Dienstag, 28. April 2020

Good News bei... DIC Asset: Erfolge bei Vermietung und Asset Management sowie Bestätigung der Jahresprognosen

Der Aktienkurs von DIC Asset hat kräftig gelitten unter der Anlegerpanik, die ihre Aktien aus Furcht vor massiven Einbußen auf den Markt geworfen haben. Und bisher konnte der Kurs nur einen Teil seines Absturzes wieder wettmachen; seit Tagen dümpelt er zwischen €11 und €12 herum. Dabei läuft es beim Spezialisten für Büro- und Gewerbeimmobilien in geordneten Bahnen und durchaus erfolgreich, wie die beiden jüngsten Meldungen aus dem Unternehmen zeigen...

Was bisher geschah...

Anfang April hatte DIC Asset seine Hausaufgaben gemacht und den Kapitalmarkt über die Auswirkungen der Corona-Krise informiert. Wenig überraschend sah sich CEO Sonja Wärntges gezwungen, die Prognosen für 2020 zu reduzieren. Allerdings bewegen sich die Reduzierungen bei den Einnahmen unterhalb von 10%, was in normalen Zeiten durchaus gewichtig klingen würde, allerdings herrschen zur Zeit eben keine normalen Umstände. Der erwartete Rückgang frisst auch lediglich die bisher prognostizierten Steigerungen für das Geschäftsjahr 2020 auf, denn DIC Asset erwartet nun Einnahmen auf Höhe des Rekordergebnisses von 2019!

Und jetzt folgt...

Nun gab das Unternehmen zwei Meldungen heraus. In der ersten bestätigte man die reduzierten Prognosen, was angesichts der sich verschärfenden Lage in der Wirtschaft nicht von jedem erwartet wurde. Auch wenn es merkwürdig klingt, zwischen den der Abgabe der neuen Prognose und ihrer Bestätigung lagen immerhin drei Wochen - eine Zeitspanne, innerhalb derer Wettbewerber Corestate Capital von einer Bestätigung der Jahresprognose hin zu einer drastischen Reduzierung samt Dividendenstreichung umschwenken musste. Doch Corestate lebt viel stärker vom Neubaugeschäft und dem Immobilienumschlag als DIC Asset, wo ja auch genau diese Sparte (Institutional Business / GEG) für die deutlicheren Rückgänge steht).

Vermietungserfolg

Nun gab DIC Asset bekannt, man habe mit der Freien und Hansestadt Hamburg den Mietvertrag für die Immobilie "Behördencenter Hamburg-Mitte" in Hamburg bis 2027 verlängert. Die Liegenschaft gehört zu den Top 20 Immobilien des Commercial Portfolios (Eigenbestand) und die gewichtete durchschnittliche Mietvertragslaufzeit (WALT) des Objekts konnte so von 4,5 Jahren auf rund 7 Jahre gesteigert werden. Die annualisierten Mieteinnahmen betragen aktuell rund 1,6 Mio. Euro p.a. bei einer unverändert hohen Vermietungsquote von 100%.

Bestätigung der (reduzierten) Jahresprognose

Ein schöner Erfolg, jedoch ist eine andere Aussage der Vorstandschefin Sonja Wärntges interessanter:
"Vor dem Hintergrund dieses und weiterer operativer Erfolge sehen wir uns bestens gerüstet, um unsere aktualisierten Jahresziele 2020 zu erreichen."
Und eine diese Aussage bestätigende Meldung konnte DIC Asset dann heute gleich nachschieben.

"Infinity Office" steigert AuM und bringt ab Q2/20 Erträge aus dem Immobilienmanagement

Die DIC Asset hat mit Einbringung der Immobilie "Infinity Office" in Düsseldorf die Strukturierung eines Club Deals für zwei renommierte institutionelle Investoren abgeschlossen. DIC Asset hatte sich das Objekt im August 2018 in einem Forward Deal gesichert und mit Fertigstellung des Projektes über ihren Geschäftsbereich Institutional Business (GEG) platziert. Zum 31. März 2020 stiegen die Assets under Management (AuM) für beide Geschäftsbereiche so auf €8,4 Mrd. und über ihre Konzerntochter GEG generiert die DIC Asset als Initiator des Club Deals und zukünftiger Asset- und Property-Manager ab dem zweiten Quartal 2020 Erträge aus dem Immobilienmanagement.

