Sonntag, 3. April 2022

"Pure New Energy": PNE erzielt in 2021 Rekordwerte - und dreht jetzt erst richtig auf...

Clean Energy Solutions Provider PNE glänzt mit starken Zahlen. Der Geschäftsbericht für 2021 zeigt: PNE hat die eigene Guidance von 24 bis 32 Mio. EUR mit einem EBITDA von 32,7 Mio. EUR (Vorjahr: 26,3 Mio.) übertroffen. Das EBIT beläuft sich auf 9,3 Mio. EUR (Vorjahr: 8,2 Mio.) und das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,33 EUR (Vorjahr: 0,02). Auch die Gesamtleistung wurde in 2021 auf 252,0 Mio. EUR (Vorjahr: 151,7 Mio. EUR) deutlich ausgebaut.

In der Projektentwicklung wurden große Fortschritte erzielt, trotz einiger Verzögerungen in Folge der Corona-Pandemie. Die PNE-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 Windpark- und Photovoltaikprojekte mit rund 1.076,1 MW/MWp (im Vorjahr nur Windenergie: 461,2 MW) fertiggestellt, verkauft oder mit deren Bau begonnen. Damit wurde dieser Wert gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt und ein neuer Rekordwert in der Unternehmensgeschichte erreicht.

Und der Blick ins Jahr 2022 stimmt noch zuversichtlicher, denn 2021 war ein vergleichsweise schwaches Windjahr. Dabei hat PNE seinen Eigenbestand massiv ausgebaut, während die Strompreise auf neue Rekordwerte hochschnellten. Menge x Preis = Gewinn, so lautet verkürzt die Zauberformel, die auch in 2022 und darüber hinaus für starken Rückenwind sorgen dürfte. Sowohl beim Business als auch beim Aktienkurs.
 
Verglichen mit seinen direkten Wettbewerbern Energiekontor oder ABO Wind hat sich der Kurs eher verhalten entwickelt, trotz des jüngsten starken Anstiegs. Schaut man auf die Bewertung erscheint PNE dennoch teurer als die Peergroup. Das ist einerseits historisch bedingt, andererseits offenbart der Blick unter die Oberfläche ein etwas anderes Bild.

Pure New Energy

PNE hat schwere Zeiten hinter sich, einige Namensänderungen und Strategieschwenks und grundlegende Änderungen in der Aktionärsstruktur. Doch seit einigen Jahren ist das Unternehmen zur Ruhe gekommen und richtet den Fokus alleine auf sehr erfolgreich auf sein unternehmerisches Handeln. Und dabei ist der Name Programm: Pure New Energy.

Die PNE-Gruppe bietet die gesamte Wertschöpfungskette von Entwicklung, Projektierung, Realisierung, Finanzierung, Betrieb, Vertrieb und Repowering von Windparks an Land im In- und Ausland. Auf See werden Windparks bis zur Baureife entwickelt. PNE zählt hier zu den erfahrensten Akteuren am Markt.

Im Jahr 2016 stand PNE finanziell mit dem Rücken zur Wand. Der damalige Vorstand ließ ordentlich Windparkprojekte planen und bauen, aber er verkaufte nur einen kleinen Teil von ihnen. Der überwiegende Teil wurde "gesammelt", um ihn im Paket an große Investoren zu verkaufen. Die Idee dahinter war, dass einzelne Projekte zwar Geld einbringen, aber immer nur kleine Investoren anziehen. Ein gebündeltes Portfolio von entsprechender Größe mit Namen "YieldCo" sollte hingegen auch für global agierende Investoren interessant sein und damit einen höheren Preis erzielen können.

Diese Strategie wurde von vielen angezweifelt. Sie war zuvor unerprobt und strapazierte die Bilanz von PNE enorm. Denn die Kosten schlugen in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz voll auf, während die Verkaufserlöse und damit erzielten Gewinne auf Sparflamme liefen. Der Verschuldungsgrad stieg so immer weiter an, während die Liquiditätslage stetig angespannter wurde. Und auch das Eigenkapital war wegen der ausbleibenden Gewinne unter Druck. In der Folge sank der Aktienkurs, wodurch eine mögliche Refinanzierung über Kapitalerhöhungen unattraktiver wurde.

