Die Cloud ist in aller Munde und wer Zukunftsphantasie wecken will, versucht sich mit diesem Begriff zu schmücken. Und so verstehen heute auch viele unter IT-Outsourcing das Verlagern in die Cloud. Moderne Unternehmen bauen ihre eigenen Rechenzentren ab, keines erwirbt mehr eigene PC-Tower oder Softwarepakete, alles wird von IT-Dienstleistern erledigt. Die Großen der Branche heißen Amazon (AWS), Microsoft (Azure) oder IBM. Diese Giganten kämpfen um die Cloud. Dagegen sieht das Geschäft der gründergeführten Grenke AG geradezu altbacken und antiquiert aus, denn der SDAX-Konzern verdient sein Geld mit klassischem IT-Leasing.
In den letzten Jahren hat sich der Aktienkurs von Grenke verfünffacht, doch seit Anfang 2016 kommt er nicht mehr richtig von der Stelle. Aber vielleicht lohnt sich doch ein genauerer Blick auf das Unternehmen und seine Zukunftsaussichten. Trotz der Cloud oder gerade auch deswegen.
Grenke weist heute eine Börsenkapitalisierung von 2,5 Milliarden Euro auf, ist also bei Weitem keine kleine Klitsche. Das zeigt sich auch am Leasingvolumen, das rund 5 Milliarden Euro beträgt und sich auf 560.000 Verträge stützt. Das liegt daran, dass sich Grenke auf das sog. Small-Ticket-Leasing für kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert hat. Bei diesem kleinteiligen Geschäft werden vor allem IT-Produkte wie PCs, Drucker, Kopierer, Telekommunikationsgeräte oder Software verleast und zwar ab einem Anschaffungswert von 500 Euro. Dabei ist man mit über 120 Standorten in 30 Ländern vertreten; in Europa ist man fast flächendeckend präsent und in Deutschland, Italien und der Schweiz sogar Marktführer. Neben dem Leasinggeschäft setzt Grenke noch auf zwei weitere Standbeine, das Factoring, also der Ankauf von einzutreibenden Forderungen, und das Bankgeschäft, das sich vor allem auf die Finanzierung von Existenzgründern fokussiert. Eindeutiger Schwerpunkt ist aber das Leasinggeschäft, womit Grenke 90 Prozent seiner Erträge erzielt.
Mittwoch, 31. Mai 2017
Montag, 29. Mai 2017
Samstag, 27. Mai 2017
MBB hat es geschafft und eröffnet den Club der Tenbagger!
Es war nur eine Frage der Zeit und am Ende dieser Woche stand fest: es ist passiert. Mit der MBB SE findet sich der erste "Tenbagger" auf meiner Empfehlungsliste. Seit der Erstaufnahme am 9. September 2012 schlagen 940% an Kursgewinnen und unter Einbeziehung der Dividenden sogar 959,6% Gesamtrendite zu Buche. Innerhalb von weniger als fünf Jahren hat sich das Investment damit also mehr als verzehnfacht. Der Begriff Tenbagger geht übrigens auf den legendären Investor Peter Lynch zurück, den erfolgreichsten Fondsmanager der 1980er Jahre.
Und dabei ist MBB weit entfernt davon, ein "Hot Stock" zu sein, eine dubiose Internet- oder Biotech-Klitsche oder ein Zocker-Pennystock. Schon der damalige Titel "MBB Industries: steigende Substanz- und Ertragskraft", unter dem ich MBB hier im Blog vorstellte, zeigte die wahren Werte der MBB. Man kauft Unternehmen und gibt ihnen im Konzernverbund eine neue, dauerhafte Heimat. Dabei agiert MBB als Industrieholding und nicht als Finanzinvestor, das vordringliche Ziel ist nicht, die Beteiligungen schnellstmöglich aufzupeppen und mit Gewinn wieder zu veräußern. Und man lässt sich zeit bei der Auswahl neuer Targets.
Auf den Schirm bekam ich MBB, weil man im ersten Quartal 2012 gerade die Claas Fertigungstechnik GmbH vom international agierenden Landmaschinenhersteller Claas übernommen hatte, und es schien mir absehbar, dass diese Übernahme MBB in ganz neue Umsatz- und Gewinndimensionen führen würde. Und ich sollte Recht behalten, der Kurs zog zunächst deutlich an, bevor er dann in eine jahrelange Konsolidierungsphase überging. Das ist auch dem vorsichtigen Agieren der MBB-Macher geschuldet, denn erst einige Jahre später erfolgte mit der Aumann-Gruppe der nächste Zukauf. Und wieder war es ein Erfolgsgriff, denn aus der Claas Fertigungstechnik und der Aumann-Gruppe formte MBB die Aumann AG, die für mehr als die Hälfte des Umsatzes und des Gewinns des MBB-Konzern steht. Und brachte die Aumann AG Anfang diesen Jahres erfolgreich an die Börse. Schon zum Börsengang hatte MBB seinen Einstandspreis mehr als verdreißigfacht und seitdem ist der Kurs der Aumann-Aktie um mehr als 50% gestiegen - und da MBB noch 53,6% an der Aumann AG hält, entsprechend auch der Wert der Aumann-Beteiligungen.
Und dabei ist MBB weit entfernt davon, ein "Hot Stock" zu sein, eine dubiose Internet- oder Biotech-Klitsche oder ein Zocker-Pennystock. Schon der damalige Titel "MBB Industries: steigende Substanz- und Ertragskraft", unter dem ich MBB hier im Blog vorstellte, zeigte die wahren Werte der MBB. Man kauft Unternehmen und gibt ihnen im Konzernverbund eine neue, dauerhafte Heimat. Dabei agiert MBB als Industrieholding und nicht als Finanzinvestor, das vordringliche Ziel ist nicht, die Beteiligungen schnellstmöglich aufzupeppen und mit Gewinn wieder zu veräußern. Und man lässt sich zeit bei der Auswahl neuer Targets.
Auf den Schirm bekam ich MBB, weil man im ersten Quartal 2012 gerade die Claas Fertigungstechnik GmbH vom international agierenden Landmaschinenhersteller Claas übernommen hatte, und es schien mir absehbar, dass diese Übernahme MBB in ganz neue Umsatz- und Gewinndimensionen führen würde. Und ich sollte Recht behalten, der Kurs zog zunächst deutlich an, bevor er dann in eine jahrelange Konsolidierungsphase überging. Das ist auch dem vorsichtigen Agieren der MBB-Macher geschuldet, denn erst einige Jahre später erfolgte mit der Aumann-Gruppe der nächste Zukauf. Und wieder war es ein Erfolgsgriff, denn aus der Claas Fertigungstechnik und der Aumann-Gruppe formte MBB die Aumann AG, die für mehr als die Hälfte des Umsatzes und des Gewinns des MBB-Konzern steht. Und brachte die Aumann AG Anfang diesen Jahres erfolgreich an die Börse. Schon zum Börsengang hatte MBB seinen Einstandspreis mehr als verdreißigfacht und seitdem ist der Kurs der Aumann-Aktie um mehr als 50% gestiegen - und da MBB noch 53,6% an der Aumann AG hält, entsprechend auch der Wert der Aumann-Beteiligungen.
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Donnerstag, 25. Mai 2017
Bei Aves One b(r)aut sich ganz schön was zusammen...
Der Warenhandel boomt, denn auch wenn immer mehr Handel über das Internet abgewickelt wird und Amazon und Zalando den Einzelhandelsriesen das Wasser abgraben, bleibt doch unverändert, dass die Waren irgendwoher kommen müssen. Und den größten Anteil am weltweiten Warentransport hat die Schifffahrt und diese Branche hat sich seit der Finanzkrise 2009 bisher noch nicht wieder erholt und ist von Überkapazitäten, sinkenden Frachtraten und Fusionen und Pleiten geprägt. Also insgesamt kein Szenario, in dem man investiert sein möchte. Und doch bieten sich hier auch Chancen...
Chancen, die nicht ganz offensichtlich "nur" auf einen Turnaround des stationären Einzelhandels und/oder der Schifffahrtsbranche setzen, sondern auf Bereiche, die von der Krise kaum tangiert sind und auch künftig große Wachstumschancen versprechen: Container.
