▶ ÜBERSICHT | THEMENSCHWERPUNKTE

Donnerstag, 14. März 2019

MBB mit neuem Schub dank Aktienrückkauf und Übernahmeplänen

Die mittelständische Beteiligungsgesellschaft MBB habe ich ja schon seit vielen Jahren unter Beobachtung und der Kursverlauf ist geradezu atemberaubend. Natürlich nicht, auf die letzten anderthalb Jahre betrachtet, da war ist er die meiste Zeit über abgebröckelt, weil die (zu) hohen Erwartungen der Börse an die maßgebliche Tochter Aumann und an MBB selbst hinsichtlich neuer lukrativer Zukäufe nicht erfüllt werden konnten.

Nachdem MBB ziemlich gute vorläufige Zahlen für 2018 präsentiert hatte, kam man gestern mit einer Hammermeldung um die Ecke samt zweistelligem Kurssprung. Und das völlig zurecht...


Aktienrückkauf

So hat MBB angekündigt, zwischen dem 18. März und dem 2. April 2019 bis zu 646.775 eigene Aktien im Rahmen eines an alle Aktionäre gerichteten freiwilligen öffentlichen Rückkaufsangebots außerhalb der Börse zu erwerben. Der Aktienrückkauf soll zu einem Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) von 89,00 je Aktie erfolgen und betrifft somit 9,80% des Grundkapitals. Zum Zeitpunkt des Angebots lag der MBB-Kurs bei rund 73 Euro, also mehr als 21% unterhalb des Angebotspreises.

Da die MBB aktuell weitere 13.225 eigene Aktien hält, sollen nach Abwicklung des Aktienrückkaufs sämtliche eigenen Aktien zum Zwecke der Kapitalherabsetzung eingezogen werden. Und das betrifft dann alle 650.000 Aktien, denn es ist davon auszugehen, dass MBB genügend Stücke angedient werden, um die Zahl zu erreichen; in den Angebotsunterlagen haben die beiden Großaktionäre Nesemeier und Freimuth, die jeweils rund 32,4% der Anteile halten, angekündigt, von dem Angebot Gebrauch zu machen.

Die Auswirkungen

Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. So wird MBB fast 10% weniger Grundkapital haben und entsprechend weniger Aktien, so dass sich künftig der Gewinn auf weniger Aktien verteilt. Ebenso die Dividende. Die hat MBB für 2018 auf 0,69 Euro je Aktie festgelegt, wodurch die Basisdividende um 4,5% angehoben wird - und beim Vergleich mit dem Vorjahr muss man also nicht nur die nun geringere Anzahl von Aktien einkalkulieren, sondern auch die im Vorjahr einmalig ausgekehrte Sonderdividende wegen des hohen Erlöses aus dem Aumann-IPO.

MBB SE (Quelle: wallstreet-online.de)
Kritische Stimmen könnten nun anmerken, dass die Gründer und Großaktionäre nun teilweise Kasse machen würden. Was ihnen allerdings auch zusteht. Auf der anderen Seite gibt es aber wesentliche positive Effekte. Denn würden Nesemeier und Freimuth nicht mitziehen, würde sich der Streubesitz deutlich verringern, denn es ist anzunehmen, dass mehr als die anvisierten 9,8% der Aktien angedient werden. Momentan kann man die MBB-Aktien zu 83 Euro kaufen und damit um 6 Euro unterhalb des Angebotspreises.

Ein reduzierter Streubesitz könnte aber zu Problemen führen. Nicht nur, weil die Aktien weniger handelbar wären, sondern auch weil ggf. sogar die angestrebte SDAX-Mitgliedschaft hierdurch in Gefahr geriete. Und das ist wohl in niemandes Interesse.

Des Weiteren liegt der aktuelle faire Wert je MBB-Aktie bei über 100 Euro, so dass MBB die Aktien mit einem Rabatt übernehmen kann. Und das schafft zusätzlichen Wert für die Gesellschaft und damit die Aktionäre! Und da nähern wir uns dem nächsten, nicht ganz unwesentlichen Punkt, der Meldung...

