Mittwoch, 11. Oktober 2023

Kissigs Aktien Report: Bärenmarktgeflüster - Inflation, Zinsen, Energiepreise. Das kann doch nur schlimm ausgehen, oder?

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem 'Aktien Report' von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des 'Aktien Reports' und/oder 'Geld Anlage Reports' erreichen ihre Leser samstags kostenlos und 'druckfrisch' per Email und man kann sich ▶ hier beim 'Geld Anlage Report' anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 150 vom 07.10.2023

Bärenmarktgeflüster: Inflation, Zinsen, Energiepreise – das kann nur schlimm ausgehen, oder?

Die Lage ist schlecht, die Stimmung ist mies, die Aussichten sind trübe. Kurz: die Bären sind los. Im Südosten versucht der Russische Bär, die Ukraine zu fressen, an den Börsen wittern die Bären Morgenluft in ihrem steten Ringen mit den Bullen. Und sie haben die Argumente auf ihrer Seite.

Die Inflation ist hartnäckig und das hält die Notenbanken in Atem und die Zinsen hoch. Der schnelle Anstieg der Zinsen seit dem vierten Quartal 2022 hat die Wirtschaft geschockt und den Immobilienmarkt abgewürgt. Nach 10 Jahren deutlich steigender Preise kam die Handelsaktivität beinahe ganz zum Erliegen und nun befinden sich die Immobilienpreise im steten Rückgang. Die Notenbanken haben aber nicht nur die Zinsen angehoben, sondern sie haben auch ihre zuvor sehr üppigen Anleihekaufprogramme zurückgefahren und damit dem Markt und der Wirtschaft gleich von zwei Seiten Liquidität entzogen. Das bekam auch die Börse zu spüren, wo Anleger ihr Geld erst aus Wachstumswerten und anschließend aus allen Werten abgezogen haben. Zudem erwuchs Aktien mit attraktiv verzinsten Anleihen und Sparbüchern ein schon längst totgeglaubter Wettbewerber um die Gunst renditesüchtigen Kapitals. Ein Goldlöckchen-Szenario sieht anders aus.

Die 'üblichen Verdächtigen' unter den Crash-Gurus beschreien schon seit Jahren die 'größte Blase aller Zeiten', den 'epischen Zusammenbruch', das 'Armageddon', den 'Kollaps', die 'Systemimplosion'. Inzwischen reihen sich immer mehr Leute in die Pessimisten-Phalanx ein und immer häufiger werden – teilweise sinnentleerte – Vergleiche herangezogen, um die eigene Position als unausweichlich darzustellen.

Die Dot-Com-Bubble

Einer der beliebtesten Vergleiche ist der mit dem 'Dot-Com-Crash', dem Platzen der Internetblase Anfang 2000 und dem atemberaubenden Kursabsturz bis zum Frühjahr 2003. Amazon, Cisco Systems, Microsoft, die Deutsche Telekom stürzten 80 oder 90 % ab und brauchten viele Jahre, bis sich ihre Kurse wieder auf das alte Niveau hochgearbeitet hatten. Aktionäre von Cisco Systems und der Telekom warten darauf bis heute vergebens.

Dabei sind diese Aktien ein gutes Beispiel für das Phänomen 'Survivorship Bias'. Schauen wir uns die Aktien heute an und wagen den Blick zurück, betrachten wir die Überlebenden. Doch tausende von Unternehmen blieben damals auf der Strecke und gingen Bankrott. Deren Performance war -100 %, egal wie man es betrachtet, ein Totalverlust. Und natürlich dienen sie als mahnendes Beispiel für die heutige Situation, denn auch im Jahr 1999 gab es gleiche Voraussetzungen wie 2021: niedrige Zinsen durch die Notenbankpolitik, vielen Startups wurde das Geld nur so hinterhergeschmissen und bei Börsengängen konnten selbst windigste Butzen zig Millionen einsammeln. Und dann hob die US-Notenbank die Zinsen an, weil die Inflation anstieg und die Wirtschaft zu überhitzen drohte. Und das Kartenhaus stürzte in sich zusammen…

Klingt bekannt? Ja, klar. Die zentralen Faktoren, die heute unsere volle Aufmerksamkeit erhalten, scheinen gleich gewesen zu sein. Und deshalb steht das Ergebnis ebenso fest. Richtig?

Falsch! Schauen wir uns mal einige der 'Fakten' an und hinterfragen die Headlines nach etwas mehr Substanz.