Der heutige globale Warenumschlag kann nur funktionieren, wenn immer mehr Geld für IT-unterstützte automatisierte Lager- und Containerterminalsysteme ausgegeben wird - und eben für Container. Also überwiegend Standardcontainer. Denn die Logistikketten vom LKW über die Bahn, über die Terminals, die Schiffe bis hin zum Paketdienst/Logistiker basieren auf Standardisierung, die das ständige Umladen der Waren vermeiden und stattdessen auf das Umladen von Standardcontainern setzen. Nur so kann kosteneffizient globale Logistik gewährleistet werden.
Wenn nun die Container auf ihrer Reise aus China bis in den Hamburger Hafen und zum Laden von Edeka oder Lidl durch so viele Hände gehen, dann stellt sich die Frage, wem die Container gehören (müssen). Einem Logistikanbieter wie DHL? Der Reederei wie Hapag-Lloyd oder Maersk? Der Bahn? Lidl? Diese Unternehmen benötigen eine Menge Geld, um ihre Schiffsflotten zu erneuern, ihre Logistikzentren auszubauen, ihre Warenhäuser in immer neue Regionen der Welt vorstoßen zu lassen. Die relativ kapitalintensive Vorhaltung von Containern ist für sie daher keine attraktive Option. Für andere schon...
Chancen, die nicht ganz offensichtlich "nur" auf einen Turnaround des stationären Einzelhandels und/oder der Schifffahrtsbranche setzen, sondern auf Bereiche, die von der Krise kaum tangiert sind und auch künftig große Wachstumschancen versprechen: Container.
Der heutige globale Warenumschlag kann nur funktionieren, wenn immer mehr Geld für IT-unterstützte automatisierte Lager- und Containerterminalsysteme ausgegeben wird - und eben für Container. Also überwiegend Standardcontainer. Denn die Logistikketten vom LKW über die Bahn, über die Terminals, die Schiffe bis hin zum Paketdienst/Logistiker basieren auf Standardisierung, die das ständige Umladen der Waren vermeiden und stattdessen auf das Umladen von Standardcontainern setzen. Nur so kann kosteneffizient globale Logistik gewährleistet werden.
Wenn nun die Container auf ihrer Reise aus China bis in den Hamburger Hafen und zum Laden von Edeka oder Lidl durch so viele Hände gehen, dann stellt sich die Frage, wem die Container gehören (müssen). Einem Logistikanbieter wie DHL? Der Reederei wie Hapag-Lloyd oder Maersk? Der Bahn? Lidl? Diese Unternehmen benötigen eine Menge Geld, um ihre Schiffsflotten zu erneuern, ihre Logistikzentren auszubauen, ihre Warenhäuser in immer neue Regionen der Welt vorstoßen zu lassen. Die relativ kapitalintensive Vorhaltung von Containern ist für sie daher keine attraktive Option. Für andere schon...
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Montag, 22. Mai 2017
Aktiensplit und Dividendenverdopplung: Vectron macht seine Aktionäre noch glücklicher
Der Kassensystemhersteller Vectron Systems macht momentan alles richtig. Nachdem man sehr erfolgreiche Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 präsentieren und auch das erste Quartal hieran nahtlos anknüpfen konnte, lädt Vectron nun zum 23. Juni zu seiner diesjährigen Hauptversammlung ein. Und die Einladung lässt Aktionärsherzen höher schlagen.
Denn unter TOP 2 schlägt Vectron vor, rund 55% des 2016er Jahresüberschusses als Dividende auszukehren, was umgerechnet 1 Euro je Aktie entspricht und gegenüber dem Vorjahreswert von 0,45 Euro mehr als eine Verdopplung darstellt.
Und noch besser wird es, wenn man sich bis zu TOP 9 vorarbeitet, denn dort kündigt Vectron einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 an. Anstelle einer bisherigen Aktie wird der Aktionär nach der Kapitalmaßnahme dann vier Aktien im Depot haben. Das wird die Aktie, die in den vergangenen Monaten pfeilartig nach oben geschossen ist, wieder auf ein Kursniveau von unter 30 Euro bringen und so optisch verbilligen und wieder für mehr Anleger interessant machen.
Meine Einschätzung
Mit bonVito und der Coca-Cola-Kooperation GetHappy hat Vectron einen weiteren potenziellen Wachstumstreiber im Sortiment, der über alle drei Vectron-Marken und -Systeme bespielt werden kann. Der Vectron-Kundenstamm ist ein vorhandener Markt und darüber hinaus bieten bonVito die Chance auf neue Kunden, die dann auch auf das Vectron-Angebot aufmerksam gemacht werden können. Cross-Selling at it's best!
Gut ein Jahr nach meiner Erstempfehlung steht hier inkl. der Dividendenzahlung annähernd eine Verdreifachung zu Buche. Trotz des starken Kursanstiegs bietet Vectron weiteres Potenzial, wenn denn die Pläne des Unternehmens mit der GetHappy-App auch nur ansatzweise aufgehen. Ob man dann an den Kurs "noch eine Null dranhängen" muss, wie Vectron-CEO Stümmler meinte, bleibt abzuwarten. Der Aktiensplit dürfte die Nachfrage nach Vectron-Aktien zusätzlich beflügeln und die Aktie ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen - auch wenn Anleger mit der erhöhten Volatilität zurecht kommen müssen und es auch immer wieder zu Zwischenkorrekturen und sicherlich auch einmal zu einer längeren Konsolidierung kommen wird.
Vectron befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und als einer meiner Jahresfavoriten 2017 in meinem Depot.
Denn unter TOP 2 schlägt Vectron vor, rund 55% des 2016er Jahresüberschusses als Dividende auszukehren, was umgerechnet 1 Euro je Aktie entspricht und gegenüber dem Vorjahreswert von 0,45 Euro mehr als eine Verdopplung darstellt.
Und noch besser wird es, wenn man sich bis zu TOP 9 vorarbeitet, denn dort kündigt Vectron einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 an. Anstelle einer bisherigen Aktie wird der Aktionär nach der Kapitalmaßnahme dann vier Aktien im Depot haben. Das wird die Aktie, die in den vergangenen Monaten pfeilartig nach oben geschossen ist, wieder auf ein Kursniveau von unter 30 Euro bringen und so optisch verbilligen und wieder für mehr Anleger interessant machen.
Vectron Systems (Quelle: finanzen.net) |
Mit bonVito und der Coca-Cola-Kooperation GetHappy hat Vectron einen weiteren potenziellen Wachstumstreiber im Sortiment, der über alle drei Vectron-Marken und -Systeme bespielt werden kann. Der Vectron-Kundenstamm ist ein vorhandener Markt und darüber hinaus bieten bonVito die Chance auf neue Kunden, die dann auch auf das Vectron-Angebot aufmerksam gemacht werden können. Cross-Selling at it's best!
Gut ein Jahr nach meiner Erstempfehlung steht hier inkl. der Dividendenzahlung annähernd eine Verdreifachung zu Buche. Trotz des starken Kursanstiegs bietet Vectron weiteres Potenzial, wenn denn die Pläne des Unternehmens mit der GetHappy-App auch nur ansatzweise aufgehen. Ob man dann an den Kurs "noch eine Null dranhängen" muss, wie Vectron-CEO Stümmler meinte, bleibt abzuwarten. Der Aktiensplit dürfte die Nachfrage nach Vectron-Aktien zusätzlich beflügeln und die Aktie ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen - auch wenn Anleger mit der erhöhten Volatilität zurecht kommen müssen und es auch immer wieder zu Zwischenkorrekturen und sicherlich auch einmal zu einer längeren Konsolidierung kommen wird.
Vectron befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und als einer meiner Jahresfavoriten 2017 in meinem Depot.
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Börsenweisheit der Woche 21/2017
"Gelegenheiten kommen unregelmäßig. Wenn es gerade Gold regnet, stell einen Eimer vor die Tür und keinen Fingerhut."
(Warren Buffett)
(Warren Buffett)
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Samstag, 20. Mai 2017
Liegen BOSS und Burberry bald wieder voll im Trend?
Die Modewelt sieht sich seit einiger Zeit großen Herausforderungen gegenüber und wenn man sich die Aktienkurse der großen Konzerne ansieht, kann man die Verunsicherung der Anleger über die Zukunft der Branche geradezu mit Händen greifen. Nicht erst die Insolvenz der Steilman SE Ende Februar, die erst kurz zuvor an die Börse gebracht worden war, wirft Fragen auf. Fragen nach der Verantwortlichkeit der Banken, die den Börsengang begleitet haben. Fragen nach der Seriosität des Vorstands, der zum Börsengang noch von einer „erfolgreichen Wachstumsgeschichte“ gesprochen hatte. Fragen nach der Zukunft der Adler Modemärkte, denn das börsennotierte Unternehmen gehört zu knapp 53% zu Steilmann. Und Fragen nach anderen Mode-Unternehmen, denn die Branche insgesamt geht am Stock.
