Über die Balda AG und ihren langen Weg, endlich operativ erfolgreich zu werden bzw. zuletzt ihr operatives Geschäft zu verkaufen, habe ich ja mehrfach berichtet. Heute kam nun die lang ersehnte Meldung, dass die anstehenden Kapitalmaßnahmen endlich umgesetzt wurden und werden.
Der Kapitalherabsetzungsbeschluss der Hauptversammlung wurde im Handelsregister eingetragen und ist somit wirksam. Damit werden die Aktien im Verhältnis 10 zu 1 zusammengelegt, vermutlich mit Wirkung des 21. Aprils Die Aktien der Clere AG werden nach vollständiger wertpapiertechnischer Umstellung künftig die Wertpapierkennnummer A2AA40 und ISIN DE00A2AA402 tragen.
Ausschüttung von €9 je Neu-Aktie im Spätherbst
Die Kapitalherabsetzung (-> Hinweise zu den steuerlichen Auswirkungen) erfolgt zum Zweck der Rückzahlung eines Teils des Grundkapitals an die Aktionäre und so wurde das das Grundkapital der Gesellschaft von €58.890.636,00 um €53.001.567,00 auf €5.889.063,00 herabgesetzt. Somit entsteht je zusammengelegter Aktie ein Anspruch von €9,00, der in etwa 6 Monaten an die Aktionäre fließen wird. Der genau Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben werden, versicherte der Vorstand.
Darüber hinaus hatte die Hauptversammlung die Umfirmierung der Gesellschaft beschlossen und so heißt das Unternehmen ab sofort Clere AG und sich auf Investitionen und Beteiligungen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik, der Vermögensverwaltung sowie der Mittelstandsbeteiligungen und -finanzierungen konzentrieren.
Kontrollerwerb durch Großaktionär van Aubel
Nur wenige Minuten nach Bekanntgabe der Eintragung platzierte Großaktionär Thomas van Aubel eine weitere Meldung; er hat nämlich weitere 871.143 Stückaktien hinzugekauft und hält nun über seine ihm vollständig gehörende Investmentgesellschaft Elector GmbH unmittelbar 18.202.826 Stimmrechte von insgesamt 58.890.630 Stimmrechten der Balda AG. Dies entspricht 30,91 % der Stimmrechte und löst damit ein Pflichtübergabeangebot aus.
Davon sollte man sich allerdings nicht zu viel versprechen, es wird kaum deutlich oberhalb des aktuellen Aktienkurses von €2,60 liegen. Interessanter ist vielmehr, dass van Aubel weitere Aktien hinzukauft und das könnte durchaus noch so weitergehen, denn immerhin notiert die Aktie auf aktuellem Niveau rund 30% unterhalb ihrer Netto-Cashposition.
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ERGÄNZUNG VOM 13.10.2016
Jetzt ist es soweit: die Aktien werden heute, am 13.10. "cum" Kapitalmaßnahme gehandelt und dann morgen "ex" (Quelle). Wer also heute zum Börsenschluss die Clere-Aktien in seinem Depot hat, erhält die Ausschüttung. Und morgen notiert die Aktie dann mit einem Abschlag.
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Freitag, 8. April 2016
Montag, 28. Januar 2013
AdCapital: steuerfreie Rendite von 50%. Und dann?
Die Beteiligungsgesellschaft AdCapital ist schon etwas Besonderes auf deutschen Kurszetteln, denn sie wird ihrer Aktionäre am 10. Februar mit einer Sonderausschüttung in Höhe von 6,23 EUR beglücken - je Aktie und das auch noch steuerfrei!
Das ist seit längerem bekannt und die notwendigen Beschlüsse hat die Hauptversammlung längst durchgewunken. Die Gründe liegen in einem Strategiewechsel hin zu einer Beteiligungsholding, die sich auf den langfristigen Fokus orientiert und gezielt in das bestehende Beteiligungsportfolio investieren möchte, anstatt wie bisher große Mengen liquider Mittel in der Vemögensverwaltung, also kurz- und mittelfristigen Anlagen, einzusetzen. Nach Durchführung der Sonderausschüttung will AdCapital noch rund 50 Mio. EUR in der Liquiditätsreserve haben, um das Portfolio verstärken und ausbauen zu können.
