Dienstag, 25. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 25.11.2025

"Favorisierte Titel sind meist Underperformer, während in Ungnade gefallene Aktien den Markt outperformen. Allerdings geht die Neubewertung sehr langsam von statten, manchmal eiszeitlich."
(David Dreman)

Montag, 24. November 2025

KIssigs Portfoliocheck: Seth Klarman setzt jetzt auf die Schiene – mit Union Pacific

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 324. Portfoliocheck schaue ich wieder Seth Klarman über die Schulter. Der Deep Value Investor kauft gerne Unternehmen, die von der Börse verschmäht und daher zu Rabattpreisen angeboten werden. Er investiert gerne mit großer Sicherheitsmarge und erzielt mit diesem Ansatz seit Jahrzehnten mit durchschnittlich 19 % überragende Renditen. Zudem investiert er sehr fokussiert und so stehen seine drei Top-Positionen für knapp 35 % seines Portfolios, während es die Top 5 auf gut 51 % bringen. Beachtenswert ist allerdings, dass seit der Gründung 1982 der Anteil der im 13F-Formular ausgewiesenen Aktieninvestments immer lediglich einen Anteil zwischen 2,5 % und 15 % der gesamten verwalteten Vermögenswerte (AuM) der Baupost Group ausgemacht haben. Die aktuelle Aktien-Allokation an den gesamten Assets under Management liegt eher am oberen Ende dieser Spanne, während sich der Rest auf Barmittel, Schuldtitel, Immobilien und Absicherungsgeschäfte verteilt. Dabei hielt der Fonds in den letzten 10 Jahren durchschnittlich rund 25 % Cash.

Im 3. Quartal 2025 schichtete Klarman erneut gewaltige 24 % seines Depots um und hielt am Quartalsende noch 20 Werte, unter denen sich drei Neuaufnahmen finden. Der Wert seines Portfolios stieg dabei deutlich von 4,11 auf 4,76 Mrd. USD. Mit 19,6 % sind nun die Industriewerte am höchsten gewichtet in Klarmans Aktiendepot. Sie haben sich an den lange Zeit dührenden Communication Services vorbeigeschoben, die sich mit um 4,5 % reduzierten 16,1 % nur noch knapp vor die drittplatzierten zyklischen Konsumwerte mit 15,2 % halten können. Dahinter folgt die Gesundheitsbranche mit 9 % Gewichtung vor dem Rohstoffsektor mit 13,1 %, Technologiewerten mit 10,8 %, Finanzunternehmen mit 7,9 % und defensiven Konsumwerten mit 7,2 %. Klassische und zyklische Sektoren sind also nun Klarmans Wahl der Stunde und damit positioniert er sich gegen den vorherrschenden Börsentrend der KI- und Wachstumswerte.

Ganz frisch eingestiegen ist er bei der führenden Frachteisenbahn der USA, der Union Pacific Corp. und mit Genuine Parts setzt er ab sofort auch auf einen führenden Autoersatzteilhändler. Zudem verdoppelte Klarman seine bestehenden Positionen bei Restaurant Brands und Elevance Health. Das nötige Kleingeld hierfür besorgte er sich durch den vollständigen Verkauf seiner Position an Viasat. Zudem hatte er bei Alphabet im 2. Quartal einen guten Riecher bewiesen, als er seine während des heftigen Kurseinbruchs seine Alphabet-Position um rund ein Viertel aufgestockt hatte, doch der annähernd ebenso große Anteilsverkauf im 3. Quartal kostete ihn einige Renditepunkte. Denn die Google-Mutter hat soeben ihr neues KI-Modell Gemini 3 ausgerollt und der Kurs daraufhin ein neues Allzeithoch markiert.

Viele der größten Positionen in Klarmans Aktienportfolio sind alte Bekannte, aber die Gewichtungen haben sich teilweise deutlich verschoben. Neuer Spitzenreiter ist Restaurant Brands, eine der größten Restaurantunternehmen der Welt und u.a. Mutter von Burger King und Tim Hortons. Den Spitzenplatz räumen musste Alphabet, während der neue Drittplatzierte Elevance Health satte sieben Plätze gutmachen konnte. Neuerwerbung Union Pacific stieg zum Start gleich auf dem sechsten Platz ein mit einer Gewichtung von 7,4 %. Während Wirtschaft und Stimmung auf den Kurs drücken wittert Seth Klarman hier seine große Chance mit einem seiner typischen antizyklischen Investments - die laufenden Übernahme von Wettbewerber Norfolk Southern ist dabei nur einer der Treiber...

 
Disclaimer: Habe Alphabet auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 24.11.2025

"Es ist überlebensnotwendig, dass du deine Kaufkraft erhältst. Einer der größten Fehler ist es, zu viel Geld in festverzinsliche Wertpapiere zu stecken."
(Sir John Templeton)

Sonntag, 23. November 2025

Kissigs Kloogschieterei: Der Winter naht und die Bären werden munter

Der Winter naht - und die Stimmung wird eisig. "Risk off" ist angesagt, von Euphorie ist nicht mehr viel zu spüren: im November haben die Börsen eine Kehrtwende vollzogen, weil auch die zuvor hochgejubelten KI-Aktien teilweise brutal abverkauft werden. Noch härter trifft es den Kryptobereich, wo der Bitcoin erstmals seit langer Zeit wieder unter die Marke von 90.000 USD gefallen ist.

