Dienstag, 1. Dezember 2020

Mein Performance-Update für November 2020 zu Börsen, Depot, Wikis

Der November liegt hinter uns und es war erneut ziemlich volatil an den Börsen. Es kam zu einem Favoritenwechsel, weil mehrere Impfstoffkandidaten Hoffnung auf ein absehbares Ende des Pandemieschocks machten und daher Konjunktur sensible und Corona gepeinigte Aktien einen Rebound starteten, während die bisherigen Coronagewinner und großen Techwerte Federn lassen mussten. Doch angesichts weiter hoch schießender Infektionszahlen und neuer Lockdowns sowie der Aussicht auf "virtuelle Weihnachtstage" erholten sich viele Coronagewinner wieder. Allerdings weniger die großen Techwerte, die fast alle noch prozentual zweistellig unter ihren vorherigen Hochs liegen. Das sieht man auch an der Entwicklung meiner beiden Wikis. 

Zeit für (m)eine Rückschau auf die Indizes, meine Wikis und die Entwicklung meines operativen Net Worth.

Die Börsenentwicklung im November

Die Börsen haben deutlich zugelegt und die Bären auf dem falschen Fuß erwischt.

• Dow Jones: +12% - der stärkste Zuwachs seit 1987!
• S&P 500: +11%
• NASDAQ: +11%
• DAX: +11%
• MDAX: +10%
• SDAX: +18%
• TecDAX:+12%

Die deutschen Börsen haben sich also genauso stark entwickelt wie die US-Börsen, wobei die Nebenwerte sogar die Techwerte klar ausperformt haben.

Meine Wikis

Noch ganz frisch (und bisher noch nicht investierbar) sind meine beiden Wikis. Die schnitten so ab:

Beim Quality Investments-Wiki ist zur berücksichtigen, dass der größte Teil US-Werte sind und somit der schwache Dollar bzw. starke Euro hier einen negativen Währungseffekt auf die Kurse hatte im November. Nach einer Morningstar-Studie fuhren US-Anleger zwischen 2009 und 2019 wegen des starken Dollars pro Jahr durchschnittlich 0,72% an Währungsverlusten ein. Für Anleger aus dem Euro-Raum in US-Werten ergab sich hier mithin der umgekehrte Effekt, also eine Extrarendite. Seit dem Corona-Ausbruch neigt der Dollar allerdings zur Schwäche mit entsprechend negativen Auswirkungen auf "unsere" Rendite mit US-Werten. Perspektivisch dürfte der Dollar aber eher wieder zur Stärke neigen, weil die US-Wirtschaft robuster und besser aufgestellt ist als die im Euroraum.

Mein Net Worth

Mein Net Worth hatte sich im November sehr positiv entwickelt, bevor es - erneut - zu einem heftigen Rücksetzer kam, weil die bei mir hoch gewichteten Techwerte zweistellig abgaben (Amazon, Microsoft, PayPal). Während deren Kurse sich noch nicht wieder wirklich erholt haben, hatte ich an anderer Stelle mehr Erfolg. Ich habe wohl rechtzeitig (genug) auf das Thema Energiewende gesetzt und bei Energiekontor, MBB und PNE aufgestockt, deren Kurse anschließend deutlich angezogen haben. Zusammen mit der Erholung einiger kleinerer Techwerte legte auch mein Depot wieder kräftig zu. Und Hypoport... die kämpfen sich langsam wieder hoch nach dem heftigen 25-Prozent-Einbruch vom Hoch.

Ende November liegt mein operativer Net Worth nun bei 29,5% (YTD) über dem Jahresstart und hat damit um 11% zugelegt, nachdem er im September 4,25% abgegeben hatte. Verglichen mit meiner anvisierten durchschnittlichen Jahresperformance von 15% liege ich also wieder weit vorne.

Disclaimer: Habe Amazon, Energiekontor, Hypoport, MBB, Microsoft, PayPal, PNE auf meiner Beobachtungsliste und/ oder in meinem Depot/ Wikifolio.

