Dienstag, 14. März 2017

Technotrans erfüllt Prognosen und liefert das beste Ergebnis seit 9 Jahren

Der Technologiekonzern Technotrans legte Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vor und die können sich sehen lassen. Dabei war das Jahr 2016 durch Einmaleffekte aufgrund von Firmenzukäufen belastet, was in den Relationen der Zahlen deutlich wird.

Aufgrund der Übernahmen stieg der Umsatz um 23,6% auf €151,8 Mio., während das EBIT "nur" um 8,7% auf €9,7 Mio. zulegte. Damit erreichte das Unternehmen das beste Ergebnis seit neun Jahren und erfüllte trotz der Sondereffekte die im Rahmen der Akquisition der GWK angepasste Prognose Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von €7,3 Mio. (plus 16,8%).

Technotrans ist es erneut gelungen, in allen Marktfeldern organisch zu wachsen. EMit der Akquisition der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH (Meinerzhagen), der bisher größten Übernahme der Firmengeschichte, hat sich Technotrans den Markt der kunststoffverarbeitenden Industrie erschlossen. Dabei trug die GWK 2016 mit einem konsolidierten Umsatz in Höhe von €18,0 Mio. bereits in großem Maße zur Umsatzausweitung der Technotrans-Unternehmensgruppe bei. Darüber hinaus stärkte Technotrans sein Geschäftsfeld Technische Dokumentation durch den Erwerb von 51% an der Ovidius GmbH und deren Tochtergesellschaft EasyBrowse GmbH.


Wachstum in allen Geschäftsbereichen
Das Segment Technology profitierte von der konjunkturellen Belebung und erneut vom organischen Wachstum im Non-Print-Bereich. Dieses fand in der Laser-, Stanz- und Umformtechnik, aber auch in den sogenannten Wachstumsmärkten statt. In der Druckindustrie zahlte sich der Ausbau der Marktanteile im Offset-, Flexo- und Digitaldruck aus. Der Umsatz im Segment Technology wuchs um 27,2% auf €103,6 Mio. und übertraf damit erstmals seit 2008 wieder die Marke von 100 Mio. Euro. Insgesamt steuerte Technology mehr als 68% zum Gesamtumsatz bei. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von €2,1 Mio. auf €2,9 Mio., was einer Marge von 2,8% entspricht (Vorjahr: 2,6%).

Im Segment Services legte der Umsatz um 16,4% auf €48,2 Mio. zu. Dieses Wachstum ist im Wesentlichen auf die im Berichtszeitraum getätigten Akquisitionen zurückzuführen. Bereinigt lag der Zuwachs bei 3,5%. Das Segmentergebnis erreichte, wie im Vorjahr, €6,8 Mio., worin akquisitionsbedingte Mehrkosten bzw. Belastungen enthalten sind, so dass die EBIT-Marge auf 14,2% (Vorjahr:16,5%) zurückging.

 Technotrans AG (Quelle: finanzen.net
Meine Einschätzung
Technotrans profitiert von der weiteren Erholung der Druckbranche, insbesondere seiner beiden Großkunden Heidelberger Druck und König & Bauer. Als weitblickend erweist sich der Ausbau des zweiten Standbeins, was die früher einseitige Abhängigkeit von der Druckindustrie verringert und zusätzlich margenstärkere Geschäfte verspricht.

Und genau hier setzt Technotrans zuvorderst an, denn die letzten Zukäufe liefern eine eher bescheidene Marge. Noch. Die Einmalaufwendungen für die Übernahmen entfallen künftig, aber auch die operativen Margen will Technotrans auf ein deutlich höheres Niveau heben. Und hier steckt auch viel Potenzial für Technotrans. Darüber hinaus wird Technotrans auch künftig durch gezielte Übernahmen zusätzlich wachsen, was aber in den Planungen bisher nicht berücksichtigt ist und erst bei Vollzug eingeplant wird. Ein Konservativer Ansatz, der mir sehr gefällt.

So plant der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr bei stabilen weltkonjunkturellen Bedingungen "vorsichtig optimistisch" einen Umsatz zwischen €185 Mio. und €195 Mio., während das operative Ergebnis auf EBIT-Basis in einer Bandbreite zwischen €12,0 Mio. und €14,0 Mio. Euro prognostiziert wird. Dies entspräche einer EBIT-Marge zwischen 6,5% und 7,2%.

Satte Dividendenanhebung
Die Aktionäre sollen am Erfolg beteiligt werden und so schlägt das Unternehmen für die Hauptversammlung am 12. Mai eine spürbare Dividendenerhöhung auf €0,55 je Aktie vor (2015: €0,48), was einer Dividendenrendite von 2,2% entspricht.

Der Turnaround ist bereits vor einiger Zeit geglückt und das Unternehmen wartet ganz unspektakulär mit immer besseren Geschäftszahlen auf, erhöht seine Margen und kauft selektiv und bedächtig zu. Im November erst hatte man eigene Aktien aus einem Rückkaufprogramm an institutionelle Anleger ausgegeben, um so die jüngste Aufstockung der Beteiligung an einem Tochterunternehmen kostengünstig zu finanzieren. Mit Technotrans setzten Anleger auf einen unaufgeregten, aber soliden und konservativ agierenden Konzern, bei dem der Vorstand den Unternehmenswert bedächtig steigert und die Aktionäre dürften daran durch weiter steigende Aktienkurse profitieren.

Technotrans befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot. Ausführlich hatte ich mich kürzlich hier zum Unternehmen geäußert: "Technotrans macht Druck und wird immer cooler".

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