Nun ist es also passiert: die Fed hat (endlich) ihre erste Zinssenkung gewagt und es waren gleich 50 Basispunkte. Zudem hat Fed-Chef Jerome Powell erklärt, die US-Notenbank sähe die US-Wirtschaft trotz zunehmender negativer Einflüsse weiter in einer robusten Verfassung. Der Fokus der Fed richtet sich nun stärker in Richtung Arbeitsmarkt.
Im Grunde hat die Fed nun also (endlich) das geliefert, was schon länger von ihr erwartet wurde. Und trotzdem feierte der Markt den Startschuss der Zinswende mit einem kleinen Kursfeuerwerk. Unverständlich?
Verständlich. Immerhin hinkt die Notenbank der realen Entwicklung zumeist hinterher und agiert dann zu hart. Diese Befürchtungen hatten auch zuletzt wieder deutlich zugenommen. Nicht ganz zu Unrecht. Blackstones CFO Michael Chae erklärte jüngst, da die Fed bei der Inflationsbewertung zunehmend volatile Komponenten heranziehe, wie Wohnkosten, führe dies zu einer verzögerten Erfassung der tatsächlichen Entwicklung.
Blackstone filtere solche Entwicklungen heraus und könne daher vor der Welle agieren – nicht von ungefähr hat der weltgrößte Alternative Asset Manager in den vergangenen 12 Monate mehr als 30 Mrd. USD in
REITs und Immobilien investiert und damit vor dem nun einsetzenden breiten Aufschwung am Immobilienmarkt. Während also die Wirtschaft unter der zu langsam agierenden Notenbank zu lange leidet, ergeben sich hieraus für clevere Investoren zusätzliche Chancen. Wenn sie denn die Chuzpe haben, diese auch konsequent zu nutzen.
Für Privatanleger ist es kaum leistbar, bessere Informationen als die Notenbaken zu haben, geschweige denn, hieraus sinnstiftendere Analysen abzuleiten für die eigenen Investments. Aber das müssen sie auch gar nicht, denn man kann sich inzwischen ja auch bei denen als Aktionär einkaufen, die das quasi zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben. Nicht nur Blackstone fährt seit Jahren und Jahrzehnten höhere Renditen als das Durchschnittsunternehmen ein, sondern auch seine kleineren Wettbewerber
Apollo, Ares,
Brookfield und
KKR. Anleger haben also die Qual der Wahl und das ist allemal besser, als an der Börse hinterherhinken zu müssen. Und das ist ja vielen Anlegern passiert, die nicht auf die großen Cloud- und KI-Boomer gesetzt haben. Auch unter den Profis.
Doch die gute Nachricht ist, dass es an der Börse nie zu spät ist für gute Entscheidungen und man auch später noch auf die richtigen Zugpferde setzen kann. Und was die Fed macht...