Freitag, 27. Januar 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Kontron: Der Wandlungskünstler schwenkt nun voll Richtung IoT um

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Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 1/2023 vom 26.01.2023

Aktienbesprechungen in dieser Ausgabe:
  • Delignit
  • Berentzen
  • Kontron
  • Deutsche Rohstoff AG
  • ABO Wind
  • DIC Asset
  • Deutsche Beteiligungs AG
  • Elmos Semiconductor

Kontron: Der Wandlungskünstler schwenkt nun voll Richtung IoT um

Kontron ist ein weltweit führender Anbieter von Internet of Things (IoT) und Embedded Computer Technologie (ECT) und bietet ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services individuelle Lösungen in den Bereichen IoT und Industrie 4.0 an. Mit seinen Standard- und kundenspezifischen Produkten auf Basis neuester, hoch zuverlässiger Technologien ermöglicht Kontron sichere und innovative Anwendungen für verschiedenste Branchen.

Dabei ist die Historie des Unternehmens von zahlreichen Übernahmen und Teilverkäufen geprägt und ging auch häufiger mal mit einem Namenswechsel einher. Treibende Kraft dahinter war der auch heute noch als CEO amtierende umtriebige Hannes Niederhauser.

Unternehmensgeschichte

Die Ursprünge der heutigen Kontron gehen auf das Unternehmen Gericom AG aus dem österreichischen Linz zurück. Der PC-Verkäufer geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde 2008 mehrheitlich (61,3 %) vom taiwanesischen Unternehmen Quanmax übernommen, nachdem drastische Absatzeinbrüche den Aktienkurs zwischen 2003 und 2008 um 96 % hatten einbrechen lassen. Das Unternehmen wurde in Quanmax unbenannt und übernahm man auch die Markenrechte an der insolventen Maxdata. Es erfolgte eine Umstrukturierung von einem Handelsunternehmen zu einem Technologieunternehmen mit eigener Produktentwicklung umgewandelt und die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Aufsichtsratsvorsitzender wurde Hannes Niederhauser, der langjährige Unternehmenschef des deutschen Embedded-Computer-Herstellers Kontron AG.

In 2012 übernahm die Quanmax AG das Systemhaus S&T. Dabei wurde die S&T System Integration & Technology Distribution AG auf die Quanmax AG verschmolzen, die sich daraufhin in S&T AG umbenannte.

2016 stieg S&T beim deutschen Embedded-Computer-Hersteller Kontron ein. Der Kauf wurde wesentlich finanziert durch den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn, der sich durch eine Kapitalerhöhung mit knapp 30 % an der S&T AG beteiligte. 2017 erfolgte die Komplettübernahme von Kontron und die anschließende Verschmelzung von Kontron und S&T.

Kontron befand sich zu dieser Zeit in existenzbedrohenden Schwierigkeiten, die bereits seit 2013 anhielten. Die ehemalige Tochter von BMW war als Kontron Embedded Computers AG im Jahr 2000 am Neuen Markt eingeführt worden und hatte sich 2002 mit einem weiteren führenden Anbieter im Bereich Embedded Computer Technologie zusammengeschlossen, der JUMPtec AG. Auch nach diversen Umstrukturierungen und Standortschließungen gelang es nicht, die Kontron AG wieder in die schwarzen Zahlen zu führen. Die Übernahme durch die S&T und die anschließende Integration in den Konzern führte das Unternehmen wieder zum Erfolg.

Ganz maßgeblich an diesen Erfolgen ist Hannes Niederhauser beteiligt. Er war von 1999 bis 2007 Großaktionär und Vorstandsvorsitzender der damals erfolgreichen Kontron, bevor er mit der Gericom einen Neustart wagte. Seitdem ist er dort als CEO aktiv.

Mit der Umfirmierung der S&T AG in Kontron Mitte 2022 hat sich nach vielen Jahren also ein Kreis geschlossen. Doch die neue Kontron AG kam nicht zur Ruhe, denn Hannes Niederhauser plante bereits seinen nächsten Coup: den Verkauf der IT-Sparte und damit die Wandlung von Kontron in ein beinahe reinrassiges IoT-Unternehmen.

Umstrukturierung als Businessmodell

Der Erwerb von strauchelnden und zukunftstrendigen Geschäftsmodellen gehört zur DNA des Unternehmens. Gericom und Maxdata waren unter die Räder gekommen und wurden wieder auf Vordermann gebracht; anschließend wurde die PC-Sparte verkauft.

