Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.
Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...
Dies waren in meinem Depot in der vergangenen Börsenwoche die größten Gewinner und Verlierer:
📈 Amphenol +5,1 %
📈 Vertiv Holdings +4,6 %
📈 Almonty Industries +3,3 %
📈 SoFi Technologies +3,1%
📈 Sea Limited +2,3 %
📈 Viper Energy +1,6 %
📉 KKR -1,6 %
📉 Rocket Lab -2,7%
📉 Rheinmetall -3,3 %
📉 LendingClub -4,7 %
Es war eine durchwachsene Börsenwoche, in der sich alle Augen auf die Quartalszahlen der Hyperscaler richteten. Doch zuvor durfte noch die Fed eine weitere Zinssenkung um 0,25 % verkünden, die gut am Markt ankam, allerdings mahnte Fed-Chef Jerome Powell, dass es keineswegs sicher sei, dass die (vom Markt erwartete) nächste Zinssenkung im Dezember wirklich stattfinden wird. Das makroökonomische Umfeld in den USA trübt sich weiter ein und die Inflation ist hartnäckiger als gewünscht. Das kam am Markt nicht gut an, während die EZB ihre Zinsen wie erwartet stabil hielt. Aber Europa spielt momentan eh keine wichtige Rolle, egal in welchem Belang...
Unterm Strich gingen die Indizes annähernd unverändert aus der Woche. Dabei haben die Hyperscaler Alphabet, Meta und Microsoft Quartalszahlen vorgelegt und alle drei haben angekündigt, in 2026 noch mehr Geld in KI (Rechenzentren) zu stecken; im 3. Quartal waren es bereits 78 Mrd. USD und damit 89 % mehr als im 3. Quartal 2024. Anschließend folgten auch noch Amazon und Apple und trieben die Sau noch schneller durchs Dorf. Der KI-Hype hat seinen Zenit also noch nicht überschritten und befeuert Wirtschaft und Börsen weiter. Jedenfalls was die Investitionen angeht. Hinsichtlich der Möglichkeiten, diese auch in künftige Umsätze und Gewinne umzuwandeln, scheiden sich die Geister.
Diese sogenannten "Magnificent 7", also Alphabet, Apple, Amazon, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla machen mittlerweile rund 37 % des S&P 500 aus und damit erleben wir eine Konzentration, wie es sie bisher noch nie in der Geschichte gab. Ohne diese Top-Performer würde der S&P 500 kaum Gewinne erzielen - anders herum ausgedrückt: der S&P 493 stinkt ab. Und das passt auch zur allgemeinen Wirtschaftslage, denn da US-BIP würde ohne die Hyperscaler bei 0,1 % liegen und nicht bei den offiziell ausgewiesenen mehr als 2 Prozent.
Goldman Sachs erklärte hierzu, die Mag 7 hätten in den letzten 10 Jahren den Großteil der Kursgewinne abgeliefert, während alle übrigen 493 S&P-500-Unternehmen zusammen sich nur leicht positiv entwickelt hätten. In gewisser Weise ist das nachvollziehbar, denn die Kursgewinne entstehen dort, wo das Umsatz- und Gewinnwachstum stattfindet und die Cashflows immer stärker sprudeln. Und bei den meisten Unternehmen ist hiervon in den 10 Jahren wenig(er) zu sehen, gerade die zyklischen Branchen leiden momentan wieder kräftig und auch der Immobilienbereich hängt noch immer am Tropf. Zudem disruptiert KI inzwischen unsere Gesellschaft in der Breite und viele altbekannte und bewährte Geschäftsmodelle. Wer sich nicht schnell anpasst, verschwindet einfach in der Bedeutungslosigkeit. Und die KI-Hyperscaler sind dabei die Quelle der Probleme - und die Lösung. Für alle anderen ist es ein Teufelskreis.
Und doch schaut die Börse genau(er) hin, wer wirklich profitiert und seine Investitionen in "richtiges Business" verwandeln kann. Und so haben auch nicht alle Unternehmen die Woche mit Kursgewinnen verlassen können.
Meta ging mit -13,5 % aus der Woche, denn die hohen und steigenden Investitionen verschreckten die Anleger, hat sich in den letzten Jahren vom Sorgenkind zum Ertragswunder entwickelt.