Nicht erst Warren Buffett musste erkennen, dass mit heimischer Textilproduktion kein Geld mehr zu machen war, als er vor 50 Jahren die strauchelnde Berkshire Hathaway übernahm. Eines seiner schlechtesten Investment, denn die asiatische Konkurrenz produzierte so viel billiger, dass die Textilindustrie in Amerika und Europa fast vollständig von der Bildfläche verschwand. Buffett machte daher kurzerhand die Textilfabriken dicht und baute aus den Resten seine milliardenschwere Investmentholding auf.
Andere Hersteller verlagerten ihre Fertigung in die Billiglohnländer und auch deshalb kann man heute bei KiK ein T-Shirt für 3 Euro kaufen. Die Qualität spielt bei vielen Verbrauchern keine Rolle, denn die Trends wechseln immer schneller und wer angesagt bleiben will, muss sich ständig neue Outfits zulegen. Da stört es wenig, wenn die Klamotten nur einige Male getragen werden können, bevor die Farben ausgewaschen sind, die Nähte aufribbeln oder der Stoff einfach reißt. Mode und Textilien sind ein Massengeschäft und die Margen sind klein. Die großen Ketten, die sich auf die geringer Verdienenden fokussieren, graben so auch den kleinen Modegeschäften in den Innenstädten das Wasser ab. Und der Onlinehandel über Zalando, Amazon & Co. tut sein Übriges.
Nicht erst Warren Buffett musste erkennen, dass mit heimischer Textilproduktion kein Geld mehr zu machen war, als er vor 50 Jahren die strauchelnde Berkshire Hathaway übernahm. Eines seiner schlechtesten Investment, denn die asiatische Konkurrenz produzierte so viel billiger, dass die Textilindustrie in Amerika und Europa fast vollständig von der Bildfläche verschwand. Buffett machte daher kurzerhand die Textilfabriken dicht und baute aus den Resten seine milliardenschwere Investmentholding auf.
Andere Hersteller verlagerten ihre Fertigung in die Billiglohnländer und auch deshalb kann man heute bei KiK ein T-Shirt für 3 Euro kaufen. Die Qualität spielt bei vielen Verbrauchern keine Rolle, denn die Trends wechseln immer schneller und wer angesagt bleiben will, muss sich ständig neue Outfits zulegen. Da stört es wenig, wenn die Klamotten nur einige Male getragen werden können, bevor die Farben ausgewaschen sind, die Nähte aufribbeln oder der Stoff einfach reißt. Mode und Textilien sind ein Massengeschäft und die Margen sind klein. Die großen Ketten, die sich auf die geringer Verdienenden fokussieren, graben so auch den kleinen Modegeschäften in den Innenstädten das Wasser ab. Und der Onlinehandel über Zalando, Amazon & Co. tut sein Übriges.
Freitag, 19. Mai 2017
American Water Works lässt auch die Gewinne kräftig sprudeln...
Wasser ist das Elixier des Lebens und der menschliche Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus ihm – je jünger man ist, desto höher ist der Wasseranteil. Wir benötigen Wasser aber nicht nur zum Trinken, sondern auch für eine Vielzahl anderer Aktivitäten und in den Industriestaaten möchte kaum noch jemand die morgendliche Dusche missen.
Was für ein Glück, dass unsere Erde zu 71 Prozent mit Wasser bedeckt ist, so dass unser Bedarf mehr als gedeckt ist. Oder sein sollte, denn das meiste dieses Wassers ist für uns nicht zu gebrauchen. Das liegt daran, dass von den Unmengen an Wasser auf unserem Planeten 97 Prozent Salzwasser ist, das weder Mensch, Tier noch Pflanze zu sich nehmen kann. Nur etwas weniger als 3 Prozent des Wassers ist Süßwasser, also mit einem äußerst geringen Salzgehalt. Auch diese Menge würde mehr als ausreichend sein für unsere Bedürfnisse, doch leider ist das meiste Süßwasser an den Erdpolen in Form von Packeis gebunden. Nur etwa ein Drittel ist frei verfügbar und das überwiegend als Grundwasser. Nur 0,01% fällt in Form von Niederschlägen, wie Regen oder Schnee, auf die Erde.
Wasser ist also nicht in großen Mengen verfügbar und schon gar nicht überall. Der Mensch hat es in Jahrhunderten geschafft, viele Landstriche zu verseuchen und das Grundwasser zu kontaminieren. Oder die Umwelt so zu belasten, dass der Grundwasserspiegel dramatisch abgesunken ist. Was dazu führt, dass sauberes Trinkwasser für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit ist, nicht nur in Dürregebieten in Afrika, im Nahen Osten oder Australien. Selbst bei uns im regen- und grundwasserreichen Nordeuropa gibt es inzwischen Gebiete, wo nicht ausreichend Wasser verfügbar ist, wo es also von anderen Orten hingebracht werden muss.
Was für ein Glück, dass unsere Erde zu 71 Prozent mit Wasser bedeckt ist, so dass unser Bedarf mehr als gedeckt ist. Oder sein sollte, denn das meiste dieses Wassers ist für uns nicht zu gebrauchen. Das liegt daran, dass von den Unmengen an Wasser auf unserem Planeten 97 Prozent Salzwasser ist, das weder Mensch, Tier noch Pflanze zu sich nehmen kann. Nur etwas weniger als 3 Prozent des Wassers ist Süßwasser, also mit einem äußerst geringen Salzgehalt. Auch diese Menge würde mehr als ausreichend sein für unsere Bedürfnisse, doch leider ist das meiste Süßwasser an den Erdpolen in Form von Packeis gebunden. Nur etwa ein Drittel ist frei verfügbar und das überwiegend als Grundwasser. Nur 0,01% fällt in Form von Niederschlägen, wie Regen oder Schnee, auf die Erde.
Wasser ist also nicht in großen Mengen verfügbar und schon gar nicht überall. Der Mensch hat es in Jahrhunderten geschafft, viele Landstriche zu verseuchen und das Grundwasser zu kontaminieren. Oder die Umwelt so zu belasten, dass der Grundwasserspiegel dramatisch abgesunken ist. Was dazu führt, dass sauberes Trinkwasser für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit ist, nicht nur in Dürregebieten in Afrika, im Nahen Osten oder Australien. Selbst bei uns im regen- und grundwasserreichen Nordeuropa gibt es inzwischen Gebiete, wo nicht ausreichend Wasser verfügbar ist, wo es also von anderen Orten hingebracht werden muss.
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United Internet: Zurück auf dem Wachstumspfad
Ralph Dommermuth ist ein Selfmade-Milliardär und ihm ist dies in nur wenigen Jahren gelungen. Und zwar in Deutschland. Dabei gilt Deutschland als gründerfeindlich und wenig innovativ und umso erstaunlicher ist es, dass Dommermuth es in den letzten 30 Jahren geschafft hat, aus einem kleinen Marketingunternehmen einen weltweit agierenden Multi-Milliarden-Euro-Konzern zu formen. Eine Erfolgsgeschichte, die noch lange nicht zu Ende zu sein scheint.
Die bekannteste Marke des Konzerns ist 1&1 und mit der fing alles irgendwie an. Zunächst verkauft das Unternehmen DSL-Verträge für die Telekom und bot Webhosting an. Das war zu Zeiten, als man noch über das Kupferkabel der Telekom die gerade erst entstehenden Weiten des Internets betrat und als die ersten Unternehmen und Privatleute sich eigene Webseiten zulegten. Schon damals hatte Ralph Dommermuth eine Idee, die bis heute zur Matrix von United Internet gehört: Paketdeals. Er kaufte der Deutschen Telekom damals nämlich große Mengen an Einheiten ab und bekam darauf Rabatte und diese Einheiten bündelte er in eigene Angebote und verkaufte sie an seine Kunden. Im Grunde war schon damals Marketing der wichtigste Ausgabenblock, neben Personalkosten.
