Sonntag, 5. Dezember 2021

Nicht mehr meiner (erste) Wahl: Fidelity National Information Services, InPost, Lang & Schwarz, Salesforce

Ich habe in letzter Zeit einige Werte von meiner Beobachtungsliste gestrichen und liefere heute meine Begründungen nach. Es betrifft Fidelity National Information Services, InPost, Lang & Schwarz sowie Salesforce

Alle vier Unternehmen stufe ich nicht mehr als überdurchschnittlich aussichtsreich ein und habe mich daher zum Abschied entschieden - aus unterschiedlichen Gründen...

Bei einigen ist mein Investmentcase nicht aufgegangen, bei einigen haben sich Entwicklungen eingestellt, die mich vorsichtig(er) werden lassen.

Fidelity National Information Services

Fidelity National Information Services (FIS) ist eines der führenden Serviceunternehmen der Finanzindustrie. Mit einem breiten Angebot unterschiedlichster Servicelösungen versorgt FIS Finanzdienstleister, große Genossenschaftsbanken und örtliche Banken mit technischen Lösungen und Support. Die Serviceleistungen von FIS decken sämtliche Geschäfts- und Angebotsbereiche einer Bank ab und machen Finanztransaktionen einfacher, schneller und sicherer. FIS bietet Komplettlösungen, aber auch Einzelangebote, wie eBanking, Scheckeinzugsverfahren oder Informationsdienste und Services, die mit speziell entwickelten Programmen Teilbereiche des bankinternen Kerngeschäfts abdecken.

Vor knapp vier Jahren übernahm man für $43 Mrd. inklusive Schulden den Zahlungsabwickler Worldpay. Dieser wiederum war erst 2017 durch die Übernahme der britischen Worldpay durch die amerikanische Vantiv Inc. entstanden, einen führenden Anbieter von Zahlungsverarbeitungsdiensten und verwandten Technologielösungen für Händler und Finanzinstitute in den USA. Das kombinierte Unternehmen agierte seitdem unter dem Namen Worldpay und mit der Übernahme gelang FIS nicht nur der Sprung über den großen Teich nach Europa, sondern FIS stieg auch zum ernsthaften Wettbewerber von VISA, Mastercard und Adyen auf.

Mit seinem Brot- und Buttergeschäft und dem Duopol im Amerikanischen Bankensektor, das man sich mit Fiserv teilt (hinter der seit der Übernahme von FirstData KKR als Großaktionär steht) erzielt man stetige und beeindruckende Erlösströme. Ich hatte auf dem Zusatzturbo aus dem anderen Geschäftsbereich (WorldPay) gesetzt - doch inzwischen zeichnet sich ab, dass der Markt der digital Paymentanbieter mit ihren Zahlungsnetzwerken immer stärker umkämpft wird und sich immer mehr neue Player am Markt etablieren. Das trübt die Wachstumsaussichten für die Etablierten, zu denen Mastercard, VISA aber eben auch WorldPay/FIS gehören ein und reduziert damit auch ihren Potenzialwert in der Zukunft. Der Aktienkurs hat sich dem entsprechend verhalten entwickelt, nicht nur in den letzten Wochen, wo der gesamte Sektor unter Kursdruck steht, und ich habe nun die Konsequenz gezogen, weil mein Investmentcase überoptimistisch war.

Aufgenommen hatte ich FIS auf meine Beobachtungsliste am 01.09.2020 zu €126,28 und verabschiedet habe ich mich am 26.11.2021 zu €98,00. An Bruttodividenden strich ich in dieser Zeit €1,898 ein, so dass mir am Ende ein Verlust von 20,9% blieb bzw. durchschnittlich 17,3% pro Jahr.

InPost S.A.

