Donnerstag, 27. Februar 2020

Was ist... der Maximum Drawdown?

Die Kennzahl "Maximal Drawdown" gibt den maximalen Kursverlust an, den ein Anleger innerhalb eines bestimmten Zeitraums mit seiner Anlage hätte erleiden können. Der in Prozent ausgewiesene Maximum Drawdown wird vor allem bei der Risikobetrachtung verwendet.

Max. Drawdown = (Tiefster Kurs x 100 : Höchster Kurs) - 100

Die Kennzahl bezieht sich auf Werte der Vergangenheit und da Kurse kein Gedächtnis haben bedeutet dies folglich nicht, dass es künftig nicht auch stärkere prozentuale Kurseinbrüche bei dem Wertpapier geben kann, als es sie zuvor schon gab. Trotzdem kann der Maximum Drawdown wertvolle Hinweise für den Investor liefern. Börsenkurse weichen nämlich teilweise erheblich vom wahren Wert des zugrundeliegenden Basiswertes ab und auch als Langfristanleger muss man sich bei Kurseinbrüchen die Frage stellen, ob man verkaufen, halten oder gar nachkaufen sollte. Das hängt nicht nur vom Ergebnis der Bewertung ab, sondern auch von der eigenen Schmerzgrenze in Bezug auf Kursverluste. Es sind eben nicht alle Anleger gleich und nicht alle können fette rote Minuszeichen im Depot gleich gut verkraften...

Mittwoch, 26. Februar 2020

Kissigs Portfoliocheck: Bei Adobe bleibt Daniel Loeb im Hintergrund und stockt einfach weiter auf

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 76. Portfoliocheck blicke ich in das Depot des Hedge Fonds Third Point. Daniel Loeb pflegt einen aktivistischen Investmentstil und kauft sich bevorzugt in angeschlagene Unternehmen ein, um diese dann in die gewünschte Richtung zu treiben.

Auch im 4. Quartal 2019 hat sich Dan Loeb von einer Reihe seiner Positionen komplett getrennt. Dieses Mal traf es das Auktionshaus Sothebys, den Paymentdienstleister PayPal und den Windows-Mutterkonzern Microsoft, die zuvor zusammen knapp 9% seines Portfolios ausmachten. Ganz neu ist Dan Loeb bei IAA (Insurance Auto Auctions) an Bord, das leicht beschädigte Autos und Autoteile aus Versicherungsfällen versteigert und auch Loebs Einstieg bei Amazon, der zuletzt mit überragenden Zahlen glänzen konnte, ist bemerkenswert. Und dann stockte er noch bei Adobe Systems weiter auf, die sich sukzessive in seine Top 10 vorgearbeitet hat.

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer
Adobe, Amazon, Microsoft, PayPal befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

Montag, 24. Februar 2020

Stunde der Value Investoren: Kurseinbrüche als Chance auf außerordentliche Kursgewinne!

Schon seit vielen Jahren steigen die Börsen schier unaufhaltsam immer weiter und das trotz der regelmäßigen "Schwarzen Schwäne", die wie trächtige Säue alle paar Monate durchs Dorf gejagt werden. Ob US-China-Handelskrieg, Brexit, oder die anstehende US-Wahl, bei allen Ereignissen werden kräftige Kursverluste vorhergesagt und markerschütternde Dramen an die Wand geworfen - und wenn es welche gibt, dann fast immer nur für kurze Zeit, bevor die Anleger zurück in den Börsenmarkt strömten. Und das dürfte auch beim aktuellen Angstthema Corona-Virus (dem man nun den erschreckenderen Namen COVID-19 gegeben hat) der Fall sein. Zu alternativlos erscheint der Aktienmarkt angesichts Negativzinsen zu sein.

Nachdem die US-Notenbank FED einige Zeit lang die Zinsen angehoben und es Ende 2018 zu einer heftigen Börsenkorrektur kam, schaltete auch die FED inzwischen wieder in den Geldschwemmemodus um und flutet erneut die Märkte. Die US-Börsen konnten erst vor wenigen Tagen neue Allzeithochs erklimmen, ebenso der DAX, doch diese Kursrekorde werden von immer weniger Aktien getragen, vor allem den US-Technologie-Riesen, während "Old School-Werte" unter der Konjunktureintrübung leiden.

Kurzfristig regiert momentan wieder einmal die Unsicherheit, doch auf mittlere und lange Sicht setzen sich die Hartgesottenen durch, wie André Kostolany die Gegenspieler der Zittrigen nannte, und die Kursrücksetzer bieten den Hartgesottenen durchaus attraktive Chancen, alte und neue...

