Mittwoch, 9. November 2016

Investor-Update: GBK Beteiligungen, Patrizia, PNE Wind, Technotrans

Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

Trump ist Präsident - und die Kurse taumeln!
Es war wie ein Déjà-vu des Brexits: kurz vor der Entscheidung schien das Pendel Richtung "Gut" auszuschlagen und die Börse nahm eine kleine Erholungsrallye vorweg, um dann im Angesicht der doch erfolgten Katastrophe in Panik umzuschlagen. Das Undenkbare ist wahr geworden, Donald Trump wird der nächste Präsident der USA: Und die Börsen stürzten ab, zumindest in Asien und heute morgen auch der DAX, der vorbörslich um mehr als 5 Prozent nachgab.

Doch politische Börsen haben kurze Beine und da ja viele Leute schon länger auf hohen Cash-Beständen sitzen und nur auf Einstiegschancen warten, gab es denn auch große Nachfrage in die abstürzenden Kurse hinein. Diese erholten sich dann zunehmend wieder und jetzt kann man sich fragen ob da wirklich etwas war?


Ja, da war was, da ist was. Wenn Trump seine Vorstellungen umsetzt, wird vieles anders, wieder rückwärtsgewand. Regenerative Energien werden es schwerer haben in den USA; Kohle, Öl und Gas werden gepimpert. Steuern für Reiche runter, staatliche Krankenversorgung (Obama-Care) dürfte leiden. Schulden machen wird wieder Trend, die Zinsen könnten hingegen schneller steigen als gedacht, was schlecht für Finanzwerte Asset-Manager wäre, die bisher mit Geldmitteln geradezu überflutet werden, das auf der Suche nach Rendite ist. Ohnehin war die Wall Street pro Clinton, das wird ihr Trump nicht vergessen.

Ach ja, Trump will Protektionismus, was für deutsche Exportwerte schlecht wäre...

Doch was bedeutet das alles für Anleger? Sicher, sie können kurzfristig die Sektorrotationskarte spielen, oder sie setzen darauf, dass die Unternehmen und ihr Management dazu da sind, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Und so werde ich ich es halten.

 Quelle: CNN Money - Fear and Greed Index 
Fear-and-Greed-Index bleibt angeschlagen
Nachdem der Angst-und-Gier-Index von CNN Money sich schon Richtung einstelliger Werte aufgemacht hatte und im "Extreme Fear-Bereich" notierte, hatte er zuletzt wieder etwas entspannter um bei 33 gelegen, also nur noch bei "Angst". Dies war auch den besseren Siegchancen für Clinton geschuldet, wir werden sehen, was die Wall Street heute aus Trumps Sieg macht. Sicher ist, dass der Blick sich von den Wahlen und dem Politischen abwenden und wieder die wirtschaftliche Entwicklung ins Blickfeld geraten wird. Und hier stehen die USA und der Rest der Welt vor ernsthaften Problemen. Und die FED, die vermutlich bald eine neue Spitze haben, denn Trump wird kaum an Yellen festhalten, dürfte im Dezember nun die lang erwartete Zinsanhebung vornehmen.


- DAX-Puts
Ich hatte ja rund 10% Depotanteil in DAX-Puts gehalten und heute morgen habe ich diese Position erheblich reduziert auf jetzt noch knapp 6%. Ein Kurssprung von fast 50% hat zu Gewinnmitnahmen gereizt, auch brauchte ich einfach mehr Geld, als an Cash da war. Ganz verkauft habe ich die Puts nicht, denn es bleibt weiter ungemütlich an den Börsen. Vielleicht baue ich die Position auch wieder aus, sollte sich zu schnell zu viel Sorglosigkeit breit machen...


+ GBK Beteiligungen
Wie kürzlich angekündigt, habe ich den marktengen Small-Cap, den ich schon länger in meinem Depot habe, bei €10 aufgestockt und meine Position ausgebaut. Die Beweggründe hatte ich ja ausführlich dargelegt und man kann sie hier nachlesen.