Auf "YieldCo" folgt "Windparkportfolio2020"

Im November 2016 gelang dann der Durchbruch und mit Allianz Global Investors wurde der "Wal" gefunden, der das YieldCo-Portfolio kaufte. Die Strategie war aufgegangen und sorgte für Erleichterung. Durch die hohen Einnahmen konnten die Verbindlichkeiten gesenkt und das Eigenkapital gestärkt werden. Vor allem stand die PNE-Gruppe finanziell wieder deutlich solider dar, was bei der Neuprojektierung hilfreich war.

Und der Vorstand wollte den Erfolg wiederholen und legte ein zweites "Windparkportfolio2020" auf mit einem noch größeren Volumen. Und der Kurs begann nach seinem vorherigen Freudensprung wieder zu sinken, da viele Aktionäre von der Aussicht auf ein zweites "YieldCo-Abenteuer" abgeschreckt wurden. Doch der Vorstand setzte alles auf diese Karte.

Zwei Jahre lang schwankte der Kurs zwischen 2 und 3 EUR und in dieser Zeit wurde das "Windparkportfolio2020" aufgebaut. PNE bemühte sich aufgrund der zuvor gemachten Erfahrungen, den Wert dieses Portfolios in seinem Zahlenwerk herauszustellen, damit die Anleger die Fortschritte und den Zuwachs beim Unternehmenswert leichter erkennen können. Doch die Botschaft verfing nicht. Im direkten Kennzahlenverglich mit den Wettbewerbern stand PNE regelmäßig als wesentlich teurer dar und rutschte bei vielen Anlegern und auch bei den Medien durchs Raster. Bis heute.

Morgan Stanley Infrastructure Partners

Interessant wurde es, als Mitte 2019 das "Windparkportfolio2020" ins Schaufenster gestellt wurde und PNE mit der aktiven Vermarktung begann. Doch bereits im August sah man sich mit dem Interesse seitens Morgan Stanley Infrastructure Partners konfrontiert und zwar nicht alleine für das Windparkportfolio, sondern für das gesamte Unternehmen. Der PNE-Vorstand stand dem Vorhaben positiv gegenüber und so erfolgte im Oktober 2019 ein Delistingerwerbsangebot zu 4 EUR je Aktie.

Doch MSIPs Plan ging nicht auf. Der Preis von 4 EUR war nicht attraktiv genug und es kauften sich schnell "Endspielprofis" in den Wert ein, so dass MSIP am Ende weniger als 40 % der Aktien erhielt. Da der Kurs heute bei über 10 EUR steht, hat MSIP eine tolle Gelegenheit verpasst.

MSIP hat sich seitdem ruhig und wie ein "normaler" strategischer Großaktionär verhalten. Vor allem stoppte MSIP den angedachten Verkauf des "Windparkportfolio2020" und ließ dieses Anlagen komplett in den Eigenbestand umbuchen. Seitdem verfügt PNE über einen solchen Eigenbestand und baut diesen weiter aus. Man verkauft inzwischen rund die Hälfte der Projekte, um Gewinne zu realisieren, und die andere Hälfte wandert in den Eigenbestand. Hier entfallen dann die einmaligen Verkaufsgewinne, aber der Verkauf der Stromproduktion speist die GuV für die nächsten 20 Jahre.

Doch vor einigen Wochen kamen Gerüchte auf, MSIP wolle sich nun von seinem Anteil an PNE trennen. Da das Unternehmen Investorengelder einsammelt und diese in unterschiedlichen geschlossenen Fonds für einen befristeten Zeitraum investiert, ist das kein ungewöhnlicher Vorgang. MSIP muss Kasse machen, um seine Investoren auszahlen zu können. Und hieraus ergeben sich für alle anderen Anleger Chancen.

Höhere Bewertung gerechtfertigt?!

Denn in den letzten zwei Jahren hat sich die Welt erheblich verändert. Es fließen enorme Summen in den GreenEnergy-Sektor, weltweit legen Staaten Förderprogramme auf und Investoren drängen in ESG-konforme Anlagen. Insbesondere der Eigenbestand wertet ständig weiter auf und das gilt auch für die Projektpipeline. Kaufinteressenten legen daher sehr viel mehr Geld auf den Tisch als noch vor zwei Jahren. Und dem entsprechend ist PNE auch sehr viel mehr wert. Bei einem Vergleich mit zuletzt realisierten Preisen bei Firmenübernahmen im Sektor würde man PNE-Aktien mit deutlich über 15 EUR bewerten.