Zukäufe ante portas

In dieser heißt es nämlich:
"MBB strebt an, die Kapitaleffizienz durch den Aktienrückkauf einerseits sowie den Zukauf neuer Unternehmen andererseits deutlich zu erhöhen. Mit rund EUR 300 Mio. stehen der MBB-Gruppe auch nach dem Rückkauf ausreichend liquide Mittel für ein weiterhin außerordentliches Wachstum zur Verfügung."
Nachdem MBB bereits kürzlich angekündigt hatte, dass man sich auf aktivere Zeiten bei Add-on-Zukäufen und Übernahmen einstellen kann, zielt dieser Passus in die selbe Richtung: man will "die Kapitaleffizienz durch (...) den Zukauf neuer Unternehmen deutlich erhöhen".

Nesemeier würde sich kaum so weit aus dem Fenster lehnen, wenn er nicht recht konkrete Targets im Visier und vielleicht schon an der Angel hätte.

Wodurch der Hauptknackunkt für ein neues Durchstarten des Aktienkurses entfallen würde: das viele, ungenutzt herumliegende Geld. Denn MBB hat auch nach dem Aktienrückkauf und Zahlung der Dividende im Konzern mehr als 300 Mio. Euro für Akquisen zur Verfügung. Und wenn die nun endlich in attraktive Zukäufe fließen würden, käme wieder Richtung Bewegung ins MBB-Business und dann auch in den Aktienkurs.

Aus diesen vielen positiven Gründen habe ich MBB ja zu einem meiner Jahresfavoriten auserkoren.

Disclaimer
Aumann und MBB befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.



Ergänzung vom 21.03.2019, 13:45


MBB teilte soeben mit, dass man den Angebotspreis auf 96 Euro angehoben (bisher 89 Euro) habe, um auch nach dem jüngsten Kurssprung den Aktionären ein attraktives Angebot zu unterbreiten. Alle sonstigen Bedingungen des Rückkaufs bleiben unberührt und bestehen unverändert fort (> zur Meldung).

Bleibt die Frage nach dem Weshalb... Die beiden Großaktionäre Nesemeier und Freimuth mit ihren jeweils 32,4% haben ja erklärt, das Rückkaufangebot anzunehmen. Wenn nun kein anderer Aktionär außer den beiden das tut (weil der Börsenkurs zu nah am Angebotspreis ist), dann würden die beiden viel mehr Aktien abgeben müssen, als eigentlich gewollt. Und dem entsprechend ihr Anteil an MBB nachher deutlich absinken. Ich glaube kaum, dass die beiden bereits sind, die mehrheitliche Kontrolle über MBB zu verlieren. Vielleicht (auch) deshalb das aufhübschen der Offerte...?



Ergänzung vom 05.04.2019, 16:45


MBB teilte soeben mit, dass das Aktienrückkaufangebot mit einer Zuteilungsquote von rund 11,17% angenommen wurde. Der MBB seien von ihren Aktionären 5.792.584 Stückaktien im Rahmen des Aktienrückkaufangebotes angedient worden. Da sich das Angebot auf insgesamt bis zu 646.775 Aktien der Gesellschaft bezog, seien damit insgesamt 646.024 Stückaktien zurück erworben worden, was einem Anteil von 9,79% des Grundkapitals der Gesellschaft entspricht. Die Abwicklung des Angebots wird voraussichtlich am 9. April 2019 erfolgen und dann auch die angedienten Aktien und bislang wegen des Rückkaufs gesperrten Aktien wieder frei gegeben werden.

MBB beabsichtigt, im Anschluss an die Abwicklung sämtliche von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien (659.249 Stück) zum Zweck der Kapitalherabsetzung einzuziehen. Dies entspräche einem Anteil von 9,99% des Grundkapitals der Gesellschaft. Das Grundkapital der MBB SE wird nach Durchführung der Einziehung der eigenen Aktien und Wirksamwerden der Kapitalherabsetzung 5.940.751,00 Euro betragen und in 5.940.751 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Aktie eingeteilt sein (> zur Meldung).