+ Patrizia Immobilien
Der Kurs war zuletzt nochmals unter Druck geraten, weil Anleger Immobilienaktien meiden und darüber hinaus die von Patrizia vorgelegten Zahlen missinterpretiert wurden. Und werden. Ich habe in den Kursabsturz hinein meine Position immer wieder etwas aufgestockt und mir ist bewusst, dass ich mich gegen den Markt stelle. Doch Patrizia scheint mir bei inzwischen nur noch €16 massiv unterbewertet zu sein, weil die Börse nur auf die hohen Gewinne der vergangenen Jahre schaut, die allerdings aus Sondererträgen gespeist wurden, und nicht auf die großen Chancen, den der Umbau des Geschäftsmodells mit sich bringt. Naja, irgendwann wird sich das Sentiment für die Aktie drehen und der Markt wird das Potenzial erkennen. Mag sein, dass ich zu früh eingestiegen bin, aber ich bin im richtigen Unternehmen investiert. Der Markt wird mir schon noch zustimmen...


+ PNE Wind
Die ehemalige Plambeck ist ein Windpark-Proketierer und steht momentan mit dem Rücken zur Wand. Man hat sich lange auf das Entwickeln von Windparks fokussiert und diese dann in den eigenen Bestand genommen. Dabei hat man außer acht gelassen, dass zu einem erfolgreichen Business Kaufen und verkaufen gehört. Heftige Querelen unter den Großaktionären hat dann weiteres Porzellan zerschlagen, doch die Fronten sind hier inzwischen bereinigt. Der neue Vorstand macht nun Tempo, ein erheblicher Teil des Portfolios wurde separiert als "Yieldco-Portfolio" und Investoren zum Kauf angeboten. Das Interesse scheint groß zu sein und mit etwas Glück könnte noch bis Jahresende Vollzug gemeldet werden.

Und PNE Wind braucht den Exit, denn die Liquiditätslage sieht nicht so rosig aus und das drückt den Kurs seit einiger Zeit, inzwischen sogar unter €2. Doch nun hat PNE Wind Quartalszahlen gemeldet und ein Update zu seinen Projekten gemeldet. Dabei konnte man nicht nur einen Quartalsgewinn von €5 Mio. ausweisen, sondern erhielt auch Meileinsteinzahlungen für Fortschritte bei Projekten.

Der Kurs kommt jedenfalls heute auch unter die Räder. Möglicherweise, weil PNE Wind sich auch in den USA reger betätigen will und Trump dort ja eher Störfaktor sein dürfte. Auf jeden Fall habe ich die Gelegenheit genutzt, mich hier mit einer Position zu €1,91 einzukaufen. Ein erfolgreicher Verkauf des Yieldco-Portfolios würde bis zu €300 Mio. in die Kassen spülen und der zunehmende Erfolg von Offshore-Windprojekten, insbesondere die starke Reduzierung von deren Kosten im Vergleich zu Onshore-Windparks, wird PNE Wind heftig in die Karten spielen.


+ Technotrans
Technotrans kam während der Finanzkrise mächtig unter die Räder, denn man war führend als Zulieferer für die Druckindustrie. gerade die beiden Branchengrößen Heidelberger Druck und König & Bauer waren die Hauptkunden und mit dem Niedergang der Druckindustrie gab's auch bei Technotrans auch kein halten mehr. Doch die Druckindustrie kommt wieder auf die Füße und Technotrans hat es geschickt verstanden, in andere Bereiche zu expandieren, insbesondere in die Kältetechnik. Man ist inzwischen ein Spezialanbieter für Flüssigkeitstechnologien und bedient auch andere Branchen als früher.

Der Turnaround ist bereits vor einiger Zeit geglückt und ich habe den Einstieg verpasst. Das Unternehmen wartet ganz unspektakulär mit immer besseren Geschäftszahlen auf, erhöht seine Margen und kauft selektiv und bedächtig zu. Gerade erst hatte man eigene Aktien aus einem Rückkaufprogramm an institutionelle Anleger ausgegeben, um so die jüngste Aufstockung der Beteiligung an einem Tochterunternehmen kostengünstig zu finanzieren. Den Kurs hatte das nicht beeindruckt, er hielt sich stabil. Doch heute morgen, dank des Trump-Crashs, gab es Technotrans mit fast zweistelligem Kursabschlag zu kaufen und ich habe bei €21,35 (endlich!!!) zugreifen können.