Zukunftstrend Wasserstoff: Weshalb ich (noch) nicht in Wasserstoff-Aktien investiere

Wasserstoff ist einer der zur Zeit meist gehypten Zukunftstrends und wenn man die Headlines der Boulevardblätter liest, aber auch die der Börsenmedien, dann gibt es fast nichts anderes mehr. Wasserstoff ist in, Wasserstoff ist hip, Wasserstoff kann alles - und jeden retten. Ist natürlich Blödsinn, aber wie so oft steckt in den marktschreierischen Übertreibungen auch hier ein wahrer Kern. Und der alleine entscheidet darüber, ob es sich für Anleger (jetzt schon) lohnt, in diesen Trend zu investieren.

Börsenweisheit der Woche 08/2020

"Wichtig ist, dass man öfter Recht hat, als man sich irrt. Wenn man Recht hat, sollte man sehr Recht haben, wenigstens von Zeit zu Zeit. Und wenn man sich irrt, dann sollte man das erkennen, bevor man sich sehr irrt."
(Sir John Templeton)

Dienstag, 18. Februar 2020

Kissigs Portfoliocheck: Hat Tom Russo das Vertrauen in MasterCard verloren?

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 75. Portfoliocheck blicke ich Tom Russo über die Schulter, der nach ganz klaren Grundsätzen investiert und durch eine unaufgeregte und fokussierte Anlagestrategie auffällt, die ihm in den letzten 32 Jahren eine durchschnittliche Jahresrenditen von gut 15% einbrachte.

Russo ist fast immer voll investiert und als Anhänger des Focus Investing setzt auf einige wenige Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischen Burggraben ("Moat"). Dabei bevorzugt er die Schwächen und Vorlieben der Menschen und investiert gerne in defensive Konsumwerte, Luxusgüter, Spirituosen.

Auch im 2019er Schlussquartal knabberte Russo bei den meisten seiner Positionen ein paar Ecken ab, kommt aber insgesamt erneut nur auf eine Turnoverrate von einem Prozent. Am stärksten ins Gewicht fällt sein erneutes Reduzieren bei MasterCard. Über die letzten beiden Jahren hat er bei diesem führenden Zahlungsdienstleister knapp 30% seiner Anteile abgebaut - und dennoch ist MasterCard mit 14,6% weiterhin seine Spitzenposition im Depot. Ein Widerspruch!?

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer
Mastercard befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

Montag, 17. Februar 2020

Deshalb setze ich direkt auf DIC Asset und nicht (mehr) auf die TTL Beteiligungs AG

Seit die TTL Beteiligungs-und Grundbesitz AG  ihre Tochter GEG German Estate Group an die DIC Asset AG verkauft hat, bin ich nicht mehr bei der TTL investiert, sondern habe das entsprechende Kapital direkt in die DIC Asset-Aktien investiert.

Die TTL kauft nun fleißig Aktien der DIC Asset AG und will bis zu 10% an ihr übernehmen - zur Zeit sind es etwas mehr als 7%. Beide Aktien profitieren von dieser Konstellation, aber es gibt einen triftigen Grund, weshalb ich weiterhin direkt in DIC Asset investieren und die TTL-Aktien für weniger aussichtsreich halte. Denn Käufer der ganzen DIC-Aktien ist nicht etwa die börsennotierte TTL Beteiligungs AG, sondern die Tochter TTL Real Estate GmbH, wie aus den vielen Corporate News hervorgeht...

Börsenweisheit der Woche 07/2020

"Die Börse ist ein Spiel, bei dem Fehler gnadenlos bestraft werden. Du musst nicht bei allem zuschlagen, du kannst auf die richtige Gelegenheit warten."
(Warren Buffett)

Sonntag, 16. Februar 2020

Leserfrage: "Wie ist es Dir gelungen, Dein 'Hobby Börse' zum Beruf zu machen und finanziell unabhängig zu werden?"

Kürzlich erreichte mich eine Leserfrage von Daniel, wie es mir gelungen sei, mein "Hobby Börse" zum Beruf zu machen und finanziell unabhängig zu werden.

"Hallo Michael, ich finde Deinen Blog absolut inspirierend und super vielseitig. Mir gefällt die Mischung aus großen US-Technologie-Aktien und deutschen Nebenwerten sehr gut da ich ähnlich aufgestellt bin.

