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Freitag, 4. Februar 2022

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Friedrich Vorwerk: Energiewendeprofiteur mit Wasserstofffantasie

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Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 02/2022 vom 02.02.2022

Friedrich Vorwerk: Energiewendeprofiteur mit Wasserstofffantasie

Die Friedrich Vorwerk Group SE ist erst seit 10 Monaten an der Börse notiert und hat schon das Wechselbad der Gefühle erlebt, vom gehypten Wachstumswert zum abgestürzten Rohrkrepierer. Beide Extreme waren, wie meistens, übertrieben. Denn hinter dem Unternehmen verbirgt sich ein solider Mittelständler, der in zukunftsweisenden Megatrends aktiv ist – und zwar in der zweiten Reihe.

So ärgerlich und schmerzhaft der Kursverlust von annähernd 50% von der Spitze für investierte Anleger auch ist, bieten sich auf dem ermäßigten Niveau doch erhebliche Chancen. Jedenfalls für geduldige Anleger, die nicht auf den schnellen Euro aus sind, sondern sich an einem aussichtsreichen Hidden Champion beteiligen möchten.

Blicken wir zunächst auf die kurze Börsengeschichte von Friedrich Vorwerk. Der Emissionspreis wurde im März 2021 auf 45 Euro festgelegt und lag damit eher am unteren Ende der Bookbuildingspanne. Der erste Kurs wurde mit 46,88 Euro festgestellt und danach kletterte er bis Mai auf 52,60 Euro an, bevor er im Zuge der allgemeinen Korrektur bei den Wachstumswerten ordentlich unter die Räder kam. Der Tiefstkurs lag Mitte Dezember bei 28 Euro und damit mehr fast 50% tiefer. Inzwischen hat er sich zumindest wieder über die Marke von 30 Euro zurückgekämpft.

Großaktionär MBB

Für Großaktionär MBB war das IPO ein voller Erfolg, der Zeitpunkt ideal gewählt. Der Coronaschock an der Börse war verdaut und die Themen Energiewende und Wasserstoff erreichten einen neuen Höhepunkt, zu dem auch die Robin Hood-Anleger und der Hype bei sogenannten Meme Stocks erheblich beitrug.

Die mittelständische Beteiligungsgesellschaft MBB haben wir Anfang November in Ausgabe 2/2021 ausführlich vorgestellt; Friedrich Vorwerk ist auch nach dem anteiligen Verkauf ihre gewichtigste Tochter und wird in der Bilanz des MBB Konzerns voll konsolidiert. Dabei hält MBB 36% der Anteile und Vorwerk-CEO Torben Kleinfeld weitere 18%.
 

Energiewende als Geschäft

Die Friedrich Vorwerk Group SE ist ein in Tostedt ansässiger Anbieter von Energietransport- und Transformationsinfrastruktur für den Gas-, Strom- und Wasserstoffmarkt. Die Tätigkeiten gliedern sich in vier Geschäftsbereiche.
  1. Unter Engineering werden Lösungen für den Bau von Energienetzen bis hin zur Verfahrenstechnik und modernsten Konzepten für das intelligente Infrastrukturmanagement von Anlagen angeboten.
  2. Energy Grids steht für Lösungen für den Bau von Pipelines für den Transport von Erdgas, Wasserstoff, Fernwärme und Wasser sowie den Bau von Strom-Erdkabeln.
  3. Bei Energy Transformation geht es um Komponenten und Anlagen für die Be- und Verarbeitung von Erdgas, Wasserstoff, Biogas, Strom, Wärme und Wasser.
  4. Und unter Service & Operations werden Dienstleistungen und die komplette Betriebsführung für Energienetze und -anlagen als Turnkey Solutions angeboten sowie komplexe Energieinfrastrukturprojekte realisiert.

Die Vorwerk-Gruppe

Der Konzern agiert mit mehreren selbständigen Tochterunternehmen. Im Juni 2019 hatte MBB 60% an der Friedrich Vorwerk KG übernommen, die dann selbst Ende November 100% der Anteile an der Bohlen & Doyen Bau GmbH sowie der Bohlen & Doyen Service & Anlagentechnik GmbH vom französischen SPIE Konzern erwarb. Das kombinierte Unternehmen hat 2019 mit mehr als 1.200 Mitarbeitern einen annualisierten Umsatz von rund 180 Mio Euro erwirtschaftet.