Dabei hat sich an der Faktenlage nicht viel geändert, allerdings am Sentiment. Die Stimmung ist gekippt, der Shutdown in den USA hat erheblichen Anteil daran, denn er belastet die Wirtschaft massiv. Und die drohende Rezession wurde inzwischen zum wahrscheinlichen Szenario. Die Menschen ziehen daher ihr Geld aus ihren spekulativen Investments ab. Allerdings nicht immer freiwillig, denn viele haben Kryptos auf Kredit gekauft und die massiv fallenden Kurse lösen dann sog. "Margin Calls" aus, also die Aufforderung, Geld als Sicherheit nachzuschießen. Oder die Bitcoins zu verkaufen. Damit wird der Kredit getilgt – meistens. Denn wer zu gierig war und zu lange gewartet hat, bei dem deckt der Verkaufserlös den Kreditbetrag womöglich nicht vollständig. Und dann muss dieser aus anderen Quellen beglichen werden.

Warren Buffetts weise Warnung vor Spekulationen auf Kredit bleibt zeitlos: "Wenn du schlau bist, musst du keinen Kredithebel für deine Investments nutzen und wenn du dumm bist, solltest du keinen nutzen". Aber wer hört schon auf den besten Investor aller Zeiten? Und so lernt eine neue Generation von Anlegern eine alte Lektion - auch weil sie nicht bereit ist, aus den Fehlern anderer zu lernen. Also macht sie alle selbst und bezahlt dafür reichlich Lehrgeld. Aber auch das ist keine neue Entwicklung sondern wiederholt sich immer wieder aufs Neue, nicht nur an der Börse. Und selbstverständlich habe auch ich meine Börsen(aus)bildung mit teuren Fehlern, Selbstüberschätzung und teuren Fehlgriffen bezahlt. Gut angelegtes Geld.
Die Furcht vor einem "Krypto-Winter" macht die Runde, aber nicht nur Kryptos werden gnadenlos abverkauft und drücken damit die Stimmung und die Börsen. Auch spekulative Aktien und Qualitätswerte fliegen aus den Depots, weil die Anleger Panik haben. Und Emotionen sind schlecht fürs Geld. Dabei fährt man mit Qualitätsunternehmen viel besser. Sicher, auch deren Kurse sinken, wenn die Bären von der Leine gelassen werden, aber ihr Wert bleibt relativ stabil. Die Kurseinbußen sind nicht von Dauer und daher bieten sich hier attraktive Kaufchancen.
Die Megatrends Rüstung, KI, Energiehunger, Infrastruktur laufen weiter und hier sollte man engagiert sein – und bleiben. Die Börsen steigen entlang der "Wall of Worries", denn es finden sich immer Argumente für Pessimismus und fallende Kurse. Und doch steigen die Kurse weiter über alle Kriege, Pandemien, Wirtschaftskrise hinweg, auch wenn sie zeitweilig unter Wasser sind und mal heftig schwanken. Deine eigene Angst ist dein Risiko, die Angst der Massen ist deine Chance.
Also lass dich nicht einschüchtern. Die Bären wollen nur spielen...

Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig

Börsenweisheit des Tages | 23.11.2025

"Wir haben drei Körbe fürs Investieren: ja, nein und zu schwer zu verstehen."
(Charlie Munger)

Samstag, 22. November 2025

Wochenrückblick 47/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Almonty, Rheinmetall, Rocket Lab, SoFi, AeroVironment. Es war feuerrot - aber mit Lichtblicken...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Kissigs Beobachtungsliste

Meine Beobachtungsliste ist eine Anregung. Sie enthält Aktien, die ich für langfristig interessant und aussichtsreich halte und hier im Blog begleite. Trotz vieler Überschneidungen ist sie weder identisch mit meinem Investmentdepot noch mit meinen Wikis und sie ist auch kein Musterdepot.

Sie enthält deutsche Aktien, vor allem Nebenwerte, die internationalen Aktien werden von US-Werten dominiert, es gibt BDCs und REITs, Turnaround-Spekulationen, FinTech-Spekulationen sowie Wikis. Inzwischen haben sich hier Tenbagger angesammelt, viele Verdoppler, aber einige Werte liegen auch deutlich zweistellig im Minus. Da ist von jedem und für jeden was dabei...

Börsenweisheit des Tages | 22.11.2025

"Das wahrscheinlich bekannteste Investment-Paradigma ist kaufe tief, verkaufe hoch. Ich glaube, dass man mehr Geld verdienen kann, wenn man hoch kauft und noch höher verkauft."
(Richard Driehaus)

Freitag, 21. November 2025

Jubiläum: Seit 14 Jahren wird hier intelligent investiert

Ein weiteres Jahr liegt hinter mir, das ich im Dienste dieses Blogs verbracht habe: am heutigen 21.11.2025 ist es auf den Tag genau 14 Jahre her, dass dieses Projekt seine ersten Schritte gemacht und erste Leser zum intelligenten Investieren verführt hat. Und wenn es nach mir geht, ist unsere gemeinsame Reise noch lange nicht zu Ende.

Der Name "Intelligent investieren" stammt von Benjamin Grahams legendärem Standardwerk über das Value Investing, das mich und meinen Anlagestil geprägt hat. Dabei habe ich mich durchaus weiterentwickelt, vom Bottom-up-Ansatz immer weiter in Richtung Top-Down-Analyse, vom klassischen Deep Value Investing hin zum Quality Investing, bei dem der GARP-Ansatz (Growth at a reasonable Price) zunehmendes Gewicht bekam. Zudem reiften hier meine strategische Entscheidungen heran, immer voll investiert zu sein und mich auf einige wenige Unternehmen zu fokussieren.

