Freitag, 28. November 2014

Andere Ansichten zum trügerischen Glanz von Gold

"Trügerischer Glanz: Gold kaufen ist meist die falsche Entscheidung" meint Thomas Grüner, Partner von Ken Fisher bei Grüner Fisher Investments in "Focus Money". Die Krisenwährung sei in der Krise und der seit Jahren anhaltende Preisverfall ein klassischer Bärenmarkt und weitere Kursrückgänge daher eher keine Kaufgelegenheiten. Es könne Jahrzehnte dauern, bis  beim Gold  wieder neue Höchststände erreicht würden.

Mittwoch, 26. November 2014

Dresdner Factoring vor dem Sqeeze-out

Die Dresdner Factoring AG hatte ich zwei Jahre lang auf meiner Empfehlungsliste bis ich sie im Sommer gestrichen habe. Damals standen etwa 200 Prozent Rendite zu Buche und ich sah kein großes Kurspotenzial mehr in der Aktie, die doch recht üppige Bewertungsrelationen erreicht hatte. Bis gestern hat sich der Kurs auch nicht mehr signifikant über 11 EUR erhoben, doch dann kam die Meldung, dass die abcfinance Beteiligungs AG nunmehr 90,004 Prozent an der DFAG hält und einen "Umwandlungsrechtlichen Squeeze-out" anstrebt. Der Kurs kletterte daraufhin gen 13 EUR, rechnen die Anleger doch mit einem schönen Aufschlag innerhalb der angekündigten Barabfindung.

Der Hauptaktionär hat verkündet, mit dem Vorstand der DFAG Verhandlungen über den Abschluss eines Verschmelzungsvertrages aufnehmen zu wollen, bei dem die DFAG auf die abcfinance verschmolzen werden soll. Der Verschmelzungsvertrag soll die Angabe enthalten, dass im Zusammenhang mit der Verschmelzung ein Ausschluss der Minderheitsaktionäre der DFAG erfolgen soll. Dem entsprechend möchte die abcfinance die Hauptversammlung der DFAG über die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließen lassen. Was bei 90 Prozent Anteil der abcfinance nur eine Formsache ist. Das Ergebnis wird leider sein, dass das einzige börsennotierte Factoringunternehmen in Deutschland vom Kurszettel verschwinden wird.

Montag, 24. November 2014

Bausparkassen: Die Substanz bröckelt

Bausparen hat ein spießiges Image und zählt doch zu den beliebteren Geldanlagen der Deutschen, gerade was den Vermögensaufbau angeht. Die Aussicht auf ein (vermeintlich) zinsgüstiges Darlehen für die Renovierung war gerade in Hochzinsphasen verlockend. Hinzu kommt für weniger Einkommensstarke die Option, über Vermögenswirksame Leistungen eine Zusätzverzinsung in Form der Wohnungsbauprämie abzugreifen. Doch anhaltende Niedrigzinsen nagen auch an der Substanz der Bausparkassen.

Nicht, dass sie nicht mit niedrigen Darlehenszinsen auf Neukundenfang gingen, es sind die Bestandskunden mit den Uraltverträgen, die Probleme bereiten. Denn viele Kunden haben ihre Bausparverträge längst voll bespart und die damit erlangte Zuteilungsreife schlicht ausgesessen. Das Darlehen wollen sie nicht in Anspruch nehmen, denn da dessen Kondition bereits beim Vertragsabschluss festgeschrieben wird, sind die Konditionen vergleichsweise unattraktiv. Bei der Hausbank erhält man Baufinanzierungen aktuell wesentlich günstiger.

Reizvoll an den Altverträgen ist also nicht das Darlehen, sondern die andere Komponente: der Sparvertrag. Denn auch die Guthabenverzinsung wurde beim Vertragsabschluss festgeschrieben und bei den meisten Altverträgen werden diese Guthaben mit 3 oder 3,5 Prozent verzinst. Da kann schon länger kein Festgeld, kein Sparbuch mithalten und auch keine Bundesanleihe. Die Bausparkassen stecken in einem Dilemma, denn sie können das Geld nicht hochverzinst als Darlehen vergeben, andererseits bekommen sie selbst für die Guthaben wesentlich weniger Zinsen, wenn sie diese anlegen. Die Zinsdifferenz, von der die Bausparkasse lebt, hat sich bei den Altverträgen ins Gegenteil verkehrt, die Bausparkassen zahlen kräftig drauf. Das geht zulasten der Rücklagen oder zulasten der Neukunden, die dies dann über schlechtere Konditionen mitbezahlen müssen.

Und so ist es kein Wunder, dass die Bausparkassen diese Altverträge unbedingt loswerden wollen. Anfangs noch verschämt und still mit Neuabschlusslockangeboten, werden inzwischen rigoros Altverträge gekündigt. Das ist verständlich aus finanzieller Hinsicht, doch die Bausparkassen sägen damit auch an dem Ast, auf dem sie sitzen. Denn die so verjagten Kunden dürften sich kaum ein weiteres Mal für diese Bausparkasse entscheiden, wenn sie das Bausparen denn überhaupt noch als Anlageform wählen. Anders als die Banken hatten Bausparkassen lange ein solides, beständiges, aber eben auch seriöses und freundliches Image. Doch wenn der Bausparfuchs zum Untier wird und auf die eigenen Kunden losgeht, kann dies zu einem dauerhaften Schaden für die ganze Branche werden. Dabei sind Träger der Bausparkassen überwiegend Banken und Versicherungen, die selbst schon mit Imageschäden zu kämpfen haben - und mit dem niedrigen Zinsniveau. Die Zeiten werden (noch) rauer in der Branche und dies sollten auch Investoren im Blick behalten, wenn sie sich für Aktien der Versicherungen oder Banken interessieren. Die nächste Baustelle ist hier schon in Sicht...

