Der Auftragsbestand liegt weiter auf hohem Niveau und SBF geht für 2022 daher von weiter steigenden Umsätzen von mindestens 40 Mio. EUR aus. Dabei werden sich in beiden Geschäftsfeldern "Schienenfahrzeuge" und "Industrielle Beleuchtung" die Preissteigerungen der Materialien im Ergebnis niederschlagen. Dennoch geht SBF von einer auf die Branche gesehen überdurchschnittlichen Marge aus. Darüber hinaus hat man weitere Zukäufe im Visier...
Die SBF AG ist eine Holdinggesellschaft, deren Beteiligungen im Mobilitätssektor und der Beleuchtungsindustrie aktiv sind. Das operative Kerngeschäft ist in der Beteiligung SBF Spezialleuchten GmbH gebündelt, die als Anbieter von Decken- und Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge agiert, sowie in der Ende 2020 erworbenen Lunux Lightning GmbH.
Das Unternehmen hat sich dabei auf LED-Systeme für den Außen- und Innenbereich von Zügen jeglicher Bauart im Nah- und Fernverkehr spezialisiert und ist dank jahrelanger Branchenerfahrung als europäischer Marktführer in dieser Nische fest etabliert. SBF bietet seinen Kunden, hauptsächlich führende Zughersteller in Europa, innovative und kundenspezifische Komplettlösungen aus einer Hand und deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Konstruktion von Komponenten bis hin zur Fertigung von komplexen Systemen ab. Zwischen 2016 und 2018 durchlief der Konzern eine umfassende Restrukturierung und strategische Neuausrichtung und nimmt nun auch die internationale Expansion nach Großbritannien und in die USA ins Visier.
Der Turnaround nahm schnell Fahrt auf, nachdem das Unternehmen auf Effizienz getrimmt worden war. Zuvor waren auch verlustbringende Aufträge angenommen worden, um die Marktführerschaft zu sichern, doch das erwies sich als wenig erfolgversprechender Kurs.
Im Juni 2021 erfolgte dann eine umfangreiche Kapitalerhöhung, bei der sich der Mehrheitsaktionär Elber GmbH bewusst nicht mitzog und seinen Anteil verwässern ließ. Es wurden insgesamt 980.447 neue Aktien zu einem Preis 7,95 EUR je Aktie ausgegeben, so dass das Grundkapital der SBF AG auf 8.824.027 EUR gestiegen ist. Der Bruttoemissionserlös betrug rund 7,8 Mio EUR und soll insbesondere für Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie für Forschung, Vertrieb und Marketing verwendet werden. Und auch für den Erwerb weiterer Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen im Bereich der Geschäftstätigkeit der SBF zum weiteren Ausbau der Wertschöpfungskette. Nach der erfolgreichen Konsolidierung der Geschäftstätigkeiten ist SBF wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt mit steigenden Umsätzen und Gewinnen.
Im Zuge der Kapitalerhöhung sank der Anteil der Elber GmbH auf 56,1 %. Weitere signifikante Beteiligungen entfallen auf das Management um CEO Witt und CTO Stöcklinger mit 5,6 % sowie auf die Baader Beteiligungs GmbH mit 5,5 %. Die übrigen 32,8 % befinden sich im Streubesitz.
In einem wachstumsstarken Marktumfeld festigen mittlerweile enge Partnerschaften mit den europaweit führenden Zugherstellen die nachhaltige Entwicklung von SBF, die in den kommenden Jahren neben dem avisierten weiteren Ausbau des Leistungsangebots auch durch die Erhöhung der Wertschöpfungstiefe gekennzeichnet sein dürfte.
Das gesamte Leistungsspektrum reicht dabei von der Planung über die Konstruktion und Elektronikentwicklung bis hin zur finalen Fertigung. Die gefertigten Systemlösungen werden anschließend in Straßenbahnen, U-Bahnen und Regionalzügen ebenso wie in Hochgeschwindigkeitszügen wie etwa in modernen Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn eingebaut.