.: Cashquote
Der Verkauf von Novo Nordisk vor einigen Tagen sowie der Abbau meiner Position in DAX-Puts hat Geld in die Kasse gespült und das ist für die Zukäufe draufgegangen. Darüber hinaus musste ich meine Cash-Quote etwas verringern, weil ich auch die eine oder andere Position heute morgen aufgestockt habe (Amazon, Deutsche Beteiligung, Steico). Unter dem Strich liegt meine Cash-Quote aktuell nur noch bei 7%,

20 Kommentare:

  1. Moin Michael!

    Mal eine ganz banale Frage (aber keine ist ja bekanntlich zu dumm, um gestellt zu werden):
    An welchen Börsen handelst du in solchen Situation?
    Der erste Kurs Technotrans heute morgen xetra war ja bereits über 22 Euro.
    Auch die Puts? Über Lang&Schwarz oder wo?
    Welche Kurs-Steller Website o.ä. nutzt du? z.B. wurde zu meinem GoldmanSachs-Put heut morgen (zumindest auf comdirect) erstmal gar kein Kurs gestellt...
    Danke für eine kurze Antwort, Grüße, Toni

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    1. Tradegate, Gettex, Frankfurt sind ab 8:00 geöffnet. Frankfurt bis 20:00, Tradegate und Gettex bis 20:00 - also jeweils sehr viel länger geöffnet als XETRA. Allerdings hatte ich heute morgen bei Tradegate auch Probleme, Orders durchzubekommen. Bin dann auf Frankfurt ausgewichen. Meine DAX-Puts sind in Stuttgart zwar zwischen 8:00 und 9:00 mit Kursen benannt, aber es werden vor 9:00 keine Orders ausgeführt. Schon ärgerlich, das hat mich mehr als 10 Cents beim Teilverkauf meiner DAX-Puts gekostet.

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  2. Hallo Anonym,
    ich habe um 8 Uhr gehandelt direkt auf Tradegate.
    Website: finanzen100 (Lang&Schwarz) Guidants (Lang&Schwarz) und dann schauen für welche Kurse man sie bei Tradegate bekommt. Xetra kannst du ja erst ab 9:15 richtig kaufen/verkaufen.

    An Michael: Danke für dein Einblick! 7% Cash sind Verhältnismäßig aber sehr wenig bei dir oder? Hast zwar noch den Put aber trotzdem... denkst du an andere Verkäufe?

    Nur zur Info:
    aktueller Handelsblatt Artikel.... Warum glaubst du an eine Zinserhöhung?


    Eines scheint jedoch klar: „Trumps Wahlsieg sorgt für politische Unsicherheit,“ sagt ING-Diba-Chefvolkswirt, Carsten Brzeski. Dadurch habe EZB-Chef Draghi weitere Argumente für eine Verlängerung der umstrittenen milliardenschweren Anleihekäufe der Notenbank.“ Derzeit kauft die EZB für monatlich 80 Milliarden Euro vor allem Staatsanleihen der Euro-Länder. Die Käufe sind bisher bis März 2017 geplant. Im Dezember aber will die EZB über eine Verlängerung entscheiden. Vor allem die deutschen Vertreter im EZB-Rat wie Bundesbank-Chef Jens Weidmann und Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger sehen dies kritisch.

    Doch Trumps Wahlerfolg schwächt ihre Verhandlungsposition: Denn angesichts der Unsicherheit erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr die Leitzinsen erhöht. Und das hat auch Folgen für die EZB. „Die Anhebung ist erst einmal abgesagt. Die Fed wird nicht riskieren wollen, dass die Konjunktur weiter belastet wird“, sagt der Leiter des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther. Bislang gingen viele Analysten davon aus, dass die Fed auf ihrer Dezember-Sitzung eine weitere Erhöhung verkünden wird. Für die EZB wäre eine Verschiebung schlecht. Denn dies würde tendenziell den Wechselkurs des Euros gegenüber dem US-Dollar stärken. Ein höherer Euro-Kurs dämpft die Preisentwicklung und auch das Wirtschaftswachstum. In diesem Umfeld ließe sich ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik schwerer vermitteln. „Wenn die Märkte wackeln, wird Yellen die Zinserhöhung im Dezember nicht wagen“, ist sich Fed-Beobachter Bernd Weidensteiner von der Commerzbank sicher. Bei der Europäischen Zentralbank bereitet man sich bereits für den Notfall auf eine Intervention vor, wie EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny wissen ließ. Er befürchte eine Phase der mittelfristigen Unsicherheit, was ebenfalls das Wachstum dämpfen dürfte.