Zu Zeiten der Liberalisierung des Telekommarktes Ende der 1990er Jahre kam United Internet an die Börse und legte gleich einen fulminanten Start hin mit einem Zeichnungsgewinn von 200 Prozent. Anders als so viele andere Firmen, die es an den Neuen Markt zog, hatte das Geschäftsmodell von United Internet jedoch Substanz und insbesondere das Gespür Ralph Dommermuths für neue Entwicklungen du Trends im Telekomsektor ließ das Unternehmen profitabel wachsen. Die erzielten Cashflows setzte er ein, um auch durch Firmenkäufe gezielt zu wachsen. Und so vereint United Internet heute eine ganze Reihe bekannter Unternehmen und Marken unter seinem Dach.
Die bekannteste Marke des Konzerns ist 1&1 und mit der fing alles irgendwie an. Zunächst verkauft das Unternehmen DSL-Verträge für die Telekom und bot Webhosting an. Das war zu Zeiten, als man noch über das Kupferkabel der Telekom die gerade erst entstehenden Weiten des Internets betrat und als die ersten Unternehmen und Privatleute sich eigene Webseiten zulegten. Schon damals hatte Ralph Dommermuth eine Idee, die bis heute zur Matrix von United Internet gehört: Paketdeals. Er kaufte der Deutschen Telekom damals nämlich große Mengen an Einheiten ab und bekam darauf Rabatte und diese Einheiten bündelte er in eigene Angebote und verkaufte sie an seine Kunden. Im Grunde war schon damals Marketing der wichtigste Ausgabenblock, neben Personalkosten.
Zu Zeiten der Liberalisierung des Telekommarktes Ende der 1990er Jahre kam United Internet an die Börse und legte gleich einen fulminanten Start hin mit einem Zeichnungsgewinn von 200 Prozent. Anders als so viele andere Firmen, die es an den Neuen Markt zog, hatte das Geschäftsmodell von United Internet jedoch Substanz und insbesondere das Gespür Ralph Dommermuths für neue Entwicklungen du Trends im Telekomsektor ließ das Unternehmen profitabel wachsen. Die erzielten Cashflows setzte er ein, um auch durch Firmenkäufe gezielt zu wachsen. Und so vereint United Internet heute eine ganze Reihe bekannter Unternehmen und Marken unter seinem Dach.
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Donnerstag, 18. Mai 2017
Cisco Systems: Mund abputzen, weitermachen. Eigentlich läuft's doch...
Vor knapp fünf Jahren fragte ich mich, ob Cisco ein Value Investment wert sei, und habe die Aktie infolgedessen auf meine Empfehlungsliste genommen. Seitdem hat sich eine Rendite aus Kurssteigerungen und Dividendenzahlungen von mehr als 150% eingestellt, was den Netzwerkausrüster Cisco Systems zu einem erfolgreichen, aber nicht zu einem der besten meiner Investments macht. Jedenfalls kann sich die Durchschnittsrendite von mehr als 22% pro Jahr durchaus sehen lassen.
Seit fünf Jahren wird Cisco Systems von Zweifeln begleitet, von Befürchtungen über den wachsenden Konkurrenzdruck asiatischer Anbieter im Kerngeschäft Router und Switches, der Hardware für den Internet- und Datenverkehr. Und seit fünf Jahren verliert Cisco hier Umsätze und streicht zigtausende von Stellen. Auf der anderen Seite wächst Cisco immer weiter in den Bereich Software und Sicherheit hinein, weg vom Hardwaregeschäft. Und so stehen den Umsatz- und Personalrückgängen immer wieder Quartalsergebnisse gegenüber, die die Erwartungen des Marktes hinsichtlich Umsatz und Gewinn übertreffen. So auch dieses Mal, als Cisco gestern Abend seine Zahlen für das abgelaufene erste Quartal präsentierte. Die Umsätze lagen bei 11,94 Mrd.$ und damit um 0,5% unter dem Wert des Vorjahrs, allerdings auch um 40 Mio.$ über den Analystenerwartungen. Und beim Gewinn je Aktie erreichte Cisco mit 0,60$ einen um 0,02$ besseren Wert, als gedacht. Also Freude bei den Aktionären und beim Aktienkurs? Weit gefehlt...
Seit fünf Jahren wird Cisco Systems von Zweifeln begleitet, von Befürchtungen über den wachsenden Konkurrenzdruck asiatischer Anbieter im Kerngeschäft Router und Switches, der Hardware für den Internet- und Datenverkehr. Und seit fünf Jahren verliert Cisco hier Umsätze und streicht zigtausende von Stellen. Auf der anderen Seite wächst Cisco immer weiter in den Bereich Software und Sicherheit hinein, weg vom Hardwaregeschäft. Und so stehen den Umsatz- und Personalrückgängen immer wieder Quartalsergebnisse gegenüber, die die Erwartungen des Marktes hinsichtlich Umsatz und Gewinn übertreffen. So auch dieses Mal, als Cisco gestern Abend seine Zahlen für das abgelaufene erste Quartal präsentierte. Die Umsätze lagen bei 11,94 Mrd.$ und damit um 0,5% unter dem Wert des Vorjahrs, allerdings auch um 40 Mio.$ über den Analystenerwartungen. Und beim Gewinn je Aktie erreichte Cisco mit 0,60$ einen um 0,02$ besseren Wert, als gedacht. Also Freude bei den Aktionären und beim Aktienkurs? Weit gefehlt...
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Dienstag, 16. Mai 2017
DBAG: Nur zwei Wochen nach der Prognoseanhebung steht die nächste vor der Tür...
Eigentlich hat die Deutsche Beteiligungs AG ein eher altbackenes und langweiliges Image, immerhin bereichert der SDAX-Wert schon seit mehreren Jahrzehnten den Deutschen Kurszettel. Doch was das Unternehmen unter der Führung von Torsten Grede gerade abliefert, sprengt auch die optimistischsten Annahmen.
Erst Anfang Mai hatte die DBAG ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2016/2017, das zum 30. September endet, nach oben angepasst - und zwar deutlich. Das Konzernergebnis solle um mehr als 20 Prozent überschreiten und mindestens 56 Mio. Euro betragen. Bis dahin ging das Unternehmen von einem Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahreswert zwischen 10 und 20 Prozent aus.
Gewinntreiber ist zum einen das gestiegene Bewertungsniveau der Beteiligungen, denn da die DBAG nach IFRS bilanziert, fließen die Werte tagesaktuell in das Ergebnis ein. Darüber hinaus konnte die DBAG im laufenden Geschäftsjahr jedoch auch schon einige gewinnbringende Verkäufe aus ihrem Bestandsportfolio vornehmen. Und alleine im Mai folgten bereits drei weitere Exits:
Erst Anfang Mai hatte die DBAG ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2016/2017, das zum 30. September endet, nach oben angepasst - und zwar deutlich. Das Konzernergebnis solle um mehr als 20 Prozent überschreiten und mindestens 56 Mio. Euro betragen. Bis dahin ging das Unternehmen von einem Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahreswert zwischen 10 und 20 Prozent aus.
Gewinntreiber ist zum einen das gestiegene Bewertungsniveau der Beteiligungen, denn da die DBAG nach IFRS bilanziert, fließen die Werte tagesaktuell in das Ergebnis ein. Darüber hinaus konnte die DBAG im laufenden Geschäftsjahr jedoch auch schon einige gewinnbringende Verkäufe aus ihrem Bestandsportfolio vornehmen. Und alleine im Mai folgten bereits drei weitere Exits:
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Montag, 15. Mai 2017
Börsenweisheit der Woche 20/2017
"Investieren ist ein Dauerlauf. Die Zeit arbeitet für Sie - wenn Sie die richtigen Entscheidungen treffen."
(Max Otte)
(Max Otte)
Samstag, 13. Mai 2017
Abschied von Bavaria Industries
Bavaria Industries hat alles richtig gemacht und über die letzten Jahre tolle Renditen eingefahren. Auf meiner Empfehlungsliste tauchte sie erst vor anderthalb Jahren auf und damit relativ spät; ich hatte hier anderen Beteiligungsgesellschaften wie MBB oder Aurelius den Vorzug gegeben, obwohl ich auch Bavaria immer auf dem Kieker hatte. Bis jetzt.