Zwei Crashs in einem

Es gab keinen 'zinsgetriebenen' Bärenmarkt von 2000-2003. Es gab eine Zinswende mit Platzen der Dot-Com-Blase im März 2000 samt Absturz, dann gab es eine Erholung. Der S&P 500 verlor deutlich, aber er notierte im Herbst 2001 in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Herbst 1999 – 'verloren' war eigentlich nur der starke letzte Anstieg Anfang 2000. Das war durchaus eine heftige Korrektur, vielleicht auch ein Crash, zumindest an der technologielastigen NASDAQ.

Doch dann folgten am 11. September 2001 die Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon und diese waren der Auslöser für eine Depression in der US-Wirtschaft und einen zweiten heftigen Kurseinbruch. Das lässt sich im Chart auch deutlich ablesen. Einbruch, Erholung und dann wegen der anhaltenden negativen Folgen für die Wirtschaft ein stärkeres Abbröckeln. Es gab damals eine weitverbreite Krisenstimmung, auch weil es weitere Terroranschläge gab, in Madrid, in London, Paris. Und weil die große Angst vor der (Über-) Reaktion der USA bestand. Der damalige Präsident George W. Bush sprach schon wenige Stunden nach dem Einschlag der beiden Flugzeuge in die Twin Towers davon, dass die USA auf einem "Kreuzzug" seien, und da war mir klar, dass sich die Welt verändert hatte. Wie und wie sehr natürlich nicht, aber der ungerechtfertigte Angriffskrieg gegen den Irak war nur der erste Schritt.

Der Crash 2000-2003 bestand also aus 'zwei Crashs in einem', ausgelöst durch unterschiedliche Ereignisse. Das zweite, wesentliche Element, fehlt heute. Allein deshalb schließt sich der Vergleich als 'Blaupause' für unsere heutige Lage aus. Aber es gibt noch weitere Unterschiede, und zwar elementare.

Umsatz war der neue Gewinn

In der Dot-Com-Bubble kamen Firmen an die Börse, die noch nicht mal ein Geschäftsmodell hatten, geschweige denn Umsätze generierten. Es wurden bei IPOs hunderte Millionen Dollars eingesammelt von Firmen, die eine Idee (!) hatten, was man vielleicht mal irgendwann Revolutionäres machen könnte. Die Welt, in der wir heute leben mit Internet, Smartphones, Onlinehandel- und Banking, Streaming usw. wurde im Jahr 2000 'verkauft' als etwas, was morgen Realität wäre. Ohne die Billionen an Investitionen, ohne dass die Technik dazu überhaupt schon erfunden worden war. Im Jahr 2000 waren die UMTS-Lizenzen versteigert worden, der neue Mobilfunkstandard. Aktuell wird 5G ausgerollt, also die 5. Generation. UMTS war nicht 4G (LTE), sondern 3G. Bilder auf dem Handy zu verschicken (Smartphones gab es noch nicht), war nicht drin, dazu reichten die Kapazitäten nicht aus. Die vielen gehypten Startups bekamen viel Geld und gaben es mit beiden Händen aus. Dann verebbte der Geldstrom wegen der Zinswende der Notenbanken und die Unternehmen machten die „Grätsche“. Nur wenige überlebten.

2021 war völlig anders. Die meisten der Startups, die an den Markt kamen, hatten ein Business, viele waren operativ profitabel und/oder erzeugten positive Cashflows. Diese Unternehmen konnten und können durch Kosteneinsparungen und Wachstumsbremsen das Geldverbrennen stark reduzieren oder sogar in die Gewinnzone laufen. Wie Airbnb oder Uber. 2000/01 ging das nicht, weil diese Firmen fast alle noch gar kein richtiges Business hatten. Natürlich scheitern auch heute viele Unternehmen, wenn ihr Geschäftsmodell nicht funktioniert. Das gehört zum Wirtschaftsleben dazu. Sears, Erfinder des Kaufhauskatalogs, ist pleitegegangen, weil man es nicht ins Onlinezeitalter hinübergeschafft hat. Praktiker ging pleite, weil Dauertiefstpreise keine gute Strategie waren im extrem hart umkämpften deutschen Baumarktsektor. General Electric ging (fast) pleite, weil man sich an Firmenübernahmen überfressen hatte und zu unbeweglich war, sich den neuen Herausfordern zu stellen. Sears und GE waren zu ihrer Zeit mal die wertvollsten Unternehmen der Welt, also die Apples ihrer Zeitalters. Das sollte einem zu denken geben…

Sticky Inflation

Die Inflation ist hartnäckig und das scheint viele zu überraschen. Sollte es nicht, denn Inflation verläuft in Wellen, das war schon früher so. Im Grunde sind es drei Wellen: Die erste haben wir hinter uns (Produzentenpreise steigen und werden an die Verbraucher weitergegeben), die zweite Welle läuft gerade (eine starke Anhebung der Löhne sorgt für eine höhere Konsumentennachfrage und damit Preissteigerungen) und dann folgt die dritte (nochmalige Anhebung der Verbraucherpreise seitens der Unternehmen, um die Lohnkostensteigerungen auszugleichen).