    EZB-Chef Draghi liebäugelt ohnehin damit, die milliardenschweren Anleihekäufe der Notenbank im Dezember zu verlängern und die Regeln dafür zu lockern. Die EZB hat Arbeitsgruppen eingesetzt, die entsprechende Optionen prüfen. Bundesbank-Chef Jens Weidmann und EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger haben ihre Skepsis gegenüber einem solchen Schritt deutlich gemacht. So sprach sich Lautenschläger am Montag in einer Rede gegen weitere Zinssenkungen oder eine Verlängerung des milliardenschweren Anleihekaufprogramms aus. „Mit der Zeit wird der Nutzen geringer und die Risiken dieser Maßnahmen größer,“ sagte Lautenschläger.


    LG!


    René

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    1. Ja, 7% ist relativ wenig, ich mache mir also schon Gedanken, ob ich bei Positionen einen kleinen Teil verkaufe, um mehr Liquidität zu schaffen. Der DAX-Put ist ja eine Versicherung und steht als Cash nicht zur Verfügung, bis ich ihn verkaufe. Deshalb sehe ich ihn auch nicht wirklich als Cash-Reserve an.

      In der FED gibt es eine steigende Zahl von Mitgliedern, die die Zinsen erhöhen wollen. Die US-Wahl hat sie beim November-Meeting noch abgehalten. Vor allem registriert eine steigende Zahl von ihnen, dass die dauerhaft niedrigen Zinsen ein größeres Problem darstellen, insbesondere weil es jetzt zu Negativzinsen kommt und weil ganze systemtragende Branchen in Existenznot gedrängt werden (z.B. Banken, Versicherungen).

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  3. Hallo Michael,

    ich verfolge deinen Blog schon länger. Gefällt mir sehr gut! Du erwähnst, dass du Dax-Puts hälst. Magst du darüber einmal etwas ausführlicher schreiben? Was du da hälst und warum?

    Danke und mit besten Grüßen
    Frank

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    1. Moin Frank,
      ich habe in letzter Zeit mehrfach in Investor-Updates über meinen Einsatz der DAX-Puts und meine Beweggründe berichtet. Einmal beim Brexit-Votum (klick), Ende August nach der überraschenden Sommerrallye (klick) und dann Mitte Oktober noch einmal (klick).

      Unter den Berichten finden sich teilweise ausführliche und kontroverse Diskussionen rund um den Einsatz der Puts, die sind/waren sehr lesenswert.

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  4. Lieber Herr Kissig!

    "..die Zinsen könnten hingegen schneller steigen als gedacht, was schlecht für Finanzwerte wäre."

    Warum dies schlecht für die Finanzwerte wäre erschließt sich mir nicht ganz.
    Genaugenommen warten die Banken sehnlichst darauf, dass die Zinsen wieder steigen.
    Die heutige Reaktion der US-Banken spricht dazu eine klare Sprache:
    BAC 5.53%, WFC 5.62%, C 2.36%, JPM 4.96% (Werte vom 9.11.2016, 19:25 Uhr)

    Bitte um kurze Aufklärung.

    Danke
    S. Clement

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    1. Moin Herr Clement,
      das habe ich wohl zu undifferenziert ausgedrückt. Die Banken profitieren bis zu einer gewissen Höhe von Zinssteigerungen, auch Versicherungen. Ein zu schneller Anstieg ist hingegen eher nicht positiv. Bei meiner Aussage zu "Finanzwerten" hatte ich eher die von mir hier im Blog öfter besprochenen "alternativen Asset-Manager", die aktuell von den niedrigen Zinsen profitieren, weil sie mit Investorengeldern geradezu überschüttet werden.

      Schnell steigende Zinsen könnten ein ganz anderes Problem hervorrufen: die Finanzergebnisse der Unternehmen. Aktuell läuft die Wirtschaft nicht gut, die operativen Ergebnisse stehen unter Druck. Aktienrückkäufe schönen die Ergebnisse je Aktie, aber einen wesentlichen Einfluss haben bei vielen Unternehmen die Finanzergebnisse, weil alte, höher verzinste Fremdmittel abgelöst und durch niedrig verzinste Kredite ersetzt werden. Steigen die Zinsen, ist diese "Schönung" der Bilanzen am Ende und die operativen Ergebnisse werden wieder viel stärker in den Fokus rücken. Und hier ist wenig Phantasie und dem entsprechend wenig(er) Potenzial für weiter steigende Kurse.

