Donnerstag, 23. April 2015

KKR ist zurück in der Erfolgsspur

Der von Henry Kravis und George Roberts geführte US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR) hat Zahlen für das erste Quartal 2015 vorgelegt und die sind deutlich besser ausgefallen als von den Analysten erwartet wurde. Das Economic Net Income, das unrealisierte Buchgewinne beinhaltet, fiel zwar auf 526 Mio. US-Dollar und damit um 5,1 Prozent ggü. dem Vorjahreswert, allerdings lag es mit 62 Cents je Aktie über der Konsenserwartung der Anlysten von 60 Cents.

Dabei hat KKR wie auch seine Mitbewerber Apollo Global Management LLC und Carlyle Group LP nach wie vor mit der schwierigen Lage im Öl- und Gassektor zu kämpfen - hier ist die Blackstone Group L.P. besser positioniert, weil sie bisher (noch) gering in diesem Bereich engagiert ist. Allerdings hat sich der Sektor für KKR durchaus stabilisiert, denn das vierte Quartal 2014 hatte den Gewinn aufgrund von Abschreibungen massiv negativ beeinträchtigt. Ein Effekt, der nur noch leicht im Ergebnis dieses Quartals zu spüren ist, denn andere Bereiche konnten dies mehr als überkompensieren.

Bei den Verkäufen von Vermögenswerten und Beteiligungen legte KKR um 16 Prozent zu. Insbesondere die Verkäufe von Fotolia an Adobe Systems, Big Heart Pet Brands, Alliance Boots GmbH, die an Walgreen Co. ging, oder  Nielsen NV spülten hohe Gewinne in KKRs Kassen. Aber auch die Veräußerung von weiteren Kion-Anteilen, die sich auch im zweiten Quartal noch fortsetzten und inzwischen zu einem Komplettverkauf geführt haben. Und KKR geht davon aus, dass seine Pipeline für 2015 noch "robust" gefüllt ist.

Die jüngsten Erfolge sollen auch wieder den Aktionären zugute kommen und die am 18. Mai auszuschüttende Quartalsdividende soll auf 46 US-Cents angehoben werden (Ex-Dividendentag ist der 30. April). Und KKRs Dividendenhistorie kann sich sehen lassen:

2012: 0,32 / 0,15 / 0,13 / 0,24 = 0,84 USD p.a.
2013: 0,70 / 0,27 / 0,42 / 0,23 = 1,62 USD p.a.
2014: 0,48 / 0,43 / 0,67 / 0,45 = 2,03 USD p.a
2015: 0,35 / 0,46

Wie man erkennt, konnte KKR nicht wie üblich im Schlussquartal glänzen, so dass die Vorjahresdividende auf Rekordniveau wohl in diesem Jahr nicht erreicht werden wird. Dennoch bietet KKR & Co. auf dem aktuellen Kursniveau von 22 EUR eine Dividendenrendite deutlich jenseits der 7% bei einem vergleichsweise geringen KGV von um die 10. Damit ist KKR weiterhin sehr attraktiv bewertet, was auch damit zusammenhängt, dass die Aktie in diesem Jahr - auf Dollarbasis - noch nicht recht vom Fleck kam. In EUR gesehen schlagen hier allerdings die Währungsgewinne zu Buche, so dass sich schon eine ansehnliche Rendite ergibt. Vor allem unter Berücksichtigung der hohen Dividendenausschüttungen.

Anleger sollten KKR nicht abschreiben, sondern an schwachen Tagen eher weiter zukaufen. Solange sich die Börsenstimmung nicht deutlich eintrübt, werden die Gewinne der Private Equity Gesellschaft weiter florieren. Und sollte der Ölpreis stärker anziehen, spielt das KKR zusätzlich in die Karten.

KKR & Co. befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

2 Kommentare:

  1. Habe mich mal ein bisschen umgesehen in Deinem Blog, nachdem Du wieder KKR-Aktien gekauft hast. Finde es klasse, wie Du hier über die operativen Fortschritte berichtest und werde mir wohl auch ein paar Stücke zulegen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Gerrit, ich freue mich immer, wenn ich Deine Kommentare lese. KKR bleibt für mich eine interessante Story mit guten Aussichten - solange die Börse nicht einen größeren Absturz hinlegt. Das würde sich natürlich negativ auf das PE-Business auswirken, zumindest was die Verkaufserlöse angeht. Als Käufer würden die PE-Firmen andererseits dann gute Einkäufe tätigen können, sofern sie über ausreichend Cash verfügen.

      Löschen