Das ist aber keine Endlosspirale, weil die Unternehmen parallel dazu ihre Kosten senken durch Effizienzmaßnahmen, Personalkürzungen, Automation und deshalb fallen die zweite und dritte Inflationswelle niedriger aus als die erste.

Dummerweise agieren die Notenbanken immer falsch. Genauer gesagt reagieren sie zu spät und dann zu heftig. So auch dieses Mal wieder. Sie haben die Inflation lange Zeit ignoriert und die Zinsen nicht angehoben und auch nicht ihre milliardenschweren Anleihekaufprogramme gestoppt. Und als die Inflation dann in zweistellige Regionen aufbrach, haben die Notenbanken die Zinsschraube (zu) kräftig angezogen. Und als die Wirkung schon eingesetzt hatte, haben sie weitergemacht.

So what?

Das ist keine schöne Zeit, aber auch kein Grund zu Panik. Die älteren Anleger haben das alles schon mal erlebt, so oder in ähnlicher Form. Nur die jüngeren von uns haben das noch nicht erlebt, weil die Zinsen seit 2000 niedrig sind. Die Notenbanken reagierten auf den Internetcrash mit massiven Zinssenkungen, ebenso auf die Terroranschläge des 11. September. Das führte zu großen Fehlentwicklungen, insbesondere am US-Immobilienmarkt, und als der 2007/08 kollabierte, kamen die Notenbanken zu Hilfe - mit massiven Zinssenkungen. 2018 drehten sie die ein bisschen zurück, aber die Börsen brachen ein und der Versuch wurde abgebrochen. Es folgte die Corona-Pandemie und die Notenbanken senkten die Zinsen und fluteten die Märkte mit noch mehr Geld. In den letzten 25 Jahren war Geld also immer billig zu haben. Die Zinsen sanken, aber Zinsen sind letztlich die Risikoprämie, die ein Schuldner dem Gläubiger bezahlen muss. Liegt der Zinssatz bei null, dann wird das Ausfallrisiko mit null bewertet. Und das war jahrelang der Normalzustand, obwohl es alles andere ist als das.

Während meiner Banklehre, als ich 1991 die Immobilienkreditabteilung heimsuchte, war der Zins für 10-jährige Immobilien-Finanzierungen gerade auf den langjährigen Durchschnitt von 9,8 % gefallen. Nur mal so zum Vergleich. Und auch damals gab es einen 'Öl-Preisschock', denn nach Saddam Husseins Einmarsch in Kuwait war der Ölpreis von 10 USD auf 40 USD hochgeschossen. Das ist nur halb so hoch wie heute, klar, aber damals war das eine Vervierfachung und damit ein echtes Problem für alle (im Westen).

Crash am Anleihemarkt

Zuletzt liest man immer öfter von einem Crash am Anleihemarkt. Nach 'geltender Lehre' sollte das nicht passieren, denn hohe Zinsen sorgen für einen Wirtschafstabschwung und damit fallende Aktienkurse. Der Einbruch von Wirtschaft und Börsen dämpft die Inflation und veranlasst die Notenbank, wieder die Zinsen zu senken – was den Kursen von Anleihen Auftrieb verschafft. Und in dieser Erwartung waren vielen Anleger auch dieses Mal in Anleihen eingestiegen, doch… die Notenbanken senken die Zinsen einfach nicht. Nicht aus Bosheit, sondern weil der Arbeitsmarkt robust ist, die Inflation hartnäckig, die Energiepreise sie antreiben. Deshalb steigen momentan die langfristigen Zinsen und Anleihebesitzer können in ihrem Depot den blutroten Kursen beim Fallen zusehen. Was übrigens auch bei Unternehmen zu einem Problem führen kann, denn die müssen ggf. im Jahresergebnis ihre Anleihen abwerten, was ordentlich Gewinne wegfrisst oder Verluste vergrößert. Gut möglich, dass die Notenbanken bald wieder Anleihen kaufen (müssen), um hier Schlimmeres zu verhindern…

