint mir bei der DRAG ungünstig, ohne das in Zahlen festmchen zu können (oder noch zu wollen).

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  12. Hallo Micha, hallo alle,

    ich den Beiträgen kommt oft der Kritikpunkt, dass es keine verbindlichen Zahlen gibt und deshalb einzelne User permanent mit Excel nachrechnen. Eventuell liegt das Problem da. Die Veröffentlichungen der DRAG sind unprofessionell. Man sollte sich schleunigst mal darum kümmern wie und in welcher Qualität die Meldungen erfolgen. Eigentlich hätte man aus dem Desater von 2017 lernen müssen.

    Was auch verunsichert hat und schlussendlich zu Panikverkäufen geführt hat war, die Informationen die einzelne Aktionäre auf ihre schriftlichen Anfragen per Mail von der DRAG erhalten haben. Diese Antworten wurden dann im Forum veröffentlicht, und danach ging der Kurs noch mal sprunghaft nach unten. Das Unternehmen sollte sich die Frage stellen in welcher Qualität und in welchem Umfang Informationen herausgegeben werden.
    Ich für meinen Teil hatte nach dem lesen der Informationen den Eindruck das wichtige Informationen bewusst zurück gehalten wurden. Die Kommunikation muss offen und verständlich erfolgen, alles andere zerstört Vertrauen.
    Mario

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    1. Ich gebe Dir vollkommen Recht, Mario. Komplizierte Unternehmen, wie die Deutsche Rohstoff AG, sollten ein besonderes Augenmerk auf eine offene und nachvollziehbare Public Relationsarbeit legen und die richtigen und wichtigen Zahlen darlegen und inklusive der Zusammenhänge erläutern.

      Man muss den Anlegern erklären, wie das Geschäftsmodell funktioniert und welche Chancen und Risiken es gibt. Und diese dann auch klar benennen, wenn sie sich in den zahlen konkretisieren. Das verhindert keine Verwunderung und keine überhasteten Kurskapriolen, aber es erzeugt Vertrauen in das Management und in das Unternehmen. Und mittel- und langfristig hilft es auch dem Aktienkurs. Weil die Anleger ihr Unternehmen besser verstehen und sich wohler mit ihm fühlen. Und nicht - wie jetzt wieder - sich schlecht bzw. nur partiell informiert fühlen. Ob zu Recht oder zu Unrecht ist dabei nebensächlich. Gute IR bedeutet, sich auf die Bedürfnisse der Anleger und des Kapitalmarkts einzustellen. Nicht, aus Sicht des Unternehmens nur das preiszugeben, wie man es gerne gehabt hätte. Es kommt sowieso immer heraus, also sollte man es gleich offen sagen und dazu stehen. Warren Buffett ist - auch hierbei - ein sehr geeigneter Maßstab. Geradezu vorbildlich, wie er seine Aktivitäten erläutert und vor allem seine Fehler schonungslos und gut analysiert darlegt. Und was Buffett kann, kann jeder. Es tut nur kaum jemand. Die Frage ist, warum nicht...

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    2. Weil das mit der IR nichts zu tun hat, sondern schlicht die Eigentümlichkeit der Rohstoffbranche ist! Da ist dauernd irgendein Indianeraufstand, Wassereinbruch in der Mine, Leck in der Pipeline, Bürgerinitiative, Zufallsfunde, Preisverfall, Gerichtsurteil ... lauter Chancen und Risiken. Jedes Fass Öl hat da fast seine eigene Historie. Deshalb sind die Rohstoffforen ja auch so geschwätzig. Take it or leave it! So wie Buffet ...

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    3. Erstens mal: wie Sie den Terminus "Indianeraufstand" gebraucht haben, ist schlicht diskriminierend und rassistisch. Wenn man ueber die Interaktion mit indigenen Populationen spricht, sollte man sich respektvoller ausdruecken.
      Zweitens: stimmt, bei den meisten Rohstoffpositionen gibt es immer was. Normalerweise sind das Nachkaufgelegenheiten, bei der DRAG... ich kann nur sagen, ich wuerde schauen, dass ich ohne Schaden 'raus komme aus dem Papier. Andere Firmen, gerade aber nicht nur aus dem midstream Bereich, zahlen auch eine deutlich hoehere Dividende, da faellt einem das Warten leichter.

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    4. Ich bin kein Freund ausufernder Political Correctness. In den meisten Fällen macht nicht Verwendung eines Begriffs den rassistischen Inhalt aus, sondern der Kontext und die konkrete Verwendung. Im Gegenzug kann man auch rassistische Meinungen äußern ohne dabei politisch inkorrekte Begriffe zu verwenden.

      Was ist keinesfalls möchte - und dulden werde - sind hier ideologische oder politische Diskussionen. Die kann jeder gerne woanders in epischer Breite führen. Dieses Blog dreht sich ausschließlich ums Investieren, um Aktien! Was bedeutet, dass ich Kommentare, die nicht diesen Vorgaben entsprechen, lösche. Und selbstverständlich auch, wenn ich den Eindruck habe, dass sie inhaltlich (damit meine ich nicht fachlich/thematisch) nicht korrekt sind.

      Also, bitte, konzentriert euch hier auf die Aktien, das Investieren, die Anlagestrategien.

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