Dienstag, 9. Dezember 2014

Kauft Aurelius britisches Recyclingunternehmen Eco Plastics?

Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius ist nach Aussage ihres Chefs und Großaktionärs Dr. Dirk Markus aktuell in Gesprächen über weitere Zu- und Verkäufe. Bisher gibt es hierzu noch nichts Konkretes. Nun vermeldet allerdings das Bundeskartellamt, es würde die Übernahme des auf die Verwertung von Kunststoffabfällen spezialisierte britischen Unternehmens Eco Plastics Ltd. durch Aurelius prüfen. Hat Aurelius also doch schon in England zugeschlagen? In den letzten drei Börsenhandelstagen hat der Kurs der Aurelius-Aktie jedenfalls schon mal um 10 Prozent zugelegt und findet sich auch heute weit vorn auf der Gewinnerliste. Die Aussichten für Deutschlands vermutlich interessanteste Beteiligungsgesellschaft sind jedenfalls weiterhin sehr gut.

Aurelius befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.




Ergänzung vom 12.12.2014

Heute gab Aurelius die Übernahme bekannt. ECO Plastics betreibt in Hemswell eine der weltweit größten und modernsten Kunststoffrecyclinganlagen. Die Anlage verfügt über eine jährliche Kapazität von ca. 150.000 Tonnen PET-Flaschen, was in etwa 35% der pro Jahr in Großbritannien recycelten Plastikflaschen entspricht. AURELIUS war bereits in der Vergangenheit mit Wellman International, Europas größtem Recycler von Einweg-PET-Flaschen und führendem Produzenten von Polyester-Fasern erfolgreich in diesem Markt aktiv und will ECO Plastics "durch operative und finanzielle Unterstützung langfristig strategisch neu ausrichten".

4 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    ich habe angefangen mir Aurelius näher anzuschauen und zu probieren das Unternehmen zu verstehen. Dabei bin ich leider schon auf Seite 2 im Geschäftsbericht aus 2013 auf etwas gestoßen, was ich mir nicht erklären kann. Das Konzernergebnis beträgt -2,9 mio. €, gleichzeitig ist aber das Ergebnis je Aktie mit 0,61€ positiv. Wie kann das sein?
    Grüße Malte

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    1. Moin Malte, Aurelius bilanziert nach den International Accounting Standards (IAS) und dies bedeutet z.B., dass Beteiligungen nicht zum Niederstwertprinzip bzw. zu ihren Anschaffungskosten bewertet werden, sondern zum aktuellen Wert am Bilanzstichtag. Hieraus ergeben sich dann natürlich Ergebniseffekte. Empfehlenswert hierzu sind die Erläuterungen ab S. 71 ff. des Geschäftsberichts. Wenn Du die zuerst liest, dürften hierdurch einige Fragen schon beantwortet werden.

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    2. Danke für die schnelle Antwort. Da werde ich wohl noch ne Menge lesen müssen. Liest du alle Geschäftsberichte deiner Investments komplett durch?

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    3. Bei den deutschen Gesellschaften schon. Die Zahlen sind ja stichtagsbezogen, daher ist der Geschäftsbericht mit dem Jahresabschluss schon aussagekräftiger als die Zwischenmitteilungen. Ich achte aber auch besonders auf den Prosateil, wo das Management erläutert, wie es die Geschäftsentwicklung sieht und welche Einschätzungen den Planungen zugrunde liegen. Hier findet sich am Ende auch eine gute Stellschraube für mich, die Qualität des Managements einschätzen zu können: nicht nur, wie genau sie die eigene Prognose erreicht haben, sondern gerade auch, wie sie mit Fehleinschätzungen umgehen, ob diese klammheimlich rhetorisch weggebügelt oder offen kommuniziert werden.

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