Im 3. Quartal stieg der konsolidierte Umsatz um 26 % auf 51,2 Mrd. USD. Die Werbeeinnahmen der "Family of Apps" erreichten 50,1 Mrd. USD, doch die Gesamtausgaben stiegen auf 30,7 Mrd. USD an. Das Betriebsergebnis belief sich auf 20,5 Mrd. USD mit einer operativen Marge von 40 %. Der freie Cashflow betrug 10,6 Mrd. USD. Im Quartal wurden für 3,2 Mrd. USD eigene Aktien zurückgekauft und 1,3 Mrd. an Dividenden ausgeschüttet.
Der Umsatz wächst zweistellig, die Werbeerlöse übersteigen längst wieder die Pandemie-Rekorde. Besonders erfolgreich sind die kurzen Videoclips ("Reels") auf Instagram und Facebook, mit denen man TikTok Paroli bieten will, und die inzwischen fast ein Drittel der Nutzungszeit ausmachen. Gleichzeitig setzt Meta stark auf Automatisierung und so übernahmen KI-gestützte Werbetools die Platzierung und Optimierung von Anzeigen. So können auch kleine Unternehmen effizient werben, was die Plattformeinnahmen stabiler macht.
CEO Mark Zuckerberg meinte: "Aber bis heute sehen wir immer wieder dieses Muster, dass wir eine gewisse Menge an Infrastruktur aufbauen, die wir für eine aggressive Annahme halten. Und dann haben wir immer mehr Bedarf, um mehr Rechenleistung nutzen zu können." CFO Susan Li ergänzte: "Wir stellen sicherlich fest, dass wir uns wünschen, wir hätten heute mehr Kapazität als wir haben".
Klingt positiv, aber die Börse traut dem Braten nicht wirklich. Denn Zuckerbergs Investitionsinitiative in das Metaverse, das er sei Jahren mit großem Eifer vorantreibt, beschert dem Unternehmen weiterhin hohe Milliardenverluste. Die Vision schrammt an der Realität vorbei und Anleger befürchten, dass es bei den aktuellen enormen KI-Investments ebenso laufen könnte. Allerdings ist durchaus auch vorstellbar, dass Meta einen weiteren Coup plant und die großen Investments in KI-Infrastruktur mittelfristig zu einem eigenen extern angebotenen Cloud-Service als Konkurrenz zu den globalen Dominatoren Amazon (AWS), Microsoft (Azure) und Alphabet (Google Cloud). Aktuell ist das aber zu viel und zu teuer bezahlte Spinnerei.
Microsoft beendete die Woche mit einem Minus von rund 2 %. Dabei zeigte das jüngste Quartal wieder einmal, wie ausgewogen das Business läuft. Der Umsatz stieg um 13 % auf rund 64 Mrd. USD und der operative Gewinn um 25 %. Microsoft zeigt damit, dass man die hohen Investitionen in KI, Rechenzentren und Software Früchte tragen.
Hauptquelle des Erfolgs ist die Cloud-Sparte Azure, deren Wachstum sich auf rund 29 % beschleunigte. Hier laufen die meisten großen KI-Anwendungen von Chatbots über Programmier-Hilfen bis zu firmeneigenen Datenmodellen. Microsoft verdient sowohl an der vermieteten Rechenleistung als auch an der Nutzung seiner KI-Software Copilot, die inzwischen tief in die Office-Programme integriert wurde und dort Routineaufgaben übernimmt.
CEO Satya Nadella, CEO kommentierte: "Unsere Cloud- und KI-Fabrik im Weltmaßstab treibt zusammen mit Copilots in hochwertigen Bereichen die weite Verbreitung und die Auswirkungen in der Praxis voran". Und CFO Amy Hood ergänzte: "Die Nachfrage nach Azure-Diensten übersteigt bei weitem unsere bestehenden Kapazitäten".
Entsprechend selbstbewusst ist der Ausblick: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Microsoft zweistelliges Umsatzwachstum, steigende Margen und weiterhin hohe Nachfrage nach KI-Diensten.
Und dann ist da ja noch das OpenAI-Investment, bei dem es entscheidende Neuigkeiten gab. Das führende KI-Unternehmen der Welt hat seine Umstrukturierung abgeschlossen und sich in einen Non-Profit-Organisation transformiert, die ihr Kernbusiness in einem For-Profit-Unternehmen betreibt. Bret Taylor, der Vorsitzende von OpenAI erklärte. "Die gemeinnützige Stiftung behält die Kontrolle, erhält aber nun direkten Zugang zu erheblichen Ressourcen".