Kurz zu mir: Ich bin Anfang 30, habe ein Buy-and-Hold-Aktiendepot im unteren sechsstelligen Bereich und bin fest gewillt zu meinem 40. Geburtstag Millionär zu werden. Meine Aktienstrategie sind Dividendenwachstums-Unternehmen mit geringer Einstandsdividende und hohen jährlichen Dividendensteigerungen, z.B. Starbucks, Sartorius, etc.

In Deinem Jubiläumsartikel vom 21. November 2019 hattest Du geschrieben, dass Du es geschafft hast Dein Hobby zum Beruf zu machen. Mich würde brennend interessieren wann und wie Du den Absprung in die Selbstständigkeit geschafft hast? Hattest Du 'einfach' ab einer gewissen Vermögenssumme Deinen Job gekündigt, sodass Du von Dividenden leben konntest? Oder war ein erfolgreiches Nebenbusiness ausschlaggebend?"

Da dies nicht die erste Frage in dieser Richtung ist, stelle ich meine Antwort (und halbe Lebensgeschichte) hier für alle Interessierten ein.

Freitag, 14. Februar 2020

Delisting-Übernahmeangebot bei Godewind: Bei 100% Rendite darf man schwach werden

Godewind Immobilien gab nur ein kurzes Gastspiel an der Börse, das Ende dürfte nun besiegelt sein. Doch anders als bei WCM wurden Karl Ehlerding und Stavros Efremidis dieses Mal nicht überrumpelt von einer feindlichen Übernahmeattacke, wie damals durch die DIC Asset AG, sondern man hat sich im Vorfeld mit dem Übernehmer auf einen Preis verständigt. So teilten es heute Abend Godewind und die Covivio X-Tend AG mit, eine Tochter der französischen Covivio S.A., einem französischen börsennotierten Real-Estate-Investment-Trust (REIT) mit Sitz in Metz.

Konkret haben Godewind und Covivio X-Tend eine Grundsatzvereinbarung geschlossen, wonach Covivio ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für 100% des Grundkapitals von Godewind unterbreiten wird zu €6,40 pro Aktie in bar. Das Übernahmeangebot soll als Delisting-Angebot abgegeben werden. Gut so...

Donnerstag, 13. Februar 2020

Kissigs Portfoliocheck: Ken Fishers Wette auf die Top-Technologiewerte zahlt sich voll aus

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 74. Portfoliocheck blicke ich in das Depot von Ken Fisher, der mal Value Investor ist, wenn dieser Ansatz die besseren Renditen verspricht, und Growth Investor, wenn es hiermit mehr zu verdienen gibt. Fisher sah die Märkte längere Zeit im Schlussakkord eines Bullenmarktes und in solchen Phasen performen Technologiewerte stets besonders gut. Die Dominanz der Technologiewerte zeigt sich an Fishers größten Positionen. Mit Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet und VISA setzt Fisher sehr stark auf Technologiewerte und das Internet. Und damit gleich auf mehrere Megatrends: Online-Shopping, Cloud-Services, Software-as-a-Service (SaaS), Künstliche Intelligenz (KI), Mobile Payment.

Alle Unternehmen weisen ähnliche Charakteristika auf, wie zweistellige Umsatzzuwächse und hohe Cashflows. Darüber hinaus sitzen viele von ihnen auf hohen Cash-Bergen und kaufen massiv eigene Aktien zurück. Sie sind daher für Krisen gut gerüstet und nicht auf Fremdmittel angewiesen. Die weiterhin sinkenden Zinsen verschärfen die Tendenz hinein in diese Aktien noch und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Die Technologie getriebene Endphase des Bullenmarktes könnte noch eine ganze Zeit lang andauern und die Kurse weiter treiben. Ken Fisher setzt darauf und bisher mit größtem Erfolg…

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer
Alphabet, Amazon, Microsoft und VISA befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

Dienstag, 11. Februar 2020

Mutterglück: Genehmigung der Fusion von T-Mobile US und Sprint beflügelt auch Deutsche Telekom und Softbank Group

Fast zwei Jahre brauchte die Deutsche Telekom gebraucht, um im dritten Anlauf endlich den großen Wurf zu schaffen: das zuständige US-Gericht hat die Fusion der Nummer drei und vier der US-Telekomriesen, T-Mobile US und Sprint genehmigt und die Klagen einiger US-Bundesstaaten abgeschmettert. Mit "New T-Mobile" entsteht der drittgrößte Anbieter in den USA, der sich nun jedoch in Schlagdistanz begibt zu den Branchenführern Verizon und AT&T.