Bavaria hat sich im letzten Jahr von großen Beteiligungen getrennt. Insbesondere mit der größten, der TriStone, hat man fette Gewinne eingestrichen. Bavaria notiert noch immer unterhalb des NAV und daher sollte sie eigentlich ein Kauf sein/bleiben. Doch man ändert die Geschäftspolitik. Anstatt weiterhin erfolgreich Sanierungsfälle zu übernehmen, aufzupäppeln und mit großem Gewinn wieder zu veräußern, setzt Bavaria künftig auf Investments in große börsennotierte Unternehmen. Damit wird Bavaria also zu einer Art Index-Fonds. Zugleich verbleiben im Beteiligungsportfolio noch ein Restbestand an Gesellschaften und die haben zuletzt enttäuscht. Hier wird also Geld verbrannt, ohne große Perspektiven für diese Unternehmen zu haben. Und die Kombination aus diesen beiden Faktoren macht Bavaria Industries für mich für die Zukunft zu einem uninteressanten Investment. Da kann ich mir gleich einen Index-ETF zulegen und hab dann die taumelnden Beteiligungen nicht als Mühlstein am Hals. Und im Bereich der Beteiligungsgesellschaften herrscht ja kein Mangel an interessanten Werten.
Bei Sanierungsspezialisten wird man bei Blue Cap oder Aurelius fündig, bei Beteiligungsholdings dürfte man mit MBB oder Indus sehr gut fahren, oder mit der kleinen GBK Beteiligungen. Und natürlich mit der Deutschen Beteiligungs AG, die als Asset Manager einen außerordentlich guten Job macht und noch viele "reife" Unternehmen in Bestand hat, die sie nun sukzessive verkauft und so in Gewinne ummünzt.
Ich streiche Bavaria also von meiner Empfehlungsliste. Unterm Strich bleiben nach anderthalb Jahren 30% Rendite bzw. 20,7% pro Jahr. Das kann sich mehr als sehen lassen.
Bavaria hat sich im letzten Jahr von großen Beteiligungen getrennt. Insbesondere mit der größten, der TriStone, hat man fette Gewinne eingestrichen. Bavaria notiert noch immer unterhalb des NAV und daher sollte sie eigentlich ein Kauf sein/bleiben. Doch man ändert die Geschäftspolitik. Anstatt weiterhin erfolgreich Sanierungsfälle zu übernehmen, aufzupäppeln und mit großem Gewinn wieder zu veräußern, setzt Bavaria künftig auf Investments in große börsennotierte Unternehmen. Damit wird Bavaria also zu einer Art Index-Fonds. Zugleich verbleiben im Beteiligungsportfolio noch ein Restbestand an Gesellschaften und die haben zuletzt enttäuscht. Hier wird also Geld verbrannt, ohne große Perspektiven für diese Unternehmen zu haben. Und die Kombination aus diesen beiden Faktoren macht Bavaria Industries für mich für die Zukunft zu einem uninteressanten Investment. Da kann ich mir gleich einen Index-ETF zulegen und hab dann die taumelnden Beteiligungen nicht als Mühlstein am Hals. Und im Bereich der Beteiligungsgesellschaften herrscht ja kein Mangel an interessanten Werten.
Bei Sanierungsspezialisten wird man bei Blue Cap oder Aurelius fündig, bei Beteiligungsholdings dürfte man mit MBB oder Indus sehr gut fahren, oder mit der kleinen GBK Beteiligungen. Und natürlich mit der Deutschen Beteiligungs AG, die als Asset Manager einen außerordentlich guten Job macht und noch viele "reife" Unternehmen in Bestand hat, die sie nun sukzessive verkauft und so in Gewinne ummünzt.
Ich streiche Bavaria also von meiner Empfehlungsliste. Unterm Strich bleiben nach anderthalb Jahren 30% Rendite bzw. 20,7% pro Jahr. Das kann sich mehr als sehen lassen.
Donnerstag, 11. Mai 2017
TLG, DIC Asset, WCM: Wirklich nur Gewinner bei der WCM-Übernahme durch TLG?
Die TLG Immobilien AG startet eine freundliche Übernahme des Gewerbeimmobilienspezialisten WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG und überrascht damit die Märkte. Denn nachdem vor gut einem Jahr der Konkurrent DIC Asset klammheimlich durch die Hintertür rund 25% der Anteile erworben hatte, war über die gemeinsame Strategie der beiden Konzerne spekuliert worden. Zuletzt hatte Karl Ehlerding seinen WCM-Anteil ausgebaut und auch die DIC Asset die magische Schwelle von 25% überschritten, obwohl mit diesem Schritt anteilig Verlustvorträge bei der WCM verloren gingen. Ich hatte ja schon schon spekuliert, dass die DIC Asset mit diesem Zukauf vor allem Druck auf die Verhandlungspartner bei WCM ausüben wollten, endlich zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Und nun wurde aus der möglichen kleinen Lösung eine große. Eine ganze Große...
TLG bietet den WCM-Aktionäre eine neue TLG-Aktie für 5,75 WCM-Aktien an. Damit liegt das Angebot in etwa bei 3,15 Euro je WCM-Aktie und das bietet wenig Spielraum ggü. dem aktuellen Kurs. Bezogen auf den ausgewiesenen NAV der WCM von 2,85 Euro ist es immerhin ein prozentual knapp zweistelliges Aufgeld. Dem entsprechend enttäuscht reagiert die Börse. Als das Angebot lanciert wurde, sprang gestern Abend der WCM-Kurs kurz bis auf knapp 4 Euro an, doch die Freude hielt nicht lange an und der Kurs bröckelte wieder stark ab. heute liegt er sogar zweistellig im Minus und pendelt sich beim Angebotspreis ein.
Dahinter steckt, dass die Übernahmephantasie erst einmal raus ist. Denn TLG hat sich mit den großen Aktionären von WCM (DIC Asset, Karl Ehlerding, Stavros Efremidis), dem Aufsichtsrat und dem Vorstand geeinigt. Man wird künftig gemeinsam als Konzern agieren und die WCM-Großaktionäre geben ihre Anteile an TLG ab und unterstützen das TLG-Angebot, insbesondere auch 25%-Aktionär DIC Asset. Inkl. der Mitarbeiter- und Aktienoptionen hat TLG damit bereits jetzt etwas mehr als 50% der Anteile sicher.
Meine Einschätzung
Und hier stoßen wir auf einige Flöhe, die das Ganze für WCM-Aktionäre haben dürfte. Zunächst sollen die neuen TLG-Aktien ab 1. Januar 2017 gewinnberechtigt sein. Die WCM-Aktionäre hatten allerdings für das Geschäftsjahr 2016 mit einer Dividende von 10 Cents je Aktie gerechnet. Da diese von der Hauptversammlung festgelegt wird, wo TLG bzw. die abgebenden Großaktionäre die Mehrheit stellen, ist eine Auszahlung mehr als fraglich. Zwar sind Ehelerding & Co. auf üppige Dividenden aus, aber da sie künftig an der TLG beteiligt sind, wollen sie von denen Dividenden kassieren. Je mehr TLG aus der WCM herausholen kann, desto besser für die TLG-Aktionäre - die alten und die neuen. Ein mögliches Streichen der WCM-Dividende würde darüber hinaus auch deshalb Sinn machen, als dass TLG ja auch die übrigen WCM-Aktien erwerben möchte. Und das möglichst günstig. Eine Dividendenstreichung macht die WCM-Aktien jedenfalls nicht attraktiver.
Unter dem Strich macht die Übernahme schon Sinn, denn TLG kommt inkl. der WCM-Liegenschaften auf ein Immobilienportfolio um die 3 Mrd. Euro und regional ergänzen sich die Portfolios von WCM und TLG ebenfalls, denn TLG war bisher überwiegend in Ostdeutschland unterwegs, während WCM im Westen und Süden der Republik investiert hatte.
Für DIC Asset war WCM eher eine Finanzbeteiligung und daher kann man dort mit der Übernahme gut leben. Nun ist man an etwas deutlich Größerem beteiligt und wird von dort schöne Dividenden einfahren. Und wenn man genau hinsieht, scheint der TLG-Deal auch den gordischen Knoten zerschlagen zu haben, denn DIC Asset und WCM sind sich seit über einem Jahr nicht einig geworden, wie man miteinander ins Geschäft kommen kann. Dank der TLG-Übernahme müssen die Beteiligten das nun auch nicht mehr. Andererseits dürfte damit auch die Spekulation vom Tisch sein, dass WCM Teile des DIC-Portfolios übernehmen könnte, weil die DIC Asset sich künftig mehr zu einem Asset Manager entwickeln will und dazu ihren eigenen Immobilienbestand sukzessive verringern will. Die WCM-Übernahme durch TLG dürfte an dieser neuen Strategie nichts ändern.
