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Mittwoch, 22. November 2017

Aurelius: Short, shorter, long! Auch dank Aussicht auf 10% Dividendenrendite...

Den Finanzinvestor Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA begleite ich nun schon seit vielen Jahren als Aktionär und hier im Blog. Bis Ende letzten Jahres war Aurelius gemessen an der Performance sogar der mit Abstand beste Wert auf meiner Empfehlungsliste - bis MBB dank des Aumann-Turbos mächtig aufholte und Aurelius das Opfer einer Short-Attacke wurde, woraufhin der Kurs sich fast halbierte. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf das Ranking auf der Empfehlungsliste, sondern traf mich auch finanziell. Nicht nur, weil der Kurs einer meiner größten Depotpositionen massiv einbrach, sondern weil ich in der Folge durch Mehrmaliges Hin- und Hertraden unterm Strich noch zusätzlich Geld versenkt habe. Wer die Attacke stur ausgesessen hat, hat es viel besser gemacht!

Tja, mich hat mein persönliches Aurelius-Desaster glatte 8% Jahresrendite gekostet. Und damit war mein bis dahin erfolgreicher Jahresauftakt bereits im März total in die Grütze gefahren. Neben einiger Selbstkritik habe ich mir auch viele kritische, teilweise heftige, Kommentare anhören müssen zu meinem Verhalten. Und diese fast alle völlig zurecht, denn ich habe klassische Anfängerfehler gemacht, aber die im Profiumfang... Naja, inzwischen sind wir ein gutes Halbes Jahr weiter und nach aktuellem Stand steuere ich auf mein bestes Jahresergebnis in diesem Jahrtausend zu, jedenfalls in absoluten Zahlen gemessen. Besser ist eigentlich nur 1999 gelaufen, als ich die Biotech- und Internetwelle voll mitgenommen habe - den Absturz beim Platzen der Dotcom-Blase 2000 dann allerdings auch. Aber das ist eine andere Geschichte...


Wie geht's weiter mit Aurelius?
Aurelius zählt nicht mehr zu meinen größten Positionen im Depot und das nicht nur wegen der Kursabsturzes. Auch mich hatten die Vorwürfe verunsichert und ich habe einen Teil meiner Position abgebaut. Der Kurssturz und die Positionsverringerung zusammen haben Aurelius ins solide Mittelfeld meiner Depotwerte zurückgeworfen, wo die Aktie sich inzwischen wieder ins vordere Mittelfeld vorgekämpft hat. Denn der Kurs hat sich prima erholt nach der Short-Attacke und es gab auch noch eine sehr üppige Dividende von 4 Euro je Aktie on top.

Die Kurserholung geht vor allem darauf zurück, dass Aurelius die Vorwürfe ganz überwiegend widerlegen konnte. Ein bisschen was ist schon hängen geblieben, aber vor allem zwei Vorwürfe hatten es wirklich in sich. Zum einen würde Aurelius sich zulasten der übernommenen Beteiligungen die Taschen vollstopfen und diese ausbluten. Dazu kann man nur sagen, dass dieser plakative Anwurf nur oberflächlich betrachtet stimmt. Denn Aurelius übernimmt u.a. Sanierungsfälle, wo harte Restrukturierungen und Standortschließungen samt Personalabbau überlebensnotwendig sind. Es ist dabei nicht das Ziel, die Beteiligung in Gänze auszuschlachten und zu filetieren, sondern den überlebensfähigen Kern herauszuschälen und aus diesem dann über die nächsten Jahre (wieder) ein erfolgreiches Unternehmen zu formen.

 Aurelius (Quelle: wallstreet-online.de
Daran anknüpfend war der zweiten Vorwurf erhoben worden, Aurelius würde den NAV (Buchwert) seiner Beteiligungen künstlich aufblähen und insbesondere die damals werthaltigste Beteiligung, die Secop, würde im Grund ein Totalausfall sein. Das traf natürlich ins Mark und etliche Kritiker stießen ins selbe Horn. Doch Aurelius gab die beste aller Antworten, denn man verkaufte kurze zeit später die Secop. Mit  185 Mio. Euro zwar um einiges unter dem zuvor ausgewiesenen NAV-Ansatz von 255 Mio. Euro, aber eben auch deutlich höher als zum behaupteten Wert von Nullkommanix.

