Samstag, 2. Dezember 2023

Kissigs Beobachtungsliste

Meine Beobachtungsliste ist eine Anregung. Sie enthält Aktien, die ich langfristig für interessant und aussichtsreich halte und hier im Blog begleite. Trotz vieler Überschneidungen ist sie weder identisch mit meinem Investmentdepot noch mit meinen Wikis und sie ist auch kein Musterdepot.

Sie enthält deutsche Aktien, vor allem Nebenwerte, die internationalen Aktien werden von US-Werten dominiert, es gibt BDCs und REITs, Turnaround-Spekulationen, FinTech-Spekulationen sowie WIKIs. Inzwischen haben sich hier einige Tenbagger angesammelt, viele Verdoppler, aber einige Werte liegen auch deutlich zweistellig im Minus. Da ist von jedem und für jeden was dabei...

Börsenweisheit des Tages | 02.12.2023

"Geld ist der Sauerstoff der Börse."
(André Kostolany)

Freitag, 1. Dezember 2023

Kissigs Performance-Update: So liefen die Börsen und meine Wikifolios im November '23

Der November schüttelte den Gegenwind des Vormonats ab und ging mit reichlich Rückenwind aus dem Rennen: die Börsen (abgesehen von China) stürmten Richtung neuer Allzeithochs, angetrieben durch die großen Technologiewerte. Diese erfreuten sich wieder größerer Beliebtheit, nachdem die professionellen Investoren ihre Zurückhaltung aufgegeben haben und zurück in den Markt strömten. Die Jahresendrallye scheint damit schon ein gutes Stück vorweggenommen zu sein, nachdem die Inflation weiter auf dem Rückzug ist und weitere Zinsanhebungen inzwischen als ausgeschlossen gelten. Die Zinswende für 2024 wird nun eingebucht und das, ob wohl der Arbeitsmarkt und die Konsumlaune in den USA weiterhin robust ausfallen, trotz steigender Verschuldung und hoher Zinsbelastungen der Konsumenten. Die zuletzt deutlicheren Lohnsteigerungen verschaffen hier neuerlichen Spielraum. Und nicht nur das...

Börsenweisheit des Tages | 01.12.2023

"Die Börse ist nie einfach. Sie ist darauf ausgelegt, die meisten Menschen die meiste Zeit zu täuschen."
(Jesse Livermore)

Donnerstag, 30. November 2023

Börsenweisheit des Tages | 30.11.2023

"Geld ist nicht alles. Das stimmt. Aber für Geld kriegt man alles. Und das stimmt auch."
(Carl Fürstenberg)

Mittwoch, 29. November 2023

Kissigs Portfoliocheck: Akre Capital nimmt Geld vom Tisch – und stockt ausgerechnet bei KKR auf?!

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 241. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.

Im 3. Quartal 2023 agierte Akre erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Man hält weiterhin lediglich 19 Positionen in seinem fokussierten Portfolio und tätigte keine Neuerwerbungen; der Portfoliowert fiel um 4 % von 12,0 auf 11,5 Mrd. USD. Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 58,9 % (Q2: 57,7 %) deutlich mehr als die Hälfte des Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 15,2 (Q2: 16,8 %). Zyklische Konsumwerte eroberten den dritten Platz zurück und bringen es auf 10,0 % (Q1: 10,9 %), weil die Technologiewerte nur noch 6,6 % auf die Waage bringen (Q2: 11,0 %). Die sich anschließenden Gesundheitswerte bilden mit 3,9 % (Q2: 3,8) das Schlusslicht.

Auf den ersten sieben Positionen in Akres Portfolio gab es keine Veränderungen. An der Spitze liegt Mastercard mit einem Gewicht von 20 % vor Moody’s, die 14 % auf die Waage bringen. An der Ratingagentur, die auch Warren Buffett schon lange im Depot hat, hält Akre inzwischen beinahe 3 % aller Anteile. Es folgen American Tower mit 9,7 %, Visa mit 9,6 % KKR & Co mit inzwischen 9,1 % Gewichtung, O’Reilly Automotive mit 8,3 % und Roper Technologies mit 6,6 %. Die drei Top-Werte stehen für 43,8 % des stark fokussierten Portfolios, die größten fünf für 68 %.

