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Freitag, 27. November 2015

Investor-Update: Aurelius, Deutsche Rohstoff, KKR, MBB, WCM

Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

Kapitalerhöhungen bieten Kaufgelegenheiten
Kurzfristig angekündigte Kapitalerhöhungen boten günstige Kaufgelegenheiten bei einigen meiner Depotwerte und ich habe zugegriffen. Aufgrund meiner niedrigen Cash-Quote erforderte dies, mich von Teilen anderer Investments zu trennen. Das zeigt einmal mehr, dass man immer, immer, immer noch trockenes Pulver vorhalten sollte, um im richtigen Moment zugreifen zu können - und im falschen Moment nicht verkaufen zu müssen.


"Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Liquidität. Wenn du keine hast, kannst du auch niemandem ans Bein pinkeln".
("Gordon Gekko" in Oliver Stones Epos "Wall Street")


+ Aurelius
Meine zweitgrößte Position im Depot überraschte erst mit einigen interessanten Zukäufen positiv und dann mit der Ankündigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, die bei Wandlung in Aurelius-Aktien das Stammkapital um 10 Prozent erhöhen würden. Der Aktienkurs sackte innerhalb kürzester Zeit um mehr als 5 Prozent ab - und ich habe bei Kursen von knapp unter 40 EUR meine Position nochmals aufgestockt. Denn Aurelius munitioniert sich mit den frischen 166 Mio. EUR für weitere lukrative Zukäufe auf und die nächsten Wochen dürften nun umso interessanter werden.

- Deutsche Rohstoff AG
Langfristig bin ich von der DRAG überzeugt und das Unternehmen hatte zuletzt mit weiteren positiven Nachrichten aufwarten können. So gab es starke Produktionszahlen zum Start der US-Öl-Bohrungen und positive Ressourcenschätzungen bei der Wolfram-Tochter Almonty, die auf Jahresfrist ihre Ressourcenschätzungen um 74 Prozent anheben konnte. Allerdings lässt die starke Abhängigkeit von der Entwicklung des Ölpreises für die nächste Zeit wenig Potenzial für den Aktienkurs erkennen, denn der Ölpreis scheint sich auf Sicht nicht erholen. Daher habe ich einen Teil meiner DRAG-Position verkauft, um mir das benötigte Cash für die meine Zukäufe zu verschaffen.

KKR
Die Ankündigung, ab dem nächsten Quartal nur noch eine fixe Dividende von 0,16 USD je Aktie zu zahlen und damit die einstige sehr hohe Dividendenrendite auf vergleichsweise magere 3 Prozent einzudampfen, hat erhebliche Phantasie aus der KKR-Notierung genommen. Sobald der kurs sich etwas erholt, setzen Abverkäufe frustrierter Dividendeninvestoren ein und drücken die Notierungen wieder. Das dürfte noch einige Zeit so weiter gehen, auch wenn KKR durchaus eineder der Profiteure wiedererstarkender Börsen ist. Allerdings hat sich kKR bereits frühzeitig im Öl- und Gassektor engagiert und leidet daher auch stärker als z.B. Blackstone von den niedrigen Ölpreisen. Daher habe ich meine KKR-Position reduziert, um mit dem Cash meine anderen Positionen aufstocken zu können, da ich diese für kurz- und mittelfristig aussichtsreicher erachte.

+ MBB
Bei der mittelständischen Beteiligungsholding MBB gab es endlich den langersehnten Zukauf. Mit der neuen Tochter Aumann wird gemeinsam mit der größten Tochter, der MBB Fertigungstechnik, ein Verbund gegründet, denn Aumann ist stark im Bereich der Elektromotoren unterwegs. Und hier soll die Firepower der MBB Fertigungstechnik als gestandener Automobilzulieferer helfen, Aumann bei der E-Mobilität zu einem weiteren Wachstumsschub zu verhelfen. Zudem soll MBB seinem Umsatz bis zum Jahr 2020 nahezu verdoppeln und das bei steigender Rentabilität. Darüber hinaus hat MBB-CEO Nesemeier für weitere Akquisitionen noch "Cash in de Täsch". Ich habe daher die Gunst der Stunde genutzt und mir für 23,50 EUR frische MBB-Aktien ins Depot gelegt. Die Perspektiven hellen sich auch durch diesen attraktiven Neuerwerb mittel- und langfristig wieder deutlich auf und der Aktienkurs erhält nach langer Zeit endlich wieder neue Phantasie.

+ WCM
Auch bei WCM gab es eine "Spontan-Kapitalerhöhung". Die 10 Prozent an jungen Aktien wurden über Nacht bei institutionellen Anlegern platziert und das zum aktuellen Börsenkurs ohne Abschlag. Das zeigt, dass der Markt die Mega-Kapitalerhöhung aus dem Sommer inzwischen recht gut verdaut hat und an die Story WCM glaubt. Denn das Geld ist für konkrete Zukäufe gedacht, die WCM in den nächsten Wochen verkünden wird. Der Aktienkurs sackte aufgrund der Ankündigung der KE am späten Abend von 2,20 auf 2,10 EUR ab und ich habe schnell zugegriffen und meine Position ausgebaut. Zum Tradegate-Börsenschluss um 22:25 hatte sich der Aktienkurs auch schon wieder auf 2,20 EUR erholt und legt seitdem kontinuierlich zu. Für mich ist WCM die langfristig interessanteste Immobilien-Aktie auf dem deutschen Kurszettel.


.: Cashquote
Meine Cashquote liegt weiter unter 10 Prozent, da ich die Teilverkäufe gleich in Aufstockungen umgesetzt habe. Die anstehenden Dividenden von Corning, Johnson & Johnson, Microsoft, TICC, TCAP und Wells Fargo werden mein Konto im Dezember wieder etwas auffüllen helfen.

2 Kommentare:

  1. Nabend Michael,

    da du ja sehr Aurelius und sein Geschäftsmodell lobst: was hälst du in dem Zusammenhang von mutares, die ja sehr ähnlich agieren, und bei denen, besonders wenn die Beteiligung Eupec in 2016 veräussert werden sollte, sehr hohe Sonderdividenden anstehen?

    Ansonsten natürlich wieder mal großes Lob für deine Interessanten Berichte. Dein Blog ist Teil meiner Morgenlektüre geworden:-)

    Besten Gruß

    Max

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    1. Moin Max,
      mutares habe ich auch auf meinem erweiterten Schirm. Allerdings sind die Börsenumsätze ziemlich gering im Vergleich zu Aurelius, die Kapitalmarktkommunikation spärlich(er) und eine Einschätzung zum nachhaltigen Erfolg fällt schwierig. Man hat zwar zuletzt einen Knaller gelandet mit einem sehr gewinnbringenden Verkauf und mit der entsprechend hohen Dividendenausschüttung, aber inwieweit die Gesellschaft es schafft, ähnlich konstant tolle Leistungen/Erfolge zu erzielen wie Aurelius, bleibt abzuwarten. Die Bewertung ist auch nicht niedriger als bei Aurelius und daher komme ich schnell zu einem Urteil, das Warren Buffetts Feder entstammt: "Warum sollte ich die zweitbeste Aktie kaufen, wenn ich die beste haben kann?". ;-)

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