Interessant wird das Ganze für Aktionäre, weil einerseits Beteiligungsgesellschaften inzwischen den seit Jahrzehnten üblichen "Konglomeratsabschlag" abgebaut haben und viele nahe am oder inzwischen über ihrem inneren Wert notieren. Beteiligungsgesellschaften sind "in", weil sich bei Veräußerungen gezeigt hat, welch enorme stille Bewertungsreserven teilweise in den Bilanzen schlummern. So hat sich etwa Aurelius mit den Verkäufen der Consinto und der Schabmüller 2012 eine goldene Nase verdient und wird die Aktionäre mit Rekorddividende und zusätzlicher Sonderausschüttung verwöhnen. Aber auch MBB Industries feiert einen Rekord nach dem anderen, sowohl bei Umsatz, als auch bei Gewinn und Aktienkurs, nachdem man die Claas Fertigungstechnik übernommen hat und den Umsatz schlicht verdoppelte und die Gewinne verdreifachte. Und die Kursverläufe von Gesco oder der Shareholder Value AG lassen die Augen der investierten Aktionäre leuchten.
Bei AdCapital wird künftig der Fokus auf die Beteiligungen im Portfolio gelegt werden mit den Schwerpunktbranchen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive. Die deutsche Wirtschaft läuft weiterhin rund, der Maschinenbau prosperiert und die Aussichten auf eine Erholung der Weltwirtschaft und der südlichen europäischen Ländern verdichten sich. Die neue Ausrichtung wird daher allenthalben als aussichtsreich und folgerichtig bewertet.
Doch was passiert am 10. Februar? Die Aktie wird dramatisch einbrechen, denn die ausgeschütteten 6,23 EUR werden den Aktionären auf ihrem Konto gutgeschrieben und gleichzeitig reduziert sich der Aktienkurs um denselben Betrag, den sog. Dividendenabschlag. Die Charttechnik wird also kollabieren und das Chartbild grausam aussehen. Doch wen juckt's? AdCapital ist ein MidCap mit einer niedrigen Marktkapitalisierung (aktuell rund 180 Mio. EUR und nach der Ausschüttung rund 90 Mio. EUR) und einem Streubesitz von 15,45%. Die Handelsumsätze in der Aktie sind entsprechend gering - selbst Anhänger der Charttechnik räumen ein, dass dies keine erfolgversprechenden Voraussetzungen für Chartanalysen sind.
Der Kurseinbruch wird jedenfalls für Aufmerksamkeit sorgen, es dürften einige Artikel hierzu erscheinen. Und während Focus Money im Januar meinte, man solle auf Kursgewinne vor der Ausschüttung setzen und die Aktien dann vor dem 10. Februar verkaufen, weil im Anschluss weitere Kursabschläge drohten, sehe ich die Aussichten für den Kurs eher genau umgekehrt. Viele Aktien holen nach einer Dividendenausschüttung schnell einen Gutteil des Abschlags wieder auf. Und dabei reden wir über die üblichen 2 bis 5 Prozent, die Aktien als Dividendenrendite durchschnittlich so abwerfen. Bei AdCapital wird der Abschlag sehr viel höher sein, nämlich rund 50 Prozent. Die Aktie wird also optisch billiger werden und derartige Einbrüche führen oft dazu, dass sich der Kurs schnell wieder erholt. Der Vorteil ist hier, dass der Abschlag ja steuerfrei erfolgte und die Aktionäre genauso viel Geld haben wie zuvor. Und im Anschluss wird AdCapital als das wahrgenommen werden, was es ist: eine Industrieholding mit erfolgreichen Mittelständlern in ihrem Beteiligungsportfolio, die einiges an Reserven versprechen.
Ich denke, ein Einstieg um die 12,50 EUR sollte sich langfristig auszahlen. Und bereits im Februar sollte ein (kleiner) Teil der Kursverluste aufgrund der steuerfreien Sonderausschüttung wieder aufgeholt werden können. Und behält AdCapital eine reguläre Dividendenausschüttung von 0,50 EUR bei, würde die bezogen auf den reduzierten Aktienkurs eine Dividendenrendite von knapp 8% bedeuten.