Die operative Geschäftstätigkeit gliedert sich in drei wesentliche Produktgruppen, die entweder modular oder als integriertes System verarbeitet werden können. Die hohe Wertschöpfungstiefe in Kombination mit einer ausgeprägten Kompetenz im Bereich der Entwicklung führen zu innovativen Lichtkonzepten, mit denen das Unternehmen bereits mehrmals First-Mover-Vorteile auf den adressierten Märkten nutzen konnte. Ergänzend dazu sichert die Innovationsstärke eine feste Positionierung als Tier-1-Lieferant und resultiert mitunter in fortlaufenden Entwicklungspartnerschaften mit einigen Zugherstellern.
SBF hat somit den Schritt "aus dem Zug" gewagt und sich ein zweites Standbein eröffnet, ohne dabei seine Kernkompetenz zu verlassen: die Beleuchtungstechnik. Beide Säulen ergänzen sich vielmehr und bieten viele Synergiepotenziale, sowohl beim Einkauf, aber auch im Bereich Forschung, Entwicklung und Fertigung.
Hieraus ergibt sich allerdings auch die Situation, dass SBF mehrjährige Auftragslaufzeiten aufweist. Der heutige Auftragseingang ist der Umsatz von übermorgen; er schlägt sich erst nach drei oder fünf Jahren nieder.
Dass mit der Elber GmbH ein sanierungserprobter Mehrheitsaktionär im Hintergrund bereit steht, ist für die SBF AG sicherlich auch kein Nachteil, wenn es um ihre Bonität und Fremdfinanzierungskonditionen bei Banken geht. Ein in coronabedingt unsicheren Wirtschaftszeiten nicht zu unterschätzender Pluspunkt.
Darüber hinaus unterzeichnete SBF Anfang November 2021 mit einem deutschen Unternehmen für den Innenausbau von Zügen eine Absichtserklärung für eine Mehrheitsbeteiligung. Der Übernahmekandidat ist ein langjährig erfolgreiches mittelständisches Unternehmen, das sich auf den Innenausbau von Personenzügen spezialisiert hat. Die Herstellung der Interieur-Produkte für Schienenfahrzeuge erfolgt in einem modernen Maschinenpark in Deutschland. Der jährliche Umsatz liegt im hohen einstelligen Millionenbereich.
Des Weiteren führt der SBF-Vorstand aktuell Gespräche mit einem Übernahmekandidaten, der auf Elektronikkomponenten spezialisiert ist.
SBF bedient als europäischer Marktführer in seiner Nische einen Markt, in dem es nur wenige Großkunden und genauso wenig Wettbewerber gibt. Der Sektor ist systemrelevant und rückt zunehmend in den Fokus der Energie- und Mobilitätswende.
SBF expandiert in angrenzende Bereiche und erhöht seine Fertigungstiefe. Des Weiteren rückt die Auslandsexpansion wieder in den Fokus. Und dies aus einer bilanziell und finanziell gefestigten Lage heraus mit einem Mehrheitsaktionär im Rücken, der die Pläne ausdrücklich unterstützt.
Corona behindert auch SBF in den Abläufen und der Produktion, doch die Auswirkungen halten sich bisher in Grenzen. Dasselbe gilt auch für die Störungen der weltweiten Lieferketten, die auch SBF treffen. Bisher jedoch im überschaubaren Maß, auch dank der vorausschauenden Einkaufs- und Lagerpolitik des Unternehmens.
Die SBF AG ist eine Holdinggesellschaft, deren Beteiligungen im Mobilitätssektor und der Beleuchtungsindustrie aktiv sind. Das operative Kerngeschäft ist in der Beteiligung SBF Spezialleuchten GmbH gebündelt, die als Anbieter von Decken- und Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge agiert, sowie in der Ende 2020 erworbenen Lunux Lightning GmbH.
Das Unternehmen hat sich dabei auf LED-Systeme für den Außen- und Innenbereich von Zügen jeglicher Bauart im Nah- und Fernverkehr spezialisiert und ist dank jahrelanger Branchenerfahrung als europäischer Marktführer in dieser Nische fest etabliert. SBF bietet seinen Kunden, hauptsächlich führende Zughersteller in Europa, innovative und kundenspezifische Komplettlösungen aus einer Hand und deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Konstruktion von Komponenten bis hin zur Fertigung von komplexen Systemen ab. Zwischen 2016 und 2018 durchlief der Konzern eine umfassende Restrukturierung und strategische Neuausrichtung und nimmt nun auch die internationale Expansion nach Großbritannien und in die USA ins Visier.