Akre ist von Mastercard dermaßen überzeugt, dass er sich zusätzlich für mehr als 5 % Depotgewichtung Calls auf den Zahlungsdienstleister ins Depot genommen hat. Rechnet man auch noch den größeren Wettbewerber Visa hinzu, setzt Akre hier rund 35 % seines Kapitals ein. Chuck Akre brachte es mal so auf den Punkt: "Kein Wort ist herausragend genug, die operativen Gewinnspannen oder die Kapitalrendite (von MasterCard oder VISA) beschreiben zu können". 
Den zweiten Schwerpunkt in Akres Portfolio bilden Alternative Asset Manager, denn der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp bringt es auf 5 % Gewichtung und deren separat an der Börse gelistete Tochter Brookfield Asset Management auf weitere 1 %. Rechnet man die drei Beteiligungen zusammen, läge dieses Engagement mit 15 % auf dem zweiten Platz in Akres Portfolio. Und Akres starker Fokus auf Alternative Asset-Manager und KKR & Co. im Besonderen schreit geradezu nach einer Erklärung, schließlich verdüstern sich angesichts gestiegener Zinsen und drohender Rezession die Rahmenbedingungen für diese Unternehmen zusehends. Jedenfalls auf den ersten, oberflächlichen Blick...


Disclaimer: Habe American Tower, KKR & Co, Moody's, Roper Technologies auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 29.11.2023

"Der Aktienmarkt ist eine gigantische Ablenkung beim Investieren."
(John C. Bogle)

Dienstag, 28. November 2023

Kissigs Börsentheater: Ray Dalio warnt davor, Möglichkeiten mit Wahrscheinlichkeiten zu verwechseln

Die Börsen kratzten an neuen Höchstständen, während um uns herum die Lage genauso trist aussieht wie das Wetter. Während kaum Besserung in Sicht zu sein scheint, werden Crash-Propheten mit erschreckenden Szenarien immer lauter, die zumeist auch noch plausibel klingen. Anleger werden von negativen Eindrücken geradezu überrollt.

Aber… treten diese Horrorszenarien denn auch ein? Hat das Bankenbibbern im Frühjahr eine neue globale Finanzkrise ausgelöst? Nein. Hat das Immobilienbeben in China eine weltweite Kreditklemme ausgelöst? Nein. Das waren nur Möglichkeiten, aber eben keine allzu wahrscheinlichen.
"Verwechsle nicht Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Alles ist möglich. Es sind die Wahrscheinlichkeiten, auf die es ankommt. Alles muss in Bezug auf seine Wahrscheinlichkeit abgewogen und priorisiert werden."
(Ray Dalio)
Panikmache vs. Realität: Marc Fabers Crash-Prognosen
Auch Versicherungen funktionieren nach diesem Prinzip: sie bieten Schutz gegen Risiken und wenn diese eintreten, müssen sie bluten. Kein Problem, denn sie haben zuvor die Risiken genau kalkuliert, also die Eintrittswahrscheinlichkeit, und dann haben sie die für die Schadensbegleichung benötigten Gelder ermittelt und auf die Zahl ihrer Versicherten heruntergebrochen: fertig ist der Beitrag, den jeder zu zahlen hat - und am Ende nach Beitragszahlung und Schadensregulierung hat die Versicherung auch ihren Schnitt gemacht. Und das, obwohl die Schadenregulierung ein tiefes Loch in ihre Kasse gerissen hat. Eine Kasse, die zuvor wohl kalkuliert durch eine Vielzahl von Beiträgen angefüttert worden ist.

Und genau darauf kommt es an: die Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu positionieren. Für Anleger gilt dies genauso wie für Versicherungen. Auch die sollten sich von den Miesmachern nicht allzu sehr beeinflussen und im dümmsten teuersten Fall aus dem Aktienmarkt drängen lassen. Denn die Börsen kletterten an der 'Wall of Worries' empor, immer schon und immer weiter…

Börsenweisheit des Tages | 28.11.2023

"Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt, er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, das die Löhne zahlt."
(Henry Ford)

Montag, 27. November 2023

Kissigs Aktien Report: Der Schlüssel zu Deinem Börsenerfolg ist… Angst!

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem 'Aktien Report' von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des 'Aktien Reports' und/oder 'Geld Anlage Reports' erreichen ihre Leser samstags kostenlos und 'druckfrisch' per Email und man kann sich ▶ hier beim 'Geld Anlage Report' anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 152 vom 24.11.2023

Börsenweisheit des Tages | 27.11.2023

"Ein Mensch hat immer zwei Gründe für sein Handeln: Einen guten Grund und einen echten Grund."
(John Pierpont Morgan)

Sonntag, 26. November 2023

Kissigs Kloogschieterei: Dividendenaktien hinken hinterher. Ja, aber…

Auf lange Sicht übertreffen Dividendenaktien inklusive der Ausschüttungen den Gesamtmarkt durchschnittlich um knapp zwei Prozentpunkte pro Jahr und dank des Zinseszinseffekts summiert sich das mit zunehmender Anlagedauer zu einer deutlichen Überrendite.