WCM-Aktionäre müssen sich überlegen, ob sie das TLG-Angebot annehmen. Die Alternative, abgesehen von einem Verkauf der WCM-Aktien über die Börse, ist das Spekulieren auf einen höheren Übernahmepreis durch TLG. Das wird aber eine langfristige Angelegenheit werden und vermutlich nicht mit großen Kurssprüngen einhergehen. Noch wurden die genauen Übernahmemodalitäten nicht veröffentlicht, aber es ist davon auszugehen, dass viele Fonds und Privataktionäre dem Beispiel von Ehlerding und DIC Asset folgen und ihre WCM-Aktien in TLG tauschen werden. Der Restbestand an WCM-Aktien hat perspektivisch keine Zukunft mehr an der Börse, denn für TLG rechnet sich eine eigene WCM-Notiz nicht. Man wird also immer mal wieder Aktien einsammeln, bis dahin WCM aber eher unattraktiv für Aktionäre gestalten. Sonst würde man den Preis ja gegen eigene Interessen selbst hochtreiben. Und klar ist auch, dass attraktive Immobilientargets, die WCM im Auge gehabt haben dürfte, nun eher direkt an TLG gehen werden und nicht mehr in die WCM. Die Geschichte der "neuen WCM" dürfte daher eine eher kurze gewesen sein.
DIC Asset befindet sich auf meiner Empfehlungsliste, WCM streiche ich.
TLG bietet den WCM-Aktionäre eine neue TLG-Aktie für 5,75 WCM-Aktien an. Damit liegt das Angebot in etwa bei 3,15 Euro je WCM-Aktie und das bietet wenig Spielraum ggü. dem aktuellen Kurs. Bezogen auf den ausgewiesenen NAV der WCM von 2,85 Euro ist es immerhin ein prozentual knapp zweistelliges Aufgeld. Dem entsprechend enttäuscht reagiert die Börse. Als das Angebot lanciert wurde, sprang gestern Abend der WCM-Kurs kurz bis auf knapp 4 Euro an, doch die Freude hielt nicht lange an und der Kurs bröckelte wieder stark ab. heute liegt er sogar zweistellig im Minus und pendelt sich beim Angebotspreis ein.
Dahinter steckt, dass die Übernahmephantasie erst einmal raus ist. Denn TLG hat sich mit den großen Aktionären von WCM (DIC Asset, Karl Ehlerding, Stavros Efremidis), dem Aufsichtsrat und dem Vorstand geeinigt. Man wird künftig gemeinsam als Konzern agieren und die WCM-Großaktionäre geben ihre Anteile an TLG ab und unterstützen das TLG-Angebot, insbesondere auch 25%-Aktionär DIC Asset. Inkl. der Mitarbeiter- und Aktienoptionen hat TLG damit bereits jetzt etwas mehr als 50% der Anteile sicher.
Meine Einschätzung
Und hier stoßen wir auf einige Flöhe, die das Ganze für WCM-Aktionäre haben dürfte. Zunächst sollen die neuen TLG-Aktien ab 1. Januar 2017 gewinnberechtigt sein. Die WCM-Aktionäre hatten allerdings für das Geschäftsjahr 2016 mit einer Dividende von 10 Cents je Aktie gerechnet. Da diese von der Hauptversammlung festgelegt wird, wo TLG bzw. die abgebenden Großaktionäre die Mehrheit stellen, ist eine Auszahlung mehr als fraglich. Zwar sind Ehelerding & Co. auf üppige Dividenden aus, aber da sie künftig an der TLG beteiligt sind, wollen sie von denen Dividenden kassieren. Je mehr TLG aus der WCM herausholen kann, desto besser für die TLG-Aktionäre - die alten und die neuen. Ein mögliches Streichen der WCM-Dividende würde darüber hinaus auch deshalb Sinn machen, als dass TLG ja auch die übrigen WCM-Aktien erwerben möchte. Und das möglichst günstig. Eine Dividendenstreichung macht die WCM-Aktien jedenfalls nicht attraktiver.
Unter dem Strich macht die Übernahme schon Sinn, denn TLG kommt inkl. der WCM-Liegenschaften auf ein Immobilienportfolio um die 3 Mrd. Euro und regional ergänzen sich die Portfolios von WCM und TLG ebenfalls, denn TLG war bisher überwiegend in Ostdeutschland unterwegs, während WCM im Westen und Süden der Republik investiert hatte.
WCM (Quelle: finanzen.net) |
WCM-Aktionäre müssen sich überlegen, ob sie das TLG-Angebot annehmen. Die Alternative, abgesehen von einem Verkauf der WCM-Aktien über die Börse, ist das Spekulieren auf einen höheren Übernahmepreis durch TLG. Das wird aber eine langfristige Angelegenheit werden und vermutlich nicht mit großen Kurssprüngen einhergehen. Noch wurden die genauen Übernahmemodalitäten nicht veröffentlicht, aber es ist davon auszugehen, dass viele Fonds und Privataktionäre dem Beispiel von Ehlerding und DIC Asset folgen und ihre WCM-Aktien in TLG tauschen werden. Der Restbestand an WCM-Aktien hat perspektivisch keine Zukunft mehr an der Börse, denn für TLG rechnet sich eine eigene WCM-Notiz nicht. Man wird also immer mal wieder Aktien einsammeln, bis dahin WCM aber eher unattraktiv für Aktionäre gestalten. Sonst würde man den Preis ja gegen eigene Interessen selbst hochtreiben. Und klar ist auch, dass attraktive Immobilientargets, die WCM im Auge gehabt haben dürfte, nun eher direkt an TLG gehen werden und nicht mehr in die WCM. Die Geschichte der "neuen WCM" dürfte daher eine eher kurze gewesen sein.
DIC Asset befindet sich auf meiner Empfehlungsliste, WCM streiche ich.
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Mittwoch, 10. Mai 2017
Sixt: Auf der Überholspur mit dem „Amazon der Neuwagen“
Jeder kennt Sixt. Der Autovermieter fällt seit Jahrzehnten mit der knalligen Farbe Orange und durch seine witzig-provokanten Werbeaktionen auf, mit denen er regelmäßig etwas zu weit geht. Doch Werbung ist nicht alles, und so kommt Sixt auch mit attraktiven Preisen und innovativen Konzepten daher, um sein Kerngeschäft auszubauen und neue Kunden zu gewinnen. Denn die Erfolge fallen auch Sixt nicht in den Schoß, das Fahrzeugvermietgeschäft ist ein heiß umkämpfter Markt.
Eine Familien- und Erfolgsgeschichte
Das erste Auto konnte man bei Sixt schon 1912 mieten, doch die Ursprünge der heutigen Firma gehen auf die Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg zurück, ins Jahr 1951. Hans Sixt baute das Unternehmen mit weiteren Standorten in Flughafennähe schnell aus und startete auch schon bald ins Leasinggeschäft. 1969 übernahm Erich Sixt die Leitung und führt das Familienunternehmen bis heute. Vor 31 Jahren führt er Sixt an die Börse und fünf Jahre später beginnt dann die internationale Expansion durch die Vergabe von Lizenzen. Doch Sixt bleibt nicht beim Verleih- und Leasinggeschäft, sondern beginnt 2003 mit dem direkten Autohandel und erschließt sich so ein weiteres Geschäftsfeld. 2009 steigen Konstantin und Alexander Sixt in das Unternehmen ein und übernehmen Aufgaben in der Konzernleitung und nur zwei Jahre später beginnt die Expansion in die USA, wo Sixt die großen Player seitdem mächtig unter Druck setzt. Mit BMW wird 2011 das Joint Venture Drive Now gestartet, das die Marktposition in der Vermietung von Fahrzeugen weiter stärkte und letztes Jahr weitet Drive Now seine Geschäfte auch international aus und ist seitdem in Brüssel, Kopenhagen, London, Mailand und Stockholm verfügbar. Nachdem das Unternehmen 2013 in eine Europäische Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und seitdem Sixt SE heißt, wurde zwei Jahre später dann die Leasing-Sparte abgespalten und als separates Unternehmen Sixt Leasing an die Börse gebracht. Sixt hält heute noch 40 Prozent an der Tochter.
Diese kurze Übersicht über die wichtigsten Entwicklungspunkte in der Unternehmensgeschichte zeigen, dass Sixt immer schon nicht nur Mitläufer in einem Markt war, sondern einer der Innovationsführer. Und das setzt sich bis heute fort.