Im März 2021, unmittelbar vor dem Börsengang, wurde dann die KORUPP GmbH übernommen, die seit fast 70 Jahren auf die Projektierung, Installation und den Service von Systemen für den Kathodischen Korrosionsschutz spezialisiert ist. Mit der Übernahme der sehr profitablen KORUPP sicherte sich Vorwerk die technologische Kompetenz und personellen Kapazitäten, um unterirdische Transportleitungen und Speichersysteme nachhaltig vor Korrosion zu schützen.

Dieses Themenfeld gewinnt durch den Ausbau neuer erdverlegter Stromtrassen im Zuge der Energiewende immer größere Bedeutung. Um erneuerbare Energie von Wind- und Solarparks in die großen industriellen Verbrauchszentren zu befördern, sind alleine in Deutschland derzeit mit Suedlink, Suedostlink und Korridor A-Nord Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 17 Mrd Euro geplant und der neue Wirtschaftsminister Habeck plant bereits weitere Trassen. Insgesamt dürfte Deutschland geschätzt 79 Mrd Euro nur ins Stromnetz mit neuen Nord-Süd-Trassen sowie Verteilernetzen sowie 33 Mrd Euro für das Fernwärmenetz ausgeben müssen.

Mitte November 2021 erwarb der Vorwerk Konzern dann 75% der Anteile an der GOTTFRIED PUHLMANN Gruppe, bestehend aus der Gottfried Puhlmann GmbH und der Gottfried Puhlmann GmbH Havelländische Bauunternehmung. Die Familiengesellschafter bleiben am Unternehmen beteiligt und wollen gemeinsam mit FRIEDRICH VORWERK den Wachstumskurs der Gruppe fortsetzen.

GOTTFRIED PUHLMANN ist als traditionsreiches Familienunternehmen ein namhafter Anbieter von Energieinfrastruktur mit Schwerpunkten auf Kabelbau und Fernwärme. Das Unternehmen erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von mehr als 30 Mio Euro und beschäftigt an seinen Standorten in Berlin, Hamburg, Marne und Husum 260 Mitarbeiter. Vorwerk erschließt durch die Akquisition von GOTTFRIED PUHLMANN neue regionale Märkte sowie zusätzliche Wachstumspotenziale im Strom- und Fernwärmemarkt. Der milliardenschwere Investitionsbedarf in die deutsche Energieinfrastruktur trifft auf insgesamt begrenzte Kapazitäten der Anbieter, insbesondere im Bereich der Hochspannungsinfrastruktur.

Großprojekt Zeelink

Kritiker bemängeln, Friedrich Vorwerk sei nur eine von vielen austauschbaren Tiefbaufirmen und wäre damit einem sehr hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt und erodierenden Margen. Doch das trifft kaum den Kern der Sache. Vielmehr ist Vorwerk bei länderübergreifenden Energieprojekten engagiert, die nur wenige Unternehmen überhaupt stemmen können. Sowohl was die technischen Herausforderungen als auch das Knowhow und die Finanzierung angeht. Exemplarisch zeigt sich dies an den beiden letzten Großaufträgen.

Im September erhielt Vorwerk den Auftrag zur Realisierung der Verdichterstation Legden im Volumen von 50 Mio Euro. Die geplante Verdichterstation ist Bestandteil des ZEELINK-Projekts, einem der wichtigsten Infrastrukturprojekte Deutschlands der letzten Jahre, welches eine zentrale Rolle bei der erforderlichen Umstellung von L- auf H-Gas spielt. Mit der Großanlage in Legden konnte sich FRIEDRICH VORWERK nach der maßgeblichen Mitwirkung an der Verlegung der 216 km langen Erdgaspipeline sowie der Errichtung der Verdichterstation Würselen auch den Zuschlag für den letzten Bestandteil des größten Einzelprojekts im Nationalen Netzentwicklungsplan Gas 2015 und 2016 der Bundesnetzagentur sichern. Hauptbestandteile der Großanlage in Legden sind in der ersten Ausbaustufe zwei Turboverdichtereinheiten mit Gasturbinenstation mit je etwa 13 MW mechanischer Leistung. Für eine mögliche weitere Ausbaustufe kann die Station um eine Verdichtereinheit sowie entsprechende Anschlussleitungen erweitert werden.

