Bei meinem 319. Portfoliocheck schaue ich wieder
Bill Ackman über die Schulter, einem aktivistischer Investor, der bevorzugt Stammaktien börsennotierter Unternehmen kauft und dann das Management öffentlichkeitswirksam zu Änderungen drängt, damit der Markt den wahren Wert der Unternehmen erkennen kann.
Ackmann galt viele Jahre lang als aufstrebender Superstar der Branche, doch dann verhob er sich gewaltig mit der kanadischen
Valeant Pharmaceuticals, die er als "Berkshire Hathaway der Pharmabranche" titulierte. Doch das Unternehmen stolperte über Betrug, Abrechnungsfehler und schneeballsystemartige Geschäftspraktiken und Ackman versenkte Milliarden. Doch ihm gelang die Widerauferstehung und die Rückkehr in die Erfolgsspur. Und er erweiterte seinen Investorenwerkzeugkasten um neue Strategien: so kauft sich Ackman heute auch in großartige Unternehmen ein, die über solide Cashflows und einen enormen ökonomischen Burggraben verfügen, um an deren Wertschöpfung zu profitieren. Dabei ist sein Portfolio
extrem fokussiert auf nur die aussichtsreichsten
Qualitätsunternehmen, auf die er dann große Summen setzt. Und wenn er sich irrt, schmeißt er diese Aktien schnell und konsequent aus dem Depot.
Ende des 2. Quartals 2025 hat soch seine Turnoverrate vom dem sehr hohen Level des Vorquartals wieder auf vergleichsweise moderate 11 % reduziert, während der Wert seines Aktiendepots deutlich von 11,9 auf 13,7 Mrd. USD zulegte.
Von seinem Langzeitinvestent und bevorzugten nordamerikanische Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Kansas City hat sich Ackman als "Zollkriegsverlierer" komplett getrennt, um während des Trump-Zollkrieg-Ausverkaufs Anfang April Geld für die "Jahrhundertchance" bei Amazon zu haben. Ackman gefällt, dass Amazon mit der E-Commerce-Plattform für den Einzelhandel und den Amazon Web Services (AWS) zwei starke Geschäftsbereiche hat. Weltmarktführer AWS deckt den Cloud-Bedarf anderer Unternehmen auf effizientere Weise ab, als Unternehmen dies allein tun könnten. Ähnliche Stärken sieht er bei Wettbewerber Alphabet, der seit einiger Zeit mit besonders starken Zuwachsraten bei seiner Google Cloud aufwarten kann und der weltweit drittgrößte Player ist.
Am Ende des Quartals hielt er elf bzw. dreizehn Positionen, darunter eine Neuerwerbung. Mit einem Anteil von 35,1 % dominieren weiterhin die zyklischen Konsumwerte vor Technologiewerten mit 20,6 % und der Finanzbranche mit 18,5 %. Dahinter folgen Kommunikationsdienste mit 15,1 %, Immobilienwerte mit 10 % und Industrieunternehmen mit nur noch knapp 1 % Gewichtung.
Ackmans größte Position mit rund 21 % Gewichtung ist die beim Ride-Sharing-Anbieter Uber, dahinter folgt unverändert der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp., der seinen Schwerpunkt auf Infrastruktur- und Immobilieninvestments legt. Auf dem dritten Rang liegt weiterhin der Franchisespezialist Restaurant Brands, der insbesondere für seine Marken Burger King und Tim Horton's bekannt ist, bevor Neueinsteiger Amazon sich auf den vierten Platz und damit knapp vor Howard Hughes Holdings etabliert hat - wo Bill Ackman sich nun seine eigene "moderne Berkshire" schafft...
Aber Ackmans 13F offenbart nur seine börsennotierten US-Beteiligungen. Gewichtige Investments hält er auch an Universal Music Group sowie den beiden gestrauchelten Hypothekenriesen Fannie Mae und Freddie Mac. Und (auch) hier geraten die Dinge mächtig in Bewegung...
Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon, Brookfield, Howard Hughes, Uber auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.