Das polnische Unternehmen InPost ist erst seit gut einem dreiviertel Jahr an der Börse; genauer gesagt erfolgte das IPO Ende Januar an der Amsterdamer Börse Euronext. Ich bin hier von meiner "goldenen Regel" abgewichen und habe mich bereits kurze Zeit nach dem IPO engagiert. Normalerweise warte ich immer erstmal eine Zeit lang ab, ob die vollmundigen Versprechungen des Unternehmens zum Börsengang danach auch eingelöst werden können. Ich muss ein "Gespür" für das Unternehmen entwickeln. Doch darauf habe ich bei InPost mal verzichtet; ich habe mich von den rosigen Aussichten blenden lassen und den Preis dafür bezahlt.

InPost ist hierzulande weitgehend unbekannt und hat auch noch keine größeren Aktivitäten entfaltet. Das ist in Polen, Großbritannien und demnächst auch in Frankreich anders, wo InPost bereits Marktführer ist oder eine führende Stellung einnimmt. Der Onlinehandel boomt und der Frust über die Paketzustelldienste und Meldungen über verlorene oder falsch zugestellte Sendungen und Autofahrer nehmen ständig zu. Abseits der Direktzustellung werden immer öfter Paketstationen angesteuert, wo die Pakete hinterlegt und von den Empfängern dann selbst abgeholt werden. Das Konzept kommt gut an und sorgt auch für weniger verstopfte Straßen. Und hier tummelt sich InPost, durchaus mit Erfolg.

Doch die Aussichten trüben sich ein. InPost muss schnell und viel Geld investieren, um seine Paketstationen zu errichten. Aber der Wettbewerbsdruck nimmt deutlich zu. In Deutschland ist die Post/DHL nach Jahren des Siechtums aufgewacht und zieht nun (endlich) flächendeckend Paketstationen hoch. Amazon ebenfalls. Und in den USA wird Amazon Ende 2021 oder im auch "erst" im Januar 2022 der größte Paketzusteller sein; Amazon liefert inzwischen 70% seiner Sendungen mit dem eigenen Zustelldienst aus, Tendenz steigend. Man bietet die Zustellung aber längst auch interessierten Kunden/Verkäufern auf der Amazon-Plattform an. In Polen ist Amazon Kunde von InPost, aber das ist nur eine Übergangslösung, denn Amazon übernimmt Geschäftsfelder, in denen man sich erstmal engagiert hat, tendenziell irgendwann selbst.

Und nun stehen wir vor der Zinswende und Geld wird teurer. InPost muss massiv investieren, wie die Wettbewerber. Doch diese sind oft große Konzerne mit starker Innenfinanzierung (Deutsche Post, Amazon) und können die Investitionen "im Vorbeigehen" leisten. Und sie kompensieren die Investitionskosten durch Einsparungen an anderer Seite, nämlich bei der Zustellung selbst, haben also einen doppelten Nutzen. Auch das kann InPost nicht. Daher wirken sich steigende Zinsen auf InPost deutlich negativer aus und ich habe mich entschlossen, mich von dem Wert zu trennen.

Aufgenommen hatte ich InPost auf meine Beobachtungsliste am 05.03.2021 zu €16,65 und verabschiedet habe ich mich am 22.10.2021 zu €12,955. Dividenden gab es keine und am Ende blieb mir ein Verlust von 22%.

Lang & Schwarz

Lang & Schwarz war einer der großen Profiteure des Börsenbooms bei Privatanlegern, der sich mit dem Coronaabsturz an den Börsen etablierte. Ich habe den Trend zu lange verpennt und bin erst relativ spät auf dem Zug aufgesprungen. Anfangs lief es sehr gut für die Aktie, doch Ende August traf der "CumEx-Hammer" das Unternehmen und die Kurse gaben kräftig nach. So richtig erholt haben sie sich seitdem noch nicht. Man musste umfangreiche Millionenrückstellungen bilden, wozu der gesamte Überschuss des ersten Halbjahres drauf ging.

Es ist nach wie vor unklar, on und ggf. wie stark am Ende die Belastung für LuS aus dem CumEx-Skandal wird. Und auch, ob und ggf. in welchem Umfang die Verantwortlichen hierbei mitgewirkt haben.