Und kurze Zeit später konnte die zweite - und ebenfalls angeblich kaum werthaltige - sehr große Beteiligung an Getronics für 220 Mio. Euro veräußert werden. Spätestens seit diesem Deal dürfte jedem klargeworden sein, dass die Anwürfe haltlos und waren und einzig darauf abzielten, den Aktenkurs von Aurelius einbrechen zu lassen. Was ja erklärtes Ziel des Short-Sellers war, der zuvor massiv Aurelius-Aktien leerverkauft und so auf fallende Kurse gesetzt hatte.

Und doch hat sich seit der Short-Attacke einiges verändert. Der Nimbus von Aurelius hat einen heftigen Kratzer bekommen und der Aktienkurs hat sich in der Nähe des NAV eingependelt. Zuvor hatte er bis zu 20% darüber gelegen. Hier wird Aurelius noch etwas länger gute Geschäfte vorlegen müssen, bis sich die Restzweifel gänzlich verflüchtigt haben.

Und gute Geschäfte macht Aurelius. So hat man zwischenzeitlich einen Futtermittelproduzenten in der Schweiz erworben (Cargill), die Restrukturierung bei Office Depot Europe schreibt man operativ bereits schwarze zahlen und investiert kräftig in die Neupositionierung, bei der langjährigen Tochter GHotel wurden neue Kooperationspartner gewonnen und neue Hotels in Betrieb genommen und heute kam die Meldung, man habe die Tochter Studienkreis für 71,1 Mio. Euro verkauft und dabei nach Angaben des Finance Magazin den Kapitaleinsatz verzwölffacht. Wie Aurelius-Chef Dr. Dirk Markus unlängst geäußert hatte, steuert Aurelius auf das beste Jahr seiner Unternehmensgeschichte zu und Anleger können bereits heute davon ausgehen, das es eine weitere Anhebung der Dividende geben wird - bei 5 Euro je Aktie läge man nahe dran an einer Dividendenrendite von 10%.

Meine Einschätzung
Aurelius hat sich nach der Short-Attacke wieder gefangen, auch wenn bei den Anlegern noch eine leicht erhöhte Nervosität zu spüren ist. Das aktuelle Aktienrückkaufprogramm läuft noch einige Monate und sichert den Kurs nach unten ab. Saisonal steuern wir auf die rührigsten Wochen des Jahres zu, denn viele Deals werden noch unmittelbar vor Jahresende abgeschlossen. Und auch Aurelius ist hier in Gesprächen über die eine oder andere weitere Transaktion.

Im Bezug auf einen möglichen weiteren Exit in den nächsten Monaten wird immer mal wieder die börsennotierte HanseYachts genannt, die Aurelius zum Tiefpreis unmittelbar vor der Pleite übernommen hatte. In den letzten Jahren hat die Sanierung Früchte getragen und das Unternehmen wurde auch durch Zukäufe weiter gestärkt. Man kann den Erfolg auch am Wiedererstarken des Aktienkurses ablesen. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Meldung von vorgestern, nach der Aurelius nun die Schwelle von 75% bei HanseYachts überschritten hat. Und mit einer Dreiviertelmehrheit stehen Aurelius nun alle Möglichkeiten offen; ggf. auch weitere Aktienkäufe, die dann nicht mehr gemeldet werden müssten.

