»Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.«Beim Investieren wirkt das Prinzip des Zinseszinses in einer ähnlichen Art und Weise. Die von einem Investor erworbenen Vermögensgegenstände generieren Gewinne, werden reinvestiert und produzieren zukünftig mehr Gewinn. Und je mehr Zeit man dem Zinseszinseffekt gibt, desto gewaltiger wird seine Kraftentfaltung, denn das Zinseszinswachstum macht aus einem kleinen Betrag einen großen, ganz von alleine...
(Albert Einstein)
Der Faktor Zeit ist ganz entscheidend, was an einem Beispiel schnell deutlich wird. Wenn man heute 100.000 Euro in Aktien investiert und 6 Prozent Ertrag annualisiert, hat man nach 30 Jahren fast 575.000 Euro zusammen. Und nach 60 Jahren sind es dann schon etwa 3,3 Millionen Euro. Also konkret: in den ersten 30 Jahren erwirtschaftet der Zinseszinseffekt auf unsere ursprünglich eingesetzten 100.000 Euro satte 475.000 Euro Rendite, in den weiteren 30 Jahren dann nochmals 3,2 Millionen Euro oben drauf. Ja länger wird das Geld und den Zinseszinseffekt für uns arbeiten lassen, desto gewaltiger die Summe, die am Ende dabei herauskommt. Kein Wunder, dass ein Zahlengenie wie Albert Einstein von diesem Zinseszinseffekt dermaßen angetan war, dass er ihn als das achte Weltwunder bezeichnete.
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Zinseszinseffekt über 30 Jahre betrachtet
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Ausschüttung von Erträgen
Die Ausschüttung z.B. in Form von Dividenden stellt den Anleger vor zwei Probleme. Denn einerseits wird seine Rendite durch Steuern geschmälert, die auf die Dividenden fällig werden, und er muss für den ihm verbleibenden Teil eine neue Investitionsmöglichkeit suchen.Thesaurierung von Gewinnen
Viele Anleger suchen daher bevorzugt nach Unternehmen, die den überwiegenden Teil ihrer Gewinne einbehalten und über möglichst lange Zeiträume profitabel reinvestieren können. So fällt keine vorzeitige Versteuerung von Ausschüttungen an, sondern die Versteuerung trifft den Anleger erst beim Verkauf, wenn er seine angesammelten Kursgewinne realisiert. Der Zinseszinseffekt tritt hier also im Unternehmen selbst ein, weil die erwirtschafteten Gewinne dort wieder reinvestiert werden und selbst weitere Gewinne erwirtschaften.Warren Buffett hat diesen Effekt wie kein zweiter ausgenutzt, indem er den Buchwert je Berkshire Hathaway-Aktie von 19 Dollar im Jahr 1965 auf aktuell 260.000 Dollar gesteigert hat, was einer durchschnittlichen jährlichen Rate von annähernd 20% entspricht (vor dem Corona-Absturz lag der Höchstkurs sogar schon bei rund $340.000). Berkshire Hathaway zahlt deshalb auch keine Dividenden und seine Aktionäre können froh darüber sein. Denn durchschnittliche 20% über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren hätte so gut wie keine andere Anlage gebracht. Auch nicht unter Einbeziehung des Zinseszinses.
»Ich habe meine erste Investition mit elf Jahren getätigt. Bis dahin habe ich mein Leben verschwendet.«Anleger sollten daher auf die Kraft des Zinseszinses setzen bei ihren Investitionen. Sie ist die Triebkraft, die aus kleinen Beträgen große Vermögen schafft. Und je länger er wirken kann, desto gewaltiger wirkt er - Anleger sollten also möglichst früh mit dem Investieren beginnen!
(Warren Buffett)
Laut Quote Investigator ist das Weltwunder-Zitat wahrscheinlich nicht von Einstein: https://quoteinvestigator.com/2019/09/09/interest/
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