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Freitag, 3. Juni 2016

Zahlen & Mehr: Eon, GFT Technologies, Jungheinrich, MBB, Starbucks

:: Eon
Der Eon-Kurs kommt momentan nicht wirklich vom Fleck, auch wenn die Uniper-Abspaltung inzwischen Gestalt annimmt. Nachdem sich herauskristallisiert, dass der Atomkompromiss für Eon zwar teuer wird, aber eben auch kein Fass ohne Boden, sondern ein begrenztes Risiko, richtet sich der Fokus nun auf die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung. Denn es scheint sicher, dass die Aufspaltung in Eon und Uniper sowie die Lasten für den Atomkompromiss nicht mit Bordmitteln zu stemmen sein werden. Allerdings rechnet die Bank of America "nur" mit einem Kapitalbedarf von €2 Mrd., was das Rückschlagspotenzial der Aktie nach unten begrenzen würde.

:: GFT Technologies
Das Unternehmen ist ein IT-Dienstleister mit Spezialisierung auf die Bereiche Finanzdienstleistungen und Logistik, also zwei Sparten, in denen in den nächsten Jahren weitere bedeutende Rationalisierungen anstehen und somit erhebliche Investitionen in die IT-Infrastruktur. Nachdem GFT zu den Highflyern des Jahres 2015 gehörte, hat der Kurs in diesem Jahr kräftig Federn gelassen und knapp ein Drittel nachgegeben von €32 auf knapp €21. Hier sollte sich der Einstieg wieder lohnen, zumal die ERGO-Versicherung, die Versicherungstochter des Rückversicherungskonzerns Munich Re, in den nächsten vier Jahren 2.400 Vollzeitstellen streichen will. Ergo ist hierbei kein Einzelfall, auch andere Versicherungen streichen radikal Jobs zusammen, wie Bei HDI, Talanx, oder Signal Iduna. Ergo will im Gegenzug nicht nur eine reine Online-Versicherung an den Markt bringen, sondern auch €1 Mrd. in die Hand nehmen, um "die veraltete Verwaltung und IT auf Vordermann zu bringen". Der Trend zur Digitalisierung in der Finanzbranche eröffnet GFT einen großen Markt, in dem man heute schon einer der erfolgreichsten Player ist. Auch Hypoport ist hier aussichtsreich positioniert.

:: Jungheinrich Vz.
Beim Gabelstaplerhersteller läuft es weiter wie geschmiert. Während der Hauptversammlung gab der Vorstand auch einen Überblick über das angelaufene Geschäftsjahr und prognostizierte weitere Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Die Hauptversammlung beschloss dann auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3, der zeitnah umgesetzt werden soll. Dies sollte dem Aktienkurs - neben der hervorragenden operativen Unternehmensentwicklung, weiter Auftrieb geben.

:: MBB
Bei MBB spielt das Zukunftsthema E-Moblität eine immer größere Rolle, genauer gesagt bei den Töchtern Aumann, MBB Fertigungstechnik und Delignit. Insbesondere der Zukauf der Aumann-Gruppe Ende letzten Jahres katapultiert MBB in neue Dimensionen und das wird dem Kurs noch mehrfach in diesem Jahr neue Schubkraft verleihen. Die Zahlen zum ersten Quartal deuten es bereits an: 30% Umsatzzuwachs (€78 Mio. nach €60 Mio.), EPS im ersten Quartal bei €0,56 je Aktie nach €0,47 im Vorjahresquartal. Und die bisherige Prognose für das Gesamtjahr setzt MBB (noch!) mit €2,00 an. Würde man die €0,56 einfach linear auf das Jahr fortschreiben, würde dies jedoch €2,24 je Aktie bedeuten, also 12% oberhalb der bisherigen Prognose. Ich habe daher zuletzt bei MBB meine Position knapp unter €30 ausgebaut und sehe hier noch einiges an Potenzial; das Chance-Risiko-Verhältnis ist bei MBB weiterhin ausgezeichnet.

:: Starbucks
Die Aktie von Starbucks ist hoch bewertet, aber sie verzeichnet auch nimmer noch hohes Wachstum. Daher ist sie nicht zu teuer. Zuletzt gab der Kurs deutlich nach, weil Starbucks nur Zahlen im Rahmen der Erwartungen präsentiert hatte und nicht - wie gewohnt - die Erwartungen übertraf. Zuletzt ging man eine Kooperation mit dem weltgrößten Bierbrauer Anheuser-Busch InBev ein, um künftig beim Vertrieb von Fertiggetränken der Tee-Tochter Teavana zusammenzuarbeiten und hier ähnliche Erfolge zu erzielen, wie bei den Kaffeefertiggetränken. Der Markt für trinkfertige Tees habe in den USA ein Volumen von $1,1 Mrd. pro Jahr und wachse mit durchschnittlich 10 Prozent. Das aktuelle Kursniveau bietet sich als Nachkaufgelegenheit an, weil der Wachstumsmotor bei Starbucks kein bisschen stottert, sondern weiter an Fahrt aufnimmt.

Eon, GFT Technologies, Hypoport, Jungheinrich Vz., MBB und Starbucks befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.

3 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    wäre es angebracht, die GFT jetzt nachzukaufen?

    Gruß Jo

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    1. Moin Jo,
      GFT hat fast 40% Umsatzanteil in GB, deshalb bin ich da etwas unsicher, wie sich der Brexit auswirken wird. Das dürfte während er Verhandlungen der neuen britischen Regierung mit der EU eine Dauerbelastung bleiben, gerade für den Finanzplatz London und damit auch irgendwie immer für GFT. Momentan wäre GFT daher für mich eine Halteposition, bis man hier klar(er) sieht...

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    2. Moin Michael,
      ich sehe im Brexit aber auch Chancen für die GFT und die Pfundschwäche eher als temporären Effekt. So wie auch unlängst der Vorstand, habe ich meine Position dann doch etwas vergrößert.
      Jo

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