Mittwoch, 27. November 2019

Verisk Analytics macht mit gut kalkulierten Risiken anderer die besten Geschäfte

Verisk Analytics ist ein Vorreiter der digitalen Revolution. Insurance Services Office Inc., wie das Unternehmen damals hieß, wurde 1971 als Non-Profit-Organisation von einer Vereinigung von Versicherern gegründet. Ziel war die Aufbereitung statistischer Daten für versicherungsmathematische Auswertungen und die Entwicklung von Analyse-Software für Versicherungen. Das war vor 40 Jahren eine ganz andere Herausforderung als heutzutage, denn Daten waren damals zwar verfügbar, aber sie wurden nicht zentral in einer Datenbank gespeichert, sondern in irgendwelchen endlosen Computerlisten abgelegt. Zumeist in staubigen Keller- und Lagerräumen. Jedes Unternehmen hatte seinen eigenen Datenbestand und sein eigenes Ablagesystem und auch eine individuellen Herangehensweise, was es mit seinen Daten anfing.

Inzwischen arbeiten wir mit PCs, Notebooks, Tablets und Daten werden über Cloud-Anwendungen gespeichert, abgerufen und zur Verfügung gestellt. Und die exponenziell wachsenden Datenmengen müssen analysiert werden, was immer häufiger durch Künstliche Intelligenz geschieht. Versik Analytics als Spezialist für die Datenanalyse für Versicherungen ist hier in einer Vorreiterrolle und einer fast einzigartigen Marktstellung. Klingt interessant? Aber natürlich...

Im Rahmen meiner Recherchen zu meiner Portfoliocheck-Serie, bei der ich für das Aktien Magazin regelmäßig den besten Value Investoren ins Depot blicke, nehme ich mir ja auch das Portfolio von Frank Sands vor, dessen Investments seine "sechs Kriterien für dominierende Wachstumsunternehmen" erfüllen müssen:

  • nachhaltiges überdurchschnittliches Gewinnwachstum
  • Marktführerschaft in ihrer jeweiligen Branche
  • bedeutende Wettbewerbsvorteile (ökonomischer Burggraben) / ein einzigartiges Geschäftsmodell
  • eine klare Philosophie sowie einen Wert schöpfenden Fokus
  • Finanzstärke
  • eine angemessene Bewertung im Hinblick auf Markt- und Geschäftsaussichten

Im Spätsommer habe ich mir deshalb seinen Portfoliowert Verisk Analytics genauer vorgenommen, auch wenn ich erstmals in Chuck Akres Portfolio über das Unternehmen gestolpert bin, zu dessen Aktionärskreis bis vor Kurzem auch Warren Buffett noch zählte und zwar bereits fast seit der Gründung des Unternehmens.

Verisks Business

Im Grunde geht es bei Verisk um Statistiken, um Abweichungen und Häufungen, um lauter langweiligen Kram. In seinen Anfängen sammelte das Unternehmen Unmengen an Unfallberichten und Schadensmeldungen und leitete hieraus Erkenntnisse ab, die den Mitgliedsunternehmen wiederum zur Verfügungen gestellt wurden, so dass diese mit diesem neuen fundierten Wissen ihre Schadensfälle und Prämien genauer und individueller berechnen konnten.

Je mehr Schadensfälle dabei die Datengrundlage bieten, desto genauer sind die Prognosen, wie wir alle noch aus der Schule wissen, wo uns im Mathematikunterricht die "Normalverteilungskurve" von Carl Gaus gegraust hat. Später konnten wir sie dann auf unseren 10-DM-Scheinen bewundern. Und Verisk bekam immer mehr Daten und seine Prognosen wurden immer besser, was wiederum weitere Mitgliedsunternehmen anzog, die Daten lieferten und Prognosen bekamen.

Große Versicherungen haben hier einen Wettbewerbsvorteil, da sie mehr Kunden und somit mehr Daten zur Verfügung hatten, auf die sie ihre Kalkulationen stützten. Sie waren quasi ihre eigene Datenbasis, während kleinere Wettbewerber aufgrund fehlender Erkenntnisse Prämien mit höherem Unsicherheitsrisiko berechneten mussten. Was gegebenenfalls zu existenzgefährdenden Schieflagen führen konnte.