Aktionärsstruktur

Wenn ein Erwerber den MSIP-Anteil übernimmt, müsste er auch den ausstehenden Aktionären ein entsprechendes Kaufangebot unterbreiten. Um zu verhindern, dass es hierbei zu einem Durchmarsch samt folgendem Squeeze-out kommen kann, hat Active Ownership ihren Anteil an PNE auf 11,99% aufgestockt und wurde damit nach MSIP mit ihren 39,8% zweitgrößter Aktionär. ENKRAFT hält rund 3,13% der Aktien, Dimensional Holdings Inc. etwa 3,10% und GS&P rund 3,02% der Aktien. Alle anderen Aktien werden dem Streubesitz zugerechnet.
 

Geschäftsfelder

Als Käufer kommen Finanzinvestoren infrage, große Energiemultis wie Shell oder RWE und natürlich Wettbewerber, wie Energiekontor, ABO Wind oder Pacifico Renewables von Alexander Samwer, der mit seiner Firma ja große Pläne formuliert hat.

Doch was bekommt ein Käufer überhaupt für sein Geld? PNE projektiert Wind- und Solaranlagen, vor allem über seine Tochter WKN. Doch PNE hat seit zwei Jahren eine weitergehende strategische Positionierung vorgenommen und entwickelt sich zu einem "Clean Energy Solutions Provider" weiter, also einem Anbieter von Lösungen für saubere Energie aus den unterschiedlichen Erneuerbaren Energien.

Die strategische Ausrichtung der PNE-Gruppe umfasst künftig neben der Windenergie auch Photovoltaik sowie Speicherlösungen und Power-to-Gas-Technologien mit einem Schwerpunkt bei Wasserstoff.

Derzeit ist die PNE-Gruppe in 13 Ländern und auf 4 Kontinenten aktiv, vor allem in Europa, Südafrika und Nordamerika. Diese breite und flexible Aufstellung macht die PNE unabhängiger von Schwankungen in einzelnen Märkten und Geschäftsbereichen und daher ist auch die schrittweise Ausweitung der Aktivitäten auf weitere Technologien und Märkte geplant. Hierbei stehen unter anderem Schwellenländern mit stark steigender Energienachfrage im Fokus.

Angesichts der stark angestiegenen Strompreise zeigt sich der Wert eines Eigenbestands. Der Strom kam entweder über bei der Ausschreibung zugesprochene EEG-Umlage verkauft werden, oder aber direkt an der Strombörse. Der dritte Weg ist ein sogenanntes Power Purchase Agreement, bei dem der Strom von einem einzelnen Abnehmer für einen bestimmten Zeitraum abgenommen wird. Immer mehr Unternehmen gehen diesen Weg, auch weil dadurch ihre eigene CO2-Bilanz sinkt.

Solche PPA werden zumeist nur für ein oder zwei Jahre geschlossen und dank der aktuell sehr hohen Strompreise lauern hier deutliche Preissteigerungspotenziale für die Stromerzeuger, wenn jetzt die PPAs neu verhandelt werden. Jedes neue, höhere PPA steigert auch den Wert des gesamten Unternehmens.

Stille Reserven durch Aufbau des Windparkportfolios

Die Ergebnisse sind signifikant beeinflusst vom Aufbau des Windparkportfolios im Eigenbesitz. Damit wurden "stille Reserven" geschaffen, die nicht sofort erkennbar sind. Aufgrund der Investitionen in eigene Projekte sind auf Konzernebene bis Ende 2021 insgesamt 134,6 Mio. EUR, davon 53,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2021 (im Vorjahr: 50,0 Mio. EUR), an Gewinnen vor Steuern "eliminiert" worden.

Mit anderen Worten: wären die Projekte verkauft worden, anstelle in den Eigenbestand zu wandern, wären bisher vor Steuern Verkaufsgewinne von 134,6 Mio EUR realisiert worden. Die aktuelle Marktkapitalisierung von PNE liegt bei 785 Mio EUR.