Das "Infinity Office" verfügt über rund 20.500 qm Mietfläche und 280 Tiefgaragen-Parkplätze. Ankermieter ist das Bankhaus Lampe mit einem Mietflächenanteil von etwa 70%. Insgesamt beträgt die Vermietungsquote rund 86% bei einem WALT von rund 12 Jahren. Die Gesamtinvestitionskosten betragen rund €175 Mio.

Mein Fazit

Quelle: wallstreet-online.de
DIC Asset wird von der Corona-Krise merklich getroffen und muss Einbußen hinnehmen, diese halten sich aber vergleichsweise in Grenzen. 

Man ist mit sieben Standorten regional in allen wichtigen deutschen Märkten vertreten und betreut 180 Objekte mit einem Marktwert von rund €7,6 Mrd. Das Portfolio ist über Regionen und Branchen gut diversifiziert und der Großteil der Einnahmen dürfte auch während der Krise stabil bleiben. Dank des hohen Bestands an Finanzmitteln und dem über die letzten Jahre deutlich reduzierte Verschuldungsgrad präsentiert sich DIC Asset sehr solide. Vereinzelte mögliche Mietausfälle trüben das Bild, so dass auch der NAV durchaus etwas leiden dürfte. Dieser war in den letzten Jahren mehrfach prozentual zweistellig angestiegen und kam per Ende 2019 auf einen Wert von €22,26. Eine weitere Steigerung wird es in 2020 wohl kaum geben, aber selbst bei Berücksichtigung eines Risikoabschlags von üppigen 20% käme man immer noch auf einen Buchwert von €18, der mehr als 50% über dem aktuellen Aktienkurs von €11,50 liegt.

2019 war ein Rekordjahr und diese Spitzenergebnisse werden nun auch für 2020 erwartet - keine Zuwächse mehr, zugegeben. Aber im Vergleich zu anderen Unternehmen und Branchen, wie Touristik, Hotel- und Gaststättengewerbe, Luftfahrt, Automobile ein Klacks.

Auch die angekündigte Dividendenerhöhung steht!

Ein freudige, aber nicht unerwartete, Nachricht ist, dass DIC Asset an seinem Dividendenvorschlag festhalten will. Es soll für das Geschäftsjahr 2019 eine Erhöhung auf €0,66 je Aktie geben und auch wieder die Möglichkeit für eine Aktiendividende. Allerdings wird die Hauptversammlung erst im zweiten Halbjahr stattfinden können, so dass die Aktionäre auch erst dann über diese Vorschläge abstimmen und die Dividende in Empfang nehmen können. Aber diese sinnvolle Verschiebung ist nun wahrlich kein Beinbruch und die avisierte Dividendenrendite von knapp 6% sollte über die Wartezeit gut hinwegtrösten. Vor allem in einer Zeit, wo reihenweise Dividenden gestrichen werden müssen...