Die Insurance Services Office (ISO) trug die Daten unterschiedlicher Versicherungen zusammen und verbreiterte so die Datenbasis. Und ISO verarbeitete die Daten, strukturierte sie und zog aus ihnen Schlüsse. Und die hieraus gewonnenen Erkenntnisse stellte man dann seinen Kunden zur Verfügung. Womit die kleinen Anbieter schnell auf Augenhöhe mit den Großen agieren konnten. Ein bestechend einfaches Konzept und einer der größten Versicherungsfans der Welt war auch gleich einer der ersten Investoren bei ISO: Warren Buffett. Und der Aufstieg der von Berkshire Hathaway gehaltenen Auto-Direktversicherung Geico ist auch mit auf die frühzeitige und konsequente Nutzung der Daten und Analysen von ISO zurückzuführen.

Qualität sticht Quantität

Im Gegensatz zu früher ist es heute kaum noch eine Herausforderung, an Daten und Informationen heranzukommen, denn wir googeln einfach und sehen gleich unzählige Ergebnisse. Heute ist die große Herausforderung, die Daten zu kanalisieren, sie zu sieben, sie dem Nutzer passgenau zu servieren. Denn wir werden mit Daten geradezu erschlagen und daher können wir sie gar nicht mehr alle verarbeiten. Sie zu zielgenau zu filtern ist überlebensnotwendig geworden in unserer digitalen Welt. Und Versik Analytics, wie ISO heute heißt, macht genau dies für seine Kunden.

Längst hat sich das Unternehmen über die Versicherungsbranche hinaus ausgebreitet und bedient heute sehr unterschiedliche Branchen mit seinen Analysetools. Der Börsengang erfolgte Ende 2009 und zu diesem Zweck wurde eine Holding für das operative Geschäft gegründet, die Verisk Analytics Inc. Die 1,9 Milliarden Dollar aus dem IPO wurde in den Ausbau des Geschäfts gesteckt und in den Kauf vieler Unternehmen. Anorganisches Wachstum gehört zum Geschäftsmodell und das ist angesichts der Börsenkapitalisierung von inzwischen $24 Mrd. wohl ziemlich erfolgreich. Jeder weitere Unternehmenskauf dient daher nicht nur dem Zweck, fähiges Personal zu bekommen und in neue Branchen und Länder vorzudringen, sondern auch weitere Kunden mit zu übernehmen, denen man dann auch gleich die bestehenden Verisk-Anwendungen und –Lösungen anbieten kann.

Horizontales und vertikales Wachstum als Erfolgsmodell

Verisk hilft heute Energiefirmen bei dem Aufspüren von Energievorkommen, man arbeitet mit Kreditkartenfirmen bei der Missbrauchsbekämpfung zusammen und mit Krankenkassen. Immer dort, wo große Datenmengen zu bewältigen sind, um daraus Schlüsse zu ziehen, ist Verisk am Start. Neun der zehn größten Energieversorger sind Kunden, 28 der 30 größten Kreditkartenfirmen der Welt ebenso. Aber nicht nur die Branchengrößen wenden sich vertrauensvoll an Verisk, sondern auch die kleinen, aufstrebenden Wettbewerber ziehen ihren Nutzen aus den Daten, die Verisk zusammenträgt.

Verisk Analytics (Quelle: wallstreet-online.de)
Inzwischen erstellt Verisk nicht mehr nur Analysen für seine Kunden, sondern immer häufiger setzen diese die Analysetools von Verisk selbständig ein. Versik ist daher heute auch eine Cloud-Firma und ein Softwareunternehmen, das in hohem Maß ständige Provisionseinnahmen generiert nach dem SaaS-Modell (Software-as-a-Service). Dabei ist Verisks großer Vorteil, dass das Unternehmen sein einmal gewonnenes Wissen beliebig oft teilen kann mit immer mehr Kunden. Die einmal gewonnene Erkenntnis, wie Kunden ihre Haftpflichtversicherung betrügen, stellt man jedem Kunden zur Verfügung – aber eben auch nur denen. Je mehr Kunden Verisk hat, desto mehr Daten bekommt das Unternehmen und umso besser werden die Erkenntnisse, die aus diesen Daten gewonnen werden. Und bessere und zuverlässigere Ergebnisse animieren wiederum noch mehr Unternehmen, Kunden bei Verisk zu werden. Dazu gehören auch immer öfter junge Unternehmen und Startups, die als Verisk-Kunde gleich zu Anfang über einen großen Erfahrungsschatz verfügen, auf den sie zurückgreifen können, so dass sie nicht jeden Fehler selbst machen müssen. Denn geradezu zu Anfang können kostspielige Fehler schnell das Aus für ein Unternehmen bedeuten, weil es noch keine Reserven hat, um so etwas zu kompensieren.