Eine Familien- und Erfolgsgeschichte
Das erste Auto konnte man bei Sixt schon 1912 mieten, doch die Ursprünge der heutigen Firma gehen auf die Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg zurück, ins Jahr 1951. Hans Sixt baute das Unternehmen mit weiteren Standorten in Flughafennähe schnell aus und startete auch schon bald ins Leasinggeschäft. 1969 übernahm Erich Sixt die Leitung und führt das Familienunternehmen bis heute. Vor 31 Jahren führt er Sixt an die Börse und fünf Jahre später beginnt dann die internationale Expansion durch die Vergabe von Lizenzen. Doch Sixt bleibt nicht beim Verleih- und Leasinggeschäft, sondern beginnt 2003 mit dem direkten Autohandel und erschließt sich so ein weiteres Geschäftsfeld. 2009 steigen Konstantin und Alexander Sixt in das Unternehmen ein und übernehmen Aufgaben in der Konzernleitung und nur zwei Jahre später beginnt die Expansion in die USA, wo Sixt die großen Player seitdem mächtig unter Druck setzt. Mit BMW wird 2011 das Joint Venture Drive Now gestartet, das die Marktposition in der Vermietung von Fahrzeugen weiter stärkte und letztes Jahr weitet Drive Now seine Geschäfte auch international aus und ist seitdem in Brüssel, Kopenhagen, London, Mailand und Stockholm verfügbar. Nachdem das Unternehmen 2013 in eine Europäische Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und seitdem Sixt SE heißt, wurde zwei Jahre später dann die Leasing-Sparte abgespalten und als separates Unternehmen Sixt Leasing an die Börse gebracht. Sixt hält heute noch 40 Prozent an der Tochter.
Diese kurze Übersicht über die wichtigsten Entwicklungspunkte in der Unternehmensgeschichte zeigen, dass Sixt immer schon nicht nur Mitläufer in einem Markt war, sondern einer der Innovationsführer. Und das setzt sich bis heute fort.
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Dienstag, 9. Mai 2017
Technotrans macht weiter mächtig Druck
Der Technologiekonzern Technotrans ist weiter sehr erfolgreich unterwegs. Nachdem man für das Geschäftsjahr 2016 kürzlich die besten Geschäftszahlen seit 9 Jahren hatte präsentieren können, legte man mit den Zahlen zum ersten Quartal 2017 nun noch eine Schippe oben drauf und konnte auch die eigenen Erwartungen noch übertreffen.
Der Technotrans-Konzern vermeldete für das erste Quartal ein Umsatzwachstum von 74% auf 52,8 Mio. Euro, worin auch die Umsatzbeiträge der im vergangenen Jahr getätigten Akquisitionen der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH und der Ovidius GmbH in Höhe von 15,0 Mio. Euro enthalten sind. Um diese Effekte bereinigt stieg der Umsatz um 24,3% bzw. 7,4 Mio. Euro auf 37,8 Mio. Euro (Vorjahr: 30,4 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich auf 4,3 Mio. Euro mehr als verdoppelt (plus 110%) und die EBIT-Marge stieg von 6,8 auf 8,2 Prozent. Das Periodenergebnis legte im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 113,1% auf 3,1 Mio. Euro zu. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 5,9% (Vorjahr: 4,8%).
Nachdem in den vergangenen Jahren die Druckindustrie zu den Problembranchen gehörte, hatte Technotrans sich durch eine Neuausrichtung immer mehr von diesem Bereich weg entwickelt, um sich breiter aufzustellen. Und das so erfolgreich, dass im ersten Quartal bereits 57,5% des Gesamtumsatzes in den neu erschlossenen Märkten generiert wurden. Hier ist der Zukauf der GWK maßgeblich, die in der Kunststoff verarbeitenden Industrie eine erfreuliche Umsatzentwicklung aufweist. Darüber hinaus ist das dynamische Geschäftsumfeld im Bereich E-Mobility ebenso wie das Wachstum in der Scanner-Technologie und in der Laserkühlung hervorzuheben. Der Umsatz mit Kunden aus der Druckindustrie wuchs im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 10,7% auf über 22 Mio. Euro.
Der Technotrans-Konzern vermeldete für das erste Quartal ein Umsatzwachstum von 74% auf 52,8 Mio. Euro, worin auch die Umsatzbeiträge der im vergangenen Jahr getätigten Akquisitionen der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH und der Ovidius GmbH in Höhe von 15,0 Mio. Euro enthalten sind. Um diese Effekte bereinigt stieg der Umsatz um 24,3% bzw. 7,4 Mio. Euro auf 37,8 Mio. Euro (Vorjahr: 30,4 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich auf 4,3 Mio. Euro mehr als verdoppelt (plus 110%) und die EBIT-Marge stieg von 6,8 auf 8,2 Prozent. Das Periodenergebnis legte im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 113,1% auf 3,1 Mio. Euro zu. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 5,9% (Vorjahr: 4,8%).
Nachdem in den vergangenen Jahren die Druckindustrie zu den Problembranchen gehörte, hatte Technotrans sich durch eine Neuausrichtung immer mehr von diesem Bereich weg entwickelt, um sich breiter aufzustellen. Und das so erfolgreich, dass im ersten Quartal bereits 57,5% des Gesamtumsatzes in den neu erschlossenen Märkten generiert wurden. Hier ist der Zukauf der GWK maßgeblich, die in der Kunststoff verarbeitenden Industrie eine erfreuliche Umsatzentwicklung aufweist. Darüber hinaus ist das dynamische Geschäftsumfeld im Bereich E-Mobility ebenso wie das Wachstum in der Scanner-Technologie und in der Laserkühlung hervorzuheben. Der Umsatz mit Kunden aus der Druckindustrie wuchs im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 10,7% auf über 22 Mio. Euro.
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Montag, 8. Mai 2017
Börsenweisheit der Woche 19/2017
"Ich kaufe gern, wenn die Kurse fallen. Und je stärker sie fallen, desto mehr kaufe ich."
(Warren Buffett)
(Warren Buffett)
Samstag, 6. Mai 2017
27 Prozent Gewinnrückgang: War Buffett wirklich so schlecht? Und was läuft da mit IBM?
Es ist die Zeit der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway, dem Investmentvehikel von Börsenlegende Warren Buffett. Zu Zigtausenden pilgern die Aktionäre ins "Woodstock der Kapitalisten", um das 86-jährige "Orakel von Omaha" live zu erleben. Mit etwa 20% durchschnittlicher Jahresrendite in den letzten 52 Jahren hat es Buffett mit seinem Value Investing Stil immerhin zum drittreichsten Menschen der Welt gebracht. Und gerade noch rechtzeitig zum großen Ereignis veröffentlichte Berkshire Hathaway seine Zahlen zum ersten Quartal 2017 - und muss einen Gewinnrückgang um 27% gegenüber dem Vorjahresquartal vermelden. Hat Warren Buffett trotz der Rallye an den Börsen sein Gespür verloren, wie einige Kommentatoren meinen?
Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss der ersten drei Monate um 27% auf gut 4 Mrd. Dollar und der operative Gewinn sank um 5% auf 3,56 Mrd. Dollar. Der massive Gewinnrückgang ist Fakt, doch ein genauerer Blick auf die Zahlen lohnt dennoch. Denn im ersten Quartal des Vorjahres gab es starke Sonderfaktoren, genauer gesagt aufgrund der Übernahme von Precision Castparts für 37 Mrd. Dollar und vor allem von Duracell als Tausch gegen den Anteil an Procter & Gamble fielen hohe Einmalgewinne an. Will man Buffetts Erfolg anhand der Gewinne beurteilen, muss man diese Effekte fairer Weise herausrechnen.
Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss der ersten drei Monate um 27% auf gut 4 Mrd. Dollar und der operative Gewinn sank um 5% auf 3,56 Mrd. Dollar. Der massive Gewinnrückgang ist Fakt, doch ein genauerer Blick auf die Zahlen lohnt dennoch. Denn im ersten Quartal des Vorjahres gab es starke Sonderfaktoren, genauer gesagt aufgrund der Übernahme von Precision Castparts für 37 Mrd. Dollar und vor allem von Duracell als Tausch gegen den Anteil an Procter & Gamble fielen hohe Einmalgewinne an. Will man Buffetts Erfolg anhand der Gewinne beurteilen, muss man diese Effekte fairer Weise herausrechnen.