Ergänzung vom 30.04.2020: DIC Asset mit ermutigenden Zahlen zum 1. Quartal

Heute kam bereits die nächste positive Meldung von DIC Asset, als man die "planmäßig starken" Ergebnisse des ersten Quartals 2020 verkündete.
  • Zum 31. März 2020 stiegen die Assets under Management (AuM) der gesamten Immobilienplattform um 50% auf insgesamt €8,4 Mrd. Davon entfallen €6,5 Mrd. auf das Institutional Business (31. März 2019: €3,9 Mrd. ) und €1,9 Mrd. auf das Commercial Portfolio (31. März 2019: €1,7 Mrd.).
  • Die Vermietungsleistung der gesamten Plattform lag in den ersten drei Monaten bei 37.100 qm und setzt sich aus 24.600 qm Anschlussvermietungen und 12.500 qm Neuvermietungen zusammen. Like-for-like wurden die kombinierten annualisierten Mieteinnahmen von Commercial Portfolio und Institutional Business am Bilanzstichtag um 6,0% gesteigert.
  • Die Bruttomieteinnahmen stiegen trotz im Jahresvergleich reduzierter Immobilienzahl des Commercial Portfolios infolge des kontinuierlichen Asset-Managements um 6% auf €26,0 Mio. (Vorjahr: €24,5 Mio.).
  • Die Erträge aus Immobilienmanagement konnten mehr als verdoppelt werden auf €20,4 Mio. (Vorjahr: €9,2 Mio.). Dabei spielten nicht nur die auf €13,6 Mio. (Vorjahr: €5,7 Mio.) angewachsenen Transaktions- und Performance-Fees eine Rolle, sondern auch die im Zusammenhang mit der kontinuierlich anwachsenden Basis der Assets under Management auf €6,8 Mio. (Vorjahr: €3,5 Mio. ) gestiegenen Fees für Asset- und Property-Management sowie Development-Dienstleistungen.
  • Die FFO stiegen um 55% auf €26,4 Mio. (Vorjahr: €17,0 Mio.), resultierend vor allem aus signifikant gestiegenen Erträgen aus Immobilienmanagement, höheren Nettomieteinnahmen sowie einem verbesserten Zinsergebnis von €-7,1 Mio. (Vorjahr: €-8,6 Mio.), letzteres vor allem eine Folge der Rückzahlung der Anleihe 14/19 (Kupon 4,625%) und der Begebung von Schuldscheindarlehen (Durchschnittszins 1,55%) in der zweiten Jahreshälfte 2019.
  • Der Verschuldungsgrad (Loan-to-Value) - ohne Berücksichtigung von Warehousing - sank zum 31. März 2020 auf 45,0% (31. Dezember 2019: 47,8%). Die liquiden Mittel lagen zum Bilanzstichtag bei €342,0 Mio. (31. Dezember 2019: €351,2 Mio. ). Insgesamt stehen rund €103 Mio. Fälligkeiten in 2020 und rund €72 Mio. in 2021 zur Refinanzierung an.
DIC Asset ergänzt, dass man "im aktiven Austausch" mit über 300 von den Schließungen direkt betroffenen Mietern stehe, vorrangig aus dem Handels- und Hotelsektor in beiden Segmenten. Primäres Ziel sei, für beide Seiten wirtschaftlich tragbare individuelle Lösungen zu erzielen, z.B. temporärer Mietverzicht bei Verlängerung des Mietvertrags. Die momentane schrittweise Öffnung ermögliche wieder Umsätze, während die DIC Asset parallel damit begonnen habe, in Einzelfällen vorsorglich Nachnutzungskonzepte zu erarbeiten.

Die heute erneut bestätigte Prognose vom 3. April 2020 reflektiere bereits das aus heutiger Sicht realistische Szenario mit einem geringeren Transaktionsvolumen und daraus abgeleitet sowohl niedrigeren Mieteinnahmen als auch reduzierten transaktionsbezogenen und laufenden Managementerträgen bis Jahresende.

Meine Einschätzung

DIC Asset ist auf Kurs und geht die Herausforderungen aktiv und konsequent an. Der Vorstand versteckt sich nicht hinter Allgemeinplätzen, sondern schätzt solide die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftstätigkeit ein und kommuniziert dies transparent. Sehr vorbildlich!

Die in 2020 und 2021 anstehenden Refinanzierungen stellen kein Problem dar; es sind mehr als genug liquide Mittel vorhanden, diese auch ohne erneute Fremdkapitalaufnahme abzulösen. Andererseits dürfte auch nichts gegen eine Verlängerung der Fremdfinanzierung sprechen; hier dürften dann ebenfalls wieder deutlich niedrigere Zinssätze anstehen, so dass sich das Finanzergebnis nochmals signifikant und dauerhaft verbessern würde.

DIC Asset wird top geführt und ist ein aussichtsreiches Investment. Dabei bleibe ich - in jedem Sinne... ツ

Disclaimer
DIC Asset befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und/oder meinem Depot.

28 Kommentare:

  1. Ich kann es kurz machen Michael, einfach klasse was Frau Wärntges und ihr Team da so leisten. Die Aufstellung ist wie du beschrieben hast sehr breit , sowohl bei den Immobilien selbst, als auch bei den geschäftsfeldern udn Unternehmensstrukturen, ohne große Gewirre. DIe Dame wurde ja unlängst im März, ( auch wenn ich sonst nciht viel auf sowas gebe ) von einem der wichtigeren verbände mit nem Preis geehrt und scheint eine gute Frau für den job zu sein, mal auf langfrist gesehen.


    So lange verfolge ich noch nicht was DIC da am Markt treibt, aber ich teile deine Einschätzung und danke für das Update.
    Ich werde da bei nem etwas niedrigeren Kurz mal wieder reinschauen. Denke das einstellig schwer werden dürfte, es sei denn der Markt hat doch noch nciht alles was da bis Herbst und darüber hinaus ansteht, mit eingepreist.

    Was meinst du Michael?

    Beste Grüße, Dagobert

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    1. Ich hatte zu rund €8,50 zugegriffen, als es Ende März so dramatisch nach unten ging. Damals herrschte ja Emotion pur, reine Panik, das hatte nichts mehr mit fundamentalen Aussichten des Unternehmens zu tun, es war ein reiner Ausverkauf. Da konnte man - nicht nur bei DIC Asset - günstig einsteigen/ nachkaufen. Inzwischen haben sich die Emotionen wieder merklich beruhigt. Die Volatilität ist zwar noch hoch, es kommt auch schnell Gier oder Panik auf, aber meist nur für kurze Zeit und in solch einer Dramatik wie vor vier Wochen. Wir alle haben uns ein Stück weit an die neue Realität gewöhnt und daran, dass die Wirtschaft abschmiert und viele Unternehmen Probleme bekommen. Und dass wir uns auf Wochen und Monate der schlechten nachrichten einstellen können und müssen. Wenn diese dann eintrudeln, dürften sie eigentlich keine Schock mehr auslösen, den haben wir bereits gesehen. So wie Bildern aus Kriegsgebieten. Die ersten zwei, drei Male ist man noch fassungslos über das Elend, dann stellt sich der Gewöhnungseffekt ein und wir nehmen das Ganze nicht mehr so stark wahr. Unser Unterbewusstsein filtert die Emotionen zunehmend heraus. Und so ist es auch mit negativen Nachrichten aus der Wirtschaft oder von der Börse.

      Ich bin mir daher nicht sicher, ob wir nochmal einen starken Rutsch nach unten sehen werden bei den Kursen. Und bzgl. DIC dem entsprechend, ob es noch einmal die Chance geben wird, die Aktien unterhalb von €10 einzusammeln. Es sei denn, Corona bleibt ein Dauerthema und ist nicht in den Griff zu kriegen. Wenn wir im Sommer und herbst wieder und/oder immer noch Lockdown spielen, dann dürften alle Unternehmen und Aktien in die Knie gehen, weil dann die Wirtschaft kollabiert. Aber dieses Szenario halte ich zu 95% für ausgeschlossen...

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    2. Hallo Herr Kissig,

      wo sehen Sie den Aktienkurs kurzfristig angemessen, mittelfristig und in einem Jahr, wenn die Coronakrise hoffentlich der Vergangenheit angehört?
      Wo sehen Sie aktuell den fairen Wert und bis zu welchem Kurs würden Sie aktuell raten, die DIC Aktie zu kaufen?

      Gruss und vielen Dank im voraus für Ihre Rückantwort!

      Mario

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    3. Ich kann nicht sagen, wo der Kurs in der Zukunft stehen wird. Den NAV je Aktie stufe ich bei €18 ein und das beinhaltet ja bereits einen Sicherheitsabschlag, wie ich in dem Artikel geschrieben habe. Der Kurs steht bei ~€11,50. Damit sind die wesentlichen Komponenten, Wert und Preis bekannt und aus meiner Sicht gibt es da keinen Zweifel, ob DIC Asset zu diesem Kurs ein Kauf ist. Aber, wie gesagt, wann der Kurs sich dem NAV wieder annähert, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er es irgendwann tun wird. Bis dahin kann er aber auch noch einmal deutlich fallen, das liegt ja nicht am Unternehmen und an seinem operativen Geschäft, sondern an der Börsianern, die den Kurs durch Angst und Gier nach unten oder oben treiben.

      Anders ausgedrückt: wenn jemand einem ein Auto im Wert von €18.000 anbietet zum Preis von €11.500, wie sieht dann die Entscheidung aus? Kauf oder lieber nicht, weil jemand anderes vielleicht meinen könnte, er würde nur €10.000 bezahlen wollen? Ist dessen Meinung wichtiger oder der Wert des Autos?

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  2. Hallo Herr Kissig,

    da mir Dividenden wichtig sind, ist die DIC Asset zusätzlich interessant.
    Wie bewerten Sie die Freenet Aktie als der Dividendenwert schlechthin der letzten Jahre? Würden Sie dort auch zum Einstieg raten (knapp 10 Prozent Dividende)? Danke im voraus für Ihre Einschätzung. Gruss Mario

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    1. Zu Freenet kann ich nichts sagen, den Telekomsektor finde ich nicht interessant vom Geschäftsmodell her: kein Burggraben, gesättigter Markt, geringe Margen, heftiger Preiswettbewerb, hohe Wechselbereitschaft der Kunden, nix für mich.

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  3. Heute kam die nächste positive Meldung von DIC Asset, als man die "planmäßig starken" Ergebnisse des ersten Quartals 2020 verkündete. Ich habe die Zahlen und meine Einschätzung dazu am Ende des Artikels ergänzt.

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  4. Hallo Herr Kissig,

    wo findet man den NAV (22,26) bzw. wie berechnet sich dieser (den Sicherheitsabschlag
    von 20% auf dann 18 EUR finde ich nachvollziehbar und OK) ?

    Und wie würden Sie das langfristige Risiko für DIC bezügl. einem verstärktem Trend zu
    Homeoffice und damit sinkendem Bedarf für Büroflachen einschätzen?


    Danke und Gruß

    Martin





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    1. Moin Martin,
      DIC Asset veröffentlicht den NAV aus eigenem Antrieb; zuletzt Anfang des Jahres in seinem "Brief an die Aktionäre". Weitergehende Infos findest Du dazu in meinem Artikel "DIC Asset wie erwartet besser als erwartet. Und das ist erst der Anfang". Was die Problematik hinsichtlich des Trends zu mehr Home Office angeht, habe ich mir auch dazu neulich ausführlich meine Gedanken gemacht: "DIC Asset: Senkt Home Office (wirklich) die Nachfrage nach Büroimmobilien?". Da dürften vermutlich viele Deiner Fragen beantwortet werden. ;-)

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    2. Hallo Herr Kissig,
      DIC ist trotz toller Zahlen von knapp 13 auf 12 gefallen und wird dies vermutlich am Montag auf 11 tun wegen neuer Corona-Angst. Würden Sie jetzt nachkaufen oder werden die Tiefs nochmal getestet, was angesichts der bestätigten Dividende fast 10 Prozent wären?

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    3. Mario, ich kann mich da nur wiederholen: ich weiß nicht, was der Aktienkurs tun wird und daher auch nicht, ob es bei €12 oder bei €11 oder bei €10 den günstigsten Einstiegspunkt geben wird. Das ist für ein Langfristinvestment auch nicht entscheidend, weil sich diese Überlegung alleine auf den Kurs und den Kursverlauf reduziert. Das ist Trading und nicht meine Welt.

      Die Überlegung eines Value Investors ist: welchen Wert hat eine Aktie und wie steht im Verhältnis dazu der Kurs? Und wenn meine Überlegung mit €18 je Aktie richtig sind, dann ist die Aktie bei €12 ein Schnäppchen und bei €11 und bei €10. Und irgendwann wird sich der Kurs dem Wert annähern oder ihn sogar auch überschreiten.

      Aber ob in drei Wochen der Kurs über den jetzigen Kursniveau liegt, kann ich nicht beantworten. Wenn man jedoch etwas unterhalb seines wahren Werts gekauft hat, dann kann man auch relativ entspannt damit umgehen, dass der manisch-depressive "Mr. Market" zwischenzeitlich mal Kurse aufruft, die deutlich darunter liegen. Denn diese Kurse haben keinen!! Einfluss auf den Wert.

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  5. Moin Michael,

    Besten Dank, alle Fragen geklärt :-)

    Ich hätte noch ne andere Idee / Frage:

    Was hälst du von Fraport ?

    Flughäfen sind aktuell natürlich gebeutelt, aber in "normalen" Zeiten doch eigentlich ein solides Investment (Burggraben wegen lokalem Monopol, prognostiziertes Wachstum im Luftverkehr, zumindst vor Corona...)

    Gruß

    Martin




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    1. Zu Fraport kann ich auch nicht viel sagen; ich habe aber einige Bedenken. Sehr wahrscheinlich ist, dass in Zukunft deutlich weniger geflogen wird. Reisetätigkeit nimmt ab, Geschäftsreisen werden verstärkt durch Videokonferenzen ersetzt, die Schiene wird zu einem besseren Logistikanbieter. Hinzu kommt, dass Fluglärm immer mehr ins Fadenkreuz gerät und damit nicht nur zunehmende Nachtflugverbote; Umweltauflagen machen den Ausbau von Flughäfen immer schwieriger und langwieriger. Der Flop des A380 führt dazu, dass die sündhaft teuren Um- und Ausbauten an den Terminals usw. sich nicht lange (genug) rechnen. Und... die Klimadebatte wird uns bald wieder einholen und damit auch das Thema, Kerosin teurer zu machen und das Fliegen an sich. Ich sehe eigentlich kaum positive Impulse/ Entwicklungen für die absehbare Zukunft der Luftfahrtbranche und daran hängen ja Flughafenbetreiber...

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  6. Hallo Michael, eine Frage, die sich mir beim Nachdenken über Small Caps (und zum Teil auch andere werte) manchmal stellt, ist: man muss ja im Grunde die Unternehmen auch gegenüber ihrer (gesamten) Konkurrenz in der Wirtschaft betrachten, also nicht nur gegenüber den anderen AG's im gleichen Geschäftsbereich, sondern auch gegenüber allen anderen Unternehmen, die noch in privater Hand (also nicht börsennotiert) sind. Hast Du da - in diesem Sinne - ggf. auch ein Auge drauf? Viele Grüße, Chris.

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    1. Diese Anforderung ist ja alleine deshalb zum Scheitern verurteilt, weil die Informationen gar nicht zur Verfügung stehen. Und selbst wenn, könnte man die Masse überhaupt nicht bewältigen. Wer sollte, als Beispiel, denn die tausenden Immobilienunternehmen bewerten können, die alleine im Gewerbebereich tätig sind? Und die Geschäftsberichte alle lesen? Daher sucht man sich eine Peergroup zusammen von Unternehmen, deren Daten man relativ einfach bekommt und ansonsten schaut man auf Branchendurchschnitte und Statistiken. Da finden sich ja in der Regel viele Artikel dazu in unterschiedlicher Qualität und man kann hieraus eine Gemengelage herausbilden, also "den Markt", in dem sich die ausgesuchten Unternehmen bewegen. Und dann schauen, was sie besonders gut und besser machen oder eben nicht im Vergleich zu den anderen. Und hieraus seine Schlüsse ziehen für die Marktstellung und die Perspektive für das einzelne Unternehmen.

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  7. Hallo Herr Kissig,

    wie DIC Asset ist Mutares in der Immobilienbranche tätig. Sie hatten Mutares lange Zeit in der Beobachtungsliste. Ein interessantes Geschäftsmodell, dazu mit hoher Dividendenrendite, die vom Vorstand für die nächsten Jahre angekündigt wird. Haben Sie die Mutares weiterhin in Ihrem Blickfeld? Gruss Mario

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    1. Moin Mario,
      bzgl. Mutares irrst Du Dich, die sind ein Finanzinvestor, der strauchelnde Unternehmen kauft, diese saniert und dann wieder verkauft. Mit Gewerbeimmobilien hat Mutares nichts am Hut...

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  8. Ja, das wusste ich. Halt im Entferntesten mit Immobilien....Was halten Sie von Mutares? Gruss Mario

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    1. Mutares hat ein interessantes Geschäftsmodell. Da man stark auf das Automotive-Segment setzt (nicht nur mit der börsennotierten STS) leidet Mutares sehr in der Corona-Krise - bzw. die Tochterunternehmen. Dass man an der Dividenden von €1 je Aktie festhält, gefällt mir nicht so, ich empfinde die als viel zu hoch. Und wie die Auswirkungen auf die Töchter sind, ist auch schwer abschätzbar. Im Beteiligungssektor ist momentan MBB meine bevorzugte Wahl, die habe ich kürzlich sogar leicht aufgestockt, während ich bei Mutares nicht (mehr) investiert bin.

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  9. Lieber Michael,

    zunächst einmal vielen Dank für Deine hervorragenden Analysen und guten Denkanstöße hier!