Dass ich dieses Blog betreibe, habe ich bisher (fast) keinen Tag lang bereut. Ich schreibe hier über ein Thema, mit dem ich mich ohnehin viel befasse; und es ist mir gelungen, mein liebstes Hobby zum Beruf zu machen: das Investieren in Unternehmen, also Aktien.
»Am Fließband stehen, das ist Arbeit. Was ich mache ist Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund.«
(Karl Lagerfeld)
Besser als Karl Lagerfeld kann ich nicht ausdrücken, wie ich das Börsengeschehen empfinde und meine Möglichkeit, mich 'rund um die Uhr' damit zu beschäftigen. Dieses Blog ist zu einem ganz wichtigen Teil dessen geworden, was ich an positiven Assoziationen mit dem Börsengeschehen verbinde und dazu trage natürlich nicht alleine ich bei, sondern es steckt schon ein bisschen mehr dahinter...
 

Börsenweisheit des Tages | 21.11.2025

"Es ist die Qualität deiner Ideen und nicht die Quantität, die das große Geld bringt."
(Joel Greenblatt)

Donnerstag, 20. November 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse: Daldrup & Söhne forciert mit Geothermie die Wärmewende

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 21/2025 vom 19.11.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Aixtron, Daldrup & Söhne, Elmos

Börsenweisheit des Tages | 20.11.2025

"Ich habe eines gelernt: wenn du deine Hausaufgaben gemacht hast und erkennst, dass Angebot und Nachfrage komplett aus dem Gleichgewicht sind, und dann einsteigst, wirst du sehr viel Erfolg haben."
(Jim Rogers)

Mittwoch, 19. November 2025

Kissigs Portfoliocheck: Ken Fisher setzt auf sechs der Magnificent 7 – und Banken?!

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 323. Portfoliocheck nehme ich wieder das Depot von Ken Fisher vor, der mal Value Investor ist, wenn dieser Ansatz die besseren Renditen verspricht, und Growth Investor, wenn es hiermit mehr zu verdienen gibt. Fisher ist dabei grundsätzlich ein Bulle und setzt vor allem auf die großen Technologiewerte sowie auf Wachstumsaktien. Einer Umkehr der grundsätzlichen Überrenditen bei den Growth-Aktien, die wir seit Ende der Finanzkrise 2009 beobachten können, zugunsten von Konjunkturzyklikern und Value-Aktien, wie sie von vielen Marktkommentatoren ausgerufen wird, widerspricht Ken Fisher bisher deutlich.

Im 3. Quartal 2025 stieg das von Fisher investierte Vermögen im letzten Quartal um über 9 % auf 276 Mrd. USD und verteilte sich auf 1.105 Aktien, von denen 107 neu ins Depot aufgenommen wurden. Die Turnoverrate hat sich dabei weiter auf 3 % entspannt. Mittelfristige Unternehmensanleihen hat Ken Fisher längere Zeit gerne als stabile Einnahmequelle genutzt, doch nun reduzierte er seinen Bestand am Vanguard Intermediate-Term Corporate Bond ETF um mehr als ein Fünftel. Zudem verringerte er bei Inuit seine Position um knapp 9 % und bei Adobe um gut 7 %. Stärker war der Anteilsverkauf bei Canadian Natural Resources mit knapp 14 %, aber dies ist weder eine Abkehr von Energiewerten per se noch eine von kanadischen. Denn im Gegenzug stockte er den kanadischen Ölsand-Wäscher Suncor Energy um 85 % auf.

In Fishers Depot dominieren weiterhin die Technologieaktien mit einem Anteil von 26,4 % und damit erneut 1 % mehr als zuvor. Auf dem zweiten Rang behauptete sich der Finanzsektor mit stabilen 18,6 %, während sich dahinter die Industriebranche mit 9,3 % erneut knapp vor den Gesundheitswerten mit 8,6 % halten konnte. Es folgen Kommunikationsdienste mit 6,8 %, zyklische Konsumwerte mit 6,1 %, Energieunternehmen mit 5,9 % und defensive Konsumwerte mit 4,5 %.

Nachdem Nvidia im Vorquartal erstmals die Spitze erklomm, setzt sich der KI-Chip-Dominator weiter vom Rest des Feldes ab und bringt es nun bereits auf 5,7 % Gewichtung. Dahinter haben Apple und Microsoft wieder die Plätze getauscht und es schließt sich die Google-Mutter Alphabet sowie der US-Staatsanleihen-ETF an, die beide jeweils zwei Plätze gutgemacht haben. Fishers drei Top-Positionen bringen zusammen gut 15 % auf die Waage, die Top 5 sogar mehr als 21 %.

Mit Goldman Sachs und JPMorgan Chase gehören auch zwei der größten US-Banken zu Fishers Top-Werten. Fisher spekuliert auf sinkende Zinsen in den USA und das kommt üblicherweise Technologiewerten zugute. Gerade in Zeiten, in denen massive Investitionen in KI-Rechenzentren erfolgen und diese auch zu erheblichen Teilen fremdfinanziert werden (müssen) hat das Zinsniveau einen gewichten Einfluss auf das Finanzergebnis und damit auf die Unternehmensgewinne. Banken wiederum profitieren eher von einem höheren Zinsniveau. Ihre entscheidende Stellschraube hierbei ist die Zinsmarge und spätestens hier wird es interessant...


