Montag, 10. Januar 2022

Good News bei... Netfonds: Operative Rekordzahlen ebnen Weg zu Ergebnisüberraschung

Das aufstrebende Fin- und Insurtech Netfonds gab heute operative Rekordzahlen für 2021 bekannt und unterstreicht damit meine optimistische Einschätzung.

Die Netfonds Gruppe erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr abermals ein Rekordwachstum der über die finfire Plattform administrierten und verwalteten Assets und somit einen neuen Höchststand der Assets in Höhe von über €21,5 Mrd.

So legten im Jahresverlauf 2021 die Assets im Depotgeschäft um €2,75 Mrd (+22%) auf insgesamt €15,25 Mrd zu. Hiervon entfallen auf die Assets under Management (AuM) in der Sparte Privatkunden rund €2,0 Mrd, während sich die gesamten AuM inkl. der verwalteten Mandate im Fondsmanagement zum Jahresende auf €2,60 Mrd belaufen (Vorjahr €1,56 Mrd bzw. +66%).

Ebenso erfolgreich konnten die Bereiche Fonds Advisory und institutionelles Fondsmanagement ausgebaut werden. Mit einem Wachstum von €1,50 Mrd auf gut €6,1 Mrd ist der Bereich im Volumen um ca. 32% gegenüber dem Vorjahr gewachsen. In Summe entschieden sich im abgelaufenen Jahr 13 Fondsadvisor und Fondsinitiatoren für die Zusammenarbeit mit dem Haftungsdach der Netfonds Gruppe und es wurden 14 Fonds neu aufgelegt bzw. die regulatorische Betreuung wurde durch die Netfonds Gruppe übernommen.

Insgesamt administrierte die Netfonds Gruppe zum Jahreswechsel 2021 Assets im Volumen von mehr als €21,5 Mrd (Vorjahr €17,1 Mrd bzw. +25,5%). Und auch für das Jahr 2022 stehen die Weichen auf Wachstum. Die im Jahresverlauf 2021 gestartete finfire Plattform legt die Grundlage für ein dynamisches Wachstum im Bereich Fondsvertrieb und -beratung und die Netfonds Gruppe erwartet eine kontinuierliche dynamische Entwicklung im neuen Jahr im Bereich der Regulatorik (Haftungsdach, Fonds Advisory und Fondsmanagement).

Meine Einschätzung

Netfonds wächst dynamisch in allen Geschäftsbereichen. Die vorläufigen Geschäftszahlen sollen in der letzten Februarwoche vorgelegt werden und spätestens dann zeigen sich auch die erheblichen positiven Effekte aus dem VMR-Deal, der nicht nur den 2021er Gewinn kräftig zusätzlich gepusht haben dürfte, sondern auch dauerhaft einen niedrigen Kapitaleinsatz und höhere Margen einbringen wird. Aufgrund der von mir erwarteten positiven Entwicklung gehört Netfonds zu meinen Nebenwertefavoriten für 2022.

Disclaimer: Habe Netfonds auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

11 Kommentare:

  1. Hauck Aufhäuser Investment Banking hat Netfonds mit "Kaufen" und einem Kursziel von 68 Euro in die Bewertung aufgenommen.

    "Netfonds betreibt ein skalierbares Plattformgeschäft in einem oligopolistischen Markt, ist der größte bankenunabhängige Anbieter von Haftungsdächern und einer der Marktführer unter den Maklerpools in Deutschland. Mit der Entwicklung der finfire Plattform setzt sich Netfonds an die Spitze der Digitalisierung in der Finanzdienstleistungsbranche und hat daher einen klaren Wettbewerbsvorteil”, schrieb Analyst Frederik Jarchow in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Er rechnet mit deutlich steigenden Umsätzen und operativen Ergebnismargen (Ebit).

    Kaufen: 16. Februar 2022
    Kursziel: EUR 68,00
    Frederik Jarchow Analyst
    Aktienkurs: EUR 52,50


    Netfonds ist ein Knaller, is ja meine Rede... ^^

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  2. Moin Michael!
    Na? Wird der VMR-Deal morgen erneut für eine Überraschung sorgen?
    VG

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    1. Ich denke, es wird zumindest im morgigen Earnings Call interessante Einblicke von Netfonds geben, Andi. Und anschließend vermutlich Analysteneinstufungen. Ich gehe da von deutlichen Anhebungen vor allem der Ertragskennzahlen aus und damit von ordentlichen Zuschlägen beim Kursziel. Die aktuell zu bezahlenden 50 Euro sind jedenfalls viel zu wenig in meinem Augen...