Im Rahmen der Neuordnung erhält Microsoft einen Anteil von 27 % an OpenAI und der Wert dieser Beteiligung wird auf rund 135 Mrd. USD beziffert. Noch entscheidender ist, dass Microsoft sich den Zugriff auf die begehrte Technologie von OpenAI sichert, einschließlich zukünftiger Modelle bis zum Jahr 2032. Und da Copilot auf OpenAIs Modell basiert, ist die die Vereinbarung für den Software-Riesen ein strategischer Meilenstein, denn Microsoft kann damit seine Copilot-Produkte langfristig mit der führenden Technologie von OpenAI ausstatten, während parallel eigene Modelle entwickelt werden.
Apple legte hingegen 2 % zu in der letzten Woche. Sein viertes Geschäftsquartal brachte 102,5 Mrd. USD Umsatz (+8 %) und einen Rekordgewinn von 27,5 Mrd. Besonders stark lief das Dienstleistungsgeschäft mit Abonnements, Apps, Cloud-Diensten, das um 15 % auf 28,8 Mrd. USD zulegte und mittlerweile die stabilste Ertragsquelle des Konzerns ist. Das neue iPhone 17 verkauft sich glänzend, auch wenn es im wichtigen Markt China einen Rückgang um rund 4 % gab. CEO Tim Cook sprach von Lieferengpässen, nicht von Nachfrageschwäche, und rechnet im Weihnachtsquartal mit einem Comeback, bei dem ein Plus zwischen 10 und 12% Gesamtumsatz angepeilt werde, was dann das beste Quartal der Firmengeschichte darstellen würde.
Gleichzeitig plant Apple in den kommenden vier Jahren Investitionen von 600 Mrd. US-Dollar in Fertigung, Chipentwicklung und KI-Forschung mit dem Ziel einer stärkeren Eigenständigkeit. KI soll künftig direkt auf den Geräten laufen, nicht über fremde Server. So will man im KI-Spiel, das man bisher kolossal verschlafen hat und daher auf andere Anbieter und Kooperationen angewiesen ist, verlorenes Terrain gutmachen.
Die Google-Mutter Alphabet lieferte wieder einmal solide Zahlen. Im 3. Quartal stieg der Konzernumsatz um 14 % auf 86 Mrd. USD und der Gewinn um 23 % – getragen von einer wieder erstarkten Online-Werbung und einer profitablen Cloud-Sparte. YouTube wächst dank Kurzvideos weiter, Google-Suche verteidigt ihren Platz trotz der Umstellung auf KI-gestützte Antworten, und die Cloud-Sparte ist erstmals im Dauergewinn. Man holt hier mit großen Schritten zu den Weltmarktführern AWS und Azure auf und hat sich als "dritte Kraft" etabliert. Und inzwischen nicht mehr mit unprofitablen Kampfpreisen, sondern mit Leistung.
CEO Sundar Pichai kommentierte: "Wie ich bereits bei früheren Zahlenpräsentationen erwähnt habe, haben wir zwar hart daran gearbeitet, die Kapazitäten zu erhöhen und das Tempo der Serverbereitstellung und des Baus von Rechenzentren erhöht, aber wir erwarten, dass wir auch im vierten Quartal und im Jahr 2026 in einem angespannten Nachfrage- und Angebotsumfeld bleiben werden".
Der Ausblick ist stabil und bietet zweistellige Wachstumsraten in allen großen Sparten bei steigenden operativen Margen. Zudem ist Alphabet noch immer vergleichsweise günstig bewertet im Vergleich mit den Wettbewerbern.
Amazon hat in der Woche um 7,5 % zugelegt. Es gelang sowohl das Wachstum zu beschleunigen, als auch die Profitabilität deutlich zu steigern. Das ist schon eine Glanzleistung von CEO Andy Jassy und seinem Team! Der Konzernumsatz stieg im 3. Quartal um 13%, der um um Sonderposten bereinigte operative Gewinn sogar um rund 25%. Besonders beeindruckend war das Plus in der Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) mit über 20 % Wachstum. Dabei bleibt AWS das Herzstück des Unternehmens, wo Rechenleistung, Datenspeicher und inzwischen auch spezialisierte KI-Chips (die hauseigenen "Trainium"-Prozessoren) das Fundament bilden, auf dem Amazons KI-Kunden ihre Modelle trainieren.