Friedrich Vorwerk verwies darauf, dass man im kompetitiven Vergabeverfahren als vollintegrierter Anbieter von Turnkey-Lösungen rund um die Energieinfrastuktur ein breites Leistungsspektrum des Gesamtauftrags abdecken und so den Auftraggeber Open Grid Europe überzeugen konnte.

Und genau das ist der Punkt: der "normale" Tiefbauspezialist kann allenfalls Teilbereiche der komplexen Ausschreibungen abdecken und damit zumeist die Ausschreibungsverfahren gar nicht meistern.

Großprojekt Fernwärme Bremen

Um ein solches handelt es sich auch bei dem Großauftrag, den Friedrich Vorwerk vor einigen Tagen an Land zog. Hierbei geht es um die Realisierung der Fernwärme-Verbindungsleitung sowie der zugehörigen Blockstation in Bremen mit einem Auftragsvolumen von über 45 Mio Euro. Die geplante Fernwärme-Verbindungsleitung bildet einen wesentlichen Baustein der Wärmewende der Stadt Bremen, indem sie klimaschonend erzeugte Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk Bremen in angrenzende Stadtgebiete transportiert. Durch die neue Verbindung kann ein Teil der bisher im Kraftwerk Hastedt zur Fernwärmeerzeugung erforderlichen Steinkohle reduziert werden. Dadurch leistet das Großprojekt einen zentralen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Bremen.

Fernwärme gilt als wesentlicher Baustein zur nachhaltigen Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Bis 2030 soll die Technologie mindestens 30% der Wärmeerzeugung im Gebäudesektor ausmachen - einige Schätzungen halten sogar einen Ausbau auf 45% für realistisch. Für den Aus- und Umbau der deutschen Fernwärmenetze wird vor diesem Hintergrund mit einem substantiellen Investitionsbedarf in Höhe von 33 Mrd Euro und zahlreichen weiteren Großprojekten bis 2030 gerechnet.

Verzögerungen

Nicht nur beim Hauptstadtflughafen BER gibt es Verzögerungen, sondern auch bei anderen Großprojekten. Davon blieb auch Friedrich Vorwerk nicht verschont. Einerseits musste man bereits im ersten Quartal 2021 bei den Prognosen zurückrudern, weil der lange anhaltende Bodenfrost seinerzeit einige Arbeiten verzögerte und dann kam es bei einem großen Kundenprojekt in Dänemark zu Verzögerungen, die ebenfalls nicht von Vorwerk zu beeinflussen waren. Der Effekt ist derselbe und wirkt sich negativ auf Umsatz und Gewinn aus. Dem entsprechend schlecht kam das an der Börse an und ist ein weiterer Grund für den Kursverfall.

9-Monatszahlen

Die dann vorgelegten Zahlen fielen dann aber doch recht überzeugend aus. In den ersten neun Monaten 2021 konnte Friedrich Vorwerk das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahr um 9,7% auf 43,1 Mio Euro sowie das bereinigte EBIT um 7,8% auf 33,7 Mio steigern. Der Umsatz lag nach neun Monaten mit 208,9 Mio Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 221,4 Mio.

Trotz eines witterungsbedingt schwächeren Jahresstarts und einer temporären kundenverursachten Projektverzögerung in Dänemark konnte die Profitabilität der Gruppe dank einer insgesamt erfolgreichen Projektausführung weiter gesteigert werden. Diese Projektverzögerung trug ebenfalls maßgeblich zu dem Umsatzrückgang im dritten Quartal von 7,7 Mio Euro auf nunmehr 76,3 Mio Euro bei. Die prognostizierte bereinigte EBIT-Marge von 16,0% konnte mit 16,2% hingegen im dritten Quartal leicht übertroffen werden, lag jedoch unter dem außergewöhnlich hohen Niveau des Vorjahresquartals.

Während der Auftragseingang von 184,2 Mio Euro nach neun Monaten aufgrund der Verschiebung von Projektvergaben um 9,9% unter Vorjahr lag, erhöhte sich der Auftragsbestand zum 30. September 2021 um 5,0% auf 281,8 Mio Euro.