Auf die letzten 12 Monate betrachtet tröstet diese Statistik allerdings nicht wirklich, denn hier hinken Dividendenaktien deutlich hinterher. Zu stark ist die Entwicklung bei den großen Technologiewerten und zu schlecht die vieler 'Old Economy-Werte'. Doch die von Value Investor Jeremy Grantham immer wieder dargelegte 'Rückkehr zum Mittelwert' zeigt hier klar die Chancen auf, denn wer auf diesem Niveau in Dividendentitel investiert, sollte auf lange Sicht besser abschneiden. Aber natürlich kann man nicht einfach alles kaufen und schon gar nicht darf man ausschließlich auf eine hohe Dividendenrendite schielen. Denn in Rezessionen fallen die Aktienkurse zumeist, weil es den Unternehmen schlechter geht und das ist oft der Vorbote von Dividendenkürzungen.

Daher bleibt wie zu allen Zeiten die Auswahl der richtigen Aktien das oberste Kriterium, um eine überdurchschnittliche Gesamtrendite zu erzielen. Neben hohen Dividenden sollte man auch das Dividendenwachstum nicht außer Acht lassen und sein Depot mit einer ausgewogenen Mischung positionieren.

Genau das tue ich mit meinem Depot, wo ich neben High Yieldern wie der Business Development Company (BDC) FS KKR Capital mit knapp 15 % Dividendenrendite oder Mutares im zweistelligen Bereich auch auf Dividendenwachstumswerte wie Costco Wholesale, Danaher oder Roper Technologies setze, deren Dividendenrenditen kaum 1 % erreichen, die aber mit prozentual zweistelligem Dividendenwachstum punkten.

Die entscheidende Kennziffer ist die Gesamtrendite aus Kursentwicklung und Dividendenausschüttungen. Hier gilt es, den langjährigen Durchschnitt von rund 7 % zu schlagen, den Aktien einspielen. Liegt man dauerhaft unter diesem Benchmark, sollte man sich vielleicht vom Stock-Picking verabschieden und lieber in ETFs investieren, die den Gesamtmarkt abbilden und nur geringe Kosten verursachen. Allerdings kann man auch bei ETFs nicht einfach alles blind kaufen, sondern sollte schon den breiten Markt abdecken. Denn mit Themen ETFs, die alleine auf China, Rohstoffe oder Green Energy setzen, kann man auch viel Geld versenken.

Dann geht doch zu Buffett!

Alternativ bleibt noch der beste 'ETF' von allen: die Aktien von Berkshire Hathaway, die seit Übernahme durch Warren Buffett Mitte der 1960er Jahre rund als 4.400.000 % Rendite eingefahren haben (ja, richtig gelesen, es sind 4,4 Mio. %). Und... man kann sie auch als Sparplan kaufen, wenn einem die A-Aktien mit 550.000 Euro oder die B-Aktien mit 330 Euro zu teuer sind. Das ist doch mal was...

Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Costco, Danaher, FS KKR Capital, Mutares, Roper Technologies auf meiner Beobacgtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 26.11.2023

"Was man von einer Sache denkt kann nie so gut sein, wie das, was man von einer Sache weiß."
(Jean Paul Getty)

Samstag, 25. November 2023

Leserfrage: Wie hoch ist das Risiko für Blackstone, wenn der Gewerbeimmobilienmarkt in den USA noch stärker abwertet?

Philipp hat mir eine interessante Frage zur Blackstone Group gestellt, einem meiner größten Investments: "Ich habe in einem Interview von der Frau Navidi gehört, dass sie den Gewerbeimmobilienmarkt in den USA als sehr kritisch sieht und hier in den kommenden Jahren weitere Abwertungen von 30 bis 40 % erwartet. Sie hat hier insbesondere die Schattenbank Blackstone negativ erwähnt. Mit der Begründung, dass Blackstone im großen Stil in die Finanzierung von Gewerbeimmobilien investiert hat und hier erwartet sie enorme Risiken für Abschreibung. Was halten Sie von dieser Aussage bzw. dem Risiko?" Meine Antwort ist etwas ausführlicher ausgefallen und ich habe sie mal in einen Artikel gegossen...