Auch bei Kontron stieg man ein, als das Unternehmen beinahe schon vor dem Insolvenzrichter stand – hier hatte Hannes Niederhauser aufgrund seiner langjährigen Vorstandstätigkeit natürlich beste Einblicke in das Unternehmen und seine Potenziale. Die anschließende Sanierung wurde zum Erfolg und zur Keimzelle der neuen S&T bzw. Kontron.

Die Umfirmierung der Gesellschaft erfolgt aufgrund der Fokussierung der Kontron AG und ihrer Beteiligungen auf Technologien rund um das Internet of Things, die bereits seit etlichen Jahren unter der Marke Kontron vertrieben werden. Die Kontron AG bietet ihren Kunden als multinationaler Technologieführer intelligente IoT-Lösungen auf einer Vielzahl von vertikalen Märkten – wie Smart Factory, Transport, Medizintechnik und Telekommunikation – an und erwartet in den kommenden Jahren in diesen Bereichen starkes Wachstum.

Verkauf der IT-Sparte

Im September 2022 hat die VINCI Energies einen Großteil des IT-Servicegeschäfts der Kontron AG übernommen und betreibt dies künftig unter der Marke Axians. Am 29.12.2022 vermeldete Kontron Vollzug: Das IT Services Geschäfts in Tschechien, Slowakei, Polen, Kroatien, Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmakedonien, Deutschland und der Schweiz an die VINCI Energies S.A. ist abgeschlossen. Der geplante Verkauf des moldawischen Geschäfts wurde momentan „aus prozesstechnischen Gründen“ noch nicht durchgeführt, da das zuständige Bezirksgericht die Transaktion nicht rechtzeitig absegnete. Kontron verhandelt derzeit mit drei Interessenten für die Übernahme von Moldawien, wovon einer VINCI SA sein dürfte, und rechnet mit einem Verkauf innerhalb der nächsten drei Monate. Der Wert dürfte zwischen 5 und 10 Mio. Euro liegen.

Nicht verkauft wurden bisher die Betriebseinheiten Österreich, Rumänien und Ungarn, die zunächst bei Kontron verbleiben; aber auch für sie sucht Kontron einen Käufer.

Der Verkaufserlös wurde von Kontron mit 392,3 Mio. Euro angegeben, wovon EUR 255 Mio. bereits im Jahr 2022 geflossen sind; weitere 77 Mio. Euro folgen im März/April. Der Nettomittelzufluss erhöht Kontrons Kriegskasse für weitere Akquisitionen im IoT-Bereich; der Netto-Cash-Bestand zum Jahresende 2023 dürfte bei über 500 Mio. Euro liegen und damit rund die Hälfte der aktuellen Marktkapitalisierung ausmachen.

Cash-Verwendung

Die Fantasie der Aktionäre regt sich nun um die Mittelverwendung, denn Kontron verfügt nun über viel mehr Cash als das Unternehmen benötigt.

Kontron möchte in 2023 eine wegweisende Akquisition tätigen und anschließend noch eine zweite, aber auch dann bleibt noch reichlich Geld zum Verteilen übrig. Es wurde eine Sonderdividende angekündigt, so dass für das Geschäftsjahr 2022 insgesamt 1,00 Euro ausgekehrt werden soll, was einer Rendite von 6 % entspräche. Darüber hinaus wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt, das bis 10 % der ausstehenden Aktien umfassen könnte; die Kosten lägen beim gegenwärtigen Aktienkurs dann bei rund 100 Mio. Euro.

Die neue Kontron

Nach dem Verkauf der größten Teile der IT-Sparte hat Kontron noch rund 40 Tochterunternehmen (vorher 80) und ist künftig in folgenden Bereichen aktiv: Industrielle Automatisierung, Medizintechnologie, wo es um vernetzte Gesundheitslösungen mit IoT und künstliche Intelligenzgeht, Öffentlicher Verkehr, also den Aufbau sicherer und intelligenter IoT-Dienste für die Digitalisierung des öffentlichen Verkehrswesens, Energieversorgung, mit den Zukunftsthemen Smart Grid, Smart Metering und energieeffizienten, sicheren Lösungen für Energieversorger und Industriekunden, Telekommunikation, Luft- und Raumfahrt, mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz und Vernetzungen für die kommerzielle und geschäftliche Luft- und Raumfahrt, sowie Öffentliche Einrichtungen, um die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung zu forcieren.