Und da diese "stillen Reserven" nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließen, weist PNE auch immer relativ bescheidende Jahresüberschüsse aus und damit einen niedrigen Gewinn je Aktie. Im Vergleich mit den Wettbewerbern steht PNE damit optisch vergleichsweise teuer dar – bis man sich das Zahlenwerk genauer ansieht und alle Faktoren berücksichtigt.

Meine Einschätzung

Quelle: wallstreet-online.de
PNE profitiert vom Megatrend GreenEnergy und den weltweiten und zunehmenden Bemühungen, die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung Welt zu dekarbonisieren.

Der Urkainekrieg hat die Dringlichkeit, sich schnell und konsequent von Gas und Öl als Energieträger und vor allem von Russland als Energielieferanten zu trennen, nochmals massiv erhöht. Die Genehmigungsverfahren sind langwierig und eine Beschleunigung wäre hilfreich. Bisher gab es seitens der Bundesregierung hier allerdings nur Lippenbekenntnisse und wenig Konkretes. Vielleicht passiert aber ja doch noch was. Bis dahin erzeugt die stark steigende Nachfrage bei kaum zu erhöhendem Angebot vor allem stark steigende Preise.

Bremsend wirken sich für die Projektierer aktuell die sich weiter verlängernden Lieferzeiten aus, z.B. bei Rotoren und Turbinen, und natürlich belasten auch die hohen Preise.

Die forcierte Auf- und Ausbau des Eigenbestands schafft Werte, mindert jedoch den zeitnah erzielten Gewinn. Und da 2021 ein windarmes Jahr war, fallen auch die Erträge bei der Stromproduktion niedriger aus als im Durchschnitt. Dies kann sich 2022 jedoch wieder ändern; Januar und Februar waren jedenfalls rekordverdächtig windstark, während der März enttäuschte. Insgesamt war das 1. Quartal 2022 jedoch sehr stark und dank der hohen Strompreise auch sehr lukrativ.

PNE profitiert langfristig und sollten Habecks Bemühungen um Projektbeschleunigungen Erfolg haben, dann auch schneller. Noch schneller könnten bei PNE Werte gehoben werden, wenn sich die Gerüchte um den Abschied von Großaktionär MSIP bewahrheiten sollten. Denn bei einer Übernahme dürften kaum weniger als 20 EUR aufgerufen werden, denn MSIP wird schon darauf drängen, für seine Investoren die bestmögliche Rendite einzufahren. Mit ActiveOwnership ist zudem ein Minderheitsaktionär mit über 10 % beteiligt, der sich kaum zu günstig abspeisen lassen wird. Der Übernahmepreis dürfte dann der neue Referenzkurs für PNE sein und anschließend eine Art Sicherheitsnetz für den Kurs.

Schwachpunkt bleibt die vergleichsweise hohe Bewertung, die aber ihre Gründe hat und für Anleger nicht als alleiniger Grund herhalten sollte, von einem Engagement bei PNE abzusehen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist positiv und die Aktie eine attraktive Depotbeimischung. Kaufen, liegenlassen, ernten...

Disclaimer: Habe ABO Wind, Energiekontor, PNE auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

3 Kommentare:

  1. Hallo Michael,
    Seit Deinem sehr informativen Artikel kamen Quartalszahlen von PNE und der Strompreis hat die 500€/mWh am Spotmarkt geknackt. Wie siehst Du PNE aktuell im Peer-Group-Vergleich zu u.a. Energiekontor, die ja ebenfalls erst kürzlich Q2-Zahlen gemeldet haben? Danke für Deine sicher informative Meinung vorab und Grüße vom Niederrhein

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    1. In meinem Depot stehen die Dinge in etwa so wie in meinem Nebenwerte-Wiki: Ich habe vier Energiewerte in den Top 10 und dabei neben meinem "Gasmangellagen-Hedge" Vermillion Energy die Aktien von Energiekontor, PNE und clearvise. VET ist die größte der vier Positionen und ja auch ein Sonderfall. Bei den drei Green Energy-Aktien habe ich EKT höher gewichtet als PNE und clearvise. Ich finde ja grundsätzlich die Kombination aus Projektierung und Bestandshaltung besonders interessant, aber mit clearvise setze ich zusätzlich auf einen aussichtsreichen "Newcommer" im Bereich Solar- und Windparkbestand.

