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Mittwoch, 1. August 2018

Zahlenzauberwerk dank Öl-Boom: Texas Pacific Land Trust wächst mit über 100%. Und ein Ende ist nicht abzusehen...

Texas Pacific Land Trust hat soeben Zahlen präsentiert für das zweite Quartal und auch das erste Halbjahr 2018. Und die Zahlen stellen alles in den Schatten, denn das Wachstum ist ungebremst, sondern liegt bei deutlich über 100%. Und das Wachstum erstreckt sich über alle Bereiche, sowohl was die Lizenzeinnahmen für die Förderrechte auf den TPL-eigenen Grundstücken angeht, als auch hinsichtlich des noch relativ jungen, neuen Geschäftsfelds, dem Wasser-Business.

TPL feuert aus allen Zylindern und die Zahlen wissen nicht nur zu beeindrucken, sondern lohnen auch einen genaueren Blick...

Ergebnisse für das zweite Quartal 2018
Im zweiten Quartal 2018 konnte TPL den Nettogewinn auf $52,5 Mi0. steigern oder $6,73 je Aktie, verglichen mit $20,4 Mio. oder $2,58 je Aktie im entsprechenden Vorjahresquartal, was einer Steigerung von 157% entspricht.

Der Umsatz belief sich in Q2/2018 auf $73,8 Mio. verglichen mit $32,3 Mio. in Q2/2017 - eine Erhöhung um gut 128%.

Die Einnahmen aus Wasserverkäufen und Lizenzgebühren stiegen in Q2/2018 um 128,7%, die Einnahmen aus Öl- und Gasgebühren (Royalties) um 148,5% und die Dienstbarkeiten und sonstigen Erträge um 115,1%.

Ergebnisse für das erste Halbjahr 2018
Zusammen mit dem ersten Quartal konnte TPL im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von $96,3 Mio. oder $12,33 je Aktie erzielen verglichen mit $39,6 Mio. oder $5,02 je Aktie in den ersten sechs Monaten 2017. Die Steigerungsrate liegt bei 143%, was zeigt, dass das starke Wachstum keine Eintagsfliege ist, sondern im zweiten Quartal sogar noch zugenommen hat.

Der Umsatz von $133,9 Mio. liegt im Vergleich mit den $62,7 Mio. im Vorjahreshalbjahr um 113,5% vorne und auch hier hat das zweite Quartal einen zusätzlichen Schub gebracht.

Die Einnahmen aus Wasserverkäufen und Lizenzgebühren stiegen im ersten Halbjahr 2018 um 150,7%, die Einnahmen aus Öl- und Gasgebühren (Royalties) um 149,5% und die Dienstbarkeiten und die sonstigen Erträge um 61,1% gegenüber dem Halbjahr zum 30. Juni 2017.

Wissenswertes im zweiten Quartal 2018
Die Einnahmen aus Öl- und Gas-Lizenzgebühren beliefen sich im zweiten Quartal 2018 auf $30,3 Mio. verglichen mit $12,2 Mio. im zweiten Quartal 2017 - ein Anstieg um 148,5%. Die Lizenzeinnahmen aus der Öl- und Gasproduktion stieg im zweiten Quartal 2018 im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 um 117,0% bzw. 138,0%. Darüber hinaus stiegen die Preise für die Rohölproduktion im zweiten Quartal um 29,4% ggü. dem gleichen Quartal 2017, während die Preise für die Gasproduktion im selben Zeitraum um 31,7% gesunken sind.

Die Gehälter und sonstigen Erträge betrugen im zweiten Quartal 2018 $27,8 Millionen, ein Anstieg von 115,1% im Vergleich zum zweiten Quartal 2017, als die Dienstbarkeiten und sonstigen Erträge $12,9 Mio. betrugen. Dieser Anstieg resultierte in erster Linie aus höheren Einnahmen aus den Grunddienstbarkeiten, befristeten Genehmigungen und Mieteinnahmen. Die Einnahmen aus dem Dienstleitungsgeschäft stiegen im zweiten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahresquartal um $9,5 Mio. und die Einnahmen aus zeitlich befristeten Arbeitsgenehmigungen um $2,5 Mio., während die Mieteinnahmen im selben Zeitraum um $2,0 Mio. zulegten.

Der Umsatz mit Wasserverkäufen und Lizenzgebühren belief sich im zweiten Quartal 2018 auf $15,6 Mio. , was einem Anstieg von 128,7% gegenüber dem zweiten Quartal 2017 entspricht, in dem der Umsatz mit Wasserverkäufen und Lizenzgebühren $6,8 Mio. betrug.

Weitere Angaben für das erste Halbjahr 2018
Die Einnahmen aus Öl- und Gas-Lizenzgebühren beliefen sich für das am 30. Juni 2018 endende Halbjahr auf $56,8 Mio. verglichen mit $22,8 Mio. und lagen damit um 149,5% höher. Die Lizenzeinnahmen aus der Rohöl- und Gasproduktion erhöhte sich in den sechs Monaten zum 30. Juni 2018 um 125,5% bzw. 145,1% im Vergleich zum Halbjahr zum 30. Juni 2017. Die Preise für die Rohölförderung legten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 20,2% zu, während die Preise für die Gasproduktion im selben Zeitraum um 23,1% gesunken sind.