Trotz der temporären Verschiebung von Vergaben in den letzten Monaten zeichnet sich zuletzt jedoch wieder eine erhöhte Vergabeaktivität insbesondere im Bereich der Fernwärme ab. So planen die Städte Hamburg, Bremen und Berlin auf dem Weg zur Klimaneutralität innerhalb der nächsten Jahre, weite Teile ihres Fernwärmenetzes und ihrer Energieinfrastruktur auf die Anforderungen der Energiewende auszurichten.

Energiewende nimmt Fahrt auf

Neben den Schwerpunktfeldern Erdgas- und Strominfrastruktur dringt Friedrich Vorwerk auch verstärkt in das Segment Wasserstoff vor, insbesondere im Bereich der Elektrolyse- und Wasserstoffpipelineprojekte. Dabei wird die gesamte Kompetenz von der Elektrolyse, Wasserstoffspeicherung, Kompressorstationen und Pipelines abgedeckt.

Im Bereich Strom realisiert der Konzern Hochspannungsübertragungsnetze, Umspann- und Konverterstationen, Power-to-Heat-Anlagen, mit denen elektrische Energie in Wärme umgewandelt wird, sowie die Verlegung von Untergrundkabeln.

Bei Erdgas deckt Friedrich Vorwerk den Rohrleitungsbau, Bau von Hochdruck-Übertragungsnetzen, erdgasbezogene Anlagen, Anlagenkomponenten wie Gasdruckregel- und Messanlagen, Gasfilter sowie Staub-Flüssigkeits-Abscheider ab, aber auch bei LNG-Terminals und Speichern ist man positioniert.

Die EU investiert über 30 Jahre gut 470 Mrd Euro in die Wasserstoffinfrastruktur. Geschätzt werden bis 2040 rund 39.600 km an Pipelines benötigt, um die Wasserstoffversorgung zu integrieren. Neben deren Aufbau müssen auch die Erneuerbaren Energien ausgedehnt und angeschlossen werden. Stromautobahnen zur Verteilung des grünen Stromes werden ausgebaut. Das Erdgasnetz muss erweitert und modernisiert werden, um Versorgungslücken zu vermeiden und es fit für den Wasserstofftransport zu machen.

Dabei ist Erdgas nur eine Brückentechnologie, um eine drohende Stromlücke zu vermeiden, die durch das Abschalten der Kohlekraftwerke entsteht. Und in Deutschland auch durch das Ende der Atomkraftwerke. Deutschland wird daher viele neue Gaskraftwerke bauen müssen und aus der Gebäudebeheizung ist es auf lange Zeit noch nicht wegzudenken. Allein zur Absicherung der Stromversorgung benötigt Deutschland mindestens 23 GW an zusätzlichen Gaskapazitäten.

Weitere Zukäufe geplant

Die Auftragsbücher von Friedrich Vorwerk werden sich damit weiter füllen und das Unternehmen sich auch durch weitere Zukäufe verstärken.

Friedrich Vorwerk weist zum Ende September eine Eigenkapitalquote von 54,7% aus und einen Nettofinanzmittelbestand von 42,4 Mio Euro. Beide Werte liegen gegenüber den Zahlen von Ende 2020 deutlich im Plus, was auch auf den erfolgreichen Börsengang im Frühjahr zurückzuführen ist. Vorwerk ist finanziell also bestens für weitere Zukäufe gerüstet.

Bewertung

Am Ende stellt sich immer die Frage der Bewertung. Auf dem Höhepunkt der Hypes wurde Friedrich Vorwerk mit dem dreifachen für 2022 erwarteten Umsatz bepreist und das war schon sehr sportlich. Aktuell ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis auf 2 gesunken; das ist noch immer nicht billig, aber schon deutlich geerdeter. Und bezogen auf die 2024er Konsensschätzungen liegt es bei 1,4.

Bis 2024 soll der Umsatz auf 440 Mio Euro steigen und der Gewinn je Aktie auf 2,27 Euro. Das KGV betrüge damit 14. Sofern Friedrich Vorwerk diese Erwartungen einhalten kann, sieht diese Bewertung durchaus attraktiv aus. Zumal diese Planungen noch keine weiteren Zukäufe enthalten; die würden noch on top kommen.