Kontron strebt ein stetiges und profitables Wachstum an, indem intelligente Digitalisierungslösungen für eine wachsende Nachfrage auf globaler Ebene in drei Segmenten strukturiert sind. Nach Abschluss des Verkaufs wesentlicher Teile des IT-Dienstleistungsgeschäfts wird die Segmentberichterstattung im Jahr 2023 entsprechend angepasst. Zurzeit sind die drei Segmente noch „IoT Solutions Europa“, „IoT Solutions America“ und "IT Services". Daneben plant Kontron ja wegweisende Zukäufe, von denen der größte bereits in den kommenden Monaten erfolgen könnte, so dass die Neustrukturierung der Segmente nicht ganz oben auf der Agenda stehen dürfte.

Starke Geschäftszahlen

Die Kontron AG hat das 3. Quartal 2022 mit soliden Zahlen erfolgreich abgeschlossen und mit dem Verkauf eines Großteils des IT-Services-Geschäfts einen weiteren Meilenstein auf dem Weg hin zum reinen IoT-Anbieter erreicht. Die Fokussierung auf den IoT-Markt, bereits heute größter Margenbringer der Kontron Gruppe, verspricht generell größeres Wachstum und höhere Profit-Margen.

Ende November legte Kontron seine Quartalsergebnisse der fortgeführten Aktivitäten ("CO" – Continued Operations) vor, die aufgegebenen Aktivitäten wurden im Quartalsbericht, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben, komprimiert als "DCO" (Discontinued Operations) ausgewiesen. Die Q3-Ergebnisse sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahreswerten vergleichbar.

In den fortgeführten Aktivitäten konnte in den ersten 9 Monaten mit 755,0 Mio. Euro ein um 9,6 % höherer Umsatz als im Vorjahr erzielt werden. Im 3. Quartal wurden davon 262,4 Mio. Euro erwirtschaftet, was einem Anstieg von 10,5 % entspricht. Inklusive der aufgegebenen Aktivitäten belief sich der Umsatz seit Jahresbeginn auf 1.020,7 Mio. Euro (Vorjahr: 913,8 Mio.).

Das EBITDA der fortgeführten Aktivitäten stieg in den ersten 9 Monaten 2022 auf 69,5 Mio. Euro gegenüber 63,0 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das um Einmalkosten bereinigte Nettoergebnis konnte in den ersten 9 Monaten um 14,3 % auf 35,1 Mio. Euro gesteigert werden.

Der Auftragseingang in den fortgeführten Aktivitäten (CO) zeigt einen robusten Wachstumskurs und lag im 3. Quartal mit 319,8 Mio. Euro zum siebten Mal in Folge deutlich über dem erwirtschafteten Umsatz und über Plan; die Book-to-Bill Ratio betrug 1,22.

Starker Ausblick

CEO Hannes Niederhauser war angesichts der Ergebnisse der ersten 3 Quartale sowie der Auftragslage optimistisch für 2022 und 2023, trotz des aktuellen Marktumfelds. In Europa lief das Geschäft stark, während in den USA die Kosten der Umstrukturierung belasteten. Zudem haben die Lieferengpässe bei Chips gebremst, denn Produkte im Volumen von 124 Mio. Euro konnten nicht fertiggestellt und ausgeliefert werden. Die Entspannung der globalen Lieferketten und insbesondere bei Computerchips seit dem 4. Quartal wird sich daher positiv auf die Geschäftsaktivitäten auswirken.

Quelle: wallstreet-online.de
Soeben meldete Kontron, die vorläufigen Zahlen des Unternehmens würden auf ein starkes 4. Quartal und die Erfüllung der aktuellen Umsatzprognose 2022 hindeuten. Hieran gab es bislang Zweifel, weil die Materialengpässe in den ersten 9 Monaten eine deutliche Erholung im 4. Quartal zur Erreichung der Prognosen erforderlich gemacht haben. Kontron scheint geliefert zu heben. Für die fortgeführten Aktivitäten geht Niederhauser weiterhin von einem zweistelligen Wachstum auf rund 1.100 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2022 aus, während sich das Nettoergebnis operativ voraussichtlich um 16 % auf rund 56 Mio. steigen soll.