In den sechs Monaten 2018 stiegen die Mieterträge und sonstigen Erträge auf $44,8 Mio.  bzw. um 61,1% im Vergleich zum Halbjahr 2017, als die Dienstbarkeiten und sonstigen Erträge $27,8 Mio. betrugen. Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus höheren Einnahmen aus Grundsteuererleichterungen, befristeten Genehmigungen und Mieteinnahmen. Die Einnahmen aus dem Dienstbarkeitsgeschäft stiegen um $7,9 Mio.

Der Umsatz mit Wasserverkäufen und Lizenzgebühren belief sich in den sechs Monaten 2018 auf $29,2 Mio.; dies entspricht einem Anstieg von 150,7% im Vergleich zum Halbjahr 2017, als Wasserumsätze und Lizenzeinnahmen $11,7 Mio. betrugen.

In den ersten sechs Monaten 2018 lagen die Verkaufserlöse bei $2,8 Mio. Der Trust verkaufte rund 120 Morgen Land zu einem Durchschnittspreis von etwa $22,917 pro Hektar. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Grundstücken beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2017 auf $0,2 Mio.

Meine Einschätzung
Texas Pacific Land Trust ist keine Ölpreis getriebene Spekulationsblase, sondern eine wahre Gelddruckmaschine; die Halbjahreszahlen und die zum zweiten Quartal 2018 untermauern meine Investmentthese eindrücklich.

Texas Pacific Land Trust hat ein simples Business: es hält großen Flächen in einem der begehrtesten Gebiete der USA und es vergibt die Bohr- und Förderrechte an willige Unternehmen. Damit reduziert TPL sein Risiko, denn es hat nicht selbst den hohen Kostenaufwand, sondern verdient nebenbei mit. Mit Wasser baut man sich ein zweites Standbein auf. Dabei geht aber nicht um Trinkwasser, sondern ebenfalls um eine Dienstleistung bzw. Infrastrukturprojekte für das Fracking.

Das größte Risiko für TPL liegt natürlich in einem deutlichen Ölpreisrückgang und/oder einem starken Nachlassen der Ölnachfrage. Bezogen auf die Rechte würde dies wohl zu einer verminderten Aktivität der Fracker führen und damit zu verminderten Einnahmen bei TPL. Beim Wasser-Business hingegen sind die Gefahr sogar größer. Denn TPL investiert hier selbst und sollte die Nachfrage nach Wasser/Recycling sinken und gleichzeitig auch noch die Einnahmen aus den Lizenzen abnehmen, würde der Cashflow erheblich absacken. Was das Aktienrückkaufprogramm negativ beeinflussen würde und natürlich den Aktienkurs.

Die Bewertung ist absolut gesehen sportlich und mit einem KGV von annähernd 50 alles andere als billig. Dem steht jedoch ein starkes Wachstum gegenüber, dessen Ende momentan nicht absehbar ist - wie gesagt, unter der Prämisse eines nicht stark einbrechenden Ölpreises bzw. einer stark nachlassenden Ölnachfrage.

Aber Texas Pacific Land Trust ist ja auch ein Öl-Investment, deshalb ist dieses Risiko immanent und Teil des Investmentcases. Ich habe für mich entschieden, dass TPL für mich auf diesem Bewertungsniveau attraktiv erscheint und eine gute Gelegenheit, auf einen weiterhin hohen Ölpreis und einen fortgesetzten Boom beim US-Schiefergas-Öl-Business zu setzen. Und als Landeigentümer und Inhaber der Förderrechte, hat TPL auch einen ökonomischen Burggraben. Denn wer im ölreichsten Gebiet der USA Öl fördern will, muss diese Rechte erwerben. Von TPL. Und künftig auch noch das Wasser von denen beziehen, was das Bohrprogramm günstiger und schneller macht, während TPL sich eine weitere Einnahmequelle erschlossen hat.

Disclaimer: Habe Texas Pacific Land auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

3 Kommentare:

  1. auch wenn es bei TPL gut läuft, so ist mir das ganz schon etwas zu 'spekulativ' um darin zu 'investieren'. spekulativ aufgrund des hohen kurses.
    aber spekulieren würde ich gerne. was steckt denn da für ein kurspotential drinnen? =D

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  2. Was gibt es denn bei Pacific Land Trust zum aktuellen Kursverfall zu sagen? Ich finde keinerlei Gründe im Netz.

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    1. Naja, Texas Pacific Land Trust verdient sein Geld damit, Förderrechte an Unternehmen zu vergeben. Und bezahlt wird man Anteilen am Produktionsergebnis. Genauer gesagt man ist anteilig am Verkaufserlös beteiligt. Ein hoher Ölpreis bedeutet einen höheren Anteil für TPL je gefördertem Barrel, ein niedriger Ölpreis spült entsprechend weniger Geld in TPLs Kassen.

      In den letzten Wochen ist der Ölpreis deutlich gefallen und damit sinken nicht nur TPLs Einnahmen sondern es hat sich auch die Stimmung eingetrübt hinsichtlich der künftigen Erwartungen an TPLs Gewinne. Die waren in den letzten Jahren jeweils im hohen zwei- bzw. knapp im dreistelligen Prozentbereich gewachsen. Und es gibt im Südosten der USA Pipeline-Engpässe, so dass daher das Wachstum bzgl. neuer Förderquellen für einige Zeit beschränkt ist.

      Im Zusammenspiel mit der allgemeinen eher tristen Börsenstimmung führt das zu einem solchen Kursverlauf.

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