Restrukturierung
Als das Unternehmen noch unter Corona Equity Partner AG firmierte, war es eine Beteiligungsgesellschaft mit mehreren Töchtern. Doch das Konzept funktionierte nicht und die Töchter mussten verkauft oder liquidiert werden. Übrig blieb alleine die SBF Spezialleuchten GmbH, doch auch die hatte eine Neuaufstellung nötig. Der Mehrheitsaktionär Elber GmbH gab finanzielle Rückendeckung in Form von Eigenkapitalspritzen und nachrangigen Darlehen und das Unternehmen stellte sich neu auf. Die Mutter nahm den Namen der einzig verbliebenen Tochter an und heißt seitdem SBF AG.Der Turnaround nahm schnell Fahrt auf, nachdem das Unternehmen auf Effizienz getrimmt worden war. Zuvor waren auch verlustbringende Aufträge angenommen worden, um die Marktführerschaft zu sichern, doch das erwies sich als wenig erfolgversprechender Kurs.
Erfolgreicher Turnaround
Im Zuge des Turnarounds wurde auch die Eigenkapitalbasis gestärkt, indem neue Aktien ausgegeben und Gesellschafterdarlehen in Aktien umgewandelt wurden. Die Elber GmbH, die auch mit 10 % am Sanierungsspezialisten Mutares beteiligt ist, spielte hier die maßgebliche Rolle.Im Juni 2021 erfolgte dann eine umfangreiche Kapitalerhöhung, bei der sich der Mehrheitsaktionär Elber GmbH bewusst nicht mitzog und seinen Anteil verwässern ließ. Es wurden insgesamt 980.447 neue Aktien zu einem Preis 7,95 EUR je Aktie ausgegeben, so dass das Grundkapital der SBF AG auf 8.824.027 EUR gestiegen ist. Der Bruttoemissionserlös betrug rund 7,8 Mio EUR und soll insbesondere für Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie für Forschung, Vertrieb und Marketing verwendet werden. Und auch für den Erwerb weiterer Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen im Bereich der Geschäftstätigkeit der SBF zum weiteren Ausbau der Wertschöpfungskette. Nach der erfolgreichen Konsolidierung der Geschäftstätigkeiten ist SBF wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt mit steigenden Umsätzen und Gewinnen.
Im Zuge der Kapitalerhöhung sank der Anteil der Elber GmbH auf 56,1 %. Weitere signifikante Beteiligungen entfallen auf das Management um CEO Witt und CTO Stöcklinger mit 5,6 % sowie auf die Baader Beteiligungs GmbH mit 5,5 %. Die übrigen 32,8 % befinden sich im Streubesitz.
Die Transformation
Die SBF stellt sich nach der finanziellen Gesundung breiter auf. Die Transformation von einem reinen Leuchtenhersteller zu einem Systemanbieter für Deckenkonstruktionen mit einer konsequenten Optimierung der Produktionsprozesse und Kostenstrukturen brachte das Unternehmen zurück auf den Wachstumspfad. Die damit wiedererlangte gute Positionierung innerhalb der Wertschöpfungskette der Schienenfahrzeughersteller ist nicht zuletzt auf die hohe Innovationsfähigkeit und Technologiekompetenz des Unternehmens zurückzuführen.In einem wachstumsstarken Marktumfeld festigen mittlerweile enge Partnerschaften mit den europaweit führenden Zugherstellen die nachhaltige Entwicklung von SBF, die in den kommenden Jahren neben dem avisierten weiteren Ausbau des Leistungsangebots auch durch die Erhöhung der Wertschöpfungstiefe gekennzeichnet sein dürfte.
Leistungsangebot
Das Leistungsportfolio der operativ tätigen Tochter SBF Spezialleuchten GmbH umfasst alle Arten von Beleuchtungskomponenten auf LED-Basis für den Innen- und Außenbereich eines Zuges und wird durch das Angebot komplexer Deckensysteme und Belüftungskomponenten ergänzt. So kann das Unternehmen neben den reinen Einzelprodukten weitere Komponenten wie Kühlmechanismen, Lautsprecher oder eine intelligente Leuchtmittelsteuerung zu einemkomplexen Deckensystem vereinen.Das gesamte Leistungsspektrum reicht dabei von der Planung über die Konstruktion und Elektronikentwicklung bis hin zur finalen Fertigung. Die gefertigten Systemlösungen werden anschließend in Straßenbahnen, U-Bahnen und Regionalzügen ebenso wie in Hochgeschwindigkeitszügen wie etwa in modernen Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn eingebaut.