Ich denke, Aurelius ist (wieder) ein solides Investment und die Aussicht auf eine 10-Prozent-Dividende dürfte den Wert im Frühjahr deutlich antreiben. Bis dahin dürften aber auch so die Kurse eher gen Norden tendieren, denn Aurelius sitzt auf einem Berg an Cash, das neben der Dividendenzahlung für Aktienrückkäufe und weitere Unternehmenskäufe verwendet wird. Und auch auf der Exit-Seite bleibt Aurelius interessant, denn es befinden sich neben HanseYachts noch einige ältere Unternehmen im Portfolio, bei denen Aurelius einen Verkauf wohlwollend prüfen dürfte.

Aurelius macht nicht alles richtig, aber vieles. Die Aktie ist daher zurecht in meinem Depot und auf meiner Empfehlungsliste und ich gehe davon aus, dass das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte weiter fortschreibt und wir im nächsten Jahr auf Kurse über 60 wiedersehen werden. Trotz und auch wegen der Dividende von vermutlich um die 5 Euro je Aktie...

14 Kommentare:

  1. Benjamin Radermacher22.11.17, 14:30

    Hallo Michael,

    Vielen Dank für Deine Einschätzung, die ich in allen Punkten teile! Da ich meine eigene Aurelius-Position nicht zu groß werden lassen möchte und die von Dir angedeutete Chance bei HanseYachts ebenfalls sehe, würde ich gern Deine Meinung dazu hören. Aufgrund der sich abzeichnenden Verbesserungen im operativen Geschäft (Standortverlagerungen, Kostensenkungen, Absatzwachstum) und auch in der Strategie (internationaler, Mehrmarken, breiteres Produktspektrum neben Seglern seit Übernahme nun auch Katamarane und Motorboote) bei HY sehe ich hier noch größeres Kurspotenzial welches zusätzlich durch die Übernahmephantasie verstärkt wird. Zudem muss auch eine Aurelius die Aktien am Markt kaufen, wenn sie ihre Position weiter aufstocken will.

    Welche Meinung hast Du zu einem möglichen Direkteinstieg bei HY? Oder anders: Was spricht momentan dagegen?

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    1. Ihr seid wahrscheinlich zu spät dran. Ich bin vor ein paar Monaten bei 4,50 € eingestiegen. Seither gab es schon einen Kursanstieg von 100 %.

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    2. Naja, wie Peter Lynch schon sagte: "Wenn die richtige Aktie gefunden ist, dann ist es nie zu früh und nie zu spät, sie zu kaufen". Insofern sollte einen keinesfalls abschrecken, wenn Aktien vom Tiefstpunkt aus schon eine Kursverdopplung oder -verdreifachung hingelegt haben. Aber ob man mit HanseYachts als Direktinvestment gut und sicher fährt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich bin viel zu wenig in dem Markt für Yachten drin, als dass ich das Potenzial und die Möglichkeiten/Entwicklung absehen könnte. Daher kann ich mich hierzu nicht fundiert äußern.

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  2. Guten Morgen Michael,

    ich stimme auch Deiner Einschätzung voll und ganz zu. Ich hatte nach dem ersten Absacken bei 50 gekauft und im Tohuwabohu danach auch erst Verluste realisiert, bei unter 40 wieder gekauft, bei 44 Teile verkauft, als es wieder unter 40 ging geärgert, dass ein großer Teil stehen geblieben war... Mich dann geärgert, dass ich nicht vorher tiefer gegraben und mehr gelesen hatte. Es waren echt intensive Wochen im Frühjahr, hab´ mich sehr ausführlich mit Aurelius dann beschäftigt (ja, falsche Reihenfolge). Bin dann aber letztlich für mich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Aurelius doch ein sehr gutes Unternehmen ist und hab´ inzwischen einen Durchschnittlichen Einstiegspreis von 42 und die Aktie ist meine größte Position im Depot (~10% des investierten Teils; eine MBB kommt bei mir auf ca. 3.5%). Mit einem ordentlichem Plus, alles in Allem. Einen aus meiner Sicht entscheidenden Punkt würde ich Deinem Text aber noch hinzufügen: Ohne den Vorstand persönlich zu kennen, aber aus vielen Interviews, Äußerungen und Aktionen von Dr. Markus, bin ich der Meinung, dass er (weitgehend) integer ist und seinen Job sehr gut versteht. Für ein Langfristinvestment ist das m.E. ein entscheidender Punkt, nicht so sehr ob HY 10% mehr oder weniger Wert ist oder OfficeDepot sich schnell super entwickelt (gleichwohl hilft das natürlich). Ich verstehe, dass man ein Unternehmen emotional skeptisch sieht, wenn man über so eine Aktion Geld verloren hat, aber eigentlich sollte das kein Kriterium sein. Bei mir ist es nämlich so wie bei Dir mit MBB, da bin ich aktuell in Summe 6% unter Wasser... ;-)