Disclaimer: Habe Adobe, Alphabet, Apple, Intuit, Microsoft, Nvidia, auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 19.11.2025

"Es liegt in der Natur der Finanzmärkte Subjekt großer Preisschwankungen zu sein, von Ereignissen durchgerüttelt zu werden und emotional zu belasten. Erfolgreiches Investieren besteht aus einem disziplinierten und geduldigen Umsetzen einer langfristigen Strategie, besonders dann, wenn es emotional schwierig wird. Genau dann ist die Zeit, in der die Möglichkeiten am größten sind."
(Bill Miller)

Dienstag, 18. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 18.11.2025

"Während Enthusiasmus für großartige Leistungen überall essentiell ist, führt er an der Wall Street fast unweigerlich ins Desaster."
(Benjamin Graham)

Montag, 17. November 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse: Schaeffler wandelt sich vom Komponentenlieferanten zum System- und Lösungsanbieter

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 20/2025 vom 05.11.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Basler, Melexis, Schaeffler

Börsenweisheit des Tages | 17.11.2025

"Ich kaufe Aktien, wenn sie richtig ramponiert sind."
(David Dreman)

Sonntag, 16. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 16.11.2025

"Ich habe gelernt, dass man vermeiden muss, Verluste auf Biegen und Brechen ausgleichen zu wollen."
(Richard Dennis)

Samstag, 15. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 15.11.2025

"Notwendigkeit brachte noch nie ein Schnäppchen."
(Charlie Munger)

Freitag, 14. November 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Basler: Deutscher Technologieführer mit Durchblick

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 20/2025 vom 05.11.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Basler, Melexis, Schaeffler

Börsenweisheit des Tages | 14.11.2025

"Man kann sich die hohen Fehlerraten von Analysten zu Nutze machen, indem man einfach die Titel kauft, die in Ungnade gefallen sind."
(David Dreman)

Donnerstag, 13. November 2025

Earnings Quickcheck Q3/25: Quanta Services baut die Energie-Infrastruktur der Zukunft

Quanta Services ist Marktführer beim Planen und Bauen von Energienetzen. Man bietet Infrastrukturlösungen für die Strom- und Gasversorgungs-, erneuerbare Energien-, Kommunikations-, Pipeline- und Energiebranche, vor allem in den USA, aber auch in Kanada und Australien. Damit ist weiteres Wachstum vorprogrammiert, denn die Nachfrage nach Strom wird weiter deutlich steigen. Schließlich ist Energie der Schlüsselfaktor für die KI-Revolution, weil ohne Strom kein KI-Rechenzentrum läuft.
Dabei muss nicht nur genügend Strom erzeugt werden, sondern er muss auch zum Ziel transportiert werden (können). Und genau hier ist der neue Flaschenhals entstanden, denn aufgrund des rasant ansteigenden Bedarfs sind die Kapazitäten längst ausgereizt. Doch Strom benötigen auch Wirtschaft, Bürger und Militär. Es wird also mehr Energie benötigt und die Netze müssen schnellstens ausgebaut werden. Die Scheinwerfer richten sich damit auf Marktführer Quanta Services!

Börsenweisheit des Tages | 13.11.2025

"Das Problem am Aktienmarkt ist nicht, dass er nicht vorhersehbar ist, und auch nicht, dass er zu kompliziert ist. Das Problem am Aktienmarkt ist, dass wir an unseren guten Ideen nicht festhalten. Wir stellen uns unseren besseren Ideen immer in den Weg."
(James O'Shaughnessy)

Mittwoch, 12. November 2025

Howard Hughes Holdings im Fokus: Bill Ackmans "moderne Berkshire" nimmt Fahrt auf

In diesem Kurzportrait geht es um Howard Hughes Holdings, deren Immobilientochter sog. Master Planned Communities entwickelt, also große abgeschottete Stadteile mit bis zu 120.000 Einwohnern. Eine ganze Reihe dieser Projekte werden von externen Investoren errichtet, der Rest wird in Eigenregie entwickelt und später verkauft oder in den eigenen Bestand überführt. Das Unternehmen erzielt daher neben einmaligen Verkaufserlösen auch stetige Mieteinnahmen, wobei der so generierte Cashflow bisher immer zurück ins Business floss und das Unternehmen immer wertvoller machte. Auch wenn der Aktienkurs das schon länger nicht (mehr) abbildete und der Abschlag zwischen Kurs und Wert immer größer wurde.

Doch dann kam Starinvestor Bill Ackman und änderte die Spielregeln. Denn das Business hat inzwischen einen hohen Reifegrad erreicht, so dass der Cashflow zunehmend zur freien Verfügung steht. Und anstelle in neue Immobilienprojekte zu investieren oder das Geld einfach "nur" als Dividenden an die Aktionäre auszuschütten, witterte Ackman eine viel größere Gelegenheit: er will Warren Buffetts Berkshire Hathaway nachbauen, nur nach modernen Maßstäben.

Nachdem Ackman im Frühjahr seine Pläne dargelegt und für 900 Mio. USD eine fette Kapitalerhöhung gezeichnet hat, nehmen seine Pläne inzwischen Gestalt an. Soeben legte das Unternehmen saustarke Quartalszahlen vor, aber noch spannender ist, was Ackman zum neuen Versicherungsbusiness zu sagen hat, denn das wird der Zaubertrank seiner "modernen Berkshire"...

Börsenweisheit des Tages | 12.11.2025

"Ein Unternehmensbericht oder Quartalszahlen können dir lediglich Aufschluss über die Vergangenheit und die Gegenwart geben. Sie verraten dir aber nicht die Zukunft."
(Nicolas Darvas)

Dienstag, 11. November 2025

Einfach gedacht: Wie hoch sind die Risiken von "Private Credit" wirklich?

Die Risiken bei "Private Credit" steigen und wachsen sich zu einer systemischen Gefahr aus - so muss man schlussfolgern, wenn man den Schlagzeilen der letzten Wochen und Monate glaubt. Und JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnte bereits von "Kakerlaken" in den Bankbilanzen, nachdem Abschreibungen auf Kreditausfälle zunahmen. Dimon wird auch nicht müde, auf die Alternativen Asset Manager einzuprügeln - nachvollziehbar, denn die nehmen den Banken seit Jahren lukratives Geschäft weg.

Inzwischen nimmt das allerdings absurde Züge an, denn Dimons eigene Bank JPMorgan Chase hat sich bei der Kreditvergabe an Private-Equity-Sponsoren mit 47 Mrd. Dollar an Kreditfazilitäten für Fondsmanager sogar an die Spitze der Bewegung gesetzt. Nicht ganz überraschend, denn die Ratingagentur Moody's hat festgestellt, dass sich die US-Banken zu einer wichtigen Triebkraft von Private Credit entwickelt haben und im ersten Halbjahr 2025 rund 300 Mrd. Dollar an Darlehen für private Kreditfonds bereitstellten. Dabei leiten die Banken zunehmend Finanzierungen an private Kreditgeber weiter, anstatt sie direkt an hochverzinsliche oder nicht geratete Kreditnehmer zu vergeben, da sie dies als sichereren Weg ansehen, um am Wachstum der Anlageklasse teilzuhaben und gleichzeitig ein direktes Risiko zu vermeiden.

Wie es aussieht, hat Jamie Dimon Recht. Er spielt ja auch auf beiden Seiten des Netzes und kann damit irgendwie gar nicht falschliegen. Also blicken wir einfach mal darauf, wie führende Private Credit-Profis die aktuelle Lage einschätzen - und die Risiken...

Börsenweisheit des Tages | 11.11.2025

"Je schlechter sich eine Situation entwickelt, desto weniger braucht es zum Turnaround, und umso größer ist das Potential nach oben."
(George Soros)

Montag, 10. November 2025

Kissigs Portfoliocheck: Prem Watsa geht beim strauchelnden Immobilienprofi Kennedy-Wilson jetzt all in

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 322. Portfoliocheck schaue ich wieder in das Depot von Prem Watsa, einem der erfolgreichsten Value Investoren der Welt, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben. Er gilt als der 'kanadische Warren Buffett' und kann auf spektakuläre Renditen verweisen: auf Sicht von 35 Jahren erzielte Watsa durchschnittlich 15,7 % pro Jahr.

Fairfax Financial ist eine Holdinggesellschaft, die über ihre Tochtergesellschaften im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung und Rückversicherung sowie der damit verbundenen Anlageverwaltung tätig ist. Die vierteljährlich über das 13F-Formular an die US-Börsenaufsicht SEC zu meldenden US-Aktienpositionen geben dabei nur einen kleinen Teil der gesamten Vermögenswerte von Fairfax Financial wider. Der Gesamtwert belief sich Ende 2024 auf rund 66 Mrd. USD, wovon knapp 7,6 Mrd. USD auf Barmittel und kurzfristige Positionen entfielen. Das Aktienportfolio steht lediglich für einen kleinen Teil. Zu den bedeutenden Anlagen, die nicht im 13F-Bericht enthalten sind, gehören Investitionen in Griechenland und Indien, wobei die griechischen Investments hauptsächlich aus einer 32%igen Beteiligung an der Eurobank bestehen. Weitere wichtige Beteiligungen sind ein 27%iger Anteil an Thomas Cook India, 54 % an Bangalore International Airport Limited, 31 % an Quess Corp Limited, sowie der bestimmenden Anteil an Fairfax India.

Doch auch der Blick in sein Aktien-Portfolio im 2. Quartal 2025 ist interessant: Das Portfolio von Fairfax Financial legte von 1,84 auf 1,87 Mrd. USD nur leicht zu. Watsas Turnoverrate lag bei niedrigen 5 % und unter den nun 28 Positionen befinden sich zwei Neuzugänge.

Watsa größtes neues Engagement betraf den US-Gesamtmarkt, den er sich mit dem Vanguard S&P 500 ETF ins Portfolio legte. Zudem stieg er neu beim kriselnden Sportwettenanbieter Penn Entertainment ein. Massiv aufgestockt hat er zudem bei The Kraft Heinz Co., während er beim früheren Smartphone-Giganten BlackBerry seine Position erneute reduzierte. Und beim Rauchmelderhersteller Gentex sowie beim Hotel- und Casinobetreiber MGM Resorts stieg Watsa komplett aus.

In Prem Watsas Aktiendepot dominieren Rohstoffwerte mit einem Anteil von 36,1 % vor Energiewerten mit 14,4 % und dem Gesundheitssektor mit 12,2 %. Knapp dahinter liegen Technologiewerte mit 11,1 % und defensive Konsumwerte mit 9,9 % Gewichtung. Orla Mining ist mit einem Anteil von knapp 29 % Watsas mit Abstand größte Position. Der frühere Depotspitzenreiter Occidental Petroleum ist nur noch Watsas zweitgrößte Beteiligung und stellt rund 16 % des Portfolios, Drittplatzierter ist der strauchelnde Gesundheitsdienstleister CVS Health. Und zu Watsa weiteren gewichtigen Position zählt auch der strauchelnde Nahrungsmittelriese Kraft Heinz. Die größten drei Positionen bringen es zusammen auf gut 54 % der Depotgewichtung und die ersten fünf Positionen bringen sogar gemeinsam 70 % auf die Waage.

Zu Watsas Top-Werten gehört auch Kennedy-Wilson Holdings. Erstmals eingestiegen war er bei dem Immobilienkonzern bereits 2010 und bringt es auf 9,66 % der Anteile, doch daneben hält er auch Optionsscheine, womit er auf rund 20 % kommt - und zusammen mit deren CEO William McMorrow kontrolliert Watsa sogar rund 31 % des Immobilienkonzerns. Das ist insofern von Bedeutung, weil Fairfax Financial und McMorrow kürzlich ein gemeinsames Übernahmeangebot für Kennedy-Wilson Holdings veröffentlicht haben...

-▶ zum Artikel auf aktienmagazin.de

Disclaimer: Habe Fairfax Financial auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 10.11.2025

"Es gibt viel Geld mit diesen komischen Dingen, Optionen und Futures zu verdienen. Aber das sind im Großen und Ganzen Techniken für Trader und Spekulanten, nicht für Investoren."
(Sir John Templeton)

Sonntag, 9. November 2025

Kissigs Kloogschieterei: Ohne KI ist alles nichts (mehr richtig)…

Alles dreht sich nur noch um KI. Wahnsinn. Das BIP der USA liegt deutlich über 2 %, aber ohne die KI-Hyperscaler wären es nur 0,1 % - das rezessionsgeplagte Deutschland schafft immerhin 0,2 %. Die Earnings Season zeigt, dass die Hyperscaler ihre Investitionen in KI nicht runterfahren, sondern auf Hochtouren auch in 2026 unbeirrt weitermachen wollen wie bisher. Und eher noch mehr. Die können sich das leisten, ihre Geschäftsergebnisse geben das her, denn sie investieren nicht nur, sondern verdienen auch enorme Summen mit KI und den hierauf basierenden Anwendungen und Diensten, für die sie immer mehr Nutzer gewinnen. KI ist längst in unserem Alltag angekommen und ändert… alles.

Es ist eine Transformation unserer Gesellschaft. Wie das Internet, nur in zigfacher Geschwindigkeit. Dem entsprechend groß ist der Hype und die Börse gesteht den KI-Leadern immer höhere Bewertungen zu. Abgehoben. Zu abgehoben meint Michael Burry und wettet öffentlich mit Shorts gegen Palantir und Nvidia. Der Markt reagiert verschnupft und mit einem Kurseinbruch. Zu Recht?

Burry ist bekannt, weil er den nahenden Immobiliencrash 2007 vorhergesehen und gegen ihn gewettet hat. Sein "big Short" hat sich gewaltig ausgezahlt. Doch wie die meisten "One Trick Ponys" ist der Glanz längst verblasst. Seine beinahe schon regelmäßigen weiteren Short-Wetten gingen meistens voll nach hinten los. In 2021 spekulierte er gegen Tesla – und verlor heftig. Anfang 2023 wurde sein "SELL" auf Twitter/X berühmt, als er gegen den Markt setzte – und gewaltig falsch lag. Und im August 2023 wiederholte es seine Short-Attacke gegen den S&P 500 – mit demselben verlustreichen Ergebnis.
Burry weiß nicht, was der Markt machen wird. Niemand weiß das. Also könnte er diesmal richtig liegen. Oder eben auch nicht. Klar ist, dass die Transformation unserer Gesellschaft durch KI gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt und dass KI-Chips zwar das populärste Rennen sind, auf das gewettet wird, aber im Hintergrund längst andere Flaschenhalsgeister ihr Unwesen treiben: Energie. Genauer gesagt Strom. Die KI-Rechenzentren benötigen Unmengen an Strom und auch die E-Mobilität sowie der wachsende Bedarf an Kühlung für Gebäude und Produktionsstätten treiben die Nachfrage an. Die fehlenden Kraftwerke werden erst langsam ans Netz gehen und die Netze sind heute schon aus- und überlastet. Ohne Strom(-netz) kann kein KI-Rechenzentrum Leistung bringen, wie kürzlich Microsoft-Chef Nadella den Finger in die Wunde legte.

Und damit ist bleibt Infrastruktur ein weiterer Megatrend – nur eben nicht so sexy.

Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Microsoft, Nvidia auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 09.11.2025

"Versaue keine perfekte Aktienmarktstrategie durch Diversifizierung in durchschnittliche Renditen."
(Joel Greenblatt)

Samstag, 8. November 2025

Wochenrückblick 45/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Rocket Lab, AeroVironment, Vertiv Holdings, SoFi Technologies, PayPal - und zwar richtig rot runter...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 08.11.2025

"Tipp Nummer 1 ist, dass du sofort mit dem Sparen anfangen solltest."
(James O'Shaughnessy)

Freitag, 7. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 07.11.2025

"Das große Geld liegt nicht im Kaufen oder Verkaufen, sondern im Warten."
(Charlie Munger)

Donnerstag, 6. November 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Steico: Vom Energiewendegewinner zum Sanierungsfall – und zurück?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 19/2025 vom 28.10.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Jenoptik, Sartorius, Steico

Börsenweisheit des Tages | 06.11.2025

"Folge nicht der breiten Masse. Konzentriere dich auf tatsächliche Unternehmenswerte."
(Sir John Templeton)

Mittwoch, 5. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 05.11.2025

"Ich habe wohl nicht mehr als in der Hälfte der Fälle recht, aber ich verdiene einfach sehr viel Geld, wenn ich richtig liege, und ich verliere so wenig Geld wie möglich, wenn ich unrecht habe."
(George Soros)

Dienstag, 4. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 04.11.2025

"Der Anlageerfolg besteht zu zwei Dritteln daraus, Fehler zu vermeiden."
(Ken Fisher)

Montag, 3. November 2025

Kissigs Portfoliocheck: Mason Hawkins sucht Krisengewinner und findet ausgerechnet... Clearwater Paper!?

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 321. Portfoliocheck blicke ich mal wieder in das Depot von Value Investor Mason Hawkins. Flaggschiff der von Hawkins 1975 gegründeter Southeastern Asset Management ist der Hedge-Fonds "Longleaf Partners Funds". Hawkins Anlagestil erinnert stark an den von Warren Buffett und Charlie Munger: er fokussiert sich auf eine überschaubare Zahl von Werten und hält seine Positionen zumeist viele Jahre lang. Dabei machen seine Top-10-Positionen oft mehr als die Hälfte des Portfolios aus und er investiert gern antizyklisch, setzt also auf vernachlässigte Branchen, die gerade so gar nicht angesagt sind an der Wall Street. Oder auf Unternehmen, die nicht als die großen Profiteure von Megatrends wahrgenommen werden und daher nicht auf dem Radar des Marktes auftauchen. Daher finden sich in seinem Portfolio nur selten Aktien aus dem Hochtechnologiebereich, sondern eher Werte aus den klassischen Sektoren der "Old Economy".

Im 2. Quartal 2025 lag Mason Hawkins Turnoverrate mit 19 % wieder atypisch hoch. Unter seinen aktuell 49 Depotwerten finden sich sieben Neuzugänge. Der Wert seines stark fokussierten Portfolios stieg im Quartal von 1,88 auf 1,98 Mrd. USD. Die drei größten Beteiligungen machen rund 20 % aus, während es die fünf Schwergewichte auf gut 30 % bringen. An der Spitze von Hawkins Portfolio halten sich zyklische Konsumwerte mit einer Gewichtung von 25,4 % vor Kommunikationsdiensten, die sich mit einer Gewichtung von 14,2 % knapp an den defensiven Konsumwerten mit 14,1 % vorbeigeschoben haben. Nur noch Viertplatzierter sind die Energiewerte mit 11,2 % vor Industrietiteln mit 9,6 %, Gesundheitsaktien mit 9,3 % und Technologiewerten mit 6,1 %. Dahinter folgen der Immobiliensektor und Finanzunternehmen mit je 4,3 % vor Rohstoffwerten mit 1,3 %.

Die stärkste Auswirkung hatte der annähernde Komplettverkauf bei Affiliated Managers Group, nachdem im Vorquartal bereits knapp ein Drittel der Anteile abgestoßen worden waren. Beim Supermarktbetreiber Albertsons nahm Hawkins knapp ein Drittel seiner Anteile vom Tisch, stockten seine Position aber im Verlauf des dritten Quartals aufgrund der Schwäche wieder auf. Zudem stieß er bei Fidelity National Information Services etwas mehr als ein Viertel seiner Anteile ab; Wettbewerber Fiserv hatte kürzlich die Märkte mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung geschockt, so dass sich sein Aktienkurs halbierte. Im Gegenzug stockte Hawkins bei PVH Corp um mehr als 125 % auf auch bei Kraft Heinz, wo Warren Buffett der größte Aktionär ist. Und dann hat sich Mason Hawkins noch antizyklisch bei der Clearwater Paper Corporation eingekauft, einem führenden Hersteller und Lieferanten von gebleichtem Karton. Man sieht sich seit Jahren mit einem branchenweiten Überangebot konfrontiert, das zu einem Preisverfall und Druck auf die Margen geführt hat. Und hier witter Mason Hawkins seine Chance...

An der Spitze von Mason Hawkins Portfolio bleibt unangefochten CNX Resources. Nach dem leichten Aufstocken im Vorquartal hat Hawkins seine Position zuletzt wieder etwas reduziert, hält aber weiterhin über 3 % an dem Erdgasunternehmen. Auf Rang zwei folgt erneut Mattel, doch mit dem Kinderspielzeughersteller war auch im zweiten Quartal kein Blumentopf zu gewinnen. Neuer Drittplatzierter ist Inkubator IAC, die drei Ränge gutmachen konnte.


Disclaimer: Habe Fidelity National Info Services, IAC auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 03.11.2025

"In unsicheren Zeiten sollte man zwei Dinge niemals vergessen: Erstens, die Angst im Markt ist dein Freund, weil sie Schnäppchen schafft. Zweitens, nur deine eigene Angst ist dein Feind."
(Warren Buffett)

Sonntag, 2. November 2025

Kissigs Börsentheater: Howard Marks erinnert uns daran, dass hohe Bewertungen nicht zwangsläufig zu fallenden Kursen führen. Also verliere kein Geld!

Wir erleben eine Blasenbildung und beinahe täglich erreichen uns Meldungen, mit denen die KI-Blase weiter aufgepumpt wird. Selbst die davon profitierenden Branchenvertreter nennen das Kind beim Namen und OpenAI-Chef Sam Altman warnt offen davor, dass viele Anleger sehr viel Geld verlieren werden. So war es immer und so wird es immer bleiben.