Der neue KI-Chip Trainium 2 ist spezialisiert auf "Inferencing". Damit bietet Amazon über AWS weiterhin NVIDIA-GPUs für das Training von KI-Modellen an, doch für die Ausführung von KI-Anwendungen setzt man zunehmend auf eigene Hardware. So wurde ein AI-Compute-Cluster mit 500.000 Trainium-Chips in Betrieb genommen und das Management spricht bereits von einem Multi-Milliarden-Dollar-Geschäft, das aktuell um 150 % pro Quartal wachse. CEO Andy Jassy kommentierte: "Wir geben dieses Kapital im Voraus aus, auch wenn diese Vermögenswerte für viele Jahre nützlich sind. Wir glauben weiterhin, dass KI eine einmalige Neuerfindung ist und unsere Kunden und Aktionäre werden gut damit bedient, wenn wir jetzt aggressiv investieren."
Auch im Online-Handel geht es wieder bergauf, wobei die Werbeplattform um mehr als 20 % pro Jahr wächst, womit sich Amazon inzwischen als drittgrößter Werbegigant etabliert hat hinter Google und Meta. Zudem macht Amazons Satellitenprojekt "Kuiper" zunehmend Starlink Konkurrenz. Inzwischen sind bereits über 150 Satelliten im Orbit und liefern Internetgeschwindigkeiten von über 1 Gbps und die Anzahl der Kuiper-Satelliten soll schnell weiter erhöht werden.
Amazons Auftragsbücher sind prall gefüllt, der Rückstand an noch nicht umgesetzten Verträgen liegt bei über 200 Mrd. USD, während die Infrastruktur massiv ausgebaut wird und das bei steigender Profitabilität.
Die Earnings Season läuft auf Hochtouren und nachdem bereits rund 80 % der Unternehmen ihre Quartalsergebnisse vorgelegt haben bleibt festzuhalten, das der Großteil von ihnen die Erwartungen übertroffen hat. Was natürlich auch daran liegt, dass die Erwartungen im Vorfeld tendenziell eher gesenkt wurden. Und doch sind diese Earnings ein Zeichen der Stärke und ein Mutmacher für Optimisten. Zudem liegt die beste 6-Monatsbörsenphase vor uns, denn in dem halben Jahr zwischen November und April steigt der S&P 500 statistisch gesehen in 76 % der Fälle und dabei um durchschnittlich 7 %.
Der Fear-and-Greed-Index ist mit 35 Punkten relativ stabil geblieben und signalisiert weiterhin "Angst". Angesichts der Börsenrekorde irritiert dieses Missverhältnis schon, doch der F&G-Index setzt sich ja aus mehreren Faktoren/Indikatoren zusammen und die sind nicht auf KI und Hype bzw. MEME beschränkt, sondern auf die Gesamtlage. Und bei Ausblenden der KI-Werte und/oder der Hyperscaler herrscht nicht wirklich Euphorie an den Börsen - auch wenn die Wahrnehmung eine andere ist.
Nun der Blick in mein Depot, das in dieser Woche ebenfalls "flat" blieb. Die KI-Werte legten zu, die Finanzwerte litten eher unter den Zinsaussichten.
Meine beiden FinTech-Spekulationen PayPal und SoFi Technologies haben Zahlen vorgelegt und wussten beiden zu überzeugen. Jedenfalls mich. Auch LendingClub hatte in der Vorwoche bereits mit seinen Quartalszahlen glänzen können so dass ich sagen kann: "Meine drei FinTech-Spekulationen bekommen Oberwasser". Nach dem enormen Wachstum und dem Hype bis Ende 2021 gerieten sie alle unter die Räder. Und in gewisser Weise haben sie sich alle drei neu erfunden und neben ihrem eigentlichen Kerngeschäft neue Geschäftsfelder erschlossen. Und so stehen sie heute auf mehreren soliden Säulen, was die Risken reduziert und gleichzeitig die Chancen erhöht.Und doch sind unterschiedliche Faktoren Grundlage meines Investmentcases.
Den Ton gibt weiterhin der KI-Sektor an; die Ausblicke der Hyperscaler auf ihre auch in 2026 anhaltenden und sogar steigenden KI-Investitionen treibt auch die Geschäfte der Spieler aus der zweiten Reihe weiter an.
Bereits in der Vorwoche hatten Amphenol, Comfort Systems und Vertiv ihre Zahlen vorgelegt und dabei auf ganzer Linie überzeugt. Die Umsätze, Auftragsweingänge und -bestände sowie die Gewinne dürften weiter zulegen und deshalb auch die inzwischen doch recht ambitionierten Bewertungen der Aktien stützen. Weitere Kurssteigerungen sind daher zu erwarten, wenngleich unter zwischenzeitlich heftigeren Schwankungen. Die Band spielt, die Investierten tanzen und noch gab es keinen Aufrug zu einer "last Order"...