Nach vorläufigen Einschätzungen erwartet Kontron aus dem Verkauf der IT-Services und der Fokussierung auf IoT-Aktivitäten einen Sondergewinn von zumindest 160 Mio. Euro.

Ab 2023 plant Niederhauser durch IoT-Akquisitionen die wegfallenden Umsätze der IT-Services kurzfristig zu ersetzen; organisch soll der Umsatz 2023 rund 10 % zulegen und bis 2025 ein Wachstum sowie einen Umsatzanstieg auf  2,0 Mrd. Euro bei einer deutlich erhöhten EBITDA-Marge von 13 % erreichen, die dann im Jahr 2030 rund 15 % betragen soll.

Gelungener Jahresauftakt

Zuletzt hat Kontron den Zuschlag zur Umsetzung einer Lösung eines Staates der Europäischen Union zur sicheren Identifizierung und Authentifizierung von Personen erhalten. Der Auftrag hat ein Volumen von 89 Mio. Euro und beinhaltet die Ausgabe der neuesten Generation von hochsicheren Ausweisdokumenten.

Darüber hinaus ist die Geschäftsentwicklung im Bahninfrastruktur-Bereich weiterhin sehr stark. Kontron Transportation erhielt noch 2022 in einem Konsortium unter der Leitung von Siemens Mobility den Zuschlag für die schlüsselfertige Errichtung des GSM-R Systems für das ägyptische Hochgeschwindigkeitszugprojekt. Dieser Auftrag markiert den Beginn einer neuen Ära für das Eisenbahnsystem in Ägypten, Afrika und dem Nahen Osten. Mit einem neuen elektrifizierten Zugnetz, das 60 Städte im ganzen Land mit einem 2.000 Kilometer langen, hochmodernen Hochgeschwindigkeitsnetz verbinden wird. Neue Transportwege für 100 Mio. Menschen und eine deutliche Reduzierung der CO2-Abgase.

Aktionärsstruktur

Im Zuge des Einstiegs von Foxxconn als Großaktionär haben auch die bis dahin großen Aktionäre Hannes Niederhauser und Erhard Grossnigg ihre Anteile an Foxxconn veräußert, doch die Grosso-Tec, an der Niederhauser maßgeblich beteiligt ist, kauft seitdem immer wieder Aktien zu.

Größter Einzelaktionär von Kontron ist zur Zeit die Ennoconn Corporation (Foxxconn-Tochter) mit 27,64 %, es folgt das Kontron Management (inkl. Gross Tec) mit 6,50 %, dann Amiral Gestion mit 5,44 %, Naneva B.V (PPF Holdings B.V.) mit 5,29 %, BNP Paribas Asset Management mit 4,22 %, Ninety One SA Ltd mit 4,15 %, Allianz Global Investors GmbH mit 4,10 % und Ameriprise Financial Inc. mit 3,87 %.

Als Streubesitz verbleiben damit 38,79 % der Anteile, wobei in diesem noch weitere kleine Aktienpakete enthalten sein könnten, so dass die Zahl der frei verfügbaren Aktien auch deutlich niedriger liegen könnte. Dies ist angesichts eines möglicherweise anstehenden 10-prozentigen Aktienrückkaufprogramms im Hinterkopf zu behalten, denn sofern keine der größeren Adressen Aktien abgeben sollte, könnte sich hier ein signifikanter Nachfrageüberhang abzeichnen mit entsprechend positiven Folgen für den Aktienkurs.

Bullcase vs. Bearcase

Kontron bzw. Hannes Niederhauser verfolgt eine erfolgreiche M&A-Strategie. Immer wieder werden Unternehmen aufgekauft und in den bestehenden Konzern integriert, der anschließend an Zukunftsthemen neu strukturiert wird. Die regelmäßige Anpassung der Zukunftsstrategie führt dazu, dass nicht mehr ganz so zukunftsträchtige und/oder margenschwächere Sparten abgespalten und verkauft werden und der fortgeführte Konzern schlagkräftiger und wachstumsstärker positioniert dasteht.

Aktuell folgt mit dem Verkauf der IT-Sparte genau ein solcher Schritt und die künftige Fokussierung auf den IoT-Markt bietet erhebliche Potenziale. Durch das nun hohe vorhandene Cash sollen hier prägende Zukäufe erfolgen, während gleichzeitig die Aktionäre über eine Sonderdividende und Aktienrückkäufe am Unternehmenserfolg beteiligt werden sollen.

