Dienstag, 30. Juni 2015

Geld verdienen mit Day Trading? Wirklich?

Investieren und Spekulieren sind nicht zwei Seiten der selben Medaille, es sind zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen an das Ziel, an der Börse Geld zu verdienen. Investieren ist das Kaufen von Werten zu einem möglichst günstigen Preis und das Setzen darauf, dass sich auf mittlere und lange Sicht der Wert dieser Investments erhöht. Value Investoren kaufen Unternehmensanteile, sie spekulieren mit mit deren Aktien. Spekulanten hingegen interessieren sich für fundamentale Daten eines Unternehmens eher wenig, sie setzen auf kurzfristige Trends an der Börse, auf den schnellen Gewinn oder die konsequente Verlustbegrenzung durch Stopp-Losses. Aktien, bei denen sie gestern noch auf steigende Kurse setzten, shorten sie heute, weil sie von fallenden Kursen ausgehen. Und sie interessieren sich nicht wirklich dafür, ob sie Aktien handeln oder Währungen oder Rohstoffe. Hauptsache, es ist ein möglichst volatiler Basiswert, weil Volatilität hohe Kurschwankungen bedeutet.

Als überzeugter Value Investor und Verfechter einer geduldigen Buy-Hold-Strategie glaube ich nicht, dass Day Trading langfristig zum Erfolg führt, sondern dass die meisten bei dem Versuch scheitern, mit wenig Aufwand schnell viel Geld zu machen.

Und dennoch klingt es schon spannend, was Matthias Bachmann sich hier vorgenommen hat. Denn er hat ein Experiment gestartet, mit dem er aus 100 EUR innerhalb eines Jahres durch Day Trading 10.000 EUR machen will. Und das ganze völlig transparent und dokumentiert in seinem Blog "cfd-trader.info". Und daher komme ich gerne seinem Wunsch nach, euch an dieser Stelle sein Projekt vorstellen zu dürfen.


Day Trading - 10.000% in einem Jahr 
Das ist die Vorgabe, die ich mir für meinen großen Selbstversuch gesetzt habe. Genauer gesagt möchte ich aus 100€, innerhalb eines Jahres und allein durch Day Trading, 10.000€ machen. 
Allerdings ist der Ursprung dieses Tests nicht die Frage, ob 10.000% in einem Jahr möglich sind, sondern, ob man als Hobbytrader überhaupt beim CFD Handel auf Dauer Gewinn erzielen kann? Nachdem mir nämlich nicht nur in jeder zweiten Spam-Mail und in jedem dritten Pop-Up, sondern mittlerweile auch immer mehr im Fernsehen erklärt wird, wie einfach sich hier Geld verdienen lässt, sollte ich das als begeisterter Hobbytrader doch auch einmal ausprobieren. 
Der 1-Jahres-Test
Für meinen Selbstversuch habe ich mir einen großzügigen Zeitraum von einem Jahr ausgesucht, in welchem ich jede Woche trade und versuche schlussendlich die 10.000€ Marke zu erreichen. Damit das Ganze auch Hand und Fuß hat, habe ich mir einen 52-Wochen-Plan erstellt, welcher mir Woche für Woche vorgibt, welchen Gewinn ich zu erzielen habe. Natürlich ist das nur eine theoretische Vorgabe, mit welcher sich aber die 10.000€ genau nach einem Jahr ausgehen würden. Alles was ich so an Erfolgen und Rückschlägen zu verzeichnen habe, halte ich im Blog meiner Website fest. Zum einen gibt es da die Zwischenberichte, welche am Ende jedes Tradingtages darüber informieren, wie dieser für mich gelaufen ist und zum anderen die Wochenschlussberichte, welche die Tradingwoche noch einmal ausführlich beleuchten, die Charts meiner Trades aufzeigen und diese soweit möglich analysieren.
Mittlerweile bin ich mit meinem Trading-Projekt schon in Woche 18 angelangt und es sieht überraschender Weise gar nicht einmal so schlecht für mich aus. Den genauen Zwischenstand kann man aber wie gesagt im „DayTrading Blog“ meiner Website einsehen: cfd-trader.info
Werbung vs. Realität
Eines hat sich aber schon nach kurzer Zeit herauskristallisiert: Day Trading ist, entgegen den Aussagen der Werbung, nichts für Anfänger! Zu hoch sind die Risiken und zu unberechenbar der Kurs, als dass man leichtfertig in diese Materie einsteigen könnte. 
Besonders schwerwiegend ist die Tatsache, dass man beim CFD Trading nicht nur das gesamte eingesetzte Kapital verlieren kann, sondern sogar noch darüber hinaus. 
Da beim Handel mit CFDs bzw. beim damit verbundenen Day Trading große Hebel zum Einsatz kommen (d.h. man handelt mit einem Vielfachen des eingesetzten Betrags), damit eben kleine Veränderungen im Kurs bereits gewinnbringende Auswirkungen haben, kann das schneller gehen als einem lieb ist. 
Zwar schließt das System normalerweise automatisch die Position, wenn das Kapital droht zur Neige zu gehen, doch kann es bei abrupten Kursabstürzen vorkommen, dass diese automatische Order nicht rechtzeitig abgesetzt wird, oder der Verkauf eines Werts einfach kurzzeitig nicht möglich ist. In diesem Fall wird die Position dann eben erst zu einem schlechteren Kurs geschlossen, als es das eingesetzte Kapital eigentlich zugelassen hätte. Somit hat man sozusagen Schulden beim Online Broker und muss diese natürlich bezahlen. In diesem Fall spricht man dann von einer sogenannten „Nachschusspflicht“, was natürlich lediglich einen Euphemismus für „Schulden bezahlen!“ darstellt. 
Alles in Allem eine sehr riskante Angelegenheit, da durch solch große Hebel aus einem überschaubaren Einsatz auf einmal ein großer Verlust entstehen kann.


