Donnerstag, 4. Januar 2024

Kissigs Börsentheater: Buffett wird ganz einfach immer reicher, weil er auf Unternehmen setzt, deren summierte Gewinne über die Jahre steigen

Warren Buffett ist einer der reichsten Menschen der Welt. An der Spitze der Liste liegt der 93-jährige nicht mehr, weil er bereits mehr als die Hälfte seines Vermögens in Form von Aktien seiner Investmentholding Berkshire Hathaway für wohltätige Zwecke verschenkt hat ('The Giving Pledge'). Aber auch so muss der Multimilliardär nicht darben, denn sein Vermögen legt beinahe automatisch immer weiter zu. Und dazu benötigt der Starinvestor keinen magischen Zaubertrank, sondern er nutzt eine ganz simple Erfolgsformel. Und er verrät sein Geheimnis jedem, der zuzuhören bereit ist: "Fügen Sie ein Portfolio von Unternehmen zusammen, deren summierte Gewinne über die Jahre steigen und der Marktwert Ihres Portfolios wird dies ebenfalls tun" lautet Buffetts einfacher Rat.

Die Börse ist wankelmütig. Erst liefen Value-Aktien, dann sprangen die zuvor abgestraften Growth-Aktien in die Höhe; manche verdoppelten sich innerhalb weniger Tage. Die Anleger fragen sich, ob sie schnell umsatteln und aufs nächste Pferd setzen sollen, um ja nichts zu verpassen. 'FOMO' regiert, die Angst, etwas zu verpassen ('Fear Of Missing Out'). Doch die Antwort kennt niemand. Aber im Grunde ist sie auch gar nicht so wichtig...

Man sollte sich einfach an Buffetts Rat orientieren, denn der ist echt Geld wert. Anleger sollten nicht den Aktienkursen hinterherhecheln, sondern stattdessen die Aktien solider Unternehmen mit dauerhaft steigenden Gewinnen kaufen. Daraus entwickeln sich dann fast garantiert(e) Börsengewinne.

Um sicherzustellen, dass der Unternehmenserfolg nachhaltig ist, setzt Buffett auf Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischem Burggraben, unverzichtbaren Produkten, loyalen Kunden - also Preissetzungsmacht. Und wenn die Aktien dieser Unternehmen mal im Sonderangebot zu haben sind, dann schlägt Buffett zu und kauft so viele davon, wie er kriegen kann. Am liebsten kauft er dann das ganze Unternehmen und will daran 'für immer' festhalten. Eigentlich ganz einfach.

Das Beste daran ist: Jeder kann Buffett auf diesem Erfolgsweg folgen. Allerdings tun es nur wenige, wie Buffett einmal Amazon-Gründer Jeff Bezos mit diesen Worten erklärte: "Niemand will langsam reich werden". Tja, zu dumm, denn der sichere Weg ist selten die risikoreiche(re) Abkürzung...

••• Überarbeite Fassung eines Artikels aus April 2023

5 Kommentare:

  1. Über 40% Apple-Aktien ins Portfolio zu nehmen, ist halt auch nicht jedermanns Sache.

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    1. Wobei Berkshires Aktienportfolio lediglich rund 40% des Gesamtvermögens der Firma ausmacht. Der Rest sind nicht börsennotierte Unternehmen (wie die Eisenbahngesellschaft BNSF, Precision Castparts, Duracell, BH Energy (ehemals MidAmerican Energy) und diverse Versicherungsgesellschaften wie Geico, General Re uswusf.). Hinzu kommen knapp 130 Mrd. USD an Cash. Insofern steht Apple "nur" für rund 16 % von Berkshires Gesamtvermögen. Das ist zwar immer noch nicht wenig, aber auch nicht exorbitant viel, finde ich.

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  2. Ken Fisher hat mal gesagt: "In the long, very long run, value and growth stocks tend to do the same."

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  3. Ich denke, das große Geheimnis an der Börse ist, es ist viel einfacher als man meint. Man denkt, man müsste die günstigsten, die am schnellsten wachsenden, die unbekanntesten, oder disruptivsten Unternehmen finden. Dabei reicht ein Blick in die Historie, ob das Unternehmen langfristig erfolgreich ist und konstant die Gewinne PRO AKTIE(!!!) steigern kann. Ausreichend streuen (Branchen UND Länder), damit man keine großen Verluste erleidet falls eine Katastrophe eintritt (z.B. Klagen gegen das Unternehmen, gesetzliche Änderungen / Steuererhöhungen, Fehler bei der Strategie, etc.), und schon sollte man sich ganz einfach ein Depot aufgebaut haben, welches gut performt und wahrscheinlich den Markt schlagen wird. So einfach ist es... oder habe ich etwas vergessen?

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    1. Bis auf das "breite Streuen über verschiedene Länder" kann ich das alles so unterschreiben. Bzgl. dieses Punktes kommt es darauf an, welche Unternehmen man sich aussucht. Sind diese überwiegend regional tätig (wie zB Eisenbahngesellschaften in den USA) kann eine Diversifikation in andere Länder/Kontinente sinnvoll sein. Bei multinational agierenden Unternehmen erfolgt diese regionale Verteilung bereits unternehmensintern: Siemens oder Microsoft haben zwar regionale Schwerpunkte, aber sie in eben weltweit tätig und damit holt man sich die regionale Streuung bereits mit dem Kauf von deren Aktien ins Depot.

      Ansonsten würde ich noch ergänzen, dass ich ein fokussiertes Depot mit einigen wenigen ausgesuchten Werten bevorzuge; wer sich diese Auswahl nicht zutrifft, der kann ja auch einfach einen ETF kaufen (wie es Buffett Otto Normalanleger rät).

      Und dann sollte man möglichst wenig an seinem Depot verändern, sofern es nicht sehr gute Gründe gibt (Fehlgriff, dramatische Fehlentwicklung, extrem besseres Chance-Risiko-Verhältnis bei einer anderen Aktie). Oder wie Charlie Munger es treffend ausdrückte: "Die erste Regel beim Compounding ist, es nie unnötig zu unterbrechen". ;-)

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