Und dann belasten auch die 'Bidenomics' die Entwicklung. US-Präsident Joe Biden treibt mit seinen Staats-Investitionsprogrammen die Inlandsnachfrage massiv in die Höhe, während seine Notenbank krampfhaft versucht, die Nachfrage zu dämpfen, um die Inflation zu bekämpfen. Der typische Schuss ins eigene Knie! Denn Biden wirtschaftet voll auf Pump. In nie dagewesenem Tempo hat er innerhalb von nur vier Monaten 1,6 Billionen Dollar neue Schulden angehäuft. Nicht nur, dass er nun schon zum zweiten Mal in diesem Jahr im Konflikt mit dem von Republikanern dominierten Senat steht, um die erneut erreichte Schuldenobergrenze anzuheben, der US-Staatshaushalt muss wegen der deutlich gestiegenen Zinsen auch selbst einen immer schneller wachsenden Anteil seiner gesamten Steuereinnahmen für Zinszahlungen aufwenden. Dadurch steht für andere Aufgaben weniger Geld zur Verfügung und wie leicht Politikern Einsparungen fallen, ist wohl hinlänglich bekannt. Die Lösung liegt im Sparen, in niedrigen Zinsen oder in… Geldentwertung. Ausgang offen. Jedenfalls droht auch den USA eine weitere Ratingabstufung.

Mein Fazit

Wir leben in aufregenden Zeiten. Parallelen zu Crashphasen wie 1987, 2000-03 oder 2008/09 gibt es reichlich, aber mindestens ebenso viele Unterschiede. Panik ist also nicht angebracht, der Weg (in den Börsenabgrund) ist nicht vorgezeichnet. Er ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Was nicht bedeutet, dass wir keine weitere Korrektur und Wochen mit stark schwankenden Kursen erleben können. Und einzelne Unternehmen und Branchen werden stärker unter der Entwicklung leiden als andere. Welche das sind, lässt sich nicht immer ganz leicht herausfinden.

Sind Anleger diesen Irrungen schutzlos ausgeliefert?

Ja… denn sie können sich dem nicht entziehen. Wenn sie ihr Geld aus dem Aktienmarkt nehmen, dann legen sie es auf ihr Konto, wo die Inflation es anknabbert, oder sie kaufen Anleihen, wo die Kurse ebenfalls purzeln können, oder sie kaufen Gold oder Bitcoins oder NFTs. Hat alles keine Gewinne gebracht in letzter Zeit.

Und nein… denn Aktien sind der beste Inflationsschutz. Man muss 'nur' auf die richtigen Unternehmen setzen. Anleger sollten sich an solchen Unternehmen beteiligen, die in schwierigen Wirtschaftsphasen nicht umgehauen werden und die möglicherweise sogar Marktanteile hinzugewinnen können.

Es geht nicht darum, die Top-Rendite-Stars oder Highflyer-Aktien herauszupicken, denn die Kurse spielen ein anderes Spiel als die Unternehmen selbst. Es geht darum, solide durch die Krisenzeit zu kommen und frühzeitig genug an Bord (also in Aktien investiert) zu sein, um den Börsenaufschwung voll mitzunehmen. Denn dieser wird kommen und er wird wie immer viel früher einsetzen, als es alle wahrhaben wollen und als die realwirtschaftliche Entwicklung es eigentlich hergibt.
"Bullenmärkte beginnen fast immer, bevor eine Rezession endet. Aktien gehen mit Kursveränderungen voran. Sie warten nicht auf Daten, die sie bestätigen."
Beteiligt euch an Unternehmen, die Erfolg haben. Kauft Aktien von Unternehmen, bei denen ihr euch wohl fühlt, wo ihr Geschäftspartner des Managements sein wollt. Kauft nicht irgendwelche Aktien wegen ihres schnittigen Namens oder weil sie in irgendeiner Hype-Branche ihr Unwesen treiben.

Mein 25 Jahre alter Taschenrechner hat sich neulich von alleine eingeschaltet, aber deshalb beherrscht ihn jetzt nicht urplötzlich eine Form der Künstlichen Intelligenz. Wahrscheinlicher ist, dass er demnächst den Löffel abgibt. Gesunder Menschenverstand ist auch an der Börse immer eine gute Richtschnur. Am schnellsten verliert man an der Börse Geld, indem man versucht, schnell Geld zu machen. "Always invert" rät Charlie Munger, also drehen wir den Spieß einfach mal um und verdienen leichtes Geld, indem wir nicht (mehr) versuchen, schnell reich zu werden!