Meine Einschätzung

Verisk ist ein wachstumsstarkes und schnell expandierendes Unternehmen mit einem sehr breiten und tiefen ökonomischen Burggraben. Es saugt die Daten seiner Kunden auf und wandelt sie in Wissen um, in Erkenntnisse, die für die Kunden einen Mehrwert darstellen, die ihre Existenzgrundlage darstellen. Je mehr Kunden Daten liefern, umso besser werden die Ergebnisse, die Verisk erzeugt. Es ist eine klassische Win-Win-Situation und wenn ein Kunde Verisk verlassen will, dann muss er schon eine sehr gute Alternative parat haben, da er ohne die Analysen und Prognosen sein Business kaum mehr betreiben kann.

Verisk breitet sich in andere Geschäftsbereiche aus, die nach einem ähnlichen Muster funktionieren und wo man mit den bestehenden Anwendungen schnell Ergebnisse produzieren kann. Darüber hinaus kauft man auch gezielt Unternehmen und Know-How auf, um seine Analysefertigkeiten zu verbessern und bestehenden Kunden noch mehr Anwendungen und noch bessere Ergebnisse liefern zu können.

Verisk hat eine breite Kundenbasis und diese Kunden liefern Daten, so dass die Datenbasis immer breiter und die Qualität der hieraus gewonnenen Erkenntnisse immer besser wird. Dieses Wissen und die Analysetools kann ein potenzieller Wettbewerber nicht mal eben so aus dem Boden stampfen. Er müsste sie über Jahren hinweg und unter größtem Aufwand aufbauen. Wenn er denn überhaupt so viele Kunden gewinnen könnte, denn wer bei Verisk unter Vertrag ist, hat ja kaum Bedarf, auch noch bei der Konkurrenz anzuheuern. Entweder man ist mit den Analysen und Softwaretools von Verisk zufrieden, oder man ist es nicht. Analysen von drei verschiedenen Anbietern einzuholen, macht wenig Sinn. Verisk hat daher eine herausragende Marktstellung, die gut zu verteidigen ist. Und Verisk nutzt seinen Cashflow, um durch Akquisitionen in weitere Branchen vorzudringen, um sein Wachstum vertikal und horizontal weiter anzukurbeln.

Unterm Strich haben wir es bei Verisk Analytics mit einem wachstumsstarken, hoch profitablen Business zu tun, das das darüber hinaus auch krisenfest ist. Für diese Qualitäten muss man einen Aufschlag bezahlen, den das Unternehmen durch seine hervorragende Marktstellung aber auch verdient. Der jüngste Kursrücksetzer dürfte sich mittel- und langfristig als interessante Einstiegsgelegenheit entpuppen.

Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Verisk Analytics auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

12 Kommentare:

  1. Lieber Herr Kissig,
    danke für diese interessante Übersicht zu einem Wert, den ich bisher nicht kannte. Gestatten Sie mir dazu eine Frage: Warum ist denn Ihrer Meinung nach der Kurs im Herbst um 10% eingebrochen, wenn die Firma so gut aufgestellt ist? Gibt es dafür einen konkreten Grund?

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    1. Seit Jahresbeginn waren vor allem Softwarefirmen mit SaaS-Modell sehr stark gelaufen und im Herbst gab es eine deutliche Sektor-Korrektur, wo fast alle dieser Werte zwischen 15% und 20% korrigiert haben. Einige auch deutlich mehr, wenn sie die Erwartungen verfehlt haben oder einen zu zurückhaltenden Ausblick gegeben haben. Inzwischen erholen sich die meisten Aktien wieder, jedenfalls die, die operativ weiter in der Spur sind.

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    2. Michael, bitte bleib bei deinem Kompetenzhorizont. Tech, Growth Aktien sind das jedenfalls nicht. Es tut so weh, deine diesbezüglichen Artikel zu lesen (das ist nicht der erste hier). Interessierte können sich zb die Beiträge von Stefan Waldhauser durchlesen (einfach googeln), der kennt sich auf dem Gebiet wenigstens aus und kann auch profund dazu schreiben

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    3. Ich bedaure, dass meine Artikel Deinen hohen Qualitätsanforderungen nicht gerecht werden.