    Viele Grüße, Martin

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  3. Die gleiche Geschichte könnte ich auch erzählen. Da ich schon viele Jahre Aktien von Aurelius im Depot hatte konnte ich noch mit Gewinn abschließen. Auf den Dankesbrief vom Finanzminister warte ich allerdings noch.
    Obgleich ich wieder eine mittelgroße Position Aurelius aufgebaut habe bin ich 'Gewehr bei Fuß'. Hierzu folgende Ergänzung zu Ihrer Darstellung: Ende 2016 hat das Management erhebliche Aktionenpositionen verkauft. Weder die Telefonkonferenz im Rahmen der Short-Attacke noch die HV 2017 konnten den Verbleib dieser Aktienpositionen klären. Auf der HV 2016 hielt das Management noch ca 65% der Aktien. Da war es auch leicht eine Familienangehörige in den Aufsichtsrat zu wählen. 2017 tauchten diese Stimmrechtsanteile nicht mehr auf.
    Vieles spricht für Aurelius, da bin ich ganz bei Ihnen. Aber Vorsicht ist geboten.

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    1. Es gab ja eine ganze Menge Erklärungen, Interviews, Berichte zum Anteilsverkauf der beiden Großaktionäre. Und durch die Blume hat man schon erkennen können, dass es um steuerliche Gründe bei möglichen Erbschaftsfällen im engsten Familienkreis handelt. Es kann natürlich niemand zugeben, dass er eine Konstruktion gewählt hat, (nur) um Erbschaftssteuer zu vermeiden. Dann wäre dieses Konstrukt hinfällig. Ich habe es aber so für mich akzeptiert, dass dies der Hintergrund der Aktienverschiebungen war. Dem Einflussbereich der jeweiligen Familien sind die Aktien daher wohl weiter zuzurechnen.

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  4. Ich habe das Problem, das ich mich grad nicht viel mit anderen Aktien anfreunden kann.
    Hatte schon Div-ETF, aber da war mir Pro7Sat1 zu hoch, und bin zeitig raus. Dann waren die Titel meines Fonds heiß gelaufen, und hab auch hier noch 8% mitgenommen. Jedesmal wenn ich eine andere Position verkauft habe, ging das Geld in Aurelius rein. Ab 49€ angefangen, und jetzt habe ich 1700 Stück, was 99% meiner Anlage ausmacht.
    Meine Eigentumswohnung ist mit Sonderzahlungen in 5 Jahren abbezahlt ( teils mit Dividenden-Einsatz ), notfalls ist der Zinssatz aber günstig für 10 Jahre festgeschrieben, tut also nicht weh wenns anders kommt.
    Mein Ziel war: kein Währungsrisiko, starke Unternehmen, Dividenden
    Ausser Freenet würde ich grad auf keine andere Aktie ausweichen, da ich nicht genügend "gutes Gefühl" dabei hätte. Evotec hab ich zu früh rausgeschmissen, wenn ich den Höhepunkt getroffen hätte.
    Ich habe den Dax da<mals von 4500 bis 8000 begleitet, und hab alles rausgeschmissen, als die Telekom anfing gegen 100€ zu steigen. Nokia brachte da auch top Gewinne.
    Danach per Sparplan wieder ab Dax 4600 Punkte 10 Jahre gesammelt, und für die Wohnungssanierung mit einem Schnitt von 6,5% / Jahr Gewinn wieder verkauft. Einen Sparplan gibts noch, der läuft auch gut seit 10 Jahren.
    Ich habe mit meiner Erbschaft so nie gerechnet, und das Geld nie irgendwie eingeplant. Also jetzt alles rein in Aurelius. Findet Ihr 99% auf Aurelius zu setzen arg extrem? Alternativen bei denen man gut schlafen kann ;-) ?