Die Hauptversammlung gab dazu leider keinen Aufschluss, anders als von mir erhofft. Es sind bisher nur die ersten geänderten Steuerbescheide eingetroffen und die Nachforderungen liegen deutlich unter den ersten Befürchtungen. Hieraus speist sich die Hoffnung, dass LuS perspektivisch einen nicht ganz kleinen Teil der hohen Rückstellungen wieder auflösen kann - ergebniswirksam.

Was mich veranlasst hat, mich von LuS zu trennen, ist die weiterhin unklare Situation um die CumEx-Verwicklung und die wenig transparente Aufarbeitung derselben. Teilweise verständlich, weil man sich natürlich nicht mit Äußerungen um Kopf und kragen reden will gegenüber den ermittelnden Behörden. Für (mich als) Aktionär aber dennoch sehr unbefriedigend.

Des Weiteren wird auf EU-Ebene ein PFOF-Verbot ernsthaft in Erwägung gezogen. Pay-For-Order-Flow ist das Geschäftsmodell der NeoBroker und hier ist Trade Republic als einer der erfolgreichsten zu nennen - der alle seine Trade über den LS-Handelsplatz ausführen lässt. Die Entwicklung ist hier kaum einzuschätzen und die möglichen Auswirkungen erst recht nicht. Wird TR gezwungen sein, sein Geschäftsmodell zu ändern und mehrere Handelsplätze zuzulassen? Wie wirkt sich das auf LuS aus?

Ich komme hier zu keiner Überzeugung, zu keiner Positionierung. Und das ist der zweite und wesentliche Grund, weshalb ich mich von LuS trenne. Ich kann die Lage einfach nicht einschätzen. Daher investiere ich mein Geld lieber woanders, wo ich einen validen Investmentcase aufbauen kann.

Aufgenommen hatte ich LuS auf meine Beobachtungsliste am 07.12.2020 zu €63,20 und verabschiedet habe ich mich am 02.12.2021 zu €88,20. An Bruttodividenden strich ich in dieser Zeit €4,00 ein, so dass mir am Ende ein Gewinn von 45,9% blieb.

Salesforce

Cloud- und ERM-Software-Spezialist Salesforce ist seit einiger Zeit Dow Jones-Mitglied und eine große Erfolgsstory. Ich bin auch hier erst spät auf das Unternehmen aufmerksam geworden und bin im Frühjahr 2019 eingestiegen. Seitdem spann sich die Erfolgsgeschichte weiter fort, auch dank Corona-Rückenwind.

Für die Zukunft bin ich nun aber weniger optimistisch eingestellt, so wie auch Salesforce selbst. Der Ausblick des Unternehmens, den man bei der jüngsten Zahlenvorlage präsentierte, passt nicht (mehr) zu der hohen Bewertung der Aktie. Stefan Waldhauser hat neulich einen sehr detaillierten Artikel zu den Vorzügen, aber vor allem auch Nachteilen von Salesforce verfasst, in dem ich viele meiner Bedenken wiedergefunden habe. Ich teile seine eher pessimistische Sichtweise.

Hinzu kommt, dass Salesforce in der Vergangenheit sehr klug agiert und sich frühzeitig finanziell an aussichtsreichen Wachstumsunternehmen/ Startups beteiligt hat. Hieraus konnte man große Wertzuwächse generieren und erlöst immer mal wieder signifikante Gewinne bei den Verkäufen. Das hat das Jahresergebnis in den letzten Jahren immer wieder positiv "geschönt". Und die großen Zuwächse dürften so nicht mehr in die Zukunft fortzuschreiben sein. Nicht, weil keine neuen Tech-Startups mehr gegründet würden oder weil Salesforce sich aus deren Finanzierung zurückgezogen hätte, sondern weil Salesforce dort inzwischen auf eine große Konkurrenz von Venture Capital-Gebern stößt, die die Preise hochtreiben (und damit die Renditen runter). Salesforce hat hier keinen USP mehr, kein Alleinstellungsmerkmal.