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    2. Guten Morgen Herr Kissig,

      vielen Dank für die Erläuterung.

      Schnell steigende Zinsen halte ich für sehr unwahrscheinlich, da dies geradewegs den zarten Aufschwung in den USA abwürgen würde. Vermutlich wird es, wenn überhaupt, nur kleine langsame Maßnahmen im Rahmen von max. 25 Basispunkten geben.

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  5. Hallo Michael,
    kurze Frage zu meinem Verständnis.
    Am 24.August DAX-Stand 10.550 schreibst du, du hast einen Put gekauft zur Absicherung (10% deines Depotwertes) Heute Dax 10.600 hast du den Put mit 50% Gewinn verkauft?
    Bisher dachte ich immer man verdient mit einem Put bei fallenden Kursen Geld? Kann mich bitte jemand aufklären?
    Beste Grüße!

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    1. Moinsen,
      in meiner Antwort auf Frank (weiter oben) habe i h drei Investor-Updates verlinkt, in denen ich einiges zu den DAX-Puts geschrieben habe. Darunter auch, dass ich sie einerseits als Versicherung gegen fallende Kurse einsetze (für eine begrenzte Zeit) und auf der anderen Seite wegen ihres hohen Hebels auch zum Traden. Ich habe also mehrfach Schwankungen des Marktes ausgenutzt und die DAX-Put-Position mal aufgestockt und mal reduziert. In den Extremen zwischen 5% und 12% meines Depotwertes.

      Ich habe heute nicht "mit 50% Gewinn" verkauft, sondern nachdem der Put um 50% im Kurs zugelegt hatte verglichen mit dem Schlusskurs gestern um 20:00, Börse Stuttgart. Und ich habe nicht die gesamte Position verkauft, sondern nur ein Viertel davon. Wie gesagt, ich gehe nach wie vor von einem möglichen Crash-Szenario aus, daher behalte ich die DAX-Puts als Absicherung im Depot. Ich überlege, mir die Puts morgen früh wieder zurückzukaufen. Der Kurs schwankte heute ja zwischen 3,25 EUR in der Spitze bis zum Schlusskurs bei 1,98 EUR. Und nach 20:00 ging's mit dem DAX heute ja noch mal rund 50 Punkte aufwärts, da könnte der DAX-Put morgen vielleicht an die 1,90 EUR notieren.

      Die Rest-Position, die ich im Put halte, ist jetzt natürlich im Minus, ohne Frage, da mein durchschnittlicher Einstandskurs oberhalb von 2 EUR liegt. Dafür haben sich die anderen Depotpositionen ja wieder kräftig erholt (zumindest die meisten).

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  6. Einzigartig wie du es geschafft hast, diesen Put, der seit deinem Kauf um über Minus 38% verloren hat "jedes Mal" mit Gewinn verkauft und gekauft hast. Oder ist es so, dass du heute 2.5% deines Depotwerts mit zirka minus 19% verkauft hast?

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    1. Hat niemand behauptet. Scheint aber schwer zu verstehen zu sein. Einen letzten Versuch starte ich noch, dann soll's das für mich zu diesem Thema auch gewesen sein. Ich habe vor einiger Zeit DAX-Puts erworben als Absicherung. Diese weisen hohe Schwankungen auf, teilweise bis zu 10 Prozent am Tag von Tiefstkurs zum Höchstkurs. Ich nutze diese Schwankungen immer mal wieder, um Teile der Position zu traden. Steigt der Kurs des Puts stark an, verkaufe ich einen Teil, fällt er, kaufe ich die Puts zurück. Dadurch ändert sich natürlich immer mein durchschnittlicher Einstandskurs, denn es gilt in Deutschland ja das First-in-first-out Prinzip! Und auch wenn ich ein paar tausend Puts mit einem Tagesgewinn veräußere, heißt das nicht, dass diese Puts unter dem Strich (immer) einen Gewinn erzielt haben. Ich habe auch Puts gekauft, als der DAX bei 10.500 Punkten stand, nicht nur bei 10.100. Eine Gesamtrechnung, ob ich mit den Puts bisher in der Gewinnzone liege, habe ich nicht angestellt. Da ich ja nicht originär traden möchte, sondern die Puts hauptsächlich der Absicherung dienen. Nochmal: die DAX-Puts handele ich mehrmals die Woche, niemals jedoch die ganze Position. Sie wird mal kleiner und mal größer, zwischen 5% und 12% meines Depots.