Der Rüstungssektor kam nicht in die Gänge. Bei Leonardo DRS kommt es zu einem Wechsel auf dem Chefsessel, das drückte den Kurs deutlich. Und bei Rheinmetall stehen die Quartalszahlen an, wobei eher wieder Enttäuschung angesagt sein dürfte - beim nackten Blick auf die Zahlen selbst. Denn ein erheblicher Teil der Jahresplanungen basiert(e) auf den Aufträgen Deutschlands und der Bundeshaushalt wurde ja erst im September genehmigt, so dass die Aufträge nun und mit entsprechender Verzögerung erteilt werden. Umsätze und Gewinne konnten also noch nicht im 3. Quartal aufschlagen und das befeuert das Bärenlager. Doch der Megatrend Rüstung hält an, auch dank ReArm Europe, und der Fokus auf einzelne Quartalsergebnisse gleich damit dem Nichtsehen des Waldes vor lauter Bäumen. Das vierte Quartal wird das Aufholen zeigen und 2026 und die Folgejahre werden geprägt sein von zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn. Zudem werden eine Reihe von Investitionen, die seit 2024 aufgrund der zahlreichen neuen Joint Ventures erfolg(t)en, abgeschlossen sein und die Produktion starten. Investitionen runter, Umsatz und Gewinn rauf. Absehbar...
Bei Almonty Industries gab es tolle News: Man hat ein verbindliches Aktienkaufgeschäft mit U.S. Tungsten Inc., einem in den Vereinigten Staaten ("USA") ansässigen privaten Mineralexplorer, abgeschlossen, um das exklusive Recht auf die Erkundung, Erschließung und den Abbau bestimmter nicht patentierter Wolframbergbau-Claims in Beaverhead County, Montana in den Vereinigten Staaten (das "Wolframprojekt Gentung Browns Lake") für einen Gesamtbetrag von 9.750.000 US$ zu erwerben.
Das Wolframprojekt Gentung Browns Lake gehört zu den am weitesten fortgeschrittenen, noch nicht erschlossenen Wolframprojekten in den USA und ist für eine kurzfristige Produktion bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 positioniert. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die derzeitigen Eigentümer im Laufe der Jahre umfangreiche Arbeiten durchgeführt haben, um den Standort für die Produktion vorzubereiten. Das Projekt befindet sich in einem historischen US-Wolframgebiet, das einst die nationalen strategischen Vorräte der USA versorgte, und verfügt über einen bestehenden Straßenzugang und eine Infrastruktur, die einen relativ raschen Weg zur ersten Produktion ermöglichen.
Als Gegenleistung für das Wolframprojekt Gentung Browns Lake hat sich Almonty bereit erklärt, 750.000 USD in bar zu bezahlen und 9 Mio. USD an Stammaktien zu emittieren - diese verwässen zwar die bestehenden Aktionäre, werden aber nicht zum Börsenhandel zugelassen, so dass sie keinen Kursdruck erzeugen können.
Im Rahmen einer separaten Transaktion meldete Almonty auch, dass es gemäß einem Aktienkaufvertrag zugestimmt hat, die Aktien eines Privatunternehmens aus Montana zu erwerben, das eine Reihe von Vermögenswerten besitzt, einschließlich, jedoch nicht darauf beschränkt, einer Anlagengenehmigung, Wasserrechten und Wolfram-Bergbauausrüstung zur Verwendung bei der Verarbeitung von Wolfram aus dem Wolframprojekt Gentung Browns Lake für 250.000 US$ in bar. Der Abschluss der im Aktienkaufvertrag vorgesehenen Transaktion ist an den Erwerb des Wolframprojekts Gentung Browns Lake gebunden.
Lewis Black, Chairman und CEO von Almonty Industries, kommentierte: "Das Gentung Browns Lake Projekt ist eines der wenigen fortgeschrittenen Wolframprojekte in den USA, das schnell in Produktion gehen kann. Mit dieser Akquisition sind wir in der Lage, die firmeneigenen Wolframverarbeitungs- und Bergbautechnologien von Almonty zu importieren und unsere globale Präsenz und Ressourcenbasis weiter auf den US-Markt auszudehnen, wodurch wir unsere Position als weltweit führender nicht-chinesischer Anbieter von Wolframkonzentrat stärken."