Hoher Eigenproduktionsanteil
Dank des hohen Eigenproduktionsanteils des Unternehmens können Aufträge flexibel und nach individuellen Kundenforderungen konfiguriert und sowohl in Kleinstserie als auch in hoher Stückzahlproduziert werden.Die operative Geschäftstätigkeit gliedert sich in drei wesentliche Produktgruppen, die entweder modular oder als integriertes System verarbeitet werden können. Die hohe Wertschöpfungstiefe in Kombination mit einer ausgeprägten Kompetenz im Bereich der Entwicklung führen zu innovativen Lichtkonzepten, mit denen das Unternehmen bereits mehrmals First-Mover-Vorteile auf den adressierten Märkten nutzen konnte. Ergänzend dazu sichert die Innovationsstärke eine feste Positionierung als Tier-1-Lieferant und resultiert mitunter in fortlaufenden Entwicklungspartnerschaften mit einigen Zugherstellern.
Übernahme der Lunux GmbH
Im Jahr 2020 wurde das Know-how des Konzerns im Beleuchtungsbereich durch die Übernahme des Geschäftsbetriebs der Lunux GmbH um eine branchenübergreifende Ebene erweitert. Als Spezialist für Innen- und Außenbeleuchtungen mit Fokus auf LED-Technologien bietet das nun als Lunux Lighting GmbH firmierende Unternehmen eine breite Produktpalette für zahlreiche Sektoren. Relevante Kunden kommen etwa aus den Bereichen Industrie, Logistik, Architektur, Einzelhandel und Energieversorgung, wie zum Beispiel Tankstellen. Auch Betreiber von Parkhäusern und Kommunen mit ihrer Straßen- und Stadtbeleuchtung zählen zu den Auftraggebern, ebenso wie die Deutsche Bahn, für die u.a. Lösungen für Bahnsteige und -übergänge, Gleisfelder und unterirdische Verkehrsanlagen geliefert werden.SBF hat somit den Schritt "aus dem Zug" gewagt und sich ein zweites Standbein eröffnet, ohne dabei seine Kernkompetenz zu verlassen: die Beleuchtungstechnik. Beide Säulen ergänzen sich vielmehr und bieten viele Synergiepotenziale, sowohl beim Einkauf, aber auch im Bereich Forschung, Entwicklung und Fertigung.
Innen- und Außenbeleuchtung
Der Bereich der Innen- und Außenbeleuchtung ist aus der historischen Ausrichtung des Unternehmens als reiner Beleuchtungsanbieter gewachsen und bildet bis heute die Kernkompetenz der Geschäftstätigkeit. Die Beleuchtungssysteme basieren auf dem Einsatz moderner LED-Technologien, die nicht nur eine dynamische Beleuchtungssteuerung, sondern auch eine energieeffiziente Benutzung ermöglichen.Luftführungssysteme
Im komplementären Segment der Belüftungssysteme konstruiert SBF Klimakanäle für eine effiziente Warm- und Kaltluftzufuhr innerhalb eines Zugwaggons. Diese werden entweder als geschlossene Systeme oder integriert in das Deckensystem geliefert. Dank der Anbindung an den Wagenkasten sind die Luftkanäle thermisch getrennt und strömungsoptimiert. Dadurch kann ein entscheidender Vorteil in Form von geringerem Materialeinsatz und einer damit verbundenen Gewichtsreduzierung der Gesamtlösung erzielt werden.Deckensysteme
Das aus der Transformation zum Lösungsanbieter entstandene Segment der Deckensysteme ist mittlerweile der größte und bedeutendste Produktbereich der SBF und trug im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 90 % zum Gesamtumsatz bei. Die hohe Flexibilität mit individuellen Fertigungslösungen eröffnet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten sowie Designs der Deckensysteme, die daher auch künftig einen maßgeblichen Beitrag zum Umsatz leisten sollten.Wertschöpfung
SBF hat sich über viele Jahre hinweg eine Qualitäts- und Technologieführerschaft für Decken- und Beleuchtungssysteme erarbeitet. Das Unternehmen besitzt dank seiner ausgeprägten Innovationskraft eine feste Positionierung innerhalb der Wertschöpfungskette führender Schienenfahrzeughersteller in Europa. Und durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden im Rahmen des Entwicklungsprozesses ist SBF in den gesamten Wertschöpfungsprozess eingebunden und leistet einen hohen Eigenanteil innerhalb der Produktion.Hieraus ergibt sich allerdings auch die Situation, dass SBF mehrjährige Auftragslaufzeiten aufweist. Der heutige Auftragseingang ist der Umsatz von übermorgen; er schlägt sich erst nach drei oder fünf Jahren nieder.