Für die beiden Muttergesellschaften Deutsche Telekom und Softbank Group ist die Entscheidung richtungweisend, denn sie versprechen sich hierdurch Synergieeffekte in Milliardenhöhe; vor allem die anstehenden großen Investitionen ins den Aufbau des neuen 5G-Netzes sind von dem Gemeinschaftsunternehmen viel leichter zu stemmen, als von beiden als Wettbewerber allein. Und für die Softbank Group bedeutet die Fusion, dass sie Sprint nicht mehr in ihrer Bilanz konsolidieren wird, so dass auch deren großer Schuldenberg aus der Softbank-Bilanz verschwindet. Für die eigenen Bilanzrelationen und die Bewertung ein neuer großer Pluspunkt. Also, good news for all - außer für Verizon und AT&T; dafür aber für die Anbieter von Sendemasteninfrastruktur, wie American Tower und Crown Castle...

Montag, 10. Februar 2020

Kissigs Kloogschieterei: Der Tod des Risikos - Winken durch Niedrigzinsen paradiesische Zustände oder droht uns Zombieland?

Die Französin Christine Lagarde hat den Italiener Mario Draghi auf dem Chefsessel der Europäischen Zentralbank abgelöst, aber wer immer auch auf eine deutliche Kursänderung der EZB-Politik gehofft hat, dürfte eines Besseren belehrt worden sein. Unter Draghi senkte die EZB die Zinsen auf ein Rekordtief und angesichts weltweit schwächelnder Konjunkturdaten dürften Zinsanhebungen auf absehbare Zeit kaum auf der Tagesordnung stehen.

Für Sparer ist dies eine schlechte Nachricht, denn Zinsanlagen bringen schon länger keine Rendite mehr, so dass auf Sparbüchern und Termingeldkonten schlummerndes Geld unterm Strich sogar Geld kostet. Denn dank der Inflation wird unser Geld jedes Jahr weniger wert und die Zinsen sollen eigentlich mindestens diesen Wertverlust ausgleichen. Das tun sie aber nicht mehr. Und es könnte noch schlimmer kommen, denn angesichts weiter fallender Zinssätze führen immer mehr deutsche Baken bereits Negativzinsen auch für Privatleute ein.

Weitere Leidtragende sind alle diejenigen, die Geld anlegen müssen. Dazu gehören die Versicherungen, die mit dem Geld ihrer Kunden zwischen der Prämienzahlung und dem Eintritt der Versicherungsleistung Rendite erwirtschaften müssen, um ihre Kosten zu decken und Gewinne zu machen. Des Weiteren leiden alle Unternehmen, die Rentenansprüche ihrer Mitarbeiter in der Bilanz haben, denn niedrigere Zinssätze bedeuten höherer Rentenrückstellungen, da ein geringerer Anteil der zukünftigen Leistungen aus Zinsen herrührt und somit mehr Kapital für die Auszahlungen nötig ist.

Börsenweisheit der Woche 06/2020

"Wer nicht fähig ist, sich selber eine Meinung zu bilden und eine Entscheidung zu treffen, darf nicht zur Börse."
(André Kostolany)

Sonntag, 9. Februar 2020

Andere Ansichten über die Traumrenditen der Daytrader

Mit jedem Tag, den eine Hausse länger andauert, steigt auch die Anzahl der Geschichten von Leuten, die mit kurzfristigen Aktientrades enorme Kursgewinne eingefahren haben und unverschämt reich sind geworden sein müssten. Stefan Waldhauser vom High-Tech Stock Picking-Wiki hat sich in seinem Artikel "Was von den Traumrenditen der Daytrader zu halten ist" des Themas einmal angenommen und musste dabei leider einige der gröbsten Unfugslegenden ausräumen.

Auch ich so meine Erfahrung mit schnellen Gewinnen an der Börse und erinnere mich noch gut an Neuer Markt-Werte, die an einem einzigen Tag um über 70% in die Höhe sprangen - Wavelight Laser war so ein Fall und es war an einem Freitag im März 2000. Am Montag stürzte dann die NASDAQ zweistellig ab und es begann das, was heute als das "Platzen der Dotcom-Blase" bekannt ist...

