Bei einer Aktiendividende erhält der Aktionär Aktien anstelle der Bardividende. Steuerlich ist auch diese Aktiendividende so zu behandeln wie die "normale" Bardividende. Deshalb wird der den Steueranteil ausmachende Betrag als Bardividende deklariert, aber nicht an den Aktionär ausgezahlt, sondern direkt an das Finanzamt abgeführt. Der verbleibende Rest der Dividende wird in Form von Aktien in das Depot des Aktionärs eingebucht. Der Aktionär hat nach der Dividendenzahlung also nicht mehr Geld auf dem Konto, aber mehr Aktien im Depot. Mit allen Rechten und Pflichten, die auch schon die alten Aktien gewährten, also insbesondere einem Anspruch auf den anteiligen Unternehmensgewinn.
Vor- und Nachteile der Aktiendividende
Nun könnte man meinen, dass eine solche Aktiendividende für die Aktionäre mit Nachteilen verbunden wäre, weil ja eine höhere Anzahl von Aktien eine Verwässerung des Gewinns für alle bedeutet, denn der gleiche Gewinn muss ja nun auf mehr Aktien verteilt werden. Dem lässt sich entgegenhalten, dass auch die Ausschüttung einer Bardividende für die Aktionäre mit dem Nachteil verbunden ist, dass effektiv ein Geldabfluss stattfindet und somit eine Verminderung des Unternehmenswertes. Unter dem Strich bleiben sich die Auswirkungen beider Dividendenvarianten für den Aktionär gleich. Als Vorteil der Aktiendividende kann allerdings gelten, dass der Aktionär hier nicht mit Börsenspesen belastet wird, wohingegen diese natürlich anfallen, sollte er seine Bardividende selbständig wieder in Aktien des selben Unternehmens anlegen wollen.Ob den Aktionären überhaupt eine Aktiendividende angeboten wird, muss die Hauptversammlung beschließen. Zumeist erhält der Aktionär hier dann ein Wahlrecht, ob er die Aktiendividende oder die klassische Bardividende erhalten möchte.
In Deutschland kommen erst langsam einige Unternehmen auf den Geschmack und bieten ihren Aktionären Aktiendividenden an. Ein bisschen unverständlich, denn für die Unternehmen ist hierbei der Vorteil, dass sie keinen Geldabfluss zu verkraften haben, sondern "nur" neue Aktien ausgeben, während ihnen das Kapital für ihre Unternehmenszwecke weiter zur Verfügung steht. Und das ganz ohne Kapitalerhöhung.
Der Gag beim Verwässern ist NICHT der Abfluss der Dividende aus dem Unternehmen.
AntwortenLöschenDer ist in der Tat immer gleich. Aber nun gibt's - im Gegensatz zur normalen Dividende - wie von Zauberhand MEHR Aktien. Bei der nächsten D-Zahlung muss der Ausschüttungsbetrag der Firma dur mehr Aktien geteilt werden (Verwässserung 1).
Verwässerung 2: Mehr Aktien bei gleichem Unternehmenswert/-profit führt tendenziell zur Kursminderung
Verwässerung 3: Mehr Aktien (=Angebot) bei gleicher Nachfrage an der Börse führt tendenziell zu Kursrückgängen
MfG Carsten