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    4. @Anonym 28.11.19, 03:54:
      Besonders weh tut mir dein unqualifiziertes Kommentierungsverhalten. Wenn du schon kritisierst, dann bitte profund und anhand von Beispielen. So verbleibt dein Geschreibsel als hirnloses Herumgetrolle.
      Schöne Grüße und allen, vor allem dir - lieber Michael - ein schönes Wochenende!
      Seb

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  2. Vielleicht zur Erläuterung. Verisk hat laut der High-Growth-Investing Analyse nach Stefan Waldhauser nur 3 von max. 16 Punkten u.a. geringes Umsatzwachstum und Gewinnwachstum, bei hoher Bewertung, nachzulesen bei aktien.guide.

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    1. Stefan setzt auf junge Wachstumsunternehmen, die überwiegend noch keine Gewinne machen. Diese kann man nicht mit herkömmlichen Methoden bewerten, weil sie dann stets durch das Rost fallen würden. Stefans hat mit seiner Auswahl- bzw. Bewertungsmethode großen Erfolg, doch "gestandene" Unternehmen als Investment auszuschließen, nur weil sie nicht diesen Kriterien entsprechend, halte ich für kurzsichtig und falsch. Verisk hat ein seit fast 50 Jahren etabliertes Geschäftsmodell und kann dennoch mit attraktiven Wachstumsraten zulegen und weiteres Margenwachstum generieren. Es ist kaum mit jungen Startups zu vergleichen, die auch bzgl. des Kursverlaufs viel größere Risiken (aber auch Chancen) aufweisen und eine deutlich höhere Volatilität.

      Nochmal: ich finde Stefans Ansatz hervorragend und seine Analysen klasse. Dennoch ist auch der nicht perfekt. Ich stand mehrfach mit ihm im Austausch zu Hypoport, die ihm stets zu teuer waren. Eine vertretbare Auffassung, ohne Frage. Die Aktie war im März 2016 zu teuer, als ich sie für €57 erstmals gekauft habe (nachdem sie sich in den zwölf Monaten zuvor verfünffacht hatte) und sie ist es heute vier Jahre später bei €292 noch immer. Will sagen: Stefans Ansatz ist klasse, aber es ist nicht der einzige Weg, um an der Börse erfolgreich zu investieren.

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  3. leider ist das Unternehmen historisch gesehen im Moment (Zahlen aus Aktienfinder.net) historisch gesehen 50% zu teuer, wenn man den Fair Value KCV heanzieht.

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  4. David Beanback28.11.19, 22:50

    Hallo zusammen, die Gelegenheit wollte ich einfach mal nutzen, um mich für die vielen (oft) interessanten Beiträge zu bedanken. Ich lese Deine Beiträge sehr gern, nicht um blind zu folgen, sondern weil ich immer wieder gute Ansätze finde, eigene Denkweisen und Entscheidungen zu reflektieren. Und wenn ich dann an den Kompetenzkreis denke, dann finde ich das so alles (aus meiner Sicht) völlig in Ordnung. Sorry, aber wenn wir damit anfangen, dann muss man auch sagen, dass jeder Gas-Wasser-Installateur die Geberit-Aktie besser durchschauen können müsste, auch würde keiner sich ein Urteil zu Intuitive Surgical oder Stryker oder oder oder erlauben können. Stefan Waldhauser hat ja auch noch nicht damit operiert, oder? Bitte nicht missverstehen: Ich kann allen, die sich ernsthaft mit dem Thema Aktie beschäftigen etwas abgewinnen, ich muss mich ja nicht immer der Meinung anschließen. Ob nun Waldhauser, Kissig oder Kruse: Ich lese von allen gern etwas und denke darüber nach. Und ich bin dankbar dafür, dass man immerhin kostenfrei an den Gedanken teilhaben darf. Auch bin ich davon überzeugt, dass die Qualität der Recherche in vielen "Hochglanzmagazinen" definitiv nicht besser ist. Da dürften wir die Sache mit der Kompetenz also schon mal gar nicht hinterfragen. Ganz ehrlich: Wir haben alle unsere Grenzen, auch jede der genannten Personen. Dennoch darf man sich ja auch eine Meinung über Dinge/Investments bilden, die außerhalb der eigenen Kernkompetenz liegen. Dafür haben wir ja alle - quasi als Kompensation - einen Kopf auf den Hals gesetzt bekommen. In dem Sinne: Wegen mir kannst Du auch gern weiterhin über alle Branchen schreiben. Danke dafür :) David
    PS: Hypoport habe ich nach langer Diskussion auch bei einem Kurs von 130 verworfen weil ich diese für zu teuer hielt. Jetzt halte ich die bei dem aktuellen Kurs weiterhin für zu teuer und dennoch muss ich doch mal eingestehen, dass es genügend andere versierte Investoren gibt, die zu einem anderen Schluss kommen, so dass ich schonmal nicht davon ausgehen kann, dass mein Fair Value (auf welcher Basis auch immer) pauschal der richtige ist.