Schnelle Gewinne passieren, auch Langfristanlegern und Value Investoren. So ist mein Net Worth im Januar um 4,5% angestiegen, auch dank der Top-Performance von SBF. Dann ging es zwei Tage lang kräftig bergab, doch zum Ende der ersten Februarwoche steht mein Net Worth bei 9% im Plus. Ohne Daytrading, einfach durch simples Buy & Hold! Rechne ich dieses Ergebnis von fünf Wochen auf's Jahr hoch, lande ich bei 93,6%. Aber ehrlich, wenn ich das kann, dann kann ich das auch besser. Es müssen mindestens 100% sein, ne, lieber vierstellig! Und wehe einer glaubt nicht, dass ich das schaffe, dann wären wir nämlich schon zwei. Also, so nicht, Leute, echt nicht! Nur weil meine langfristige Zielrendite bei 15% p.a. liegt heißt das nicht, dass ich nicht auch 10.000% machen könnte - daytoday, versteht sich.

So, und nun binde ich mir erstmal ein Kupferkabel um den Hals, um mich wieder zu erden. Ab morgen wird wieder Geld verdient, mit handwerkssolidem Value Investing. Das ist, nach Warren Buffett, der sicherste Weg zum Reichtum. Und seine Erklärung, weshalb ihn nicht jeder nutzt, ist ebenso simpel: weil niemand langsam reich werden will. Naja, ich schon...ツ

Samstag, 8. Februar 2020

Clever gemacht: Hypoports (fast) unbemerkter Millionen-Zusatzgewinn

Hypoport, Deutschlands erfolgreichstes Fintech-Unternehmen hat sich einmal mehr als äußerst clever erwiesen und in bisher zwei kleinen Tranchen eigene Aktien an institutionelle Anleger abgegeben. Damit sollen "zukünftige Akquisitionen" finanziert werden und man darf gespannt sein, was sich Hypoport da ausgeguckt hat.

Zunächst hatte Hypoport am 29.1. mitgeteilt, man habe 30.000 eigene Aktien, die aus früheren Aktienrückkäufen stammen, außerbörslich an institutionelle Anleger verkauft. Und am 7.2. folgte die zweite Meldung, wonach weitere 15.000 eigene Aktien angegeben worden seien. Der Bestand an eigenen Aktien reduzierte sich durch beide Transaktionen auf nun noch 194.969 Stücke.

Interessant wird die Geschichte, wenn man sich mal ansieht, wann und vor allem zu welchen Kursen Hypoport diese eigenen Aktien zurückgekauft hatte - und was das für Auswirkungen auf Bilanz und GuV haben wird...

Freitag, 7. Februar 2020

Crash-Szenario "Hindenburg-Omen"? Führ mich zum Schotter!

Es gibt schon skurrile Börsenmuster, die für Kauf- oder Verkaufentscheidungen herhalten müssen. Eines davon ist das sog. "Hindenburg-Omen", das aus fünf teilweise komplizierten charttechnischen Bedingungen besteht. Und an dieser Stelle kann der konsequente Value Investor sich bereits entspannt zurücklehnen, da er ja aufgrund fundamentaler Daten in Unternehmen investiert und nicht wegen zufälliger Kurven(ver)wirrungen des Aktienkurses.

Das Auftreten des Hindenburg-Omens - und es geistert die letzten Tage wieder einmal durch die Medien - soll eine Phase deutlicher Kursabschläge hervorsagen und es hat interessante Treffer zu verzeichnen. So tauchte es vor den Crashs 1987 und 2007/2008 teilweise mehrfach auf und daraus speist sich sein Nimbus. Allerdings ist es keine besonders seltene Erscheinung und wer sich stets auf diesen ominösen Propheten verlassen hat, hat einige langanhaltende Hausse-Phasen verpasst - so im August 2010 oder im Juni 2012. Ärgerlich und teuer, wenn man diese Phasen steigender Kurse nur vom Spielfeldrand aus betrachten konnte...

Kissigs Portfoliocheck: Primecap Management legt den Schwerpunkt auf die Pharmariesen

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 73. Portfoliocheck blicke ich in das Depot von Primecap Management, die drei milliardenschwere Fonds für die Vanguard Group managen und mit den Primecap Odyssey Fonds auch drei "Eigenproduktionen" am Start haben. Damit erzielten sie seit 1985 eine durchschnittliche Jahresrendite von 13,4% und liegen damit um 2% p.a. vor dem S&P 500.

