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Mittwoch, 7. Juli 2021

Deutsche Rohstoff AG: Deutlich über Plan, Anhebung der Prognosen für 2021 und 2022

Erfolg mit Ansage: Die Deutsche Rohstoff AG hat vorläufige Zahlen zum Verlauf des 1. Halbjahrs 2021 vorgelegt und zollt den stark gestiegenen Ölpreisen Tribut: der Umsatz belief sich auf €38,3 Mio. (Vorjahr: €26,1 Mio.), das EBITDA auf €39,9 Mio. (Vorjahr: €15,8 Mio.) und der Konzernüberschuss schnellste auf €17,5 Mio. (Vorjahr minus €13,4 Mio.) in die Höhe.

Aufgrund der deutlich über der Erwartung liegenden Zahlen des 1. Halbjahrs, der starken Produktion und des positiven Preisumfelds für Erdöl und Erdgas erhöht die DRAG ihre Prognose für die Jahre 2021 und 2022 wie folgt:

  • Konzernumsatz 2021 €68 bis €73 Mio. (bisher €57 bis €62 Mio.)
  • EBITDA 2021 €57 bis €62 Mio. (vorher €42 bis €47 Mio.)
  • Konzernumsatz 2022 €70 bis €75 Mio. (bisher €60 bis €65 Mio.)
  • EBITDA 2022 €47 bis €52 Mio. (vorher €40 bis €45 Mio.).

Meine Einschätzung

Ich bin erst seit kurzem wieder bei der DRAG an Bord, weil ich sie als einen Energiewendeprofiteur einstufe mit entsprechend großen mittelfristigen Chancen. Sie profitiert nicht nur von den tendenziell steigenden Preisen für Öl und Gas, sondern sie hat auch schon mehrfach bewiesen, dass sie opportunistisch Chancen erkennt und wahrnimmt, die sich aus den Rohstoffzyklen ergeben. Die Anhebung der Prognosen für 2021 und 2022 haben mich daher nicht überrascht, sondern unterstreichen meinen Investmentcase.

Diclaimer: Habe die DRAG auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

3 Kommentare:

  1. Hi Michael,

    teilst du eventuell meine übergeordneten Bedenken, dass ein "Superzyklus" Rohstoff oder eine Sektorenrotation , wie oft angepriesen, noch keine ausgemachte Sache ist und sich erst in 1-2 Jahren konsolidierend zeigen muss?
    Marktenge Werte wie die DRAG mögen Profiteure sein im Portfolio der Wachstumschancen und breiter als nur eine BP Royal Dutch Shell oder ein Explorer, (wenn auch erstgenannte sehr groß sind und ein teils stark wachsendes Renewable Geschäft haben). Allerdings sehe ich das mit gemischen "Gefühlen", da sowohl die OPEC, als auch z.B die führenden Unternehmen der Wolfram- Nickel- und Zinnförderer, sogar Holdings im Bereich seltene Erden für Hochtechnologie, wie Arafura oder Chinesische Companies wie u.a China Rare Earth H. skeptisch sind, ob die Fördermenge, der Aufwand, die Weitergabe der Preise als auch die Preisinflation am Erzeugermarkt sich langfristig konform der Erwartungen entwickeln. Oder verkürzt: Hat die DRAG so viel Potential mit ihren Töchtern, da auch weiterhin über Zyklen hinaus am Rohstoffhunger der Welt und der Gesellschaften zu profitieren?
    Und glaubst du das schlägt sich bei der wie ich für den Sektor finde recht ambitionierten Bewertung doch nieder, dass der Höhenflug der letzten 9-12 Monate ähnlich wie bei Encavis z.B bei den Renewables, ein jähes Ende in einer Seitwärstkonsolidierung finden könnte?
    Abschliessend nochmal ein Dank für deine Arbeit und deine Auskunftsfreude. Ich denke ich spreche mit den Gedanken sehr vieler hier, dass du einer profundesten "Blog-Experten" im Finanzbereich bist und meiner Meinung nach, nicht genug beachtet. Da geht mehr :)

