Die damit das Angebot von H&T um 6 Mio. EUR überboten hatten. Das seinerseits selbst das (bereits nachgebesserte) Angebot der Paragon-Gruppe auf den letzten Meter ausgestochen hatte. Doch anstatt dass heute Nägel mit Köpfen gemacht werden können, legte H&T während der laufenden Hauptversammlung ein nochmals erhöhtes Kaufangebot auf den Tisch, das nun 90 Mio. EUR bietet (was bei rund 59 Mio. Aktien einem Brutto-Mehrwert von 0,17 EUR entspricht). Zusätzlich wird die Haftungshöchstgrenze aus vertraglicher Gewährleistung ggü. dem ursprünglichen Angebt von 11,9 Mio. auf 5,4 Mio. EUR reduziert. Vorstand und Aufsichtsrat werden sich nun mit dem neuen Angebot befassen.
Was dies nun konkret für Auswirkungen hat, ist ungewiss. Denn die letzte außerordentliche Hauptversammlung hatte das damalige Angebot der H&T ja mit erforderlicher Stimmmehrheit angenommen; dies ist Beschlusslage, die allerdings noch nicht umgesetzt wurde, da ja noch das Angebot von Stevanto auf dem Tisch lag. Hierzu sollte heute ein Beschluss erfolgen, der nun vermutlich nicht getroffen werden wird. Ob jetzt allerdings "einfach" der aktuelle HV-Beschluss mit einem höheren Kaufpreis vollzogen werden könnte, oder ob zu einer weiteren Hauptversammlung eingeladen werden müsste, bleibt abzuwarten.
Auf jeden Fall zeichnet sich ab, dass Balda auf lange Zeit nicht zur Ruhe kommen dürfte, denn dieses "Verfahren" wirft zu viele Zweifel auf, dass man fast sicher von einer Klagewelle ausgehen kann. Egal, welches Angebot am Ende den Zuschlag erhält.
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Ergänzung vom 28.01.2016, 15:49 Uhr
Nachdem der Vorstand der Balda AG verkündet hatte, das neue H&T-Angebot sei nach Prüfung für "heute abstimmungsfähig" eingestuft worden, wurde die Sitzung erneut unterbrochen, da ein weiteres Angebot "eintrudelte".
Soeben vermeldete Balda, auch die Stevanato-Gruppe habe ein nochmals erhöhtes Angebot vorgelegt, das ggü. ihrem bisherigen und eigentlich heute zur Abstimmung stehenden Angebot zwei wesentliche Veränderungen aufweise: der Kaufpreis wurde auf 95 Mio. EUR erhöht und die Haftungshöchstgrenze aus den vertraglichen Gewährleistungen wurde von vormals 10 Mio. auf 5,7 Mio. EUR gesenkt - jeweils vor Anrechnung von Freistellungen. Diese zusätzlichen 5 Mio. EUR über dem H&T-Angebot entsprechen brutto 8,5 Cents mehr je Balda-Aktie.
Vorstand und Aufsichtsrat prüfen nun auch dieses Angebot. Nachdem man grundsätzlich ja ein geändertes Angebot für den heutigen Tag als abstimmungsfähig erklärt hat, entwickelt sich diese außerordentliche Hauptversammlung zu einem interessanten Bieterwettstreit.
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Ergänzung vom 28.01.2016, 17:10 Uhr
Vorstand und Aufsichtsrat haben das neuerliche Angebot der Stevanato-Gruppe geprüft und empfehlen der heutigen Hauptversammlung, dieses anzunehmen.
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Ergänzung vom 28.01.2016, 23:50 Uhr
Die Hauptversammlung stimmte für den Verkauf der operativen Einheiten der Balda-Gruppe an die Stevanato-Gruppe zu einem Kaufpreis in Höhe von 95 Mio. Euro.
Des Weiteren stimmten die Aktionäre auch der Änderung des Unternehmensgegenstands sowie der Umbenennung der verbleibenden Gesellschaft in Clere AG mit deutlicher Mehrheit zu.
Die einzelnen Abstimmungsergebnisse lauten wie folgt:
TOP 1: Zustimmung, mit 98,8985 % der Stimmen.
TOP 2: Zustimmung, mit 97,0252 % der Stimmen.
TOP 3: Zustimmung, mit 98,4435 % der Stimmen.
TOP 4: Zustimmung, mit 98,4117 % der Stimmen.
TOP 5: Zustimmung, mit 98,4328 % der Stimmen.
TOP 6: Zustimmung, mit 98,2587 % der Stimmen.
TOP 7: Zustimmung, mit 98,4150 % der Stimmen.
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Ergänzung vom 04.02.2016, 16:05 Uhr
Die Balda AG hat das Angebot der Stevanato-Gruppe offiziell angenommen.
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