8 Kommentare:

  1. Hallo Michael,
    auch wenn das Thema hier nicht so ganz hingehört, würde ich Dich doch gern fragen, was Deine aktuelle Einschätzng zu Aurelius ist. Sie hat ja in den letzten Tagen einen schönen Hüpfer gemacht, aber insgesamt ist die Entwicklung natürlich nicht toll im letzten Jahr.
    Was ist Deine Einschätzung, wie es weitergehn mag und wann man von einem substanziellen Rebound ausgehen kann?
    Danke schon jetzt für eine Antwort,
    Beste Grüße
    Isabella

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    1. Moin Isabella,
      bei Aurelius bin ich zwiegespalten. Einerseits müsste für einen Sanierungsexperten momentan Goldgräberstimmung (auf der Kaufseite) herrschen, andererseits darben natürlich die im Portfolio befindlichen Beteiligungen. Bei Aurelius ist das Entlohnungssystem für den Vorstand mit den teilweise enorm hohen Gewinnbeteiligungen eine Spaß- und Renditebremse. Und das relativ große UK-Exposure ist auch nicht unbedingt nur positiv zu werten. Im direkten Vergleich scheint mir Mutares hier besser aufgestellt zu sein. Wobei grundsätzlich bei Beteiligungsgesellschaften (jetzt mal im weiteren Sinne gefasst) mir in Deutschland MBB schon deutlich am besten gefällt.

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  2. Ich war auch seid 2016 bei Aurelius investiert, habe 2x in 2018 und nochmal Ende 2019 nachgekauft.
    Habe jetzt für knapp 18€ alles verkauft und den riesigen Verlust akzeptiert. Für mich fühlt es sich jetzt besser an, in der Depotperformance war dieser Verlust eh schon lange ausgewiesen...
    Grüße Bernd

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    1. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, sich von einer Position zu trennen, wenn man nicht mehr von dem Unternehmen überzeugt ist. Egal, ob man im Plus oder im Minus ist. Wenn man quasi nur noch darauf hofft, dass der Kurs sich irgendwie nach oben bewegt, ist man mit dieser Position verloren. Dann lieber glattstellen, Mund abputzen und in ein Unternehmen investieren, von dessen Aussichten man überzeugt ist und wo man sich langfristig wohlfühlt.

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    2. @Bernd Du hast das genau richtig gemacht!

      Als ich vor fast vier Jahren mit der Börse angefangen habe, habe ich fast identisch wie du in Aurelius investiert, ein Klumpenrisiko gehabt und bei 17€ alles im Frühjahr verkauft.

      Besonders diese Anfängerfehler und das Bewusstsein dafür helfen mir nun ungemein weiter. Je früher man diese Fehler macht desto besser.

      Grüße Constantin

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    3. Der Aussage "dass es besser ist, sich von einer Position zu trennen, wenn man nicht mehr von dem Unternehmen überzeugt ist", stimme ich absolut zu. Allerdings bin ich durchaus noch von Aurelius überzeugt. These: Im Moment redet keiner von Exits, sondern nur vom Brexit. Es wird die Zeit kommen, in der das wieder genau umgekehrt ist. Und dann wird Aurelius wieder Dividenden ausschütten und es wird wieder Investoren geben, die daran teilhaben wollen. Daher habe ich im Moment keine Eile, mich von Aurelius zu trennen.

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    4. Naja, Aurelius nimmt nicht nur dann Geld ein, wenn sie Beteiligungen verkaufen; sie streichen ja auch oft Bargain Purchases ein (wie z.B. bei Office Depot Europe) und die werden dann auch schon mal als Dividende ausgekehrt. Mutares macht das ähnlich, aber momentan mit einem viel überzeugenderen Trackrecord. Aurelius war früher um ein Vielfaches größer als Mutares, aber die haben enorm aufgeholt...

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    5. Tja, wer hätte das gedacht: Aurelius hat im Corona-Jahr 2020
      1. den annualisierten Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen um 10% gesteigert
      2. Das EBITDA (vor allem aufgrund von Bargain Purchases beim Kauf 6 neuer Unternehmen) um 59% gesteigert

      Damit ist die erste positive Meldung da und schon bewegt sich der runtergeprügelte Kurs steil nach oben. Wobei es ja auch vorher keine negativen Meldungen gab, sondern nur Befürchtungen der Marktteilnehmer, viele der zu sanierenden Unternehmen könnten in der Pandemie in die Insolvenz rutschen. Sind sie offensichtlich nicht.

      https://aureliusinvest.de/equity-opportunities/news/pressemitteilungen/aurelius-equity-opportunities-mit-sehr-guten-vorlaeufigen-geschaeftsjahreszahlen-2020-ebitda-des-gesamtkonzerns-steigt-auf-431/

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