Während also die Gewinne künftig stärker aus dem operativen Geschäft kommen müssen, bremst sich hier das Wachstumstempo ab. Stefans (zutreffende) Schlussfolgerung ist, dass Salesforce künftig noch stärker auf externes Wachstum durch Übernahmen setzen wird und noch stärker Umsätze zukaufen wird/muss, um Wachstum zu generieren. Der Goodwill in der Bilanz wird weiter erheblich ansteigen und das könnte bei steigenden Zinsen und sich abschwächender Konjunktur irgendwann sogar zu einem existenzbedrohenden Problem werden.

So weit ist es allerdings noch lange nicht. Doch für mich trüben sich die Aussichten für Salesforce ein und ich sehe auch hier kein überdurchschnittlich attraktives Investmentszenario mehr, so dass ich mein Geld lieber woanders investiere.

Aufgenommen hatte ich Salesforce auf meine Beobachtungsliste am 05.03.2019 zu €135,63 und verabschiedet habe ich mich am 02.12.2021 zu €239,60. Dividenden gab es keine und am Ende blieb mir ein Gewinn von 76,7% bzw. durchschnittlich 23% pro Jahr.


Disclaimer: Ich streiche Fidelity National Information Services, InPost, Lang & Schwarz, Salesforce von meiner Beobachtungsliste und/oder aus meinem Depot/Wiki.

14 Kommentare:

  1. Danke Michael,

    Genau deshalb mag ich deinen Blog - du lässt uns an deinen Investmentideen transparent teilhaben, danke dafür.

    Hast du noch großes Vertrauen in Softbank? Hatte erwartet, dass das Aktienrückkkaufprogramm den Kurs über die 55€ hebt, leider so nicht geschehen.
    Und die Übernahme von Arm durch Nvidia verdüstert sich zunehmend.

    Wobei Arm unter Softbanks Führung ja trotzdem weiter wachsen kann, oder?

    Einen schönen 2. Advent.

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    1. In der aktuellen Börsenphase, wo Investoren risikoreichere Aktien aus den Depots kegeln, kommt ein Venture Capitalist wie Softbank Group ebenfalls unter Druck. Hinzu kommt, dass die wertvollste Beteiligung Alibaba in China weiter leidet und dann ist Softbank noch Großaktionär bei Didi, die dem Druck der chinesischen Regierung nicht mehr standhalten können und ihr US-Listing beenden und stattdessen wohl an die Börse in Hong Kong umsiedeln werden/müssen. Darüber hinaus will die chinesische Regierung nun wohl konsequent gegen die VIRs vorgehen, was Alibaba und viele weitere Unternehmen trifft. Da kann das avisierte Aktienrückkaufprogramm auch (noch) nicht viel ausrichten. Der Vorteil ist allerdings, dass bei niedrigeren Kursen deutlich mehr Anteile für das gleiche Geld zurückgekauft werden können.

      Was ARM angeht, muss man abwarten was Softbank alternativ plant. Wenn Nvidia als Käufer scheitert, dann wohl auch alle anderen Unternehmen, die Kunde bei ARM sind. Insofern wird Softbank Alternativen ausloten und ggf. Finanzinvestoren an Bord holen. Und ein IPO bleibt natürlich auch eine Option. Welcher Wert ARM dann beigemessen wird, wird eine spannende Frage.

      Momentan keine Gemengelage, die für ein Neuengagement bei Softbank spricht.

