Black ist beautiful and Black matters. Wir befinden uns mitten in der dunklen Jahreszeit; passend dazu haben die Amerikaner soeben Thanksgiving hinter sich gebracht und dazu gab es die Black Week zwischen dem Black Friday und Cyber Monday. Beinahe noch stärker als der Valentinstag sind diese Tage Kreationen der Wirtschaft, doch während der Valentinstag angeblich auf die Grußkartenindustrie zurückgehen soll, wurde der Begriff "Black Friday" ursprünglich im Januar 1966 von der Polizei in Philadelphia geprägt. Sie beschrieb damit den Freitag nach dem Erntedankfest wegen der chaotischen Szenen, als an diesem Tag viele Menschen in die Stadt strömten, um nach den Feiertagen einzukaufen. So richtig ins Bewusstsein kam uns der Tag dann, als Onlinegigant Amazon ihn adaptierte und zu einem virtuellen Kaufrauschfestival ausbaute. Inzwischen ist die Black Week sogar umsatzstärker als das Weihnachtsgeschäft, was ihre Bedeutung für die Konsumnachfrage und die Wirtschaftsleistung unterstreicht.
Während der Börsennovember von Korrekturgelüsten geprägt war, nimmt der Dezember in den ersten Tagen wieder seine vorherige Rekordfahrt auf. Die Kurse sind zurück im positiven Terrain, also back in Black. Das gilt ebenfalls für viele Unternehmenszahlen, die in der beinahe beendeten Earnings Season vorgelegt wurden. Zumindest was die viel beachteten Unternehmen angeht, denn abseits des KI-Hypes siecht die Wirtschaft eher vor sich hin. Hier zeigen sich die Bremsspuren von Trumps erratischer Wirtschaftspolitik und auch der Shutdown hat einen erheblichen negativen Einfluss gehabt. Es waren nicht nur zigtausende Bedienstete der Bundesbehörden in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt worden, sondern auch viele Aufträge und Projekte wurden von den Behörden nicht mehr bearbeitet – das wird sich in den Geschäftszahlen der Unternehmen niederschlagen; Wirtschaftsforscher sprechen von einem negativen Einfluss auf das BIP von bis zu 1,5 %.
Die Folgen könnten nicht unerheblich sein, denn wir nähern uns dem Jahreswechsel. Selbst wenn es sich lediglich um Verschiebungen handelt, werden sie nicht mehr im vierten Quartal und damit 2025 verbucht bzw. abgerechnet, sondern erst in 2026. Und damit dürften Umsätze und Gewinne der Unternehmen in 2025 entsprechend niedriger ausfallen als gedacht. Und wir wissen ja, was die Börse aus Prognoseverfehlungen macht. Es könnte also im ersten Quartal in der nächsten Earnings Season etwas ruppig(er) zugehen. Aber das bietet bekanntlich auch Chancen für kühle Rechner.
Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig
Disclaimer: Habe Amazon auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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