Sonntag, 24. August 2025

Charlie Munger über das "ultimative No-Brainer-Investment"

Charles T. Munger verstarb am 22. November 2024 und damit nur 33 Tage vor seinem 100sten Geburtstag. Er war einer der größten Denker unser Zeit, eine Börsenlegende sowie Freund, Partner und Mentor von Warren Buffett, dem erfolgreichsten Investor aller Zeiten. Dieser würdigte Munger später als "Architekt von Berkshire". Dabei sind Mungers Lebens- und Börsenweisheiten zeitlos und führen bei konsequenter Anwendung zum Erfolg - sowohl finanziell als auch im Leben...

Mungers blieb konsequent innerhalb seines Kompetenzbereichs und sein bevorzugtes Investitionsfeld waren stets Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischem Burggraben, mit Preissetzungsmacht und skalierbaren Netzwerkeffekten. Kommen diese Faktoren zusammen, ergeben sie ein "No-Brainer-Investment" - sofern man das Unternehmen zu einem fairen Preis kaufen kann. Und genau das ist Charlie Munger mehrfach gelungen.
"Es gibt tatsächlich Unternehmen, die Sie nur wenige Male im Leben finden werden, bei denen jeder Manager die Rendite enorm steigern könnte, indem er einfach die Preise erhöht - und dennoch haben sie es nicht getan. Sie haben also eine enorme ungenutzte Preismacht, die sie nicht nutzen. Das ist der ultimative "No-Brainer".

Das gab es bei Disney. Es ist ein einmaliges Erlebnis, mit seinem Enkelkind nach Disneyland zu fahren. Das macht man nicht so oft. Und es gibt viele Menschen in diesem Land. Und Disney hat festgestellt, dass es die Preise stark anheben konnte und die Besucherzahlen trotzdem gestiegen sind.

Viele der großartigen Erfolge von Eisner und Wells waren also reine Genialität, aber der Rest kam durch Preiserhöhungen in Disneyland und Disneyworld sowie durch den Verkauf von klassischen Zeichentrickfilmen zustande.

Bei Berkshire Hathaway haben Warren und ich die Preise von See's Candy etwas schneller erhöht, als es andere vielleicht getan hätten. Und natürlich investierten wir in Coca-Cola, das über eine ungenutzte Preismacht verfügte. Außerdem hatte das Unternehmen ein brillantes Management. Ein Goizueta und ein Keough konnten also viel mehr tun, als die Preise zu erhöhen. Es war perfekt.

Sie werden einige Gelegenheiten haben, von der Entdeckung von Preisunterbietungen zu profitieren. Es gibt tatsächlich Leute, die nicht alles so hoch bepreisen, wie es der Markt ohne weiteres verträgt. Und wenn man das erst einmal herausgefunden hat, ist es, als würde man Geld auf der Straße finden - wenn man den Mut hat, seine Überzeugungen zu vertreten."
(Charlie Munger)

Meine Einschätzung

Charlie Munger hat es erfolgreich vorgemacht: man sollte sich nur auf die besten Investments konzentrieren und seine finanzielle Feuerkraft nicht auf zweit- oder drittklassige Kandidaten verschwenden. Und wenn man eines dieser herausragenden Unternehmen entdeckt hat, sollte man einen erheblichen Teil seines Vermögens darin investieren!

Während Buffett ein Depot mit zehn verschiedenen Unternehmen als angemessen diversifiziert ansieht, empfand Munger stets vier oder fünf Werte aus ausreichend.

Ebenso riet Börsenlegende Philip A. Fisher stets zum Focus Investing und Nick Sleep erzielte seine überragenden Renditen ebenfalls mit nur vier Unternehmen mit Depot. Neben Berkshire waren dies vor allem Amazon und Costco, die ihre Preissetzungsmacht für eine "geteilte Skaleneffizienz" nutzen und so gleich mehrere Netzwerkeffekte befeuern.
Der jahrzehntelange schier unaufhaltsame Aufstieg von Amazon und Costco ist das Ergebnis der konsequenten Anwendung dieser Erfolgsprinzipien; sie waren echte "No-Brainer-Investments" - und sind es noch...

Disclaimer: Habe Amazon, Berkshire, Costco auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen