Sonntag, 9. November 2025

Kissigs Kloogschieterei: Ohne KI ist alles nichts (mehr richtig)…

Alles dreht sich nur noch um KI. Wahnsinn. Das BIP der USA liegt deutlich über 2 %, aber ohne die KI-Hyperscaler wären es nur 0,1 % - das rezessionsgeplagte Deutschland schafft immerhin 0,2 %. Die Earnings Season zeigt, dass die Hyperscaler ihre Investitionen in KI nicht runterfahren, sondern auf Hochtouren auch in 2026 unbeirrt weitermachen wollen wie bisher. Und eher noch mehr. Die können sich das leisten, ihre Geschäftsergebnisse geben das her, denn sie investieren nicht nur, sondern verdienen auch enorme Summen mit KI und den hierauf basierenden Anwendungen und Diensten, für die sie immer mehr Nutzer gewinnen. KI ist längst in unserem Alltag angekommen und ändert… alles.

Es ist eine Transformation unserer Gesellschaft. Wie das Internet, nur in zigfacher Geschwindigkeit. Dem entsprechend groß ist der Hype und die Börse gesteht den KI-Leadern immer höhere Bewertungen zu. Abgehoben. Zu abgehoben meint Michael Burry und wettet öffentlich mit Shorts gegen Palantir und Nvidia. Der Markt reagiert verschnupft und mit einem Kurseinbruch. Zu Recht?

Burry ist bekannt, weil er den nahenden Immobiliencrash 2007 vorhergesehen und gegen ihn gewettet hat. Sein "big Short" hat sich gewaltig ausgezahlt. Doch wie die meisten "One Trick Ponys" ist der Glanz längst verblasst. Seine beinahe schon regelmäßigen weiteren Short-Wetten gingen meistens voll nach hinten los. In 2021 spekulierte er gegen Tesla – und verlor heftig. Anfang 2023 wurde sein "SELL" auf Twitter/X berühmt, als er gegen den Markt setzte – und gewaltig falsch lag. Und im August 2023 wiederholte es seine Short-Attacke gegen den S&P 500 – mit demselben verlustreichen Ergebnis.
Burry weiß nicht, was der Markt machen wird. Niemand weiß das. Also könnte er diesmal richtig liegen. Oder eben auch nicht. Klar ist, dass die Transformation unserer Gesellschaft durch KI gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt und dass KI-Chips zwar das populärste Rennen sind, auf das gewettet wird, aber im Hintergrund längst andere Flaschenhalsgeister ihr Unwesen treiben: Energie. Genauer gesagt Strom. Die KI-Rechenzentren benötigen Unmengen an Strom und auch die E-Mobilität sowie der wachsende Bedarf an Kühlung für Gebäude und Produktionsstätten treiben die Nachfrage an. Die fehlenden Kraftwerke werden erst langsam ans Netz gehen und die Netze sind heute schon aus- und überlastet. Ohne Strom(-netz) kann kein KI-Rechenzentrum Leistung bringen, wie kürzlich Microsoft-Chef Nadella den Finger in die Wunde legte.

Und damit ist bleibt Infrastruktur ein weiterer Megatrend – nur eben nicht so sexy.

Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Microsoft, Nvidia auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

1 Kommentar:

  1. Bei ceres power heißt es gerade, sie sei gut aufgestellt zur dezentralen Energieversorgung von KI Rechenzentren durch Brennstoffzellen - Technologie.

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