Interessant wird das Ganze für Aktionäre, weil einerseits Beteiligungsgesellschaften inzwischen den seit Jahrzehnten üblichen "Konglomeratsabschlag" abgebaut haben und viele nahe am oder inzwischen über ihrem inneren Wert notieren. Beteiligungsgesellschaften sind "in", weil sich bei Veräußerungen gezeigt hat, welch enorme stille Bewertungsreserven teilweise in den Bilanzen schlummern. So hat sich etwa Aurelius mit den Verkäufen der Consinto und der Schabmüller 2012 eine goldene Nase verdient und wird die Aktionäre mit Rekorddividende und zusätzlicher Sonderausschüttung verwöhnen. Aber auch MBB Industries feiert einen Rekord nach dem anderen, sowohl bei Umsatz, als auch bei Gewinn und Aktienkurs, nachdem man die Claas Fertigungstechnik übernommen hat und den Umsatz schlicht verdoppelte und die Gewinne verdreifachte. Und die Kursverläufe von Gesco oder der Shareholder Value AG lassen die Augen der investierten Aktionäre leuchten.
Bei AdCapital wird künftig der Fokus auf die Beteiligungen im Portfolio gelegt werden mit den Schwerpunktbranchen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive. Die deutsche Wirtschaft läuft weiterhin rund, der Maschinenbau prosperiert und die Aussichten auf eine Erholung der Weltwirtschaft und der südlichen europäischen Ländern verdichten sich. Die neue Ausrichtung wird daher allenthalben als aussichtsreich und folgerichtig bewertet.
Doch was passiert am 10. Februar? Die Aktie wird dramatisch einbrechen, denn die ausgeschütteten 6,23 EUR werden den Aktionären auf ihrem Konto gutgeschrieben und gleichzeitig reduziert sich der Aktienkurs um denselben Betrag, den sog. Dividendenabschlag. Die Charttechnik wird also kollabieren und das Chartbild grausam aussehen. Doch wen juckt's? AdCapital ist ein MidCap mit einer niedrigen Marktkapitalisierung (aktuell rund 180 Mio. EUR und nach der Ausschüttung rund 90 Mio. EUR) und einem Streubesitz von 15,45%. Die Handelsumsätze in der Aktie sind entsprechend gering - selbst Anhänger der Charttechnik räumen ein, dass dies keine erfolgversprechenden Voraussetzungen für Chartanalysen sind.
Der Kurseinbruch wird jedenfalls für Aufmerksamkeit sorgen, es dürften einige Artikel hierzu erscheinen. Und während Focus Money im Januar meinte, man solle auf Kursgewinne vor der Ausschüttung setzen und die Aktien dann vor dem 10. Februar verkaufen, weil im Anschluss weitere Kursabschläge drohten, sehe ich die Aussichten für den Kurs eher genau umgekehrt. Viele Aktien holen nach einer Dividendenausschüttung schnell einen Gutteil des Abschlags wieder auf. Und dabei reden wir über die üblichen 2 bis 5 Prozent, die Aktien als Dividendenrendite durchschnittlich so abwerfen. Bei AdCapital wird der Abschlag sehr viel höher sein, nämlich rund 50 Prozent. Die Aktie wird also optisch billiger werden und derartige Einbrüche führen oft dazu, dass sich der Kurs schnell wieder erholt. Der Vorteil ist hier, dass der Abschlag ja steuerfrei erfolgte und die Aktionäre genauso viel Geld haben wie zuvor. Und im Anschluss wird AdCapital als das wahrgenommen werden, was es ist: eine Industrieholding mit erfolgreichen Mittelständlern in ihrem Beteiligungsportfolio, die einiges an Reserven versprechen.
Ich denke, ein Einstieg um die 12,50 EUR sollte sich langfristig auszahlen. Und bereits im Februar sollte ein (kleiner) Teil der Kursverluste aufgrund der steuerfreien Sonderausschüttung wieder aufgeholt werden können. Und behält AdCapital eine reguläre Dividendenausschüttung von 0,50 EUR bei, würde die bezogen auf den reduzierten Aktienkurs eine Dividendenrendite von knapp 8% bedeuten.
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Montag, 30. April 2012
AdCapital: 50% Ausschüttung, steuerfrei
Die Beteiligungsgesellschaft AdCapital hat heute Details zu ihrer Neustrukturierung und den hierdurch frei werdenden Finanzmitteln mitgeteilt. Die bisherige Beteiligungs- und Asset-Management-Gesellschaft ist jetzt eine Industrieholding mit den Schwerpunktbranchen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive. Das Unternehmen konzentriert sich in Zukunft darauf, seinen Beteiligungen mit seiner langjährigen Erfahrung bei der strategischen Entwicklung von Unternehmen zur Seite zu stehen, beispielsweise bei der Expansion oder Internationalisierung.
Durch diese Neuausrichtung wird Liquidität frei, die an die Aktionäre ausgezahlt werden soll. Der Aufsichtsrat beschloss, der Hauptversammlung eine Höhe der Ausschüttungen von 84,9 Mio. EUR vorzuschlagen. Dies entspricht 6,23 EUR je zum Bezug der Ausschüttung berechtigter Aktie. Ermöglicht wird die Ausschüttung in dieser Höhe durch eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung der Kapitalrücklage durch eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln und eine sofortige Kapitalherabsetzung. Beide Beschlüsse, Kapitalerhöhung um 82 Mio. EUR und Kapitalherabsetzung um 85 Mio. EUR, werden am 22. Juni 2012 der Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Die Kapitalherabsetzung erfolgt dabei zum Zwecke der Rückzahlung von Teilen des Grundkapitals an die Aktionäre in Form der angekündigten Barausschüttung von 84,9 Mio. EUR.
Der Lohn der Mühen? Die Kapitalrückzahlung unterliegt, anders als eine Ausschüttung aus dem Bilanzgewinn, nicht der Kapitalertragsteuer. Die Aktionäre erhalten die Ausschüttung von 6,23 EUR also steuerfrei!
Im Gegenzug werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 22. Juni 2012 vorschlagen, den Bilanzgewinn in Höhe von 5,6 Millionen Euro nicht auszuschütten, sondern auf neue Rechnung vorzutragen. Was nichts anderes bedeutet, als dass die eigentlich anstehende Dividende von 0,50 EUR je Aktie für dieses Jahr entfallen wird als "Tausch" gegen die 6,23 EUR aus der Sonderausschüttung.
Einziger Wermutstropfen: während die Dividende bereits im Juni 2012 fällig gewesen wäre, darf die Sonderausschüttung erst 6 Monate nach Eintragung der Kapitalherabsetzung vorgenommen werden. Also voraussichtlich im Februar 2013.
Geht man vom heutigen Kurs von gut 12 EUR aus, wird die Sonderausschüttung also eine Rendite von 50% abwerfen. Da diese sich im Kurs niederschlagen wird, wäre die Aktie "ex" mithin noch etwa 5,75 EUR teuer - und wird die bisherige Dividendenzahlung von 0,50 EUR dann ab dem Geschäftsjahr 2012 wieder aufgenommen, betrüge die Dividendenrendite stolze 8,7%.
Die Neuausrichtung hin zu einem Beteiligungsunternehmen wie Gesco oder Indus verspricht einiges an Potenzial und die Auschüttung sowie die zu erwartende Dividendenrendite ab dem Geschäftsjahr 2013 sind weitere Argumente für die AdCapital-Aktie - jendenfalls für Anleger mit mittel- und langfristigem Anlagehorizont.
Der Lohn der Mühen? Die Kapitalrückzahlung unterliegt, anders als eine Ausschüttung aus dem Bilanzgewinn, nicht der Kapitalertragsteuer. Die Aktionäre erhalten die Ausschüttung von 6,23 EUR also steuerfrei!
Im Gegenzug werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 22. Juni 2012 vorschlagen, den Bilanzgewinn in Höhe von 5,6 Millionen Euro nicht auszuschütten, sondern auf neue Rechnung vorzutragen. Was nichts anderes bedeutet, als dass die eigentlich anstehende Dividende von 0,50 EUR je Aktie für dieses Jahr entfallen wird als "Tausch" gegen die 6,23 EUR aus der Sonderausschüttung.
Einziger Wermutstropfen: während die Dividende bereits im Juni 2012 fällig gewesen wäre, darf die Sonderausschüttung erst 6 Monate nach Eintragung der Kapitalherabsetzung vorgenommen werden. Also voraussichtlich im Februar 2013.
Geht man vom heutigen Kurs von gut 12 EUR aus, wird die Sonderausschüttung also eine Rendite von 50% abwerfen. Da diese sich im Kurs niederschlagen wird, wäre die Aktie "ex" mithin noch etwa 5,75 EUR teuer - und wird die bisherige Dividendenzahlung von 0,50 EUR dann ab dem Geschäftsjahr 2012 wieder aufgenommen, betrüge die Dividendenrendite stolze 8,7%.
Die Neuausrichtung hin zu einem Beteiligungsunternehmen wie Gesco oder Indus verspricht einiges an Potenzial und die Auschüttung sowie die zu erwartende Dividendenrendite ab dem Geschäftsjahr 2013 sind weitere Argumente für die AdCapital-Aktie - jendenfalls für Anleger mit mittel- und langfristigem Anlagehorizont.
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