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    2. Montega erhöht das Kursziel bei Netfonds auf €90 von bisher €60.

      NETFONDS AG | KAUFEN | 90,00 EURO

      - Vorläufige Zahlen: EBITDA/Nettoertrag steigt in 2021 auf 20,3% (Vj. 14,3%)
      – Erhöhung auf 21,3% bis 23,8% für 2022 in Aussicht gestellt
      - Immobilien Spin-off verleiht mittelfristiger Free-Cashflow-Entwicklung stärkere Dynamik
      - Kaufempfehlung bei erhöhtem Kursziel bestätigt

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  3. Wieso verkaufst du (wenn auch wenige) Netfonds-Anteile im wiki, obwohl du nicht Cash benötigst für anderweitige Käufe?
    Gleiche Frage zu KKR und Apollo, da sind es sogar ein paar Verkäufe mehr..
    Dein Credo lautet doch vollinvestiert/kein Market-Timing?
    Ich verstehe es nicht ganz.

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    1. Es geht mir nicht um Markettiming, sondern um eine Anpassung des Depots und der Wikis an die "neue Realität". Und die lautet leider: hohe, anhaltende Inflation, Umsatzeinbußen bei vielen Unternehmen (durch Russland-Boykott), sinkenden Gewinne durch hohe Energiekosten, Notenbanken in Problemen (steigende Zinsen bremsen Wirtschaft zusätzlich ab; Inflationsbekämpfung ist aber ein Hauptziel). Mit anderen Worten: wir steuern absehbar auf eine Rezession zu und zwar in Deutschland, Europa, USA. Das ist kaum noch zu vermeiden, selbst wenn der Ukrainekrieg sofort beendet würde.

      Die Folge aus diesen Überlegungen ist, dass die Börsenkurse leiden werden, weil viele Unternehmen schlechtere Geschäfte machen werden und/oder die Erwartungen der Anleger zu hoch sind. Das liegt auf der Hand. Aber es lag auch auf der Hand, dass das starke Extra-Wachstum durch Corona bei einer Normalisierung zu niedrigeren Wachstumsraten führen wird - und die Kurse der Unternehmen stürzen ab, wenn dann die konkreten Zahlen vorgelegt werden.

      Ich positioniere daher Depot und Wikis so, dass ich Unternehmen höher gewichte, die mit der neuen (und wohl Monate oder länger anhaltenden) Lage gut/besser zurecht kommen und ich verkaufe die Unternehmen, die stärker in Mitleidenschaft geraten dürften. Und ich habe einige Gewichtungen leicht angepasst, wenn es mir im Hinblick auf die Depotbalance nötig erschien.

      Bzgl. Apollo und KKR habe ich im Gegenzug Berkshire Hathaway zugekauft. Und dass ich im Nebenwerte-Wiki kein Cash benötigt hätte, stimmt auch nicht ganz. Ich habe bei PNE und Befesa aufgestockt und dazu brauchte ich etwas Geld.

      Meine Überlegungen hinsichtlich Inflation, Rezession usw. werde ich in einem separaten Artikel noch ausführlicher darlegen.

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  4. Hallo Michael!
    Danke mal wieder für diese sehr ausführliche Antwort.
    Ich behaupte nicht, dass ich richtig liege, eher im Gegenteil... nur Fragmente aus deinen Thesen... aber sagtest du nicht auch, in schlechten Zeiten gutes Umfeld für Beteiligungsgesellschaften zum Kauf. Berkshire trotz knapp 50% Apple kann ich nachvollziehen, da eher mittlere, obere Käuferschicht (ähnlich wie bei HelloFresh)... und damit "inflations-resistenter"... aber ich dachte Netfonds sei exzellent; gerade deren Geschäftsmodell ist doch nicht so sehr tangiert, oder doch?
    ...nochmal, bin nicht sicher, versuche nur eigenständig zu denken :-)

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    1. Tja Andi, hier haben wir - und wohl die überwiegende Zahl der Anleger - ein Problem. (Fast) keiner von uns hat aktiv als Anleger ein solches Szenario bisher miterlebt, was uns nun bevorsteht. Hohe Inflation (zuletzt Anfang der 1982), Krieg in Europa (regionale Konflikte wie in Ex-Jugoslawien, Georgien usw. mal ausgenommen), beispiellose Sanktionen und eine Energiekrise das bei ohnehin erheblichen Störungen bei den Rohstoffverfügbarkeiten und Lieferketten.