35 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    hast du einen Erklärungsansatz für das aktuell bestehende Gap von Aktienkurs (derzeit: 82,30) und dem Aktienrückkaufangebot von 89,00 Euro?

    Herzlichen Dank für ein kurzes Feedback.

    BG
    Seb

    AntwortenLöschen
  2. Das Aktienrückkaufangebot bei MBB umfasst 9,8% der Aktien und die beiden Großaktionäre nehmen es an. Daher wird die Annahmequote insgesamt wohl 10 bis 15 Prozent der angedienten Aktien sein. Daher kann man nicht einfach heute 100 Aktien für 82 Euro kaufen und in wenigen Tagen alle an MBB für 89 weitergeben.

    Einige Anleger/Spekulanten haben bestimmt in der letzten Zeit zu unter 75 Euro MBB-Aktien gekauft und sehen nun die Chance, einen schnellen Gewinn einzufahren dank des bisherigen Kurssprungs. Das drückt ebenfalls auf den Kurs.

    Und dann haben vielleicht einige Angst, dass nach Ende der ARP-Frist der Kurs wieder Richtung 70 Euro absinken könnte.

    Alles nicht wirklich meine Baustelle, das sind alles Kursdeutungen, die haben wenig/nichts mit dem Unternehmen und seiner Entwicklung zu tun. Was mich an MBB reizt und weshalb ich das Unternehmen für attraktiv bepreist halte und weshalb ich die Maßnahme begrüße, habe ich ja im Artikel ausgeführt.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo zusammen

    Gestern gab es ein Interview mit CEO Dr. Christof Nesemeier beim Börsen Radio Network (Audio-Datei des Interviews auf der Homepage der MBB verfügbar).

    Herr Nesemeier nimmt auch Stellung, wie die Offerte von EUR 89.00 zustande kam: Es soll sich um ein Ergebnis der Technik handeln, denn man hatte einen Beschluss für einen Rückkauf für den Preis von max. 20% über den durchschnittlichen Schlusskurs der letzten 3 Tage. Gleichzeitig erwähnt er aber auch, dass dieser Preis von EUR 89.00 je Aktie auch nach oben korrigiert werden könnte. Hinzu kommt, dass der Kurs von 89.00 unter dem fairen Wert liegt, wodurch auch damit ein Mehrwert für die Aktionäre geschaffen wird.

    Spannend finde ich auch seine Aussagen bzgl. Unternehmenskäufe: Man darf (aufgrund der gefüllten Pipeline) wohl damit rechnen, dass 1-2 Käufe im Verlauf des Geschäftsjahres 2019 getätigt werden (zumal man sich bei einigen Firmen „in einem fortgeschrittenen Diskussionsstadium“ befindet). Das Wachstum der MBB war in der Vergangenheit mit rund 20% p.a. sehr aggressiv; Herr Nesemeier ist jedoch überzeugt, dass dieses Wachstum auch in Zukunft beibehalten werden kann.

    Das Wachstum war stets organisch und anorganisch: Beim erwarteten Jahresumsatz 2019 rechnet man ja mit rund EUR 550 Mio., wobei darin nur das organische Wachstum berücksichtigt wird. Herr Nesemeier erwähnt im Interview aber auch, dass man sich einmal zum Ziel gesetzt hat im 2020 einen Jahresumsatz von EUR 0.75 Mia. zu erwirtschaften (was ohne anorganisches Wachstum nicht möglich wäre). Die Tatsache, dass er dies so explizit erwähnt und man quasi noch immer daran festhält, ist für mich ein klares Indiz, dass die möglichen Akquisitionskäufe konkreter sind (und dies nicht nur einfach so daher gesagt wird).

    Beste Grüsse und
    schönes Weekend
    David

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Meines Wissens geht es um die letzten 30 Tage und nicht 3 Tage für die Berechnung des höchstmöglichen Rückkaufpreises.

      Löschen
    2. Ich habe lediglich das wiedergegeben, was Nesemeier im Interview gesagt hat... und dort war nur von 3 Tagen die Rede.