Donald Trump hat in den letzten Wochen eine Reihe von Deals zu "Seltenen Erden" abgeschlossen mit Japan, Malaysia und Süd Korea, aber abgesehen von Australien können diese erstmal nicht liefern; es geht um Pläne und Kooperationen, um neue Lagerstätten zu identifizieren und ggf. Produktionen aufzubauen. Es geht also eher um Jahrzehnte als um Jahre, bis hier gefördert und in die USA geliefert wird.
Doch dann gab es noch eine Einigung zwischen den USA und China. Danach wird China die Anfang Oktober angekündigte, verschärften Exportkontrollen zunächst für ein Jahr aussetzen. Doch... der Deal gilt nur für ein Jahr und muss dann jeweils um ein weiteres Jahr verlängert werden. Also ist der Deal nur kurzfristig negativ für die Stimmung, ansonsten läuft alles wie gehabt. Zumal der Teufel ja im Detail steckt und China bei Zwist mit Trump jederzeit einfach seine "regulatorischen und bürokratischen" Hemmnisse etwas hochfahren kann und dann trotz Deal nichts exportiert wird, weil irgendwelche Formulare nicht bearbeitet und/oder Genehmigungen fehlen.
Das kurzfristig verfügbare Wolfram-Projekt von Almonty in Brown Lakes reales Potenzial - zumal Almonty vorhandenes Equipment aus Spanien überholen und dann einsetzen kann. Trotz überschaubaren Volumens dürfte Almonty hier also schnell profitieren - aber die wahre Musik beginnt, wenn die Sandong-Mine endlich ihre Regelproduktion aufnimmt und dann Umsätze und Gewinne in Almontys Kassen spült. Denn an der strategischen Notwendigkeit für den Westen, sich von China als (einzigem) Lieferanten für Seltene Erden u. ä. wie Wolfram abzuwenden und andernorts Quellen zu erschließen, hat sich nichts verändert. Und die Nachfrage aus Wirtschaft und Militär wird ja weiter stark zunehmen. Dranbleiben...
Mein Vermögen hatte sich den ersten Wochen des Jahres 2025 nach den Rekordzuwächsen in 2024 zunächst um +8 % weiter sehr positiv entwickelt. Doch anschließend ging es durch das Börsenblutbad Anfang April auf -17 % abwärts - einen "Maximum Drawdown" von -25 % erlebt man auch nicht allzu oft (glücklicherweise). Doch seit dem Tiefpunkt im April legt mein Depot auf Monatssicht wieder zu, trotz zwischenzeitlicher weiterer teilweise heftiger Kursrücksetzer. Nach dem kräftigen Schub der Vorwoche mit +7 % gab es diesmal eine Nullnummer. Meine 2025er Vermögensveränderung liegt damit weiter bei +13,0 % (YTD).
Die von Trump bewusst lancierte Dollarschwäche belastet US-Werte auf Euro-Basis seit dem Jahresstart mit rund 11 %. Und da ich einen hohen Anteil an US-Werten im Depot halte (knapp 80 %), wirkt sich die Dollarschwäche natürlich entsprechend negativ auf die diesjährige Performance aus.
Insgesamt kann ich aber nach zwei Rekordjahren hintereinander samt annähernder Vermögensverdopplung mit der Entwicklung weiterhin sehr zufrieden sein. Und das bin ich...ツ
Oktober-Update - (fast noch) brandneu und in Farbe!
Auf welche Unternehmen und welche Schwerpunkte ich in meinem Depot setze zeigt mein Investor-Update, das ich immer zu Ende eines Quartals veröffentliche - quasi mein persönliches 13F.
Meine langfristige durchschnittliche Zielrendite liegt bei +15 % pro Jahr und die ersten Börsenwochen des Jahres hatten mit +8 % schon mal gut darauf eingezahlt. So hätte es gerne weitergehen können, ging es aber - natürlich - nicht. Die Börse verläuft nicht linear und auch wenn sie auf lange Sicht rund 10 % pro Jahr zulegt, tut sie dies doch unter teilweise heftigen Schwankungen. Die sollte man aushalten und sich nicht aus seinen Qualitätsaktien spülen lassen. Auch wenn heftige Korrekturen emotional stressig sind und der Weg zur Wunschrendite anschließend sehr viel länger ist.
Es bleibt spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ
Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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