Corona
Das hat sich während der Coronapandemie ausgezahlt. Einerseits, weil der Schienenverkehr als systemrelevant eingestuft wurde und damit nur geringen Restriktionen unterlag, andererseits aber auch, weil kaum Auftragsstornierungen anfielen. Selbst der anfangs verhaltene Auftragseingang erreichte bald wieder Spitzenniveau.Dass mit der Elber GmbH ein sanierungserprobter Mehrheitsaktionär im Hintergrund bereit steht, ist für die SBF AG sicherlich auch kein Nachteil, wenn es um ihre Bonität und Fremdfinanzierungskonditionen bei Banken geht. Ein in coronabedingt unsicheren Wirtschaftszeiten nicht zu unterschätzender Pluspunkt.
Marktstellung
Die Attraktivität des europäischen Marktes begründet sich durch den offenen Marktzugang und die hohe Dichte an Verkehrsbetrieben sowie führenden Schienenfahrzeugherstellern, so dass auch künftig eine stetig steigende Nachfrage in dieser Region zu erwarten ist. Gestützt wird die positive Marktentwicklung durch die regionale Produktionsdichte der Zughersteller, von der SBF dank seines Hauptsitzes in Deutschland wesentlich profitiert. In den Bundesländern Brandenburg und Sachsen befinden sich beispielsweise in einem Umkreis von etwa 250 Kilometern um SBF Produktionsstätten der vier führenden europäischen Zughersteller.Zukäufe
Mit den frischen Mitteln aus der Kapitalerhöhung geht SBF auf Expansionskurs. Anfang September 2021 unterzeichnete SBF eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zur mehrheitlichen Übernahme eines deutschen Elektronikunternehmens. Die Übernahme würde unmittelbar zum weiteren Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen und eine deutliche Steigerung der Wertschöpfungstiefe sowie umfassende Synergien erwarten lassen. Mit der Akquisition würde die SBF ihre Wertschöpfungstiefe weiter steigern, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft verbessern und von umfassenden Synergieeffekten profitieren. Bei dem Übernahmekandidaten handelt es sich um ein langjährig erfolgreiches und inhabergeführtes Elektronikunternehmen aus Deutschland mit einem Jahresumsatz im hohen einstelligen Millionenbereich und einer EBIT-Marge von mehr als 10 %. Das Unternehmen verfüge über einen modernen Maschinenpark und würde mit seinem Produkt- und Leistungsportfolio die Wertschöpfungskette der SBF-Gruppe deutlich erhöhen. Zudem verspricht sich der Vorstand aus der Übernahme hohe Synergieeffekte in den beiden Geschäftsbereichen "Schienenfahrzeuge" und "Industrielle Beleuchtung.Darüber hinaus unterzeichnete SBF Anfang November 2021 mit einem deutschen Unternehmen für den Innenausbau von Zügen eine Absichtserklärung für eine Mehrheitsbeteiligung. Der Übernahmekandidat ist ein langjährig erfolgreiches mittelständisches Unternehmen, das sich auf den Innenausbau von Personenzügen spezialisiert hat. Die Herstellung der Interieur-Produkte für Schienenfahrzeuge erfolgt in einem modernen Maschinenpark in Deutschland. Der jährliche Umsatz liegt im hohen einstelligen Millionenbereich.
Des Weiteren führt der SBF-Vorstand aktuell Gespräche mit einem Übernahmekandidaten, der auf Elektronikkomponenten spezialisiert ist.