      Löschen
  4. Vielen Dank Michael für deine fundierte Analyse des Aktienrückkaufs. Kleine Anmerkung: MBB befindet sich nicht im SDAX.
    Viele Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Hinweis, das habe ich blöd formuliert. Gemeint ist die "angestrebte" SDAX-Mitgliedschaft. Hab's entsprechend ergänzt.

      Löschen
    2. Apropos SDAX: Gibt es eine Art Ranking oder wie weiss man (oder kann abschätzen), wie weit MBB von einem allfälligen SDAX-Eintritt entfernt ist?

      Löschen
  5. Mbb ist eine meiner großen Positionen im höheren 5-stelligen Bereich. Zunächst wollte ich das Angebot annehmen, um etwas kleiner zu werden. Nachdem ich das Interview mit Herrn Nesemeier gehört habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich mich bei Mbb verkleinern will. Es ist explizit das Festhalten an der Umsatzprognose, was mich so von Herrn Nesemeier und Team überzeugt. Denn in der Vergangenheit hat er immer geliefert. So wie Mbb die letzten Jahre geführt wurde, kann ich nur meinen Hut ziehen! Ich bleibe groß drin, werde evtl. noch etwas nachkaufen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Grundsätzlich stimme ich Dir zu; ich gebe auch keine MBB aus der Hand! Allerdings... werde ich meine Aktien vollständig andienen für den Aktienrückkauf und dann die entsprechende Zahl über die Börse zurückkaufen, um meinen bestand wieder aufzustocken.

      Das hat zwei Gründe:

      1. Ich gehe davon aus, dass der Kurs nach Ablauf der ARP nicht bei 89 Euro verharren wird, sondern mit einigem Abschlag. Denn entscheidend ist ja die fundamentale Entwicklung und da wartet die Börse seit Längerem auf attraktive Zukäufe - und die werden dann (erst) der Kursturbo sein.

      2. Ich zahle für solch eine Maßnahme keinerlei Bank-/Depotgebühren, so dass sich das bei mir im konkreten Fall lohnen dürfte. Andere MBB-Aktionäre sollten sich vorher informieren, ob und ggf. in welcher Höhe hierfür Gebühren anfallen. Denn das würde die Aktion ggf. ad absurdum führen.

      Die Überlegung, die Position ggf. noch weiter aufzustocken, stelle ich zusätzlich auch an. MBB ist aktuell meine mit Abstand größte Position bei deutschen Nebenwerten, ich würde mich aber auch nicht unwohl fühlen, wenn ich die noch um weitere 25% aufstocke. Das hängt natürlich auch von sonstigen Gelegenheiten ab und vom Cash-Bestand (und der ist momentan nicht besonders üppig, da ich fast vollständig investiert bin seit Jahresanfang).

      Löschen
    2. Hallo Michael,

      ich bin aus meinen Unterlagen nicht so richtig schlau geworden bzw. bin mir unsicher. Daher die Frage: Verweilen deine MBB-Aktien im comdirect-Depot? Dann wäre meine Frage zu den Gebühren geklärt. :)

      LG Mo

      Löschen
    3. Nein, meine MBB-Aktien liegen nicht im Depot bei der comdirect, sondern bei der Commerzbank.

      Löschen
  6. MBB teilte soeben mit, dass man den Angebotspreis von 89 auf 96 Euro angehoben habe, um auch nach dem jüngsten Kurssprung den Aktionären ein attraktives Angebot zu unterbreiten. Alle sonstigen Bedingungen des Rückkaufs bleiben unberührt und bestehen unverändert fort.

    AntwortenLöschen
  7. Ich weiß nicht, ob ich diese Anhebung so gut finden soll. Auch wenn die MBB Kasse gut gefüllt ist, halte ich diese Erhöhung für eigentlich nicht erforderlich, denn auch zu 89€ hätten sich genug Aktionäre gefunden, die das Angebot angenommen hätten. Was halten Sie davon?