    Gruß Edgar

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    1. Edgar, ich finde es ziemlich feige nur 99% in diese Aktie zu investieren.
      Warum nicht 100%?
      Ist geerbtes Geld, wenn es weg ist, ist es eben weg, war nicht deine Arbeit. Und Aurelius ist ein Super-Unternehmen, da können sich Apple, Tesla, BMW unter dem Teppich verkriechen.
      Doktor Markus ist ein Pfundskerl, und Doktor ist er auch noch, das muss man immer betonen - nicht so ein Halbstudierter - sondern ein richtiger Doktor, der weiß was er zu tun hat.

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    2. Naja, die anderen 1% hängen fest in einer Aktie die erst nächstes Jahr wieder handelbar sein wird....Firmenzusammenschluss. Danach sehe ich weiter ;-)
      Also 99% sind in Aurelius. Vom Erbe sind ja noch 20% in Barmittel gebunkert, für die Annehmlichkeiten im Heute. Aurelius ist geplant für 2-2x Jahre, also im Später.
      Weg sollte es nicht sein, dafür hat sich mein Vater zu viel nicht gegönnt, und das würde ich mir so nicht einfach verzeihen können.
      Mit richtigen Doktoren habe ich in meinem Beruf genügend zu tun, und ich gebe nicht viel auf den Titel. Ein Facharbeiter oder eine alte Putzfrau hat manchmal eine logischere Sichttweise und mehr Weitsicht.
      Wobei ich aber bisher ganz zufrieden bin, mit dem was ich an Infos zu Aurelius gelesen habe. Hoffe das bleibt so.

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    3. Moin Edgar,
      ich bin ja ein klarer Verfechter der Konzentrationsstrategie und halte nichts von zu breitem Diversifizieren. Aber keine Aktie sollte 99% in einem Depot ausmachen. Keine. Das Risiko ist viel zu groß. Ich sehe den maximalen Wert bei 25% und dem entsprechend sollte man nicht weniger als 4 Werte im Depot haben, um sein Risiko zu streuen.

      Und Aurelius ist kein Witwen- und Waisenpapier, man investiert in Unternehmen, die kurz vor der Pleite stehen, die operativ schwächeln, oder die vor großen Herausforderungen stehen. Diese versucht man zu sanieren - also etwas, was andere zuvor nicht hinbekommen haben. Dieses Business erledigt Aurelius hervorragend und sehr erfolgreich. Allerdings haben wir in Deutschland seit 8 Jahren eine sehr gesunde Wirtschaft und extrem niedrige Zinsen bei steigenden Aktienmärkten (und Bewertungen). Also Rahmenbedingungen, die Aurelius stark in die Karten spielen. Dieses Szenario bleibt aber nicht bestehen, wie uns die Wirtschaftskrise 2008/09 gezeigt hat. Und dann kann auch ein Unternehmen wie Aurelius gegen die Wand fahren und/oder erhebliche Schwierigkeiten bekommen. Man schaue nur auf die Arques Industries, bei der Dr. Dirk Markus selbst aktiv war. Die erlitt auch Schiffbruch (und heißt heute Gigaset). Oder Bavaria, die haben vor ihrem Strategieschwenk auch etliche Millionen verbrannt und den Aktienkurs ins Bodenlose getrieben.

      Also lieber etwas streuen - Anregungen solltest Du hier im Blog genug finden... ;-)

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  5. Danke Michael.

    Werde mich nach weiteren umschauen, und bei guter Gelegenheit etwas umschichten.