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  2. Off Topic
    Lieber Michael, mit großem Interesse verfolge ich dein neues Wikifolio.
    Bist du wirklich der Meinung, dass du mit dieser Auswahl bzw. diesen Ansatz langfristig Erfolg haben wirst? Lass zwei oder drei Papiere reüssieren....was soll das bringen, wenn andere z.B Stoneco wie ein Stone absaufen. Da muss doch allein bei diesem Wert...noch kein Boden...jeden Tag ein Magengeschwür :-( entstehen. Sorry, wenn ich das so martialisch ausdrücke.
    LG Thoma
    Nehmen wir m

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    1. Ob mein Turnaround-Wiki ein gutes Investment wird, bleibt abzuwarten. Es liegt in der Natur der Sache, dass man mehr Fehlgriffe als Erfolgstitel erwischt, aber wenn ein Turnaround zündet, dann bringt der eben auch eine Superperformance, die alles andere überkompensiert. Ich habe in den letzten Jahren mit Funkwerk und SBF ja zwei solcher Raketen richtig erwischt, die zu Tenbaggern wurden. Und auch Microsoft war bei meinem Einstieg 2012 eine Loserunternehmen, das gerade die Nokia-Übernahme komplett abschreiben musste und den höchsten Quartalsverlust der Unternehmensgeschichte verbuchen musste. Inkl. der Dividenden liegt meine Rendite bei 1.250%.

      Ich gebe Dir aber insofern Recht, als dass Turnaround-Spekulationen mit erhöhtem Stress und Emotionen verbunden und sie daher nicht für jeden geeignet sind. Ich denke, dass dieses Wiki vom Anlagevolumen her das kleinste meiner drei Wikis bleiben wird.

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  3. Ich kann die Entscheidungen gut nachvollziehen und diese sind auch gut begründet. Wäre dann vielleicht die Deutsche Post etwas, statt der polnischen Post? (InPost).

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    1. Die Deutsche Post/DHL ist nicht so mein Fall, zu behäbig. Ich glaube, dass der gesamte Sektor zunehmen von Amazon unter Druck geraten wird, wenn die ihr Logistiknetzwerk künftig viel stärker für externe Kunden öffnen werden. Amazon ist in diesen Sektor überhaupt nur deshalb eingestiegen, weil die Platzhirsche so schlechte Arbeit geleistet haben und die Unzufriedenheit der Kunden immer stärker zugenommen hat. Und man auf Amazons Wünsche, diese Probleme abzustellen, nicht reagier hat. Nun macht es Amazon selbst und besser. Die nötige Finanzpower haben sie dazu. Und das wird nicht einfach aufhören, nur weil Amazon irgendwann 100% seiner eigenen Bestellungen ausliefert. Keine gute Aussichten für die Branche, die ohnehin unter Margendruck steht...

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  4. In der Tat sehe ich das bei Salesforce auch wie Sie. CRM muss weiter Übernahmen tätigen. Das hatten die sogar angekündigt, dass man um sein Umsatzziel zu erreichen auch weiter übernahmen tätigen wird.
    Gleichzeitig wächst auch der Markt für die Produkte wie Salesforce sie anbietet. Daher bleibe ich hier weiter investiert.

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  5. zu Lang & Schwarz: wie kommst du zur Annahme das Trade Republic neben Lang & Schwarz noch einen anderen Handelspartner mit aufnehmen muss? in erster Linie hätte doch Lang & Schwarz mehr Einnahmen da sie keine Provision mehr an Trade Republic zahlen müssen (17 Mio Euro). Wenn ein paar kleinere Trades wegfallen würden weil Trade Republic die Preise erhöht würde das wahrscheinlich nicht so sehr weh tun. Andere müsste es ja auch und Trade Republic hat ja eine gute Kapitalausstattung.
    siehe auch:
    https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/payment-for-order-flow-was-neo-brokern-jetzt-droht/27790340.html

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    1. Wie ich schon sagte, es ist nicht klar, in welche Richtung sich die PFOF-Verbotsthematik entwickeln wird. Hier sind viele Wege denkbar und ich kann nicht abschätzen, wie sich das auswirken wird. Genau das ist ja der Grund, weshalb ich für mich in Lang & Schwarz kein Investment mehr sehe, sondern die Aktie alleine als Spekulation betrachten kann. Und als Wettschein sehe und kaufe ich Aktien nicht.