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  5. Hallo Michael,

    vielen Dank für die Analyse - ist spannendes Unternehmen! Bei dem Teil ab 'Meine Einschätzung' würde ich mich für mehr Belege interessieren.

    1. ich arbeite in der Branche, und da gibt es ja einen starken Trend zu Open Source: https://trends.google.com/trends/explore?date=2012-01-01%202017-08-31&q=Python%20data%20science,R%20data%20science,%2Fm%2F080m298,%2Fm%2F0124tkwx
    Mein Eindruck ist, dass komerzielle Anbieter sehr unter Druck stehen, zu erklären warum man besser ist als diese kostenlose Lösung, die dank Contributern wie Alphabet auch noch technologisch führend ist.

    2. insb. bei dem Punkt "denn wer bei Verisk unter Vertrag ist, hat ja kaum Bedarf, auch noch bei der Konkurrenz anzuheuern" bin ich skeptisch. Mein Eindruck ist dass die Unternehmen sehr heterogen aufgestellt sind und so ziemlich alle Tools irgendwo auftauchen. Insb. dank Cloud-Diensten kann man einfacher den je verschiedene Tools kombinieren und so auch leichter wechseln.

    Also, würde mich freuen wenn du schreiben kannst, auf Basis welcher Quellen du zu deiner Einschätzung kommst. Und dann schließe ich mich noch David an :)

    Grüße,
    Tobias

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    1. Moin Tobias,
      danke für Deine Einsichten in die Branche.
      Meine Einschätzung ist meine Einschätzung (zwinker) und die beruht u.a. auf eigenen Erfahrungen - allerdings nicht aus dieser Branche. Es geht um die Verlässlichkeit der Daten als Basis der Tools/Anwendungen. Ich nehme als Beispiel die vielen Finanzportale, wo sich nicht selten unterschiedliche Angaben über die selben Fakten finden, nämlich zu den Finanzen. Obwohl das Unternehmen Geschäftsberichte herausgibt, finden sich auf finanzen.net, marketscreener (4traders) oder comdirect völlig andere Angaben. Und das nicht nur, weil teilweise Kennzahlen anders berechnet werden.

      Wenn ich nun ein Unternehmen analysieren will, dann bin ich auf die Fakten angewiesen und muss mich auf die Quelle verlassen können. Kann ich bei den ganzen Finanzportalen aber nicht! Vor zwei Jahren gab es sogar das Problem, dass bei der ING Diba und der comdirect die gleichen Angaben standen, nur jeweils um ein Jahr versetzt. Die einen gaben die Werte also für 2017 an, die anderen für 2018. Dabei geben beide Factset als Quelle ihrer Daten an. Ich habe wochenlang und mehrmals mit beiden Instituten in Kontakt gestanden und beide haben immer wieder behauptet, sie würden keine Fehler machen und die Angaben wären so korrekt. Was natürlich Bullshit war!

      Heißt: kann ich den Daten nicht trauen, sind alle sich darauf beziehenden Tools/Auswertungen nutzlos. Und nehme ich die Versicherungsbranche, dann hat Verisk aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung und Datensammlung die besten Daten und seine Tools greifen auf diesen Datenbestand zurück. Andere mögen ähnlich gute Tools haben, aber haben sie auch ähnlich gute Daten? Hier schätze ich Verisk als wesentlich besser positioniert ein, darauf basiert meine Annahme eines tiefen Burggrabens.

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  6. Guten Morgen Michael,

    im Bereich Marktforschung und Datenanalyse ist das Unternehmen "The Nielsen Company" evtl. eine Konkurrenz. Geht zwar nicht in den Bereich Risikoanalyse wie bei Verisk aber meiner Meinung nach decken sich viele Bereiche. Wie siehst du das?

    Viele Grüße
    Simon

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