Montag, 25. August 2025

Kissigs Portfoliocheck: Buffetts Depot soll mit UnitedHealth gesunden

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 312. Portfoliocheck blicke ich wieder Warren Buffett über die Schulter. Seine Performance ist atemberaubend: über mehr als 50 Jahre hinweg legte er eine Rendite von fast 20 % pro Jahr hin und schlug den S&P 500 in den meisten Jahren. Das "Orakel von Omaha", wie Warren Buffett von seinen Anhängern auch ehrfurchtsvoll genannt wird, ist einer der reichsten Menschen der Welt, doch er ist kein Unternehmer, sondern er ist Investor. Ein Investor der Superlative, denn seinen Reichtum verdankt er ausschließlich dem Investieren.

Ende des 2. Quartals 2025 hatte Buffett 41 Aktienpositionen im Depot, darunter drei Neuaufnahmen, während der Gesamtwert seines Aktienportfolios leicht auf 257,5 Mrd. USD zurückging. Sein Portfolio bleibt stark fokussiert, denn die drei größten Positionen stellen mehr als die Hälfte des Gesamtwerts und die fünf größten Positionen bringen es auf knapp drei Viertel Gewichtung. Mit einer Turnoverrate von 1 % war er wieder gewohnt passiv, während Berkshires Aktienquote mit 257,5 Mrd. USD auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren sank. Anzumerken ist allerdings, dass Berkshires US-Aktienportfolio zusammen mit dem Cashbestand inzwischen für deutlich weniger als die Hälfte der Vermögenswerte von Berkshire Hathaway ausmacht. Den überwiegenden Teil des Cashbergs von 344 Mrd. USD hat Buffett in kurzlaufende US-Staatsanleihen investiert, die nach Schätzung von JPMorgan inzwischen für 5 % aller von der US-Regierung ausgegebenen Anleihen stehen.

Spitzenreiter bei der Sektorgewichtung bleiben weiterhin die Finanzwerte mit wieder deutlich erhöhtem Anteil von 41,4 %, während die dahinter liegenden Technologiewerte mit nun 23,8 % weiter an Boden verloren haben. Defensive Konsumwerte blieben mit 16,5 % weitgehend konstant vor dem leicht auf 1,1 % gesunkenen Energiesektor und dem weit abgeschlagenen Gesundheitssektor mit einem Anteil von 2,5 %.

Zum ersten Mal seit längerer Zeit trennte sich Buffett wieder von Apple-Aktien; er baute seinen Bestand um 200.000 Anteile bzw. knapp 7 % ab. Auch bei der Bank of America verkaufte er über 4 % seiner Aktienposition, allerdings reduziert er bei der US-Großbank sein Engagement schon länger und fortlaufend und stieß inzwischen fast die Hälfte seiner ursprünglichen Position ab. Bei T-Mobile US, der Tochter der Deutschen Telekom, stieg er sogar vollständig aus - mit einem fetten Gewinn.

Aufgestockt hat Buffett vor allem bei seinen kleineren Positionen, so bei Pool Corp. um 136 % und bei Constellation Brands um 11,5 %. Zudem stieg er ganz frisch ein beim größten US-Krankenversicherungsunternehmen UnitedHealth. Und damit erzielte er höchste Aufmerksamkeit. Denn das Unternehmen war jahrelang der Traum eines jeden Anlegers mit steigenden Umsätzen, steigenden Gewinnen und steigenden Aktienkursen. Doch seit einiger Zeit hat sich einfach alles gegen die erfolgsverwöhnte Firma gewendet. Außer Buffett...!?


Disclaimer: Habe Apple, Berkshire, auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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