    AntwortenLöschen
  8. Ich persönlich war nicht überrascht von dieser Anhebung, zumal Nesemeier in seinem letzten Interview ja angedeutet hatte, dass der Preis nach oben angepasst werden kann, weshalb ich - vor allem nach dem Anstieg nach der 1. Kommunikation - eigentlich schon halbwegs damit gerechnet hatte. Was mich viel mehr verwundert ist dies Tatsache, dass der Kurs dieses Mal kaum (oder nur ganz kurz) reagiert hat.

    Da Nesemeier und Freimuth auch kommuniziert hatten, dass sie ihre Aktien andienen werden, um die Höhe des free floats nicht zu gefährden, ist irgendwo durch ja auch klar, dass sie privat davon profitieren, je höher das Angebot ist.

    Natürlich stellt sich stets die Frage, inwiefern ein Aktienrückkauf an der Börse selbst eine bessere Variante selbst gewesen wäre (zumindest für einen kleineren Teil). Wie Michael aber einmal richtig erwähnt hatte, wäre dies für die kompletten 9.8% wohl kaum möglich gewesen.

    In den Kassen der MBB befindet sich auch so genügend Cash (Cash macht mehr als die Hälfte der Börsenkapitalisierung aus!). Und ich gehe nicht davon aus, dass sich innert so kurzer Zeit so viele Opportunitäten finden lassen. Insofern finde ich die Entscheidung, dass ein Teil des Cashs in anorganisches Wachstum fliesst und ein anderer Teil den Aktionären zurückgegeben wird (mittels Dividenden und Aktienrückkäufe) sehr gut. Ich bleibe bzgl. der MBB SE weiterhin sehr bullish! :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da sprichst Du einen interessanten Punkt an: Warum reagiert der Kurs kaum ?
      Eine plausible Erklärung fällt mir nicht ein, aber offensichtlich goutiert der Markt diesen Schritt nicht wirklich.

      Löschen
    2. Naja, man kann voraussichtlich "nur" 10 bis 15% seiner Aktien zu 96 Euro an MBB verkaufen und vielleicht haben einige die Sorge, dass der Kurs danach wieder auf 75 Euro abrutscht. Dann hätte man natürlich kein gutes Geschäft gemacht, wenn man nur wegen des ARP jetzt die MBB-Aktien gekauft hat. Aber, wie gesagt, das ist nicht mein Spiel. Ich starre nicht auf den Kurs, ich investiere nicht wegen des Kurses oder eines möglichen kurzfristigen Kursverlaufs. Ich investiere in das Unternehmen. Und MBB kauft Aktien für 96 Euro, die mehr als 100 Euro wert sind. Gute Entscheidung. Und MBB hat angedeutet, dass mehrere interessante Unternehmenskäufe anstehen könnten. Das ist für die Unternehmensentwicklung der Treibsatz. Und wenn man hier erfolgreich punkten kann, dann zieht der Kurs auch wieder deutlich über die 100er-Marke. Das jetzige ARP ist doch nur ein kurzer Zwischenspiel im Großen und Ganzen...

      Löschen
  9. Ich kann Ihre Argumentation durchaus nachvollziehen, aber, um hier dbc1610 zu zitieren:“zumal Nesemeier in seinem letzten Interview ja angedeutet hatte, dass der Preis nach oben angepasst werden kann,....“ - ich finde die Wahl dieses Kommunikationsweges unglücklich. Ich möchte unternehmensrelevante Informationen nicht aus Andeutungen in Interviews erfahren. Warum war das erste Angebot nicht schon bei 96€ - was hat sich in den wenigen Tagen ereignet, das Nesemeier und Co. zu der Erhöhung bewegt hat ( oder war die Salamitaktik von vornherein so geplant). Ja, man investiert in ein Unternehmen, aber dieses Unternehmen wird von Menschen geleitet, deren Handeln transparent und nachvollziehbar sein muß. Bei mir schleicht sich leider dadurch das Gefühl ein, dass es mit den „interessanten anstehenden Unternehmenskäufen“ doch nicht so weit her ist. Daher meine Skepsis.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich sehe das Ganze weit weniger dramatisch:

      Wie ich in meinem 1. Kommentar ja bereits geschrieben hatte, resultierte das Angebot über EUR 89 aus einer technischen Betrachtung (Rückkauf der Aktien für den Preis, welcher max. 20% über dem durchschnittlichen Schlusskurs der letzten 3 Tage liegt). Ich könnte mir vorstellen, das dies aufgrund einer regulatorischen Vorschrift so gewählt wurde (das ist aber eine reine Mutmassung, da ich mich absolut nicht damit auskenne!). Wäre dies der Fall, dann hätte man die EUR 96 bspw. gar nicht von Anfang an offerieren können.

