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Donnerstag, 23. Dezember 2021

Andere Ansichten: Bahnt sich bei PNE ein Übernahmeversuch an?

PNE könnte vor einem Eigentümerwechsel stehen spekuliert "Börse Online" in seiner Printausgabe 51-52/2021. Der zweitgrößte Aktionär Active Ownership habe kürzlich seinen Anteil an PNE für €18 Mio von auf 11,99% mehr als verdoppelt zu einem Preis von €7,85 je Aktie. Mit diesem nun über 10% großen Anteil schiebe Active Ownership möglichen Versuchen hinsichtlich eines Squeeze-outs einen Riegel vor, für den ein Mehrheitseigentümer mindestens 90% der Anteile benötige. Hintergrund sei, dass Großaktionär Morgan Stanley Infrastructure Partners wohl einen Käufer für sein 39,8-prozentiges Aktienpaket suche.

Meine Einschätzung

MSIP hatte 2019 bei PNE ein Übernahmeangebot zu €4,00 lanciert und war mit dieser magersüchtigen Offerte bei den übrigen Aktionären, darunter Active Ownership, gnadenlos gescheitert. Seitdem hat sich der Aktienkurs verdoppelt und MSIP scheint nun Kasse machen zu wollen. Die Zeiten dafür sind günstig, denn Windparkentwickler sind gesucht, Windparkbestandshalter ebenfalls. Und PNE hat beides zu bieten und noch mehr. Interessenten dürfte es für das MSIP-Paket reichlich geben und dabei wird es wohl um deutlich zweistellige Kurse gehen.

Börse Online bringt dies bezüglich die kürzlich erfolgte Übernahme des italienischen Windkraftanbieters Falck Renewables durch JPMorgan Investment Management ins Spiel. Setze man die dabei gezahlten Multiplikatoren an, würde man bei Kursen um €15 je PNE-Aktie landen. Und das wären dann Kursregionen, wo nicht nur MSIP schwach werden könnte...

Disclaimer: Habe PNE auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

2 Kommentare:

  1. Moin Michael!
    Im Hinterkopf hatte ich, dass du PNE wegen einer potentiellen KE nicht den Vorzug ggü. Energiekontor oder Abo-Wind gibst. Besteht diese "Gefahr" noch oder hat sie - vermutlich - rein gar nichts mit obiger Meldung zu tun?!
    Jedenfalls hast du dein wiki ja - ebenso vermutlich - wegen der Meldung aufgestockt, richtig?!

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    1. Moin Andi,
      PNE und Energiekontor projektieren und erstellen Wind- und Solarparks, von denen dann die Hälfte in den Eigenbestand wandern und nur die andere Hälfte verkauft wird. Das bedeutet, dass man 100% der Kosten bilanziell verarbeitet, aber nur 50% der (eigentlichen) Gewinne. Die übrigen 50% fließen über rund 20 Jahre über die Stromverkäufe und/oder die Einspeisevergütung in die GuV und somit letztlich in die Bilanz.

      Da Energiekontor jedes Jahr ein größeres Rad dreht, benötigen sie auch jedes Jahr mehr (Eigen-)kapital. Frühere Projekte sind kleiner im vergleich zu den heutigen. Das verstärkt das Problem noch, weil bei den Verkäufen weniger Geld reinkommt, als man bei den neuen Projekten benötigt.

      Durch die erzielten Gewinne steigt das EK an (sofern diese nicht zu üppig als Dividenden ausgeschüttet werden). Denn ergibt sich hieraus auch eine Liquiditätslücke und Liquidität ist ein Schlüsselfaktor für ein solides Unternehmen.

      Also benötigt man in Abständen frisches Kapital. In Form von Kapitalerhöhungen oder in Form von Fremdkapital (Kredite, Anleihen o.ä.).

      PNE war bis zum Einstieg von Morgan Stanley ein reiner Projektier, wie ABO Wind. Doch seit einigen Jahren gehet nun ein Großteil der projektierten und/oder erstellten Parks in den Eigenbestand. PNE hat also nicht den langjährigen Altbestand wie Energiekontor, der einen stetigen und wachsenden Erlösstrom ins Unternehmen speist. Und man hat einen größeren Anteil von unrealisierten Verkaufsgewinnen in der Bilanz, da man direkt nach dem MSIP-Einstieg das Windparkportfolio 2020 nicht verkauft, sondern in den Eigenbestand übernommen hat.

      Dieser Entwicklung wirkt die massive Aufwertung der Projektpipeline und des Altbestands entgegen. Bei jedem Verkauf wird viel mehr Geld erlöst als früher gedacht. Auch die beim Verkauf realisiserten Gewinne sind entsprechend höher. Damit wird das Problem weiter in die Zukunft verschoben. Und solange der Run in Green Energie-Projekte anhält, wird dies noch einige Jahre so weitergehen.

      Der mögliche Verkauf des 40%-Anteils von MSIP an PNE könnte allerdings einiges in Bewegung bringen bei PNE. Es gibt ja nicht nur interessierte Finanzinvestoren oder Energiemultis, die sich ganz schnell und fast zu jedem Preis ein Portfolio zusammenkaufen wollen, sondern auch Wettbewerber. ich denke da z.B. an die Samwers mit ihrer Pacifico, die ja schon zu deren Börsengang angekündigt haben, in diesem Sektor ein großes Rad drehen zu wollen. PNE würde hier perfekt passen. Die Frage ist dann allerdings, ob sie nur am Bestand interessiert wären und ggf. die WKN (Projektierer) und die anderen Aktivitäten verkaufen wollen. Aber das sind alles Überlegungen für die Zeit, wenn (falls) es einen neuen Großaktionär gibt...

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