Der Aktienkurs hat in den letzten 5 Jahren nichts gerissen, doch zuvor war er kräftig gestiegen. Die seit 2016 aufgebaute kräftige Überwertung hat sich inzwischen abgebaut.

Die Analysten haben jedenfalls ihre kürzlich veröffentlichten Kursziele deutlich über dem aktuellen Kurs von 17,50 Euro platziert: Jefferies bei 24,00 Euro, Hauck & Aufhäuser bei 27,00, Pareto Securities bei 28,00 und AlsterResearch bei 31,00.

Bisher traute die Börse Kontron die Erfüllung der eigenen Prognosen nicht zu und auch die Analysten planen eher zurückhaltend. Doch Kontron hat nun schon mehrfach die Prognosen erfüllt, meistens sogar übererfüllt, und wenn diese Verlässlichkeit von der Börse akzeptiert wird, ergäbe sich zusätzliches Bewertungs- und damit Kurssteigerungspotenzial.

Die 4 wichtigsten Dinge, die man über Kontron wissen muss

  1. Kontron ist ein weltweit führender Anbieter im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt Internet of Things (IoT) und Embedded Computer Technologies (ECT).
  2. Kontron verfolgt eine erfolgreiche M&A-Strategie Unternehmen aufgekauft und in den bestehenden Konzern integriert, der dann an Zukunftsthemen neu strukturiert wird.
  3. Die neue Ausrichtung auf IoT birgt höheres Wachstumspotenzial und soll auch die Margen deutlich verbessern. Bis 2025 soll die operative Marge auf 13 % steigen, bis 2030 auf 15 %.
  4. Der Verkauf der IT-Sparte hat viel Geld eingebracht, das nun für IoT-Zukäufe, Aktienrückkäufe und eine üppige Sonderdividende verwendet wird.
Disclaimer: Habe Kontron auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

5 Kommentare:

  1. Hallo Michael, Vielen Dank für Deinen guten Beitrag über Kontron.
    Schön dass Du auch dabei bist.
    Bei einem Punkt bin ich anderer Ansicht. Die verbleibenden Services sollen meines Wissens nicht verkauft werden. Stattdessen sollen diese das IOT-Business über Service Level Agreements und 24/7 Support unterstützen. Der Umsatz mit mee too Produkten wird hierfür reduziert und die EBITDA-Marge soll auf 10% steigen. Hintergrund ist auch, dass hier 135 Mio. € an "tax losses" liegen womit man künftig die Steuerquote reduzieren will. Informativ sind dazu die Aufzeichnungen vom letzten Capital Market Day. https://ir.kontron.com/Capital_Market_Day.de.html

    Gruß,
    Johannes

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    1. Moin Johannes,
      Danke für Deinen Input. S&T/Kontron sind ja schon länger eine Deiner Schwerpunktinteressen, daher biste in den Details tiefer drin als die meisten Anleger (inkl. mir). Daher dürftest Du mit Deiner Einschätzung richtig liegen - die Meldung/Position ist mir durchgerutscht, ich bin davon ausgegangen, dass die IT-Sparte restlos verkauft wird. Aber auch nach Deiner Aussage wird das ja kein eigenes Thema mehr sein, sondern dem IOT-Business untergeordnet als Service. Wird also keine Resterampe, die man irgendwie mit durchschleppen oder gar abwickeln muss.

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  2. Kontron wird seinen Weg machen.

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  3. Das sehe ich auch so, als langjähriger Aktionär und Aufsichtsrat - sehr gute strukturierte, langfristige Strategie

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  4. Hallo Michael,
    danke für die gute Zusammenfassung. 2 Dinge würde ich gerne ergänzen. 2010 hat Hanne Niederhauser angekündigt Quanmax in den TacDax zu führen. Das ist 2016 in der Tat auch geschehen und begründet zum Teil auch den Run den die S&T Aktie bis dahin genommen hatte. Im September 2022 hat die Kontron AG diesen Platz leider wieder räumen müssen.

    Ende 2021 kam zu dem völlig ungerechtfertigten Angriff des Shortsellers Citadel (80 Seiten haltloser Anschuldigungen an das Management), die bis auf eine einzige Aussage alle widerlegt wurden. Der Aktienkurs brach darauf hin um mehr als 40% ein, weil Citadel auch bei Wirecard frühzeitig gewarnt hatte.
    Gruß
    baggo-mh

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