      So... für alle drei gelten die gleichen Rahmenbedingungen: die Materialpreise sind hoch, es gibt Lieferengpässe und die Projektierungszeiten ziehen sich in die Länge (v.a. die Genehmigungen). Das treibt die Preise beim Bestand in die Höhe, was allen dreien zugute kommt. Bei clearvise ist es aber auch teilweise ein Problem, da man ja den Bestand durch Zukäufe erweitern will/muss und da eben die hohen Preise bezahlen muss.

      Des Weiteren sind die Strompreise enorm in die Höhe geschossen, was allen drei Unternehmen kräftig Rückenwind verschafft. Ich denke, genau dies ist der Punkt, auf den Deine Frage abzielt. Bei clearvise ist aus meiner Sicht absehbar, dass die in naher Zukunft ihre Jahresprognosen erneut anheben werden müssen. EKT und PNE haben mit ihren Zahlen jetzt nicht so positiv überrascht, wie das einige wohl erwartet haben. Da tritt wieder das Stichtagsproblem auf: sie gingen nach bisheriger Zeitplanung von bestimmten Projektfertigstellungen und Inbetriebnahmen aus und da kann es nun teilweise zu Verzögerungen kommen. Eigentlich ist es egal, ob die IBN zwei oder drei Wochen später erfolgt. Aber wenn es sich um den Jahreswechsel handelt, dann spielen die Leute gern verrückt. Ob eine Millionen nun am 30.12 oder am 5.1 verbucht wird, macht für das Unternehmen keinen Unterschied. Im Jahresabschluss allerdings schon. Weil später alle vergleiche, alle Bewertungen, alle Berechnungen auf den Zahlen des Jahresabschlusses fußen.

      Bei EKT gab es das "Phänomen" vor einigen Jahren schon mal. Da brach der Kurs dann deutlich ein, nachdem ein Projekt sich um wenige Wochen ins nächste Jahr verschoben hatte. Das waren schöne Schnäppchenkurse. Denn einige Monate später sah man dann den Boost in den Zahlen des 1. Quartals, da der Umsatz und der Gewinnanteil ja nun außerplanmäßig im Folgejahr aufschlug. Und der Kurs startete zu einer Rallye.

      Obwohl wir also wissen, dass die Effekte genauso passieren, werden sich einige Anleger wieder genauso "irrational" verhalten, wenn es denn konkret werden sollte. Zudem sind die Aktien von PNE und EKT durchaus üppig bewertet, weil viel Zukunftspotenzial inzwischen eingepreist ist. Die ganzen zusätzlichen PS müssen ja auch erstmal alle auf die Straße gebracht werden.

      Ich denke, EKT und PNE haben bei den Stromerlösen tief gestapelt und lieber über die Schwierigkeiten gejammert. Vielleicht auch mit dem Kalkül im Hinterkopf, nicht zu stark als Krisengewinner dastehen zu wollen, um nicht Begehrlichkeiten zu wecken (Stichwort Übergewinnsteuer). Außerdem ist die weitere Strompreisentwicklung kaum vorhersagbar und bei dem aktuellen Rekordpreisniveau kann man nur den Kopf schütteln. Das kann ja kaum so weitergehen. Insofern dürften bei allen drei Unternehmen noch Spielraum in diesem Bereich bestehen.

      Bei PNE spielt zusätzlich die unklare Lage um den Großaktionär MSIP eine Rolle; irgendwer scheint seinen Aktienbestand sukzessive auszubauen. Und bei clearvise warten alle auf Fortschritte bzw. neue Erkenntnisse zum Pacifico-Deal.

      Im Grunde kann und sollte man alle drei Unternehmen im Depot haben. Und je nach persönlicher Präferenz die Gewichtung vornehmen. Was mich zum Anfang meiner Ausführungen zurückbringt... ^^

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    2. Vielen Dank für die schnelle und vor allem so umfassende Antwort. Da ich Dein Wikifolio auch in meinem Depot habe und es deshalb im Blick habe, war Deine Gewichtung soweit klar. Clearvise scheue ich aufgrund der Samwers, aber das ist ggf irrational, fühle mich trotzdem unwohl damit. Dann schauen wir mal wie es weitergeht. Danke nochmal und weiter so mit dem Blog!

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