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Freitag, 16. Oktober 2015

Investor-Update: Blackstone, Delignit, KKR, PJT Partners, WCM

Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

Unsicherheit an den Börsen hält an
Schlagartig zum Beginn des Oktober haben sich die Aktienkurse deutlich erholt, aber die Unsicherheit und die damit verbundene hohe Volatilität halten an. Die nun in dieser "Berichtssaison" vorgelegten Unternehmenszahlen werden vom Markt eher negativ aufgenommen und Prognoseverfehlungen bzw. Umsatz- und Gewinnwarnungen gnadenlos mit zweistelligen Kurseinbrüchen bestraft. Aber diese bieten für langfristig orientierte Anleger auch Chancen.

= Blackstone Group L.P.
Erst wurde der Spin-off der "Investment Boutique" PJT Partners vollzogen und dann meldete Blackstone Geschäftszahlen zum 3. Quartal, bei denen das Nettoergebnis ins Minus rutschte und auch die Erwartungen verfehlte. Ich hatte gehofft, dass hierdurch der Aktienkurs noch einmal kurzfristig unter Druck käme, um weitere Aktien einsammeln zu können, aber der Aktienkurs stieg sogar leicht an. Die Anleger fokussierten sich - wie ich - wohl eher auf den gestiegenen ausschüttungsfähigen Gewinn und die hohe Quartalsdividende, so dass ich leider nicht zum Zug kam.

+ Delignit
Der Abgasskandal und reihenweise Gewinnwarnungen setzen den Autozulieferern zu. Ein solcher ist auch der Smallcap Delignit, den ich seit Jahren auf der Empfehlungsliste habe und seit den Höchstkursen aus dem Jahr 2014 von rund 4,5 EUR hat man sich wieder meilenweit entfernt. 2015 war nach Jahren des rasanten Wachstums ein Übergangsjahr und ab 2016 soll wieder verstärkt Wachstum generiert werden - ohne dabei die Margen zu belasten, wie der Vorstand betont. Delignit stellt Komponenten aus ökologischen Materialien, vornehmlich Buchenholz, her und diese kommen in der Automobilindustrie zum Einsatz. Allerdings konnte auch ein erster Großauftrag der Bahn in England an Land gezogen werden und hier erhofft man sich Folgeaufträge.

Also Automobilzulieferer kam Delignit mit unter die Räder, allerdings dürfte das Unternehmen eher zu den Profiteuren gehören. Denn nicht nur VW will nun künftig auf Elektro- und Hybridantriebe setzen und die benötigen neben verbesserten Batterien vor allem leichte Baumaterialien, die zudem genauso sicher und haltbar sind wie Kohlefaser und/oder Aluminium und Stahl. Hier haben sich in den letzten Wochen aus meiner Sicht enorme Potenziale für Delignit aufgetan und der Kurs von 2,70 EUR hat mich daher gereizt, mir wieder einige Stücke ins Depot zu legen.

+ KKR & Co. L.P.
Der Kurs von KKR kommt nicht vom Fleck, zu groß ist die Angst vor weiteren schlechten Nachrichten von den Energie-Beteiligungen und davor, dass sich die turbulenten Börsenphase negativ auf die Ergebnisse von KKR ausgewirkt haben könnten. Denn KKR ist noch stärker als Blackstone von der Börsenverfassung abhängig, denn man ist bisher in deutlich geringerem Maße im Immobiliensektor unterwegs, aus dem Blackstone regelmäßig solide Ergebnisse einfährt.

Die aktuelle Marktphase nutzt KKR in zweierlei Hinsicht: einerseits kauft man in großem Stil Beteiligungen und auf der anderen Seite bringt man alte Engagements an die Börse. So wie heute den indischen Starbucks-Konkurrenten Coffee Day Enterprises und gestern den weltgrößten Zahlungsabwickler First Data, das mit 2,6 Mrd. USD bisher größte IPO des Jahres.

Für mich ist KKR ein sehr aussichtsreiches Investment, weil man insbesondere an der Börse antizyklisch agiert. Ich hatte daher im Vorfeld des First Data-IPOs meinen Bestand weiter aufgestockt und er reicht nun fast an die Blackstone-Position heran.

+ PJT Partners Inc.
Der Spin-off von Blackstones M&A-Beratungsbusiness spülte mir ein paar Aktien von PJT Partners ins Depot und ich habe die Position soweit aufgestockt, dass sie eine relevante Größe in meinem Depot ausmacht. Ich habe rund 18,40 EUR für die Aktien bezahlt und denke, sie werden sich tendenziell gut entwickeln, da der Markt für Fusionen und Übernahmen immer mehr Fahrt aufnimmt. Eine Dividende ist allerdings zunächst nicht auf der Agenda des Unternehmens.

= WCM
Die außerordentliche Hauptversammlung ist unspektakulär über die Bühne gegangen und alle Tagesordnungspunkte wurden mit großer Mehrheit angenommen. Zwischendurch wurde noch ein weiterer Zukauf in Eschborn vermeldet, so dass das Gewerbe-Immobilien-Portfolio nun die 500 Mio. EUR Marke durchbrochen hat. Am 19. November stehen die Zahlen zum 3. Quartal an und dann wird man erstmals sehen, wie dynamisch WCM wächst und welche Erträge man inzwischen bereits generiert. Der Kurs hat sich noch nicht vom Niveau der großen Kapitalerhöhung bei 2,05 EUR abgesetzt und CEO Efremidis nutzt diese Chance und kauft munter im sechsstelligen Euro-Bereich weitere Aktien zu. Auch das ist ein deutliches Zeichen, wohin die Reise des Unternehmens und seines Aktienkurses künftig gehen sollte.


.: Cashquote
Meine Cashquote ist aufgrund der Käufe auf knapp 15 Prozent gefallen, doch es stehen ja demnächst Zahlungseingänge aus Dividenden an, z.B. die von KCAP Financial. Auch wenn die Börsen die nächsten Wochen noch weiter schwankungsanfällig bleiben dürften, steigt mit jedem Tag die Chance auf eine Jahresendrallye. Denn die negativen Ergebnisberichte werden vom Markt erstaunlich gut kompensiert. Es ist also schon einiges an negativem Sentiment in den Kursen enthalten. Und wenn alle auf einen schwarzen Schwan warten, ist sein Auftauchen quasi bereits ausgeschlossen...

2 Kommentare:

  1. Eins nach dem anderen bricht weg. Nach den gestrigen Grausamkeiten von KKR lohnt sich ein Kauf erst wieder bei ca. 12 USD. Bei fixen 0,16 Quartalsdividende kommt nix mehr rum. Weiß noch nicht, ob ich die nachkaufe. Alles ein Übel.

    MS

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    1. Ich sehe das nicht so negativ, denn 500 Mio. USD sollen als Aktienrückkäufe an die Aktionäre fließen. Das wären etwa 6% der ausstehenden Aktien und eine echte Kursstütze.

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