Ich wünsche Matthias bei seinem Experiment alles Gute und ein glückliches Händchen. Ich bin gespannt, ob es ihm wirklich gelingt, seine Vorgabe von 10.000 Prozent in nur einem Jahr zu erreichen, vor allem, wenn die eingesetzten Summen größer werden und sich ein einzelner Verlust bzw. das Risiko nicht mehr in hundert Euro, sondern in tausend oder vielleicht noch mehr darstellt. Dieser zunehmende psychologische Faktor kann ggf. ja auch Einfluss auf das Trading-Verhalten ausüben. Wir werden es sehen...




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Sponsored Post von Matthias Bachmann

3 Kommentare:

  1. Und wie war's mit dem Experiment? Hat Matthias sein Ziel erreicht? Gibt es einen Erfahrungsbericht?

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    1. Tatsächlich hinkt er seinem Ziel weit hinterher. Aber dennoch ist das eine großartige Leistung. Es gab mal das Experiment,wo jemand versucht hat, aus 1000 Euro 1 Mio zu machen, innerhalb von 52 Wochen. So weit ich weiß ist dieser Jemand mit 75.000 Euro ausgestiegen. Würden am Ende der 52 Wochen beim Blogger tatsächlich 10.000 Euro auf dem Konto stehen, wäre die Leistung damit besser als bei dem 1 Mio Euro Versuch. Auch wenn der Versuch nun anscheinend scheitert, finde ich, kann dennoch jeder was mit nehmen. Als ich vor Jahren mit dem Traden begonnen habe, stand auf meiner Bilanz ebenfalls 700 Euro. Aber im Minus und es hat auch keine 34 Wochen gedauert,bis ich dort war. Ich habe dann ein Seminar bei Birger Schäfermeier von tradac.info besucht und damit ging es dann besser. Viel besser. Vor allem weil das Risikomanagement besser wurde. Von den dem Ergebnis des Blogges bin ich dennoch weit entfernt. Ich wünsche dem Blogger noch alles Gute für die Zukunft.

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  2. Das das Projekt auf ein Jahr und damit bis zum 30.06.2016 ausgelegt ist, kann man das noch nicht abschließend beurteilen. Der Zwischenstand ist aktuell folgender:

    Start: 100€
    Ziel: 10.000€
    Aktuell: 719,40€
    Soll laut Plan: 2.031,50€
    Stand: Woche 34

    Er hinkt seinem gesetzten Ziel sehr hinterher, andererseits hat er sein eingesetztes Kapital bisher versiebenfacht. Eine starke Leistung.

    Die aktuelle Entwicklung kann man bei ihm im Blog nachvollziehen.

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