Börsenweisheit des Tages | 25.11.2023

"Misserfolg ist die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen."
(Henry Ford)

Freitag, 24. November 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse zur JDC Group: Auf dem Weg zu Europas führender Versicherungsplattform

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 17/2023 vom 23.11.2023

Börsenweisheit des Tages | 24.11.2023

"Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag nutzlos."
(Jean Paul Getty)

Donnerstag, 23. November 2023

Börsenweisheit des Tages | 23.11.2023

"Zusätzlich zu überlegenen Fertigkeiten erfordert das erfolgreiche Investieren die Fähigkeit, für eine Weile irrend auszusehen und einige Fehler zu überleben."
(Howard Stanley Marks)

Mittwoch, 22. November 2023

Börsenweisheit des Tages | 22.11.2023

"Wenn auf einem Markt oder im Zusammenhang mit einem Investitionsprojekt eine besonders aufgeheizte Stimmung herrscht, wenn von einer einmaligen Gelegenheit geredet wird, die besonderen Weitblick voraussetzt, sollte jeder einen großen Bogen machen; es ist Vorsicht geboten."
(John Kenneth Galbraith)

Dienstag, 21. November 2023

Jubiläum: Seit 12 Jahren wird hier intelligent investiert

Schon wieder ist ein weiteres Jahr vergangen, das ich im Dienste dieses Blogs verbracht habe: am heutigen 21.11.2023 ist es auf den Tag genau 12 Jahre her, dass dieses Projekt die ersten Schritte gemacht hat - und wenn es nach mir geht, wird unsere gemeinsame Reise auch noch lange nicht enden.

Der Name "Intelligent investieren" stammt von Benjamin Grahams legendärem Standardwerk über das Value Investing, das mich und meinen Anlagestil geprägt hat. Dabei habe ich mich durchaus weiterentwickelt, vom Bottom-up-Ansatz immer weiter in Richtung Top-Down-Analyse, vom klassischen Deep Value Investing hin zum Quality Investing.

Dass ich dieses Blog betreibe habe ich bisher (fast) keinen Tag lang bereut. Ich schreibe hier über ein Thema, mit dem ich mich ohnehin viel befasse; und es ist mir gelungen, mein liebstes Hobby zum Beruf zu machen: das Investieren in Unternehmen, also Aktien.
»Am Fließband stehen, das ist Arbeit. Was ich mache ist Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund.«
(Karl Lagerfeld)
Besser als Karl Lagerfeld kann ich es nicht ausdrücken, wie ich das Börsengeschehen empfinde und meine Möglichkeit, mich 'rund um die Uhr' damit zu beschäftigen. Dieses Blog ist zu einem ganz wichtigen Teil dessen geworden, was ich an positiven Assoziationen mit dem Börsengeschehen verbinde und dazu trage natürlich nicht alleine ich bei, sondern es steckt schon ein bisschen mehr dahinter...
 

Börsenweisheit des Tages | 21.11.2023

"Wenn Sie einen Schweizer Bankier aus dem Fenster springen sehen, springen Sie hinterher. Es gibt bestimmt etwas zu verdienen."
(Voltaire)

Montag, 20. November 2023

Kissigs Portfoliocheck: Chris Davis erhöht bei MGM Resorts seinen Wetteinsatz

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 240. Portfoliocheck beschäftige ich mich wieder mit Chris Davis, dessen familiengeführte Investmentfirma Davis Advisors seit ihrer Gründung vor 50 Jahren stets ein und dieselbe bewährte Anlagephilosophie verfolgt: man versteht Aktien als Eigentumsanteile an realen Unternehmen und nicht als Wettscheine auf Kursschwankungen. Daher investiert Davis Advisors viel Zeit und Ressourcen in gründliche fundamentale Analysen der Unternehmen und setzt den Schwerpunkt auf dem Konzept der 'Owners Earnings', das auch Warren Buffett bei der Auswahl von Aktien für Berkshire Hathaway bevorzugt. Verkürzt dargestellt, errechnet sich diese 'normalisierte Ertragskraft des Unternehmens' aus dem Nettoergebnis zuzüglich Abschreibungen und Amortisation abzüglich der Kapitalkosten. Im Gegensatz zum Free Cashflow berücksichtigen die Owners Earnings also nur Positionen, die sich auf den Gewinnanteil der Eigentümer auswirken.

Im 3. Quartal 2023 kam Chris Davis auf eine Turnoverrate von 3 %; er agierte also wieder gewohnt unaufgeregt. Im Bestand befanden sich weiterhin 104 Unternehmen, darunter vier Neuaufnahmen. Das Portfolio von Davis Advisors sank im letzten Quartal um 3 % auf 15,95 Mrd. USD und Finanzwerte lagen mit einer Gewichtung von 42,1 % (Q2: 42,4 %) weiterhin unangefochten an der Spitze. Ihnen folgten Kommunikationsdienstleister mit 14,1 % (Q1: 14,6 %) vor Technologiewerten mit 11,7 % (Q2: 12,6 %), zyklischen Konsumwerten mit 10,0 % (Q2: 8,5 %) sowie Gesundheitswerten mit 8,9 % (Q2: 8,6 %). Die drei größten Beteiligungen machten rund 26 % aus, während es die fünf größten auf annähernd 39 % brachten.