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Mittwoch, 3. Mai 2017
Fielmann: Family-Business mit Durchblick
In der Wirtschaftsgeschichte ist kaum ein erfolgreiches Unternehmen von angestellten Managern geschaffen worden, sondern zumeist von Einzelpersonen mit einer Vision. Gottfried Daimler, Werner Siemens, die Albrecht-Brüder, August Oetker oder Günther Fielmann, sie alle waren oder sind solche Menschen. Und die meisten dieser Unternehmen werden anfangs in Familienhand weitervererbt und auch –geführt, während sie später irgendwann von externen Managern übernommen werden (müssen), weil sich in der Familie selbst kein geeigneter Kandidat für die Chefetage mehr findet. Selbst die Otto Group steht nun vor diesem Problem und Michael Otto übergibt den Staffelstab nun erstmals an einen externen Manager.
In der realen Wirtschaftswelt sind Familienunternehmen eher die Regel als die Ausnahme und in allen Regionen der Erde zu finden. In Deutschland sind mehr als 90 Prozent der Unternehmen in Familienhand. Nach einer Untersuchung von Havard-Professor John Davis machen Familienunternehmen weltweit zwei Drittel aller Firmen aus und zeigen sich darüber hinaus auch noch für 70 bis 90 Prozent des global erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts (BIP) verantwortlich. Auch deshalb werden Familienunternehmen gerne als das Rückgrat der Wirtschaft bezeichnet.
In der realen Wirtschaftswelt sind Familienunternehmen eher die Regel als die Ausnahme und in allen Regionen der Erde zu finden. In Deutschland sind mehr als 90 Prozent der Unternehmen in Familienhand. Nach einer Untersuchung von Havard-Professor John Davis machen Familienunternehmen weltweit zwei Drittel aller Firmen aus und zeigen sich darüber hinaus auch noch für 70 bis 90 Prozent des global erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts (BIP) verantwortlich. Auch deshalb werden Familienunternehmen gerne als das Rückgrat der Wirtschaft bezeichnet.
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Dienstag, 2. Mai 2017
Deutsche Beteiligung hebt Jahresprognose an: Konzernergebnis steigt mindestens 20%
Die Deutsche Beteiligungs AG muss sich korrigieren. Genauer gesagt: sie muss ihre Jahresprognose anheben. Und zwar für das Geschäftsjahr 2016/2017, das vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 läuft. Dieses wird voraussichtlich mit einem Konzernergebnis abschließen, das das vergleichbar ermittelte Ergebnis des vorangegangen Geschäftsjahres 2015/2016 in Höhe von 46,3 Mio. Euro deutlich überschreiten wird, also um mehr als 20 Prozent. Die DBAG käme so rechnerisch auf ein Konzernergebnis 2016/2017 von mindestens 56 Mio. Euro und damit würde die DBAG bei einem Aktienkurs von 35 Euro mit einem deutlich einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet. Bisher war ein Ergebnis moderat, also zwischen 10 und 20 Prozent, unter dem des Vorjahres erwartet worden.
Die Prognose unterstellt gegenüber dem Stand zum 31. März 2017 weitgehend unveränderte Bewertungsverhältnisse am Ende des Geschäftsjahres. Grundlage für die Anhebung der Prognose ist das vorläufige Konzernergebnis nach dem ersten Halbjahr, das nun rund 44 Mio. Euro erreichen wird, und in dem nicht geplante positive Ergebnisbeiträge aus dem Beteiligungsgeschäft berücksichtigt sind. Diese ergeben sich aus bereits vereinbarten bzw. abgeschlossenen Veräußerungen, spiegeln aber auch Erkenntnisse aus Interessenbekundungen potenzieller Käufer für einzelne Portfoliounternehmen sowie den zum Teil signifikanten Anstieg von Bewertungsverhältnissen an den Kapitalmärkten wider. Zur Erinnerung: die DBAG bilanziert nach IFRS und daher findet sich Bewertung der Beteiligungen Einzug in das Ergebnis.
Warburg Research hat sein Kaufvotum sowie das Kursziel von 39,50 Euro bestätigt, will aber die Schätzungen nach den Quartalszahlen überarbeiten. Die neuen Unternehmensziele erschienen konservativ.
Die Prognose unterstellt gegenüber dem Stand zum 31. März 2017 weitgehend unveränderte Bewertungsverhältnisse am Ende des Geschäftsjahres. Grundlage für die Anhebung der Prognose ist das vorläufige Konzernergebnis nach dem ersten Halbjahr, das nun rund 44 Mio. Euro erreichen wird, und in dem nicht geplante positive Ergebnisbeiträge aus dem Beteiligungsgeschäft berücksichtigt sind. Diese ergeben sich aus bereits vereinbarten bzw. abgeschlossenen Veräußerungen, spiegeln aber auch Erkenntnisse aus Interessenbekundungen potenzieller Käufer für einzelne Portfoliounternehmen sowie den zum Teil signifikanten Anstieg von Bewertungsverhältnissen an den Kapitalmärkten wider. Zur Erinnerung: die DBAG bilanziert nach IFRS und daher findet sich Bewertung der Beteiligungen Einzug in das Ergebnis.
Warburg Research hat sein Kaufvotum sowie das Kursziel von 39,50 Euro bestätigt, will aber die Schätzungen nach den Quartalszahlen überarbeiten. Die neuen Unternehmensziele erschienen konservativ.
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Aurelius punktet mit bärenstarken Quartalszahlen und Rekorddividende
Der Finanzinvestor Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA hat heute seine Zahlen für das erste Quartal 2017 vorgelegt und die sind wie erwartet sehr positiv ausgefallen. Und positive Nachrichten hat Aurelius auch bitter nötig, nachdem das Unternehmen aufgrund der massiven Short-Attacke von Gotham City kräftig unter die Räder gekommen und sein Aktienkurs von 65 Euro auf 35 Euro eingebrochen war.
Die meisten Vorwürfe von Gotham erwiesen sich als Unterstellungen, als haltlose Anwürfe oder geschickt negative dargestellte Interpretationen. Die beiden wesentlichsten Ungereimtheiten betreffen die angebliche Wertlosigkeit der bisher größten Aurelius-Beteiligung Secop, die Aurelius nun anstelle der angeblichen 17,5 Mio. Euro zu immerhin 185 Mio. Euro an die japanische Nidec-Gruppe verkaufen konnte. Und, anders als von Gotham behauptet, handelt es sich eben nicht um einen dubiosen Resteverwerter, sondern um einen führenden japanischen Konzern mit immerhin knapp 10 Mrd. Euro Jahresumsatz.
Auch wenn Aurelius nicht alle Vorwürfe restlos aufklären konnte oder wollte, insbesondere nicht den aktuellen Anteilsbesitz einiger Insider um CEO Dr. Dirk Markus aus Vorstand und Aufsichtsrat, so scheinen sich die Blicke der Anleger zunehmend wieder auf das eigentliche Business von Aurelius zu richten: das Aufspüren von günstig zu erwerbenden Unternehmen in Sondersituationen und das Heben von deren Wertpotenzialen.
Die meisten Vorwürfe von Gotham erwiesen sich als Unterstellungen, als haltlose Anwürfe oder geschickt negative dargestellte Interpretationen. Die beiden wesentlichsten Ungereimtheiten betreffen die angebliche Wertlosigkeit der bisher größten Aurelius-Beteiligung Secop, die Aurelius nun anstelle der angeblichen 17,5 Mio. Euro zu immerhin 185 Mio. Euro an die japanische Nidec-Gruppe verkaufen konnte. Und, anders als von Gotham behauptet, handelt es sich eben nicht um einen dubiosen Resteverwerter, sondern um einen führenden japanischen Konzern mit immerhin knapp 10 Mrd. Euro Jahresumsatz.
Auch wenn Aurelius nicht alle Vorwürfe restlos aufklären konnte oder wollte, insbesondere nicht den aktuellen Anteilsbesitz einiger Insider um CEO Dr. Dirk Markus aus Vorstand und Aufsichtsrat, so scheinen sich die Blicke der Anleger zunehmend wieder auf das eigentliche Business von Aurelius zu richten: das Aufspüren von günstig zu erwerbenden Unternehmen in Sondersituationen und das Heben von deren Wertpotenzialen.
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Montag, 1. Mai 2017
Börsenweisheit der Woche 18/2017
"Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen."
(Thomas Alva Edison)
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