Bullcase vs. Bearcase

Der Klimawandel gewinnt weltweit an Dramatik und die Energiewende wird dringlicher. Inzwischen wird auch nicht mehr nur einseitig auf ihre Kosten geschaut, sondern auch auf die enormen Summen, die aufgrund der zunehmenden durch den Klimawandel ausgelösten Katastrophen. Nachdem auch immer mehr Anleger ESG-konforme Anlagen bevorzugen und Finanzmittel in diese Richtung umgeschichtet werden, erhöht sich auch von dieser Seite der Druck auf die Unternehmen.

Es fließt also immer Geld in den Sektor, sowohl durch öffentliche Förderprogramme also auch Investoren. Ein Trend, der sich gerade beschleunigt und über viele Jahren anhalten wird. Vorwerk ist hier aussichtsreich positioniert und wird sich ein gehöriges Stück an Aufträgen abschneiden.

Bremsend wirken momentan noch die verzögerten Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren. Hier ist keine schnelle Besserung auf Seiten der Behörden in Sicht, aber das Nadelöhr wurde inzwischen zumindest als solches erkannt und soll behoben werden. Verbesserungen an dieser Stelle kämen Friedrich Vorwerk sehr gelegen.

Ein weiterer Knackpunkt sind mögliche Projektverzögerungen. Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei über mehrere Jahre laufenden Projekten zu zeitlichen Verschiebungen kommen kann und dem entsprechend Umsätze und Gewinnanteile nicht immer im geplanten Kalenderjahr zu realisieren sind. Diese grundlegende Problematik wird sich immer wieder stellen und Anleger sollten dies immer im Hinterkopf behalten und ihre eigenen Erwartungen nicht alleine davon abhängig machen. Vielmehr sollte auf die mittel- und langfristigen Planungen abgestellt werden und Jahres- oder gar Quartalergebnisse nicht überbewerten.

Die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft wird kein Spurt, sondern ein Marathon. Anleger sollten mit entsprechenden Erwartungen an die Aktien von Friedrich Vorwerk herangehen und eher mittel- und langfristig in dieses Unternehmen investieren. Das dürfte sich dann auch ordentlich auszahlen.

Die 4 wichtigsten Dinge, die man über Friedrich Vorwerk wissen muss

  1. Friedrich Vorwerk plant und baut die Energienetze der Zukunft, sowohl im Gas- und Strombereich wie auch zunehmend im Bereich Wasserstoffinfrastruktur.
  2. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt und werden weiter anschwellen, da immer mehr Geld in den Sektor fließt; staatliche Fördermittel und Investorengelder.
  3. Die Projekte sind oft mehrjährig und es kann dabei zu Verzögerungen kommen, die dann auch negative Folgen für Umsatz- und Gewinnprognosen haben können.
  4. Die Kriegskasse ist üppig dotiert und soll gezielt für weitere Zukäufe genutzt werden, mit denen Friedrich Vorwerk sich breiter und tiefer aufstellen will. Die bisherigen drei Zukäufe waren wertschaffend; hier kommt auch die Expertise der Mutter MBB zum Tragen.

Disclaimer: Habe Friedrich Vorwerk, MBB auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die ausführlichen Bericht. Ich selbst bin auch seit letzter Woche dabei und überlege hier noch aufzustocken. Ein weiteres Groß Projekt mit über 70 Mio aus Hamburg kam diese Woche auch hinzu. Alleine diese drei Meldungen ergeben ja einen Auftragsbestand von alleine 170 Mio. Kann es nicht sein, dass Friedrich Vorwerk in diesem Jahr, auch aufgrund der Verschiebungen aus dem letzten Jahr, positiv überraschen wird. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass wir erst mit Q2 auch aufgrund des Wetters an Fahrt aufnehmen. Ich bin gespannt ob wir noch in diesem Jahr einen weiteren Zukauf sehen werden. Die MBB Führung scheint hier ja immer in Gesprächen zu sein.

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  2. Hallo,

    gute Zusammenfassung. An einer Stelle bedarf es jedoch der Korrektur. Die erworbene Firma Korupp war zuletzt nicht profitabel. Ein Blick in den Bundesanzeiger hätte dies zu Tage gebracht. Dort steht im Jahresabschluss 2020 ein Verlust von knapp 394 TEUR. Pandemiebedingt? Der Kauf war für Vorwerk / MBB somit bestimmt ein Schnäppchen.

    Weiter so.

    Grüße in den Norden!

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