    Gruß Edgar

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  6. Hallo Michael,

    hier nochmal der Edgar ;-)

    Hatte mich versucht an einer Aufteilung meines Depots.
    30% meiner Aurelius-Bestände verkauft, und umgeschichtet.
    Mit einer anderen Aktie den Aufzug nach oben bekommen, aber nach 2 Tagen wieder raus, die Leerverkäufer gaben keine Ruhe, Gewinn mitgenommen und alles wieder in Aurelius rein. Jetzt hab ich mehr Aktien davon wie vorher, und der Kurs steigt wieder weiter, da hat die Aurelius wohl auf mich gewartet. Jede andere Aktie hat es grad dagegen sehr schwer mir als Alternative zu gefallen.
    Wo ich absolut nicht durchblicke, und etwas Licht im Dunkel bräuchte:

    - Delta Hedging der Aurelius-Wandelanleihe-Käufer
    Die kommen zwischendurch mit kleinen Paketen rein, können aber nicht viel ausrichten mit den Leerverkäufen, und müssten eigentlich dabei immer nur Geld drauf legen ( Gebühren u. evtl. Kursverluste ). Warum ist ein Käufer einer Wandelanleihe daran interessiert, dass der Kurs nicht steigt? Ich kaufe doch nichts von einem Unternehmen, in der Hoffnung auf niedrige Kurse. Und soviel Gewinn wird da ja nicht abzusichern sein. Ich steige da nicht durch.

    - weiter habe ich mir andere Unternehmen angeschaut, und bei einigen im Xetra jeweils 17:36 Uhr nachbörslich 100T-200T rot als verkaufte Aktien von LV gesehen.
    An der Börse kann ich doch nur kaufen und verkaufen, wenn jeweils ein Käufer und ein Verkäufer dazu vorhanden sind, und die Preise passen. Ausser dass der Kurs dadurch etwas fällt, zeigt sich im ersten Moment ja nichts. Aber wer kauft die dann zu dem angezeigten Preis. Solche Mengen müssen doch einen Abnehmer haben, da kein Verkauf ohne Käufer. Da steige ich auch nicht durch.

    Gruß Edgar

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  7. Hallo Michael,
    Wie siehst Du den die Situation bei Aurelius? Sie hat nach der HV kräftige Rücksetzer hinnehmen müssen. Hat sich aus Deiner Sicht die Lage Stabilisiert und es wäre es ein günstiger Zeitpunkt um Einzusteigen/Nachzulegen?

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    1. Operativ läuft es bei Aurelius und das Unternehmen bleibt weiter aussichtsreich. Der Kurs ist nach der Dividendenausschüttung stärker zurückgefallen, aber fundamentale Gründe kenne ich hierfür nicht. Allenfalls die Erkenntnis, dass Aurelius in diesem Jahr nicht die hohen Gewinne einfahren wird wie im letzten Jahr, als man die beiden größten Beteiligungen mit Riesengewinnen verkauft hatte. Aber das gehört zum Geschäftsmodell, dass die Gewinnentwicklung nicht stetig verläuft, sondern immer von Einzelereignissen abhängt. Daher sollte man hier bei der Bewertung immer die Durchschnittswerte mehrerer Jahre verwenden (mindestens fünf).

      Ob es ein guter Zeitpunkt ist, jetzt in Aurelius einzusteigen, kann ich Dir leider nicht sagen. Denn damit fragst Du ja nach der Kursentwicklung in der nächsten Zeit. Und die kenne ich natürlich nicht. Sollte es zu einem starken Abschwung der Wirtschaft und der Börsen kommen, wird das auch Aurelius hart treffen. Wie dann aber alle Aktien. Ansonsten ist Aurelius für mich weiterhin ein aussichtsreiches Unternehmen und ein aussichtsreiches Investment. Und jetzt nochmal rund 10% günstiger als vor ein paar Wochen. Man bekommt also heute für's gleiche Geld mehr Aktien als noch vor kurzer Zeit...

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