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Donnerstag, 13. April 2017

Blue Cap übertrifft die Erwartungen und macht für 2017 Lust auf mehr. Viel mehr...

Die Beteiligungsgesellschaft Blue Cap investiert überwiegend in süddeutsche mittelständische Nischenunternehmen und konzentriert sich dabei auf operativ tätige technologiegetriebene Gesellschaften mit bestehendem profitablem Kerngeschäft, die sich in Umbruch- oder Sondersituationen befinden. Im Klartext investiert man in sanierungsbedürftige oder insolvente Unternehmen, Konzernausgliederungen und in Gesellschaften mit ungelöster Unternehmensnachfolge. Die Tochterunternehmen werden eigenständig und unternehmerisch geführt.

Nachdem man im vergangenen Jahr aus der Insolvenz heraus die Vermögensgegenstände der Neschen AG übernommen hat, hinterlassen die Einsparungen und Synergieeffekte nun deutliche Spuren in der Blue Cap-Bilanz, wie die heute präsentierten vorläufigen Zahlen für 2016 belegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen vorläufigen Umsatz nach Erlösschmälerungen von 96,6 Mio. Euro (Vorjahr 79,8 Mio. Euro ) und ein vorläufiges EBITDA von 6,9 Mio. Euro (Vorjahr 5,7 Mio. Euro). Das EBIT wird bei 4,2 Mio. Euro (Vorjahr 3,7 Mio. Euro) und der Konzernjahresüberschuss nach Steuern bei 1,4 Mio. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro) liegen. Dabei wurde das operative Ergebnis (EBITDA und EBIT) um neutrale Erträge und Aufwendungen bereits bereinigt. Die Bilanzsumme ist angewachsen von circa 63,7 Mio. Euro auf circa 88,8 Mio. Euro. Das Eigenkapital wird zum 31.12.2016 voraussichtlich 21,1 Mio. Euro betragen.

Maßgeblich für den Anstieg von Umsatz und Bilanzsumme war vor allem die Akquisition der Neschen Gruppe, die zum 01.12.2016 in den Konsolidierungskreis der Blue Cap AG aufgenommen wurde, was zu einer Neubewertung von Blue Cap führen wird.

 Blue Cap (Quelle: finanzen.net
Der Bereiche Klebstoff- und Beschichtungstechnik entwickelte sich dann auch erwartungsgemäß positiv und in der Sparte Medizintechnik ist es gelungen Produktentwicklungen umzusetzen und für den Vertrieb notwendige Zertifizierungen abzuschließen - hier hatte ja die Tochter WISAP einige Zeit schwer zu kämpfen. Der Bereich Produktionstechnik und der damit verbundene Sondermaschinenbau blieb hinter den Erwartungen zurück - die Tochter Gämmerler macht weiterhin Probleme und das in 2016 aufgelegte Restrukturierungsprogramm entfaltet noch nicht genügend Wirkung. Allerdings ist die Umsetzung auch noch für 2017 angedacht, so dass hier durchaus begründete Erfolgshoffnungen bestehen.

Da es sich bisher nur um vorläufige Zahlen für 2016 handelt, kann man nicht wirklich großartige Einschätzungen abgeben, auch wenn eine Steigerung des EPS um 16,66% bzw. von 1,2 Mio. auf 1,4 Mio. Euro schon eine ordentliche Hausnummer ist. Zumal ein Großteil der Kosten für die Integration/Neuausrichtung von Neschen bereits in 2016 geleistet und verbucht wurde, das Unternehmen jedoch erst seit Dezember 2016 in der Blue Cap-Bilanz voll konsolidiert wird.

Vergleich mit Studie von Warburg-Research
Im Januar hatte Warburg Research eine Analyse zu Blue Cap abgegeben und wenn man die nun vorgelegten Zahlen mit deren Annahmen vergleicht, so konnte Blue Cap sämtliche Einschätzungen übertreffen.

Warburg Erwartungen für 2016
Umsatz: 93,7 Mio. Euro
EBITDA: 5,8 Mio. Euro
EBIT: 3,9 Mio. Euro
E: 1,3 Mio. Euro
EPS: 0,327 Euro

Blue Cap vorl. Zahlen 2016
Umsatz: 96,6 Mio. Euro
EBITDA: 6,9 Mio. Euro
EBIT: 4,2 Mio. Euro
E: 1,4 Mio. Euro
EPS: 0,352 Euro

Die vorläufigen Zahlen von Blue Cap liegen also allesamt deutlich über den Annahmen von Warburg. Und Warburg gab aufgrund der Januar-Analyse ein Kursziel von 14,50 € aus. Insofern hat Blue Cap für 2016 geliefert.

Verheißungsvoller Ausblick auf 2017
Vorstand Dr. Hannspeter Schubert gibt sich optimistisch für das laufende Jahr: "Die einzelnen Gesellschaften zeigen unabhängig voneinander aufgrund der Investitionen der vergangenen Jahre ein positives Wachstumsszenario. Das erste Quartal 2017 untermauert die positiven Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr". So wird für das erste Quartal 2017 ein Umsatz- und Ergebnissprung gegenüber dem Vorjahresquartal erwartet mit Umsatzerlösen von 35 Mio. Euro und einem EBITDA von 2,5 Mio. Euro.

Meine Einschätzung
Die hohen Erwartungen an 2016 wurden von Blue Cap übertroffen und und der Ausblick auf 2017 auf Basis des Q1 dürfte noch einiges an Potenzial bieten, auch für den Kurs der inzwischen im neuen Qualitätsbörsensegment Scale gelisteten Aktie. Mit dem Warburg-Kursziel von 14,50 € kann ich mich daher sehr gut anfreunden. Mit einer immer mal wieder diskutierten Aufnahme von Dividendenzahlungen rechne ich allerdings noch nicht für das Geschäftsjahr 2016; Genaueres hierzu dürften wir spätestens mit der Einladung/Tagesordnung zur Hauptversammlung am 11. August erfahren.

Blue Cap ist einer meiner Jahresfavoriten 2017 auf befindet sich auf meiner Empfehlungsliste sowie als eine der größten Positionen in meinem Depot.

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