    Was sagst Du zum Insiderkauf von Prof. Schmidt bei TTL vom 04.05.2020? (http://www.finanztreff.de/news/dgap-dd-ttl-beteiligungs+und-grundbesitz-ag-deutsch/20298921)

    Er kauft also nicht direkt bei DIC weiter zu, sondern indirekt über TTL. Und TTL hat in letzter Zeit keine weiteren Anteile an DIC erworben.
    Glaubst Du, dass er TTL gerade relativ zu DIC günstiger bewertet sieht oder dass eine Strategie dahinter steckt bei TTL zuzukaufen?

    Gruß, Philipp

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    1. Moin Philipp,
      Dr. Schmidt hat meiner Erinnerung nach in den letzten Monaten nie direkt bei DIC Asset Aktien erworben, sondern immer über seine Beteiligungsvehikel; zumeist (immer?) über die TTL.

      Man muss da trennen: wenn die TTL DIC-Aktien kauft, erhöht sich indirekt DR. Schmidts Anteil an der DIC, weil ihm ja der Großteil der TTL gehört. Wenn die TTL DIC-Aktien kauft, erhöht sich ebenfalls sein persönlicher Anteil an der DIC.

      Die DIC-Aktien liegen aber nicht in der TTL AG selbst, sondern in deren Tochter TTL Real Estate GmbH - an der die TTL AG nur die Hälfte besitzt (die andere Hälfte gehört zumindest teilweise auch Dr. Schmidt/Friends/Family). Das ganze Konstrukt ist sehr unübersichtlich un sehr verschachtelt.

      Wenn Dr. Schmidt privat Geld in DIC Asset investieren will, macht er das über TTL-Käufe. Die TTL wiederum (bzw. ihre Tochter) sitzt auf Geld, das sie direkt in DIC-Aktien investieren kann. Das ist aber nicht "Dr. Schmidts Geld", auch wenn ihm die Mehrheit an der TTL AG gehört.

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  10. Guten Herr Kissig,

    Die DIC Aktie hat sich in den letzten Wochen im Bezug auf den DAX schlechter entwickelt. Wie erklären Sie sich diese Underperformance, zumal die Aktie bei fallenden DAX-Kursen trotzdem stärker fällt? In Kürze soll der Dividendenvorschlag von 0,66 Euro nochmals bestätigt werden und die Online-Hauptversammlung für Juli angekündigt werden. Warum fällt die Aktie trotz NAV 20 und Dividendenrendite von 6 Prozent und Rekordgewinnen in diesem und letzten Jahr? Gruss Mario

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    1. Moin Mario,
      Immobilienaktien stehen unter Druck, weil Anleger glauben, dass diese "spätzyklisch" vom Wirtschaftseinbruch erwischt werden. Bei Wohnungsunternehmen springt ja ggf. der Staat ein über die KdU (Kosten der Unterkunft) oder Wohngeld, bei Gewerbemietern nicht. Insofern scheinen hier sogar noch größere bedenken zu liegen. Ich hatte meine Sicht der Dinge hierzu, vor allem in Hinsicht auf DIC Asset, ausführlich dargelegt und sehe die aktuellen Kurse als "übervorsichtig" an. Was nicht heißt, dass es nicht noch länger so weitergehen kann oder die Kurse sogar nochmals sinken. Das kann ich nicht vorhersagen - ich orientiere mich daher ausschließlich am fairen Wert der Aktie und der liegt eher Richtung €20 als Richtung €10. Für mich keine Frage des Ob, sonders des Wann bis der Kurs wieder in Richtung des fairen Werts strebt.

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  11. Tja, zum aktuellen Zeitpunkt stellt sich die Frage: Cash oder AKTIE. Jemand Ideen?
    pro CasH: unsichere Zeiten im ImmoSektor
    Pro Aktie: aktuell ein deutlicher NAV Abschlag und (erstmal) keine Steuer :)

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    1. Cash bringt nichts an Rendite ein. Und wie sieht das Risiko bei DIC Asset auf einem Kursniveau von €11 aus? Der Kurs hat massiv abgegeben wegen der Zukunftssorgen; diese haben sich weit weniger eingestellt, als befürchtet. Der Vorstand konnte mehrfach positive News bringen und hat mehrfach die angepassten Jahresprognosen bestätigt. Das Risiko sollte also ziemlich begrenzt sein, während es einiges an positivem Potenzial gibt.

      Bei der Frage Cash oder DIC Asset gibt es aus meiner Sicht also einen glasklaren Favoriten. Bei der Frage, ob andere Aktien aussichtsreicher sind, muss man allerdings genauer hinsehen...

