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Samstag, 27. Januar 2024

Im Fokus: JPMorgan Chase - Musterschüler mit ungebremsten Ambitionen

In diesem Kurzportrait geht es um JPMorgan Chase & Co. Die größte Bank der USA gilt auch als die am besten positionierte. Ihre Anfänge gehen auf das Jahr 1871 und John Pierpont Morgan zurück, der als größter Bankier seiner Zeit galt, der sogar im Alleingang Börsencrashs beenden konnte. 

Nach einer Reihe von Fusionen und Übernahmen steht seit 2006 Jamie Dimon an der Spitze der heute unter JPMorgan Chase firmierenden Bank. Er war als Chef der von JPM übernommenen Bank One an Bord gekommen und führte dann die Großbank erfolgreich durch die Finanzkrise. Warren Buffett, mit dem er gut befreundet ist, hält Dimon für einen der besten Banker der Welt und bezeichnet Dimons Investoren-Briefe als "beste Informationsquelle über den gesamten Bankensektor". Und schaut man auf JPMorgans soeben vorgelegte Geschäftszahlen, scheint Buffett mal wieder Recht zu bekommen...

Starkes 4. Quartal, saustarkes Jahr

Während die Wettbewerber eher durchwachsene Ergebnisse vorlegten, konnte JPMorgan mal wieder glänzen. Für das 4. Quartal meldete das Bankhaus einen Gewinn von 3,97 USD je Aktie, der weiterhin von einer hohen Zinsmarge profitierte. Dieser hohe Gewinn ist insofern überraschend, weil JPMorgan im November eine Sonderzahlung in Höhe von 3 Mrd. USD an den staatlichen Einlagensicherungsfonds der USA leisten musste – was bei anderen US-Banken zu ernüchternden Ergebnissen führte. Für das Gesamtjahr erwirtschaftete das Geldhaus ein Nettoergebnis von 49,6 Mrd. USD und damit das höchste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Bankenkrise findet woanders statt – zumal JPM durch Übernahmen von strauchelnden Wettbewerbern im Frühjahr seine dominierende Marktstellung noch weiter ausbauen konnte.

Der große Einfluss von Zinsen und Kapitalmarkt

Quelle: wallstreet-online.de
Großen Einfluss auf das Geschäft haben die Entwicklung der Zinsen und des Kapitalmarkts. Die gestiegenen Zinsen haben die Zinsmarge verbessert und befeuern das Ergebnis der Bank. Die Aussicht auf Zinssenkungen der Notenbank muss JPM aber nicht fürchten, da auf absehbare Zeit kaum wieder Negativzinsen zu erwarten sind, die die Banken jahrelang im Würgegriff hielten. Ein etwas moderateres Zinsniveau könnte sogar die Kreditausfälle reduzieren und die Kreditnachfrage ankurbeln, was dem Kreditgeschäft von JPM weiteren Auftrieb verschaffen könnte.

JPMorgan Chase ist unangefochtener Marktführer und erzielt insbesondere bei den in den USA beliebten Kreditkarten hohe und stetige Zinserlöse. Während die Kreditkartenschulden immer neue Höhen erklimmen, bleiben die Kreditausfälle noch immer überschaubar. Damit dürfte die führende US-Bank auch in Sachen Profitabilität weiter an der Spitze bleiben und auch künftig die höchste Eigenkapitalrendite unter den US-Großbanken ausweisen.

Attraktiver Dividendenzahler

JPMorgan Chase zahlt regelmäßig Dividenden und die Rendite liegt bei rund 2,5 %. Das klingt eher nach Durchschnitt, aber die Steigerung liegt über die letzten 5 Jahre bei 8,5 % pro Jahr, für 10 Jahre sind es sogar Zuwächse von über 11 %. Die Ausschüttungsquote liegt bei etwa einem Viertel des Gewinns und ist damit einerseits gut abgesichert und bietet andererseits Spielraum für künftige Dividendenerhöhungen. Zudem wird viel Geld für Aktienrückkäufe aufgewendet, was den Aktienkurs tendenziell stützt und den Gewinn je Aktie erhöht. JPMorgan ist die erste Adresse im Bankgeschäft - und auch für Anleger, wenn sie sich eine der US-Großbanken ins Depot legen wollen.

Disclaimer: Habe JPMorgan Chase nicht auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

2 Kommentare:

  1. Hallo Michael, was müsste denn passieren, damit JPM es doch noch auf deine Watchlist schafft? 🙂 PS: einfach mal ein großes „Dankeschön!“ für deinen tollen Content über all die Jahre! Wünsche dir ganz viel Gesundheit, Zufrieden- und Gelassenheit auf dem Weg zur 2. Million😊 Beste Grüße, Patrick

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    1. Moin Patrick,
      auf meiner Beobachtungsliste tummeln sich die Werte, über die ich regelmäßig berichte bzw. die ich im Blick habe/behalte. JPMorgan streife ich meistens nur, weil ich mich auf die Alternativen Asset Manager Apollo, Blackstone, KKR fokussiere und die immer öfter auch mit den Großbanken im Wettbewerb stehen. Auch habe ich immer einen leisen Gedanken von Bill Gates im Hinterkopf, den er bereits 1994 formuliert: "Banking is necessary. Banks are not". Ich hab also bei Banken immer einen Restzweifel, auch wenn ich den nicht klar greifen kann, vielleicht auch wegen der sehr starken staatlichen Regulierung. Und das lässt mich nie/selten den letzten Schritt machen zu einem Investment, auch wenn ich mir die Entwicklung schon immer mal ansehe.

      Anders ist es bei FinTechs, die entsprechen ja im weiteren Sinne Gates Gedanken, ohne den strukturellen Unterbau einer klassischen Bank Geldgeschäfte anzubieten. Da hab ich mich ja schon auf die eine oder andere Spekulation eingelassen...

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