In meinem Depot stehen Costco, die drei Alternative Asset Manager Apollo Global Management, Blackstone Group und KKR, sowie Mutares zusammen für rund 60 % Gewichtung. Und ich habe eine Microsoft, eine Danaher, eine Roper Technologies, eine Texas Pacific Land (Öl), eine Kinsale Capital Group (Spezialversicherung), eine Berkshire Hathaway, eine Fairfax Financial ('Baby-Berkshire') hoch gewichtet - weil sie den von mir zuvor genannten Kriterien entsprechen. Nicht weil ich glaube, dass sie schneller als NVIDIA oder Tesla wachsen. Aber sie sind (für mich) die eindeutig besseren Investments und sie spielen seit Jahren überdurchschnittliche Renditen ein...

Möge die Rendite mit euch sein!
Euer Börsenbarde
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Airbnb, Amazon, Apollo Global Management, Berkshire Hathaway, Blackstone, Costco, Danaher, Fairfax Financial, General Electric, Kinsale Capital, KKR, Microsoft, Mutares, NVIDIA, Roper Technologies, Tesla, Texas Pacific Land auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

4 Kommentare:

  1. watchingtheflood11.10.23, 17:36

    Hallo Michael,
    danke für Dein Market-Update.
    Nun überraschst Du mich aber schon etwas mit der sehr starken Fokussierung auf die Asset-Manager. Ich habe zwar Deine Berichte und die regelmäßige Betonung der Geschäftsmodelle gelesen, aber offenbar unterschätzt, wie sehr Du davon überzeugt bist, dass Du so einen "Klumpen" ins Depot legst. Ich muss Deine Berichte dazu wohl nochmals lesen :-)

    Viele Grüße und Danke für Deine Arbeit!
    Christian

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    1. Moin Christian,
      die Alternativen Asset Manager stehen ja schon länger bei mir hoch im Kurs; im Frühjahr während der 'kleinen Finanzkrise' habe ich dort nochmal signifikant aufgestockt und das hat sich richtig ausgezahlt. Meine drei Top-Picks Apollo, Blackstone, KKR sind aber nicht nur Wettbewerber, sondern sie ergänzen sich mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten hervorragend. Zudem herrscht ja zurzeit noch gar nicht das wirklich attraktivste Wirtschaftsszenario für sie vor, so dass hier noch einiges für die Zukunft zu erwarten ist. Und sie alle expandieren stark in den Bereich Private und Corporate Debt, wo sich die Banken stark zurückziehen (müssen). Die Bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, um Kredite zu bekommen, sind aktuell wieder so schlecht wie auf dem Jahrestiefpunkt im Mai. Das spielt meiner Troika voll in die Karten - und sie generieren auch bei dem jetzigen erhöhten Zinsniveau weiterhin starke Mittelzuflüsse. Da passt (fast) alles zusammen...

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  2. Ein schöner Artikel. Vielen Dank dafür! Sowas erdet einen immer mal wieder, wenn die Emotionen hochkochen.
    Den Einbruch letzte Woche habe ich zu Nachkäufen genutzt und ärgere mich nun, dass ich bei einigen Firmen im erneuerbaren Bereich nicht beherzter zugegriffen habe. Gleichzeitig glaube ich aber, dass die Volatilität in den Kursen noch eine Weile anhalten wird und hoffe, dass die letzte Woche nicht den Umkehrpunkt markiert.
    Wie schätzt du das ein mit der heftigen Reaktion bei den Anleihen letzte Woche und das verbale Deeskalieren der FED-Notenbanker in dieser Woche? Ist das der markante Wendepunkt ala Mario Draghi oder die gewaltigen in Aussicht gestellten Finanzhilfen des US-Kongresses, die den covid-crash um den 23. März 2020 beendet haben?

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    1. Ich bin nicht wirklich überrascht über die Äußerungen einiger Fed-Mitglieder, denn letztlich hatte Jerome Powell schon vor einigen Wochen angekündigt, dass die Fed künftig nicht mehr nur auf die Inflation schauen wird, sondern wieder verstärkt die gesamtwirtschaftliche Lage berücksichtigen will. Und dort drängt gerade das Anleihen-Kursmassaker mit aller Wucht in die Bilanzen und könnte zu erheblichen Problemen führen. Und die Fed-Mitglieder verstehen durchaus, dass die hawkische Zinspolitik der Fed der Grund für diese Entwicklung ist. Und... sie können den Ausgabenwahn von Joe Biden nicht durch weitere Zinsanhebungen stoppen, auch das dürfte ihnen allen klar sein. Zinssteigerungen sind daher nicht das richtige Mittel, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Bin gespannt, wie sich diese Situation am Ende auslösen lässt...

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