Expansion
Neben der Verbreiterung des Angebotsspektrums und der Erhöhung der Fertigungstiefe hat SBF auch seine Pläne zur Auslandsexpansion wieder aufgenommen, die man Mitte 2020 angesichts der Coronaepedemie vorübergehend ausgesetzt hatte. Als Zielmärkte hat man insbesondere UK und die USA im Auge, allerdings ist SBF nicht bereit, hier unnötig in Vorleistung zu gehen. Man hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und baut nicht erst Produktionskapazitäten auf, um danach auf Kundenakquise zu gehen, sondern man wird die Expansionspläne nur an der Seite großer Kunden angehen. Viele der europäischen SBF-Kunden sind auch in den USA und UK aktiv und so will SBF seine dortigen Kapazitäten erst dann aufbauen, wenn man entsprechende Aufträge an Land gezogen hat.Meine Einschätzung
Die SBF AG präsentiert sich als langweiliges Dornröschen, das kaum jemand kennt. Allerdings wurde es inzwischen wachgeküsst und auf dem besten Wege, seine einstige Schönheit wiederzuerlangen – das dürfte auch am Markt nicht unbemerkt bleiben. Neben operativen Erfolgsmeldungen und sinnvollen Zukäufen hilft hier auch der gestiegene Aktienkurs, denn die Börsenkapitalisierung ringt gerade mit der Marke von 100 Mio EUR, die für viele institutionelle Investoren die mindestschwelle für ein Engagement darstellt.Quelle: wallstreet-online.de |
SBF expandiert in angrenzende Bereiche und erhöht seine Fertigungstiefe. Des Weiteren rückt die Auslandsexpansion wieder in den Fokus. Und dies aus einer bilanziell und finanziell gefestigten Lage heraus mit einem Mehrheitsaktionär im Rücken, der die Pläne ausdrücklich unterstützt.
Corona behindert auch SBF in den Abläufen und der Produktion, doch die Auswirkungen halten sich bisher in Grenzen. Dasselbe gilt auch für die Störungen der weltweiten Lieferketten, die auch SBF treffen. Bisher jedoch im überschaubaren Maß, auch dank der vorausschauenden Einkaufs- und Lagerpolitik des Unternehmens.
Beim 2021er Umsatz liegt man knapp unter der eigenen Prognose von 33 Mio. EUR, beim EBIDTA deutlich darüber. Insgesamt eine positive Entwicklung. Die finalen Geschäftszahlen werden Mitte Mai veröffentlicht und hinsichtlich der in Prüfung befindlichen Übernahmegespräche dürfte es auch gerne mal positive Erfolgsmeldungen geben. Wobei der Ukrainekrieg auch bei der Prüfung und der Diskussion um den Kaufpreis nicht unwesentliche Auswirkungen haben und damit die Sache in die Länge ziehen dürfte. Hier geht letztlich Gründlichkeit und Erfolgsorientierung vor Schnelligkeit. Zukäufe müssen auch einen Sinn machen und den Wert des Unternehmens steigern - so wie die Lunux-Übernahme.
Als Nebenwerteinvestor hat man bei SBF die Chance, noch vor der Herde in diesen Hidden Champion zu investieren, wobei man jedoch die Marktenge beachten und seine Orders limitieren sollte. Hilfreich ist hierbei, dass die Aktie inzwischen über XETRA handelbar ist, was auch unter diesem Aspekt für "die neue Reife" spricht.
Disclaimer: Habe SBF auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.
Als Nebenwerteinvestor hat man bei SBF die Chance, noch vor der Herde in diesen Hidden Champion zu investieren, wobei man jedoch die Marktenge beachten und seine Orders limitieren sollte. Hilfreich ist hierbei, dass die Aktie inzwischen über XETRA handelbar ist, was auch unter diesem Aspekt für "die neue Reife" spricht.
Disclaimer: Habe SBF auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.
Kurs technisch läuft es nicht gut bei SBF. Hältst du an deiner Position fest?