Neu im Depot hat Chris Davis KE Holdings Inc, ein Immobilienunternehmen aus China, das mit Beike die führende integrierte Online- und Offline-Plattform für Immobilientransaktionen und -dienstleistungen betreibt sowie Eigentümer und Betreiber von Lianjia ist, Chinas führender Immobilienmaklermarke. Größere Auswirkungen auf sein Portfolio hatte allerdings der Einstieg beim Casinobetreiber MGM Resorts International und daneben hat Davis auch seine Position beim Digitaltransformer IAC weiter aufgestockt, dem wir Firmen wie Expedia, HSN Home Shopping Network, Ticketmaster, Interval, LendingTree, die Tinder-Mutter Match Group, die "Kreativcommunity" Vimeo oder den Handwerkermarktplatz ANGI zu verdanken haben. Interessanterweise ist IAC auch Großaktionär bei MGM Resorts International; das Unternehmen bringt es auf eine Marktkapitalisierung von 13,9 Mrd. USD und IAC hält 64,7 Mio. Aktien im Wert von knapp 3 Mrd. USD. Investiert hatte IAC während des Corona-Absturzes rund 1,3 Mrd. USD, so dass MGM für IAC eine starke Erfolgsgeschichte abliefert – die noch längst nicht zu Ende erzählt ist, denn IAC hat es übernommen, MGMs Onlinewettsystem zu betreiben und auszubauen.

Trotz leichter Anteilsverkäufe bleibt Meta Platforms seine größte Position vor Wells Fargo, Capital One, Berkshire Hathaway und Amazon. Auf den weiteren Plätzen gab es einiges an Bewegung - und Action...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Habe Amazon, Berkshire, IAC, Meta auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 20.11.2023

"Nicht ständiger Kampf ist das Kennzeichen des gesunden Wettbewerbs, sondern Vielfalt."
(Amschel Meyer Rothschild)

Sonntag, 19. November 2023

Aktienrückkäufe erzeugen positive Effekte - mit Nebenwirkungen und Besonderheiten

Wenn die Aktionäre auf der Hauptversammlung dem Vorstand grünes Licht geben, eigene Aktien kaufen zu können, und das Unternehmen dies dann umsetzt, spricht man von einem Aktienrückkauf. Dieser ist in der Regel auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt und oft wird ein Höchstkurs für die zurückzukaufenden Aktien vorgegeben. Und nach geltendem deutschem Recht darf eine Aktiengesellschaft nicht über mehr als 10 % ihres eigenen Grundkapitals verfügen.

Anleger lieben Aktienrückkäufe

Aktienrückkaufprogramme sind bei Anlegern aufgrund ihrer positiven Nebenwirkungen in der Regel sehr beliebt, weil sie durch die zusätzliche Nachfrage nach den Aktien des Unternehmens tendenziell zu steigenden Kursen derselben führen. Jedenfalls, wenn der faire Wert des Unternehmens oberhalb des aktuellen Aktienkurses notiert. Darüber hinaus repräsentiert nun jede andere Aktie einen höheren Anteil am Unternehmensgewinn, weil das Unternehmen ja keine Gewinne an sich selbst ausschüttet, und die Gewinn bezogenen Bewertungskennziffern sinken entsprechend, wie zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Als direkte Folge steigt auch der faire Wert der Aktien.
»Keine andere Maßnahme nützt Aktionären so viel wie Aktienrückkäufe. Sofern das Unternehmen über ausreichend Liquidität für das operative Geschäft verfügt und die Aktie mit einem nennenswerten Abschlag auf den inneren Wert notiert - konservativ gerechnet.«
Daher werden Aktienrückkäufe von vielen Anlegern auch als Alternative zu Dividenden angesehen. Sie bleiben zunächst auch steuerfrei, bis die Aktien irgendwann verkauft werden und dann auf die erzielten Kursgewinne Kapitalertragsteuer anfällt.

Einige Aspekte sind aber schon zu beachten, damit die Freude über Aktienrückkäufe nicht getrübt wird...

Börsenweisheit des Tages | 19.11.2023

"Das Geld ist freilich alles vermögend."
(Johann Wolfgang von Goethe)