    Achja ne andere Frage am Rand auch Bezug nehmen auf den Investoren-Report ( danke auch hier nochmal für den Funkwerk - "Tip" ), bist du noch auf Sicht der nächsten Jahre in Media Games Invest und Ringmetall investiert? Deine Nase spürt nahezug jeden trüffel auf und was ich bemerkenswerter finde, sie trifft sehr oft meine Long-Prognosen für die Nebenwerte Favouriten. Danke für deine Antwort, die ich mir erhoffe und ich freue mich auf einen professionelleren Blick auf Rohstoffe und Industrie , als ich ihn habe. Danke

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    1. Moin Dagobert,
      ich kann nur sagen, dass die langfristigen Erwartungen im Rohstoffsektor selten der Realität entsprechen. Das wird sich meiner Meinung nach auch nicht ändern; wer in diesem Sektor investiert, muss mit der Unsicherheit leben. Und dem Problem, dass hohe Investitionen getätigt werden müssen, die sich dann nicht oder längere Zeit nicht auszahlen, wenn die Rohstoffpreise nicht mitspielen.

      Die DRAG ist eine Beteiligungsgesellschaft. Man sollte sie daher auch wie eine solche betrachten und bewerten. Sonst kann man eigentlich nur enttäuscht werden. Das Management hat mehrfach die Zyklen richtig geritten und damit den Unternehmenswert vergrößert. Aber das bedeutet nicht, dass sie stets Gewinne ausweisen können und niemals deftige Verluste zu verbuchen haben.

      Es dreht sich alles um den Ölpreis. Die DRAG bewertet ihre Förderreserven mit dem aktuellen bzw. erwarteten Ölpreis und das schlägt voll auf den Wert durch. Hieraus ergeben sich dann ggf. Abschreibungen (oder Zuschreibungen), die auch die GuV treffen. Der Hebel ist viel größer als das operative Geschäft, daher schwanken die Gewinne/Verluste so stark und das schreckt viele Anleger ab.

      Alleine auf die Entwicklung der Gewinne zu schauen, greift also viel zu kurz. Dabei ist dies (v.a. das KGV) die wichtigste Stellschraube in den Augen vieler Anleger.

      Bei Ringmetall habe ich nicht eine kleine Position, während Media and Games Invest an meiner Top 10 kratzt. MGI hat dabei enorme Wachstumschancen; weil man Plattformbetreiber ist. Man kauft weitere Games ein und migriert sie auf die Plattform. Dadurch kommen einerseits neue Gamer auf die Plattform, die dort auf die Bestandsgames stoßen und auf der anderen Seite bekommen die Bestandsgamer frische Spiele vorgesetzt, die sie vielleicht begeistern können. Darüber hinaus bietet das noch junge Segment "The Verve" enormes Potenzial und dann wurde ja noch die Übernahme der digitalen Werbeplattform Smaato angekündigt, einer "mobile first digital advertising platform" mit einem erwarteten Umsatz für 2021 zwischen €30 Mio. und €40 Mio. bei einer EBITDA-Marge von ca. 30%. Das verbreitert das Angebotsspektrum stark und erhöht das Monetarisierungspotenzial der ganzen Gruppe.

      Deshalb hat Media and Games Invest vor kurzem die Prognose für 2021 erhöht: "Umsatzanstieg bis zu 71% und EBITDA-Wachstum bis zu 123% YoY, Prognose wg. starken organischen Wachstum in H1 2021 deutlich über mittelfristigen Zielen".

      Starkes Wachstum, steigende Profitabilität, enormes Marktpotenzial. Deshalb schrecken mich auch die absehbaren weiteren Kapitalerhöhungen nicht, denn die werden ja zügig in zusätzliches Wachstum umgemünzt. Den Vergleich mit Tendent, den ich irgendwo gelesen habe, finde ich jetzt etwas größenwahnsinnig, aber von der Tendenz her und dem Potenzial geht es in diese Richtung. Wenngleich ein paar Nummern kleiner...

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  2. Danke für die ausführlichen Erläuterungen.
    Weiter so :)

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