Jede neue bahnbrechende Entwicklung lockt risikoaffine Investoren an und wenn die Kurse und Bewertungen ins Laufen kommen, springen immer mehr Menschen auf den fahrenden Zug auf. Doch am Ende scheitern viele der neuen Ideen und viele der Unternehmen und Anleger verlieren damit viel Geld. Doch nicht alle und wer auf die richtigen Pferde gesetzt hat, profitiert.
"'Die Kurse sind zu hoch' ist bei weitem nicht gleichbedeutend mit 'die nächste Bewegung wird nach unten gehen'. Dinge können überteuert sein und das für eine lange Zeit bleiben... oder noch viel teurer werden."
(Howard Stanley Marks)
(Zu) gerne werden Parallelen zur Internetblase gezogen, die im Frühjahr 2000 platzte und die Börsen in die Tiefe riss. Es waren unzählige Startups an die Börse gekommen, die weder ein funktionierendes Geschäftsmodell hatten, noch keine Kunden und schon gar keine Gewinne. Manchmal machten sie noch nicht einmal Umsatz. Sie lebten ausschließlich davon, immer wieder frisches externes Geld zu bekommen durch Kredite, Venture Capital oder eben über die Börse in Form von IPOs und/oder Kapitalerhöhungen. Als dann die US-Notenbank die Zinsen kräftig anhob, killte dies die liquiditätsgetriebene Hausse.

Und heute? Ist diesmal wirklich alles anderes? Nein. Aber Entscheidendes. Der KI-Boom wird von Unternehmen angeheizt, die enorme Cashflows und Gewinne erzielen, die funktionierende Geschäftsmodelle haben sowie Kunden haben und gewinnen, die eine immer größere Nachfrage nach KI-Anwendungen und -Rechenleistung nachfragen. Immer mehr Workflow wird in die Cloud verlagert und die KI wird "einfach nur" integraler Bestandteil der Betriebssysteme, der Firmensoftware, des beruflichen Alltags. Und findet inzwischen auch Einzug in das Alltagsleben und die Gewohnheiten der normalen Menschen. Es ist eine "Revolution im Vorbeigehen" und sie befeuert sich selbst immer mehr und immer weiter. Bis sie es nicht mehr tut und die Bewegung an Kraft verliert, weil eine Sättigung erreicht wird oder zu wenige Unternehmen Geld damit verdienen oder was auch immer. Jeder Hype endet, jede Blase platzt. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Und das ist nicht vorhersagbar, auch wenn es ständig aufs Neue versucht wird. Alle liegen immer wieder falsch, bis einer dann mal richtig liegt. Aber das ist dann Zufall, auch wenn dieser Person erstmal Prophetenstatus zuerkannt wird. Doch bekanntlich zeigt auch eine kaputte Uhr zweimal am Tag die richtige Zeit an...

Bis die Blase (endlich) platzt, gibt es also noch eine Menge Geld zu verdienen und das kann sich über viele Jahre hinweg fortsetzen. Wer nicht an Bord ist, bleibt zurück. Und meistens fährt man schlechter an der Börse, wenn man gar nicht mitfährt, als wenn man erst fette Gewinne einheimst und anschließend einen erheblichen Teil davon wieder einbüßt.

Zwei Schritte vor, einer zurück. So war es schon immer an der Börse und so wird es immer bleiben…

Börsenweisheit des Tages | 02.11.2025

"Falsche Ängste sind Kaufsignale."
(Ken Fisher)

Samstag, 1. November 2025

Wochenrückblick 44/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Amphenol, Vertiv, LendingClub, Rheinmetall und Almonty. KI rockt den Markt, alles andere s(t)inkt...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 01.11.2025

"Es gibt nur einen Grund, weshalb eine Aktie zum Schnäppchenpreis angeboten wird: weil andere Leute verkaufen. Da ist keine andere Ursache. Um ein wirkliches Schnäppchen zu machen, musst du ergründen, warum die Leute so ängstlich und pessimistisch sind."
(Sir John Templeton)

Freitag, 31. Oktober 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Sartorius: Bringt der neue Chef auch die Aktie wieder in die Erfolgsspur?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 19/2025 vom 28.10.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Jenoptik, Sartorius, Steico

Börsenweisheit des Tages | 31.10.2025

"Die jahreszeitlichen Mythen sind Jahrzehnte alt, allseits bekannt - und falsch."
(Ken Fisher)

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Kissigs Börsengeschichte(n): Am 30.10.1988 erreichte die "Merger Mania" an der Wall Street einen neuen Höhepunkt, als Philip Morris gierig nach Kraft Foods schnappte

Der 30. Oktober 1988 war ein ganz normaler Börsentag inmitten des Börsenwahnsinns, in den sich die Wall Street im Zuge des Fusions- und Übernahmebooms hineinsteigerte. Finanzgeschichte schrieb der Tag dennoch.

Es war das Zeitalter der Leveraged Buyouts (LBOs), als mit enormem Fremdkapital ausgestattete Hasardeure auf Firmenjagd gingen. Vor diesen "Predators" war niemand mehr sicher, weder Mittelständler noch Weltkonzern. Es war einfach zu viel Geld zu machen beim Übernehmen von Firmen und ihrem anschließenden Filettieren - denn Geld war keine Mangelware. Es wurde von Michael Milken und seinem Junk Bond-Imperium bereitgestellt, mit der die zweitklassige Investmentbank Drexel Burnham Lambert an die Spitze katapultiert hatte - und zwar in jeder nötigen Höhe. Man musste nur bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen...

Börsenweisheit des Tages | 30.10.2025

"Das Ziel des Investierens ist, Situationen zu finden, wo es sicher ist, nicht zu diversifizieren."
(Charlie Munger)