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Wen die Fakten hinter Oliver Stones Film "Wall Street" mit Michael Douglas in der Rolle des Raiders Gordon Gekko interessieren (Filmzitat: "Die Gier ist gut, die Gier ist richtig, die Gier funktioniert, sie klärt die Dinge"), kommt mit diesem Buch voll auf seine Kosten. Denn "der wichtigste Gebrauchsgegenstand, den ich kenne, ist die Information" - auch dieses Zitat wurde Gekko in den Mund gelegt...
Für mich als eher wirtschaftsliberal eingestellten Menschen findet sich hier ein hervorragendes Beispiel, warum der Markt nicht gänzlich sich selbst überlassen werden darf. Denn wenn einige gleicher sind als andere, dann muss der Staat die Regeln so vorgeben, dass alle die selben Chancen bekommen - und der Staat muss die Einhaltung dieser Regeln auch überwachen. Denn dass die Selbstreinigungskräfte des Marktes nicht funktionieren, zeigt die jüngste Finanzkrise auf, die genau nach dem gleichen Muster abläuft, wie die der achtziger Jahre. Der Unterschied ist allerdings, dass damals die US-Regierung die öffentlich-rechtlichen Sparkassen - die auch Opfer der Junk-Bond-Mania wurden - mit 2 Milliarden Dollar an Steuergeldern retten musste. Eine Summe, die heutzutage nur ein müdes Lächeln auslösen kann, wo doch ständig von hunderten von Milliarden die Rede ist und alleine schon das jährliche Defizit des US-Haushaltes mehr als eine Billion Dollar an zusätzlichen Schulden verursacht.
Was dieses Buch so auszeichnet ist, dass es die Geschichte immer aus Sicht einer der Akteure beleuchtet und es dem Autor gelingt, auch deren Seelenlage und die Atmosphäre so stimmig rüberzubringen, dass man meint, sich mitten im Strudel der Ereignisse zu befinden. Am Ende könnte eine Weisheit von Ullrich Wickert stehen: "Der Ehrliche ist der Dumme".
Titel: "Der Club der Diebe"
Autor: James B. Stewart
Verlag: Ullstein
Auflage: 4 (1994)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548232078
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