Montag, 22. Juni 2015

Aurelius investiert kräftig in ihre Töchter

Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius steht zumeist dann im Fokus, wenn sie einen spektakulären Exit zu verkünden hat, wenn es ihr also gelingt, eine früher zu günstigen Konditionen eingegangene Beteiligung nach erfolgreicher Re- oder Umstrukturierung mit hohem Gewinn wieder zu veräußern. Das brachte bisher durchschnittlich knapp das 9-fache des eingesetzten Kapitals und daher sind Aktionäre regelmäßig elektrisiert, wenn Aurelius hier einen weiteren Vollzug vermelden kann.

Dass diese Erfolge keine Selbstgänger sind, ist nicht immer jedermann klar, aber Aurelius muss dafür nicht nur die richtigen Chancen auftun, sondern im Anschluss auch weiter in die Portfolio-Unternehmen investieren und sie ggf. auch über einen längeren Zeitraum neu ausrichten bzw. unterstützen. Wie unter anderem Berentzen oder Blaupunkt oder auch Hanse Yachts. Die größten Erfolge kann Aurelius verbuchen, wenn konsequent antizyklisch operiert wurde und die Beteiligung operativ die Kurve kriegt. Gerne auch, wenn sich der Zyklus dreht und der Erfolg hier zusätzlichen Rückenwind erfährt. Daher fragt sich manch geneigter Beobachter bei den neuen Investments, ob diese nun wirklich das "Gewinner-Gen" haben oder ob es sich eher um einen Fehlgriff handeln könnte. Immerhin wird in unattraktive Branchen investiert, wo gerade Niedrigstpreise vorherrschen - ob sich diese dann im Nachhinein als Schnäppchenpreise erweisen, das ist das Geheimnis hinter dem Geschäftsmodell von Aurelius. Jedenfalls verirren sich aktuell wenige Investoren in die Branchen Yachtbau, Textilien oder Bildungsangebote - Aurelius allerdings tat und tut dies.

Und da es nicht ausreicht, eine Firma zu übernehmen und darauf zu hoffen, dass einem irgendjemand diese schon irgendwann einmal zu einem höheren Preis wieder abkaufen wird, engagiert sich Aurelius stark in seinen Beteiligungen: mit Know-How, Finanzmittel, Personal. Und jüngst wurden Neuigkeiten bei zwei Beteiligungen vermeldet.

Studienkreis wird weiter ausgebaut
Zunächst wurde die 60. Neueröffnung der Nachhilfe-Tochter "Studienkreis" seit der Aurelius-Übernahme Anfang 2013 gefeiert und Aurelius hat angekündigt, hier weiter massiv zu investieren und das Angebot weiter auszubauen. Bisher habe man jährlich jeweils einen siebenstelligen Betrag in die Hand genommen und auch für die nächsten Jahre plant Studienkreis pro Jahr insgesamt mehr als 50 Neueröffnungen. Dabei sollen vor allem bereits bestehende Nachhilfeinstitute gekauft und unter Studienkreis-Flagge weitergeführt werden.

Komplettübernahme von Tochter Getronics
Seit 2012 gehört die internationale IT-Beratungsfirma Getronics mit 78% mehrheitlich zu Aurelius und nun wurden die restlichen Anteile von der holländischen Royal KPN übernommen. Durch die erfolgreiche Integration der Aurelius-IT-Töchter IDS, Telvent und Steria konnten bei der Getronics/Connectis-Gruppe erhebliche Synergien gehoben, sowie Umsatz und Ertrag deutlich gesteigert werden. Diesen Wachstumskurs will Aurelius weiter vorantreiben und durch die erfolgreiche Neugewinnung von Namhaften Kunden. Basierend auf strategischen Partnerschaften mit Dell, Cisco oder Microsoft sei das Portfolio konsequent weiterentwickelt und den geänderten Anforderungen der Kunden Rechnung getragen worden. Daher geht das Management davon aus, die Umsätze stärker steigern zu können als der Markt und die Profitabilität steigern zu können. Kommende Synergien durch die effiziente Verknüpfung von Landesgesellschaften und Partnern sollen hierzu die Kosten langfristig weiter senken und strategisch stehe der konsequente Ausbau der internationalen Präsenz dabei im Fokus.

Cloud und IT-Beratung sind aktuell Themen, die "gespielt" werden und Aurelius formt hier eine schlagkräftige Einheit, die in ihrem Bereich mit den Großen mithalten kann. Neben Wachstum ist das Steigern der Profitabilität wichtigstes Ziel von Aurelius, da sich hier in absehbarer Zeit lukrative Chancen für eine Veräußerung der Beteiligung ergeben könnten. Für Aurelius ist immer wichtig, dass sich solche Verkäufe auch positiv auf das Tochterunternehmen auswirken und für dieses eine perspektivisch gute neue Heimat gefunden wird. Daneben geht es aber auch immer um Geld, und zwar möglichst viel Geld, das Aurelius für seine Aktionäre erwirtschaften will. Es bleibt also spannend und wie Aurelius CEO Dr. Dirk Markus so gerne sagt: "Die Pipeline ist weiterhin prall gefüllt".

Aurelius befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und bleibt weiterhin einer der Top-Picks in diesem Sektor.

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