      Des Weiteren teile ich die Meinung, dass das Management der MBB nicht transparent ist, nicht wirklich, ganz im Gegenteil. Was mir einerseits gefällt ist die Tatsache, dass man im 2018 geliefert hatte, was man versprochen hatte (Jahresumsatz von EUR 500 Mio., Gewinn pro Aktie von EUR 2.45). Ausserdem hatte sich Herr Nesemeier auch "gewehrt" als jemand einmal den Begriff der "Verkaufsoffensive" in den Mund genommen hat, da die MBB die Zukäufe nicht um jeden Preis vornehmen muss. Und gerade auch diese Haltung gefällt mir sehr, da man nicht irgendwelche unüberlegte Einkäufe tätigt.

      Die beiden Gründer, welche das Unternehmen seit über 24 Jahren führen, haben zusammen 64.8% der Anteile (35.2% im Streubesitz), d.h. selbst wenn die beiden die einzigen wären, die Aktien andienen würden, dann hätten sie noch immer über 50% Anteile am Unternehmen. Von daher darf man getrost davon ausgehen, dass sie auch dann noch im Interesse der Aktionäre handeln werden.

      Aufgrund des Track Records der letzten Jahre, der Unternehmensentwicklung (man steht m.E. weit besser da als vor 2 Jahren, als der Kurs sogar noch höher war) und des asymmetrischen Chance-Risikoverhältnisses (das Risiko ist m.E. beschränkt, das Potential nach oben hingegen ist weitaus grösser), bin ich überzeugt von der MBB... Und ob ich richtig lag, wird die Zeit zeigen! :)

      Beste Grüsse
      David

      Löschen
    2. Hier eine Analyse zu MBB, die das ARP erwas kritischer beleuchtet: https://www.aktiencheck.de/exklusiv/Artikel-MBB_Geschaeftsleitung_beschliesst_Geschenk_Aktionaere_Aktienanalyse-9709021

      Löschen
    3. Alleine die (falsche) Aussage, MBB-CEO Nesemeier würde 64,8% der MBB-Aktien halten, spricht nicht dafür, dass sich Herr Heibel mit MBB mehr als oberflächlich beschäftigt hat...

      Löschen
    4. Ich denke, Herr Heibel wollte Nesemeier und Freimuth schreiben und hat den einen Namen versehentlich weggelassen. Ist Ihnen, Herr Kissig, noch nie so ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen? Falls doch, würden Sie dann auch akzeptieren, dass deswegen Ihr ganzer Artikel als oberflächlich abgewertet würde?

      Löschen
    5. Herr Heibel hat im weiteren Verlauf seinen Fehler nochmals wiederholt. Und da er Herrn Nesemeier als Gründer bezeichnet und auch in diesem Zusammenhanf nicht auf Herrn Freimuth hinweist, der Co-Gründer der MBB war und mit Herrn Nesemeier jeweils über 32,4% der Anteile verfügt, macht es nicht besser. Zumal in den letzten Corporate News ja mehrfach beide (!) genannt waren mit ihrem Anteilsbesitz. Sowohl bei der Erklärung zum Aktienrückkauf als auch bei der Freistellung durch die BaFin.

      Löschen
    6. Und diese Wiederholung und der fehlende Hinweis auf Herrn Freimuth reicht aus, dass Herr Heibel sich Ihrer Meinung nach nur oberflächlich mit MBB beschäftigt hat? Es erstaunt mich, dass Sie in letzter Zeit so kategorisch und dünnhäutig auf kritische Kommentare zu MBB reagieren. Sonst pflegen Sie ja eher eine nüchterne und sachliche Betrachtungsweise. Ich bin auch MBB Aktionär, aber gerade deswegen kann ich nicht alles nur durch die rosa Brille betrachten.