      Ich weiß nicht, was passiert. Ich weiß auch nicht, wie sehr das die Wirtschaft, die Börsen und uns alle mitnehmen wird. Ich fürchte nur, dass wir gerade erst am Anfang stehen. Denn das "Allheilmittel" war bisher immer die US-Notenbank, die die Geldschleuse weit geöffnet und die Welt/Börsen/Wirtschaft mit Dollarschwemmen gerettet hat. Da nun aber die Inflation rapide ansteigt, ist das "Universal-Antibiotikum" nicht einsatzbereit...

      Die USA werden nicht so sehr leiden, denn sie sind weitgehend Energieautark. Europa nicht.

      Zu Netfonds speziell: Netfonds profitiert in vielen Bereichen und wird weiterhin zulegen können. Aber wenn die Börsen länger ins Minus drehen und negative Renditen abwerfen, wenn die Arbeitslosigkeit hochschnellt, wenn die Inflation hoch bleibt, dann könnte es gut sein, dass Anleger Gelder aus Anlageprodukten und/oder der Börse abziehen. Netfonds ist für Anlageberater tätig. Und fungiert als Haftungsdach für Fonds - die Provisionserlöse von Netfonds sind an deren Erfolg und/oder deren Anlagevolumen (AuM) gekoppelt. Kein Wachstum, keine/ geringere Einnahmen für Netfonds. Das kann dann nur durch zusätzliche Fonds, die unter das Haftungsdach schlüpfen, kompensiert werden - aber in Zeiten schlecht laufender Börsen dürfte auch das Bestreben geringer sein, neue Anlagefonds aufzulegen.

      Ich will damit sagen, dass es auch für Netfonds in dem Drohszenario schwieriger wird, die bisherigen Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinne zu generieren. Nicht unmöglich, aber schwieriger. Andererseits bieten sich natürlich für solide finanzierte Unternehmen auch Übernahmechancen in solchen Phasen. Daher bleibe ich positiv gestimmt für Netfonds und die Aktie im Wiki und in meinem Depot mit mehr als 5% Anteil gewichtet.

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  5. Danke für deinen Gedanken; ja, so ist es wohl…
    und damit sitzt Netfonds eben auch im Boot des Finanzsektors…
    Ich bin froh, dass es deinen Blog gibt; er ersetzt nicht die eigenständige Entscheidung; hilft aber enorm der Abwägung… aufs Gesamtvolumen würde ich auch eher dann wohl zu 3 bis maximal 5% tendieren…
    Anders denke ich bei Funkwerk, da fundamentale Situation wie gehabt und die sicheren Aufträge ja vorhanden sind.
    Eine hohe Inflation tangiert Funkwerk wohl nicht (unterstellt, dass ggf. Lohnkosten bei FW nicht allzu hoch sind)..
    und insbesondere Rohstoff-Kosten sollten bei Funkwerk (und nebenbei bei eigentlich allen IT-Butzen) doch nicht relevant sein, oder?!
    Könnte man nicht Funkwerk "fast" als safe-haven in diesen Zeiten einordnen?

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    1. Funkwerk hatte ich Anfang März etwas aufgestockt, als die Aktie unter €30 gerutscht war. Sie erscheint mir kräftig unterbewertet angesichts robuster Aussichten, prall gefüllter Kassen und starkem Auftragseingang und -bestand.

      Will man im Zuge der Energiewende die Bahn stärken (was ja sinnvoll und Ziel ist), muss man mehr Strecken bauen und die bestehenden ertüchtigen. Gleichzeitig muss man die Dieselloks ersetzen und die Strecken elektrifizieren. Und... und man muss die Bahn für Passagiere und auch die Frachtkunden attraktiver machen. Dazu gehören neuen, moderne Waggons, aber auch Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Und natürlich attraktive Bahnhöfe. Alles Punkte, die zumindest zum Teil von Funkwerk mit bedient werden und die Nachfrage hoch halten oder noch steigern. Hinzu kommen die neuen Geschäftsfelder.

      Ich denke daher, dass Funkwerk zwar nicht ungeschoren durch die schwierigen Zeiten kommt, aber doch zu den weniger belasteten Unternehmen gehören wird. Und mittel- und langfristig sogar zu den Profiteuren gehören dürfte.

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