      Wenn jemand die Lage anders beurteilt und/oder hier klar sieht hinsichtlich der Entwicklungen oder wenn ihm die Risiken egal sind und/oder er sie für vernachlässigbar hält, kann er durchaus zu einer anderen Einschätzung kommen und die Aktie im Depot haben. Ich weiß nicht, was passieren wird und ich habe auch keine wirkliche Ahnung/Vorstellung dazu. Deshalb habe ich mich von ihr getrennt.

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  6. Hallo Herr Kissig,
    zwar nicht in diesem Artikel aber ja auf ihrer Liste zu Turnaround Kandidaten. Was sagen sie den aktuell zu Philips? Auf ihrer Liste war es ja schon vor dem noch stärkeren Rückgang jetzt wegen möglicher Probleme bei Beatmungsgeräten. Warum sehen sie Philips überhaupt als Turnaround? Und wäre der aktuelle Kurs nicht ideal zum Einstieg?

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  7. Danke für die Einschätzungen.

    Bei Lang & Schwarz habe ich die Argumente durchaus vernommen, aber überzeugen mich persönlich nicht.

    Aus meiner Sicht ist es etwas hin und her und würde mich nicht wundern, wenn du bald wieder einsteigst, vielleicht auch nicht. Finde den Ausstieg etwas überstürzt und zu sehr von Emotionen geleitet. Von der reinen Vernunft ist ein Ausstieg nicht erklärbar.

    Ist aber nur mein Eindruck und muss nicht richtig sein.

    Viele Grüße
    Martin

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    1. Bitte nicht falsch verstehen, aber es geht mir nicht darum, irgendjemanden von meiner Position zu Lang & Schwarz zu überzeugen. Genau das kann ich ja gerade nicht ! Ich habe keine Einschätzung dazu, wie die Entwicklung dort sein wird - und weil genau dies die Grundlage für jeden meiner Investentcases ist, bin ich bei Lang & Schwarz ausgestiegen. Und ich werde da auch nicht wieder einsteigen, solange ich keine solide Einschätzung (für mich) habe, wie sich das Unternehmen und sein Business entwickeln werden.

      Wenn jemand anderes oder meinetwegen auch alle anderen Anleger da klar sieht/sehen, ist das für mich okay. Wenn ich der einzige Mensch auf der Welt bin, der PI nicht erklären/herleiten kann, bedeutet das ja nicht, dass PI Quatsch ist. Sondern nur, dass es für mich zu undurchschaubar/nachvollziehbar ist.

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    2. Alles soweit gut.

      Finde die 180 Grad Wendung nur etwas seltsam. Damals sofort nachgekauft mit für mich überzeugenden Argumenten und wenige Wochen später wird alles in Frage gestellt. Finde die Sicht etwas sehr kurzfristig und untergräbt die damalige Argumentation etwas.

      Für mich als sturen Buy & Holder wirkt das sehr aktivistisch. Ich gehe eher das Risiko ein, mal eine Aktie vor die Wand zu fahren als etwas zu verpassen. Ist eine Philosophie-Frage.

      Die Argumente, die damals galten, gelten für mich immer noch. Es läuft glänzend bei L+S. Und die Vergangenheit wird auch verarbeitet werden.

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    3. "Finde die 180 Grad Wendung nur etwas seltsam. Damals sofort nachgekauft mit für mich überzeugenden Argumenten und wenige Wochen später wird alles in Frage gestellt."

      Das ist hier regelmäßig der Fall, dass eine Aktie als todsicheres Langfristinvestment gepusht wird, nur um dann ein paar Monate später wieder auszusteigen. Ein ständiges raus und rein, völlig konträr zum Value-Investing à la Buffett, das sich der Blogbetreiber angeblich auf die Fahnen geschrieben hat. Deswegen ist dieser Blog für mich schon lange nicht mehr glaubwürdig und dich lese hier nur noch sporadisch.

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