AntwortenLöschenDie Halbjahreszahlen von SBF waren schwach. Einen derart starken Einbruch beim Ergebnis habe ich nicht erwartet, wohl aber deutliche Bremsspuren. Man hatte mit Lunux ja einen großen Waren-/ Materialbestand übernommen und wegen der stark gestiegenen Preise konnte man hier stark profitieren. Die Lager dürften inzwischen geleert sein und mussten mit den - teuren - neuen Materialien aufgefüllt werden. Diese Windfallprofits stehen also nicht mehr zur Verfügung und deshalb schrumpfen die Margen. Zudem dürften man versucht haben, sich einen Sicherheitspuffer zu schaffen und daher mehr Material auf Vorrat einzukaufen; wenn nun die Preise sinken, hat man eine zusätzliche Belastung für eine gewisse Zeit.
LöschenRückwirkend betrachtet kam die Kapitalerhöhung zum genau richtigen Zeitpunkt, weil SBF so diese liquiditätskritische Phase (vieler Unternehmen) gut/besser durchstehen kann. Aber die Bäume wachsen erstmal nicht in den Himmel...
Meine im 1. Quartal noch positive Meinung wich aus den vorgenannten Gründen einem steigenden Maß an Skepsis. Je länger der Ukrainekrieg anhält und die Lieferkettenstörungen belasten, desto schlechter läuft es auch bei SBF. Daher hatte ich meinen Bestand schrittweise reduziert, auch im Nebenwerte-Wiki. Das war wohl kein Fehler.
Mittel- und langfristig sehe ich SBF weiterhin gut positioniert, aber die kurzfristige Entwicklung ist kaum abzuschätzen. Und mir fehlt auch eine Ansage des Vorstands zu den schon vor vielen Monaten in den Raum gestellten Zukäufen. Dazu hört man gar nichts mehr, obwohl man damals ja in die intensive Prüfung einsteigen wollte. Kein "läuft", kein "ist vorbei", kein "liegt erstmal auf Halde", nichts. Das finde ich nicht schön als Aktionär.
Von einem Kauf ist die SBF-Aktie für mich momentan jedenfalls ein gutes Stück entfernt; der Kurs ist zwar günstiger als zuvor, aber ich kann die Unternehmensentwicklung deutlich schlechter einschätzen. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt...
So, hier ist die Meldung :-)
AntwortenLöschenWäre schön wenn du zu Funkwerk und SBF mal eine kurze Einschätzung schreibst...
"SBF AG übernimmt sämtliche Anteile an der AMS Software & Elektronik GmbH
Leipzig, 31. Juli 2023 - Die SBF AG (ISIN DE000A2AAE22; nachfolgend "SBF") hat heute einen Kaufvertrag über den Erwerb
der AMS Software & Elektronik GmbH (nachfolgend "AMS") geschlossen. Mit dieser Übernahme setzt SBF den strategischen
Ausbau der Wertschöpfungstiefe in der Elektronikfertigung fort. Im Zuge der Transaktion erwirbt SBF 100 % der Anteile
an der AMS mit Sitz in Flensburg vom bisherigen Gesellschafter der AMS. Der Kaufpreis bewegt sich im niedrigen
einstelligen Millionenbereich und wird aus einem Mix aus bestehenden liquiden Mitteln sowie einem Bankdarlehen
finanziert.
Die Übernahme der AMS steht im Einklang mit der Wachstumsstrategie der SBF-Gruppe. AMS realisiert mit rund 100
Mitarbeitern Entwicklungs- und Fertigungsvorhaben in den Bereichen Elektronik, Mechanik und Softwaretechnik. Im
Geschäftsjahr 2022 erzielte das Unternehmen Umsatzerlöse von rund 16,4 Mio. EUR bei einem EBITDA im hohen sechsstelligen
Bereich. Mit der Transaktion würde die SBF-Gruppe damit ihre jährlichen Umsatzerlöse bezogen auf das Geschäftsjahr 2022
um annähernd 47 % steigern. Weiter würde sich eine signifikante Ergebnissteigerung auf Gruppenebene ergeben.
Der Vorstand der SBF erwartet, dass der Erwerb der AMS und die Integration in die SBF-Gruppe in den kommenden Jahren zu
einer erheblichen Umsatz- und Ergebnissteigerung auf Konzernebene führen wird. Die Durchführung der Transaktion steht
unter üblichen aufschiebenden Bedingungen und wird für das dritte Quartal 2023 erwartet. Eine neue Prognose für die
SBF-Gruppe inklusive der AMS wird voraussichtlich ebenso im dritten Quartal 2023 erfolgen. "