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  7. Hallo Michael,

    wieder einmal sehr viele gute Information zu einzelnen Firmen. Mich würde interessieren woher du diese Informationen bekommst. Gibt es eine Seite die du empfehlen kannst? Da ich selber viel lese und auf diversen Seiten unterwegs bin, freut es mich immer, wenn ich neue Informationsquellen kennenlerne.

    Gruß Klaus-Dieter

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    1. Moin Klaus-Dieter,
      für Deutsche Werte, insbesondere auch kleine Unternehmen, bietet sich z.B. die Seite DGAP.de an. Die DGAP ist Marktführer in Deutschland was Unternehmenskommunikation angeht und die meisten Ad-hoc-Meldungen werden (auch) über sie platziert. Man kann sich hier eine Musterseite anlegen und dort bis zu 50 Unternehmen in diese Watchlist nehmen. Erscheint ein Bericht, erhält man eine Email-Benachrichtigung.

      Des Weiteren habe ich mir eine Watchlist auf finanznachrichten.de angelegt, wo ich über die aktuellen Infos/Artikel/Berichte zu "meinen" Unternehmen auf dem Laufenden gehalten werde. Dort fließen auch englischsprachige Artikel mit ein.

      Für amerikanische Aktien ist seekingalpha.com erste Wahl. Man muss sich dort kostenlos anmelden und kann auch dort selektiv seine Wunschliste mit Unternehmen anlegen, zu denen man Infos haben möchte. Ergänzend sei hier der RSS-Feed von Motley Fool erwähnt, auch dort werden US-Aktien interessant besprochen.

      Und zu guter Letzt bleibt noch Google. Hier kann man sich News Alerts einrichten mit bestimmten Schlagworten und damit natürlich auch Unternehmensnamen.

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    2. Hallo Michael,

      vielen Dank für die Auswahl an Informationsquellen. Seekingalpha.com kannte ich noch nicht. Werde mir die Seite in den nächsten Tagen mal anschauen.

      Gruß Klaus-Dieter

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  8. Langsam scheint es mir so, als wäre wirklich gerade Panik bei Immobilienaktien, vor allem bei Patrizia. Heute bei ca. 15 Euro!

    Aber gut, noch eine Möglichkeit zum Kauf.

    Die Deutsche Rohstoff hat übrigens heute mitgeteilt, erst seit kurzem die Produktion an sich gestartet zu haben. Der November wird entscheidend für den Ölpreis in den nächsten Monaten sein. Saudi-Arabien droht mit einer Flug an Öl - oder es kommt zur Stabilität und alle verdienen was. Letztere scheint mir wahrscheinlicher zu sein, der Ölpreis dürfte also zwischen 50 und 55 US-Dollar hin und her fallen/steigen. Genug damit die Deutsche Rohstoff viel Geld verdient :)

    Viele Grüße aus Franken,

    DD

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    1. Nachvollziehbar ist der Kursrückgang bei Patrizia in diesem Maß nicht. Ich sehe die Fundamentaldaten und meine, die Aktie ist deutlich unterbewertet.

      Die DRAG hat übrigens zwei ÖL- und Gasexplorationstöchter. Heute hat Cub Creek Energy gemeldet, Elster OIl & Gas produziert schon länger (und mehr). Und verdient daher schon gut Geld... ;-)

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    2. DRAG: stimmt, mal sehen ob die Prognose von 10 Millionen Euro Gewinn nicht eventuell zu niedrig ist (bei den Öl-Preisen) :-)

      Michael, eine Frage habe ich noch: welche Immobilienaktie bevorzugst Du mehr ? DIC oder Patrizia

      Mir persönlich scheint die DIC Asset günstiger bewertet zu sein und da sie noch "klein" ist, dürfte ihr das Wachstum einfacher fallen als der großen Patrizia.

      DD

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    3. Vor ein paar Wochen hätte ich noch DIC Asset gesagt, aber der Kursverfall bei Patrizia hat die Aktie in meinen Augen zum potenziellen Top-Wert im Immobiliensektor werden lassen. Und sollte Publity die avisierten Verkäufe jetzt endlich mal unter Dach und Fach bringen, könnte auch da eine Raketenstufe zünden...

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