      Löschen
    7. Ich habe die Ausführungen von Herrn Heibel gelesen und empfinde sie als eher oberflächlich. Der wiederholte und sehr leicht vermeidbare Fehler bestärkte meinen Eindruck noch. Das habe ich zum Ausdruck gebracht - und das hat nichts mit MBB und einer angeblichen "Dünnhäutigkeit meinerseits" zu tun. Hätte auch irgendeine andere Aktie betreffen können. Und... nicht ich habe Heibels Artikel hier zum Thema gemacht, ich habe den einfach ignoriert. Aber wenn er hier als Muster eingestellt wird, dann äußere ich eben meine Meinung dazu.

      Löschen
    8. Einen Artikel lediglich als oberflächlich zu bewerten ohne auf den Inhalt einzugehen, könnte man aber auch als oberflächlich bezeichnen��

      Löschen
    9. Guten Morgen

      Was ist der genaue Zweck dieser Diskussion? Diese bringt meines Erachtens nämlich keinen Mehrwert. Du hast nun zwei unterschiedliche Meinungen, welche dir bei deiner eigenen Meinungsfindung helfen können. Entweder du teilst einen dieser Meinungen oder du hast nochmals eine ganz andere Meinung. Fakt ist, dass man unterschiedliche Meinungen respektieren sollte und wenn Michael den Artikel nicht gut findet und uns dies mitteilt, dann sollten wir doch einfach für seine Stellungnahme dankbar sein und basta.

      Natürlich könnte man mir nun vorwerfen, dass ich nur Michaels Meinung bin, weil ich diesselbe Ansicht habe, aber darum geht es nicht. Der Punkt, welcher mich v.a. "gestört" hat ist übrigens derjenige, dass man den Grossaktionären indirekt einen Vorwurf macht, weil diese "im Interesse der Aktionäre handeln". Sorry, aber ich persönlich finde das eine ziemlich spezielle Betrachtungsweise, denn wieso sollte es anders sein? Wenn nicht der Aktionär profitieren sollte, wer dann? Verwerflicher wäre es vielmehr, wenn sich Nesemeier und Freimuth eine horrende Management Fee auszahlen würde. Aber so? Ich sehe das Ganze daher viel mehr so: Wenn man einen Fehler finden möchte, dann findet man immer einen... aber ob diese Kritik dann gerechtfertigt ist, ist eine andere Frage.

      Freundliche Grüsse
      David

      Löschen
    10. Das war scherzhaft gemeint, David ( darum auch der Smiley am Ende, der hier leider als Doppelfragezeichen dargestellt wird). Darum: entspannt zurücklehnen, geht hier gar nicht ums Diskutieren.

      Löschen
    11. Alles klar, dann passt das ja. Da sieht man wieder einmal, wie schnell ein Kommentar missverstanden werden kann... Insofern entschuldige ich mich für meine "Überreaktion". :)

      Löschen
  10. Hallo Michael!

    Die Kapitalmaßnahme der MBB ist mir nicht ganz klar.

    Bedingungen Kapitalmaßnahme/Rückkauf eigener Aktien

    Ein Börsenhandel mit den Zum Rückkauf eingereichten MBB-Aktien ist nicht
    vorgesehen. Es wird keine Zulassung zum Börsenhandel der Zum Rückkauf
    eingereichten MBB-Aktien beantragt. Daher können die Aktionäre der MBB SE,
    die das Rückkaufangebot annehmen, von dem Zeitpunkt an diese nicht mehr
    handeln.

    Bedeutet dies, wenn ich meine Aktien der MBB Ag anbiete und es kommt nicht zur Ausführung meiner angebotenen Aktien, dass ich diese nie mehr über die Börse verkaufen kann?
    Kann doch nicht sein oder?