Bei ihren Anlageentscheidungen schauen die Macher von Primecap nicht nur auf die fundamentalen Daten eines Unternehmens, sondern vor allem auch auf seine künftigen Entwicklungschancen und setzen auf einen Macher an der Unternehmensspitze anstelle eines Kollektivs.

Die Pharmabranche ist in Bewegung, das Übernahmekarussell dreht sich immer schneller und es ist nicht leicht, hier die erfolgversprechendsten Unternehmen und die bloßen Mitläufer zu unterscheiden. Primecaps Portfolio ist breit aufgestellt und Eli Lilly ist mit knapp 4% weiterhin die größte Position. Mit AMGEN, BIOGEN sowie AstraZeneca zieren somit gleich vier Branchenschwergewichte Primecaps TOP 10.

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Donnerstag, 6. Februar 2020

Problem Zivilisationskrankheiten? Eher nicht für Aktionäre von Edwards Lifesciences

Die Menschen werden immer älter, obwohl sie sich seltener bewegen und die Kalorienzufuhr ständig steigt. Kein Wunder, dass Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zu den häufigsten Todesursachen und zu den größten Kostenblöcken im Gesundheitssystem gehören. Was für die einen wenig verheißungsvoll klingt, ist für andere eine große Chance.

So auch für die bereits auf das Jahr 1956 zurückgehende Edwards Lifesciences. Der jüngste Kursrücksetzer bot eine willkommene Chance, sich bei diesem Wachstumsunternehmen zu positionieren...

Dienstag, 4. Februar 2020

Kissigs Portfoliocheck: Finanzwerte stehen bei Chris Davis hoch im Kurs und jetzt auch noch Bank of America

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 72. Portfoliocheck beschäftige ich mich mit Chris Davis, dessen Familien geführte Investmentfirma Davis Advisors seit ihrer Gründung vor 50 Jahren stets ein und dieselbe bewährte Anlagephilosophie verfolgt: man versteht Aktien als Eigentumsanteile an realen Unternehmen und nicht als Wettscheine auf Kursschwankungen. Daher investiert Davis Advisors viel Zeit und Ressourcen in gründliche fundamentale Analysen der Unternehmen und setzt den Schwerpunkt auf dem Konzept der „Owners Earnings“, das auch Warren Buffett bei der Auswahl von Aktien für Berkshire Hathaway bevorzugt.

Im 3. Quartal 2019 ließ Chris Davis es noch ruhiger angehen und veränderte nur einige Aktienbestände; die Turnoverrate bei Davis Advisors lag bei lediglich einem Prozent. Finanzwerte liegen mit einem Anteil von 40,4% weiter unangefochten an der Spitze, gefolgt von Communication Services mit 13,1%, zyklischen Konsumwerten mit 11,6% und Technologiewerten mit 10,6%. Bei seinen meisten Top-Werten hat er Teilverkäufe vorgenommen, aufgestockt hat er hingegen nur einen einzigen Wert: Bank of America. Wells Fargo ist seine größte Bankenposition und auch Berkshire Hathaway hat er hoch gewichtet. In Buffetts Depot ist Bank of America mit 12,6% der zweitstärkste Wert, während Wells Fargo auf Platz vier es auf 8,9% bringt. Doch Chris Davis folgt mit seinem Kauf von BoA nicht einfach nur Warren Buffett, sondern einem eigenen Plan. Der irgendwie auch mit Wells Fargo zu tun hat…

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer
Berkshire Hathaway befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

Montag, 3. Februar 2020

Adaptive Biotechnologies: (M)eine Spekulation mit Tenbagger-Potenzial

Adaptive Biotechnologies besteht als Unternehmen erst seit gut zehn Jahren und ist auch noch nicht lange an der Börse - erst letzten Sommer kamen 20 Millionen neue Aktien zu $20 an den Markt. Der anschließende Hype führte den Kurs bis auf über $50, wurde aber inzwischen wieder abgebaut.

Das Unternehmen macht noch keine Gewinne und wird auch mittelfristig von Kapitalspritzen abhängig sein. Dass ich mir dennoch einige Aktien dieses Biotechwerts ins Depot gelegt habe, liegt an den langfristigen Perspektiven und den starken Partnern...

Börsenweisheit der Woche 05/2020

"Was die Menschen glücklich macht, ist die Möglichkeit, das zu tun, was sie wollen, mit wem sie wollen, wann sie wollen, wo sie wollen. Und Möglichkeiten erhält man durch Ersparnisse und Vermögenswerte - dem Gegenteil von Ausgaben."
(Morgan Housel)