Der von Henry Kravis und George Roberts geführte US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR) hat Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2014 vorgelegt und die sind deutlich schlechter ausgefallen als vor Jahresfrist und als der Markt erwartet hat. Das Economic Net Income, das unrealisierte Buchgewinne beinhaltet, sank im vierten Quartal auf 46 Mio. US-Dollar oder 5 US-Cents je Aktie, nachdem es im Vorjahresquartal noch 743 Mio. USD oder 1,04 USD je Aktie betragen hatte. Ein Einbruch um 94 Prozent - was sich dramatischer anhört, als es ist, auch wenn Analysten durchschnittlich mit 44 US-Cents je Aktie gerechnet hatten. Denn der Einbruch ist den deutlich verringerten Buchwerten der Öl- und Gas-Beteiligungen von KKR geschuldet, und an denen ist die Halbierung des Ölpreises im letzten halben Jahr natürlich nicht spurlos vorbei gegangen. Auch andere Investoren in dem Bereich mussten schon Federn lassen.
Schaut man auf die ausschüttungsfähigen Gewinne, also ohne Zu- und Abschreibungen, die KKR im letzten Quartal eingefahren hat, dann errechnet sich lediglich ein Absinken auf 376 Mio. USD bzw. um 26 Prozent gegenüber dem entsprechenden Schlussquartal 2013, als KKR fünf Unternehmensverkäufe und ein entsprechendes Rekordergebnis vermelden konnte. Auf das Gesamtjahr gesehen stiegen KKRs ausschüttungsfähige Gewinne in 2014 um starke 39 Prozent und das verwaltete Vermögen lag per Jahresultimo bei rund 98 Milliarden US-Dollar.
Auch zur Quartalsdividende äußerte sich KKR und wird am 6. März 35 US-Cents je Aktie auskehren. Der Dividendenabschlag erfolgt nach US-Börsenschluss am 20. Februar - wer dann die KKR-Aktien im Depot hat, kommt in den Genuss der Ausschüttung.
Fazit
Dass die Energieinvestments kräftige Bremsspuren in der KKR-Bilanz des vierten Quartals hinterlassen würden, war abzusehen. Und auch wenn diese heftiger ausfielen, als allgemein erwartet wurde, zeigen die Zahlen für das Gesamtjahr, dass KKR mit seiner antizyklischen Investitionspolitik unter dem Strich richtig Geld verdient. Der gestrige kräftige Kursrücksetzer sollte sich daher auf mittel- und langfristige Sicht als günstige Nachkaufgelegenheit erweisen.
KKR & Co. befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.
Hallo Michael,
AntwortenLöschenmal wieder ein interessanter Artikel!!
Habe mir gerade mal den Chart angeschaut und muss sagen: der Rücksetzer ist aus meiner Sicht nicht wirklich kräftig ausgefallen (keine 3%)
Oder habe ich das was übersehen?
Grüße Malte
Moin Malte, gestern notierte die KKR-Aktie bei Tradegate mit 22,42 EUR als die Zahlen veröffentlicht wurden und rauschte innerhalb weniger Minuten um knapp 8 Prozent auf 20,68 EUR in den Keller. Das hat mich veranlasst, in meinem Artikel von "kräftigem Kursrücksetzer" zu schreiben, auch wenn sich der Kurs dann bis in den Abend hinein wieder gefangen hat. Da war mein Artikel aber schon fertig. ;-)
LöschenQuartalsdividende ist 0,35 $.
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis!
LöschenHabe ich korrigiert und dem Fehlerteufel einen geharnischten Brief geschickt...
Da sieht man mal wieder wunderbar, wie viele Anleger emotional reagieren. Die Überschrift einer Meldung verheißt nichts gutes und der Kurs rauscht binnen Sekunden in den Keller. Nach einiger Zeit erholt er sich und es bleiben nur 3% Verlust übrig. Leider reagieren viele nur, ohne nachzudenken. Das kann man eigentlich jeden Tag beobachten. Andererseits bietet es uns die Chancen, günstig einzusammeln.
AntwortenLöschenRichtig, das nervöse Rumgezocke gleicht eher einem Casino, es bietet aber auch hervorragende Chancen, um unterbewertete Aktien zu kaufen oder bei einer Übertreibung nach oben jene überbewerteten Aktien zu verkaufen. Ich habe jedenfalls bei 20,80 EUR noch einmal einige Stücke von KKR & Co. eingesammelt, wenn ich meine eh schon große Position auch nur um weitere 5% aufgestockt habe...
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