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  12. Hallo Michael,
    am 28.April hattest Du (s. oben) geschrieben: "Ich bin mir daher nicht sicher, ob wir nochmal einen starken Rutsch nach unten sehen werden bei den Kursen. Und bzgl. DIC dem entsprechend, ob es noch einmal die Chance geben wird, die Aktien unterhalb von €10 einzusammeln. Es sei denn, Corona bleibt ein Dauerthema und ist nicht in den Griff zu kriegen. Wenn wir im Sommer und herbst wieder und/oder immer noch Lockdown spielen, dann dürften alle Unternehmen und Aktien in die Knie gehen, weil dann die Wirtschaft kollabiert. Aber dieses Szenario halte ich zu 95% für ausgeschlossen..."
    Ich denke, das 5% Szenario der Lockdowns erleben wir in den nächsten Tagen. Erwartest Du demnach, dass die Wirtschaft kollabieren wird, und auch dass DIC noch weiter fallen wird?
    Gruß
    Konstantin

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    1. Nein, Konstantin, Du zitierst meine Einschätzung zur Coronalage von Ende April. Allerdings interpretierst Du sie nicht richtig. Eine "kollabierende Wirtschaft" hatte ich in dem Fall befürchtet, dass wir über einen längeren Zeitraum hinweg einen flächendeckenden Lockdown haben würden, weil sich dann die Unternehmen kaum mehr davon erholen und viele pleite gehen würden. Das hat so nicht stattgefunden und wird auch nicht stattfinden. Partiell, in der Gastronomie oder im Tourismus sind allerdings vergleichbare Effekte durchaus vorhanden, aber nicht beim Gros der Wirtschaft. Des Weiteren wurden ja seit Ende April eine Riehe von Stützungsmaßnahmen durch die Regierung beschlossen, die die Lage abmildern.

      Was die DIC Asset angeht, sehe ich ein ziemlich negatives Sentiment (zur Gewerbeimmobranche), aber ich glaube, dass dies übertrieben ist. Der Teilbereich der GEG (Projektierung) wird leiden und weniger Geschäft und Gewinn machen, was auch zu einer einmaligen Abwertung des GEG-Wertes führen könnte (und das Jahresergebnis belasten würde), aber ansonsten scheint mir die DIC auf gutem Kurs zu sein. Der jüngste Verkauf zu deutlich über dem Wertansatz von Ende 2019 zeigt ja, dass man ein attraktives Portfolio hat und dort auch weiteres/ ungehobenes Wertsteigerungspotenzial vorhanden ist.

      Und gerade hat DIC Asset sine Zahlen zum 3. Quartal bzw. die Neunmonatszahlen veröffentlicht und die sehen auf den ersten Blick ziemlich klasse aus.

      o FFO-Wachstum um rund 6% auf 72,7 Mio. Euro
      o Weiterhin hohe Dynamik bei Vermietungen, Anstieg rund 72% gegenüber Vorjahr
      o Erträge aus Immobilienmanagement um rund 56% auf 60,6 Mio. Euro weiter ausgebaut
      o Assets under Management wuchsen seit Jahresbeginn um 1,1 Mrd. Euro auf 8,7 Mrd. Euro

      Beim Ausblick setzt sich die Entwicklung fort: "Mit Blick auf die erwartete gute operative Entwicklung im vierten Quartal wird die Jahresprognose 2020 wie folgt präzisiert: Für die Bruttomieteinnahmen werden nun mindestens 98 Mio. Euro erwartet, die damit am oberen Ende der bisherigen Spanne (94-98 Mio. Euro) liegen. Die Erträge aus Immobilienmanagement werden nun voraussichtlich bei 80-85 Mio. Euro liegen (zuvor: 80-90 Mio. Euro) und damit innerhalb der bisherigen Spanne. Das operative Ergebnis FFO für 2020 wird mit 95-96 Mio. Euro präzisiert. Die Transaktionsziele bleiben bestehen. Die Gesellschaft verfolgt weiterhin das Ziel des Wachstums der Assets under Management auf 10 Mrd. Euro kurzfristig.

      Wie oben beschrieben: GEG-Segment kämpft mit Herausforderungen, der Rest läuft gut bzw. besser als gedacht.

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  13. Danke, für Deine Einschätzung, Michael!
    Grüße
    Konstantin

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