    Grüße Günther

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nein, keine Sorge. MBB hat ja einen Aktienrückkauf angeboten und wenn mehr Aktien angeboten werden, als MBB zurückzukaufen bereit ist, wird eine Quote ermittelt. Wenn jemand also erklärt seine 100 MBB-Aktien zum Rückkauf anzudienen, wird dieser Bestand von der Depotbank gesperrt - denn man hat ja einen Kaufoption an MBB ausgegeben. Sobald die Quote ermittelt ist (also wohl am 2. April), ist auch klar, wie viele der Aktien von MBB zurückgekauft werden. Nehmen wir mal an, es würde auf eine Quote von 15% hinauslaufen, dann würde MBB 15 Aktien der 100 kaufen und die restlichen 85 verbleiben im Bestand des Aktionärs. Und werden wieder zum "normalen" Börsenhandel freigegeben, da die Kaufoption ja ausgelaufen ist mit Ende des ARP.

      Im praktischen Ablauf kann es evtl. zu einer Verzögerung (von ein oder zwei Tagen) bei der Wiederfreigabe kommen, wenn die Depotbank nicht ganz so zügig arbeitet. Bei "meiner" Commerzbank rechne ich per se schon mit mind. einem Tag Verzug. ;-)

      Löschen
  11. Ist der Aktienrückkauf bei euch schon vollzogen? Bei mir wird immer noch der ges. Bestand an MBB Aktien als MBB.int (Tender interim) mit festem Kurs von 96€ angezeigt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sobald MBB die Quote für den Aktienrückkauf errechnet hat, wird man das auch als Corporate News veröffentlichen. Die Banken/Broker bekommen dann ebenfalls die Mitteilung, wie viele Aktien nun wirklich an MBB verkauft wurden und der restliche Bestand wird wieder zum Handel freigegeben.

      Wie lange die Abwicklung exakt dauert, kann ich nicht sagen. Ich gehe bisher davon aus, dass bis Ende dieser Woche zumindest die Quote ermittelt und veröffentlicht ist. Die praktische Umsetzung liegt dann ja auch in der Hand der Broker (und meine Commerzbank dürfte da eher nicht zu den schnellsten Akteuren gehören, wie ich aus bisheriger Erfahrung einschätze).

      Löschen
  12. Wenn ich das richtig verstanden habe, läuft heute (4.4.19) - 18.00 Uhr erst mal die Angebotsfrist aus, zu der die Banken die MBB Aktien in die Interimsgattung bei Clearstream einbuchen müssen. Erst danach kann die Annahmequote ermittelt werden..
    Quelle: MBB Angebotsunterlage, Kapitel 3.1: https://www.mbb.com/fileadmin/templates/downloads/buyback/190313-MBB-Aktienrueckkauf-2019-Angebotsunterlage-DE.pdf
    Grüße
    Holger

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. MBB teilte soeben mit, dass das Aktienrückkaufangebot mit einer Quote von rund 11,17% angenommen wurde. Der MBB seien von ihren Aktionären 5.792.584 Stückaktien im Rahmen des Aktienrückkaufangebotes angedient. Da sich das Angebot auf insgesamt bis zu 646.775 Aktien der Gesellschaft bezog, seien damit insgesamt 646.024 Stückaktien zurück erworben worden, was einem Anteil von 9,79% des Grundkapitals der Gesellschaft entspricht. Die Abwicklung des Angebots wird voraussichtlich am 9. April 2019 erfolgen und dann auch die angedienten Aktien und bislang wegen des Rückkaufs gesperrten Aktien wieder frei gegeben werden.

      MBB beabsichtigt, im Anschluss an die Abwicklung sämtliche von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien (659.249 Stück) zum Zweck der Kapitalherabsetzung einzuziehen. Dies entspräche einem Anteil von 9,99% des Grundkapitals der Gesellschaft. Das Grundkapital der MBB SE wird nach Durchführung der Einziehung der eigenen Aktien und Wirksamwerden der Kapitalherabsetzung 5.940.751,00 Euro betragen und in 5.940.751 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 Euro je Aktie eingeteilt sein.

      Löschen