Börsenweisheit der Woche 47/2014

"Aktien von Small Caps haben in den USA seit 1926 pro Jahr einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 11,9 Prozent erreicht, Large Caps dagegen nur von 9,8 Prozent."
(Edgar Walk, Metzler Asset Management)

Sonntag, 23. November 2014

Was ist... ein Börsenguru?

Der Begriff "Börsenguru" ist abgeleitet vom spirituellen Lehrer aus dem Hinduismus und ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Börsenexperten, die ihre Meinung gerne über die einschlägigen Medien kundtun oder deren Anlagestrategien großes Aufsehen erregen.

So werden beispielsweise André Kostolany, George Soros, Warren Buffett, Carl Icahn, Seth Klarmann, David Einhorn oder John Paulson gerne als Börsengurus bezeichnet.

Freitag, 21. November 2014

Jubiläum: Seit drei Jahren wird hier intelligent investiert

Der dritte Geburtstag dieses Blogs könnte beinahe schon Routine sein. Doch so ist es nicht. Zugegeben, ich habe immer mal wieder Phasen, wo ich mir die Sinnfrage stelle, wo das Schreibenmüssen auch eine Last sein kann, wenn ich mir Themen aus den Fingern saugen muss und es schwer fällt, Begeisterung zu simulieren. Allerdings überwiegen ganz deutlich die anderen Momente, in denen ich mit Freude an diesem Blog arbeite, meine Gedanken digital zu Papier bringen und mich mit meinem liebsten Hobby beschäftige: dem Investieren in Aktien.

Layout anno 2013
Und dieses Blog ist inzwischen Teil dieses Hobbys, es erwirtschaftet so geringe Einnahmen durch Klicks auf die beiden Amazon-Buchempfehlungskisten oder durch die ein, zwei gesponsorten Beiträge pro Jahr, dass die Fixkosten gerade so gedeckt sind. Aber ich betreibe das Blog auch nicht zum Geldverdienen. Daher auch keine überbordenden Google-Werbebanner und -anzeigen. Nein, dieses Blog schreibe ich für mich. Sorry, Leute, ihr seid nur Nutznießer meines Egoismus, was das angeht. Denn ich schreibe, um mich selbst immer wieder zu disziplinieren, mir immer wieder die Regeln, meine Regeln, des Investmenthandwerks ins Gedächtnis zu rufen. Durch das Schreiben werde ich gezwungen, die Dinge intensiver zu durchdenken und so lerne ich. Und ich schreibe, weil ich andere Menschen dazu bringen möchte, ihr Erspartes, ihr Vermögen so anzulegen, dass es sicher und gesichert Erträge abwirft. Was das Investieren angeht, bin ich Überzeugungstäter. Ihr müsst es ertragen. Oder auch nicht. Das Internet ist wohl mit der radikalste Markt, ganz nach dem Verständnis Adam Smiths.

Montag, 17. November 2014

Und was tat sich in Warren Buffetts Depot im 3. Quartal 2014?

Value Investor Warren Buffett musste wieder einmal für seine Investmentholding Berkshire Hathaway das sog. Formular 13-F bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) einreichen, ein vierteljährlich vorzulegendes Dokument, in dem er seine An- und Verkäufe offenlegen muss.

Wichtigste Käufe
Berkshire kaufte für rund 32 Mio. USD 450.000 Aktien von Express Scripts Holding Co. und erwarb weitere 7 Mio. Aktien von General Motors, an denen man nun ein Aktienpaket von 40 Mio. Anteilen im Wert von rund 1,3 Mrd. USD hält. Des Weiteren wurden Medienaktien aufgestockt, wie DirecTV, Viacom und bei Liberty Global verdreifachte sich der gehaltene Anteil gar. Außerdem kaufte man weitere 2,6 Mio. Aktien von Charter Communications und hält nun 5 Mio. Anteile in einem Gesamtwert von 750 Mio. USD. Weitere Käufe betrafen Mastercard mit 665.000 und Visa mit 436.000 Aktien. An den beiden hält Berkshire nun rund 348 Mio. und 448 Mio. USD. Auch bei IBM hat er weitere 304.000 Aktien zugekauft, rund 2 Mio. Stück von Suncor Energy und rund 1,6 Mio. Aktien von Walmart Stores.

Wichtigste Verkäufe
Der Anteil von 4 Mio. Stück am Landmaschinenhersteller Deere & Co. wurde komplett verkauft und von Bank of New York Mellon annähernd 1,3 Mio. Aktien. Seinen Bestand von ConocoPhillips verringerte er um weitere 880.000 Anteile, ebenso 920.000 Aktien von National Oilwell Varco sowie 293.000 Stücke von Phillips 66.

Börsenweisheit der Woche 46/2014

"Die Bären machen Schlagzeilen, die Bullen machen Geld."
(Bernard Baruch)

Freitag, 14. November 2014

Immobilien-Aktien: (Zu) viel heiße Luft in den Kursen?

Mit Immobilienanlagen ist in Deutschland kein Geld zu verdienen, sieht man von kurzen, dann aber rasanten, Preissteigerungsphasen einmal ab. Eine solche erleben wir seit 2010, obwohl nach Angaben des IVD das Preisniveau für Eigentumswohnungen noch immer rund 10 Prozent unter dem von vor 20 Jahren liegt. Selbstverständlich gilt das für das bundesweite Durchschnittsniveau, nicht für die boomenden Metropolen wie München, Hamburg, Berlin oder Frankfurt.

An den deutschen Börsen notieren inzwischen viele Immobilienunternehmen und es sind viele Schwergewichte darunter. Ob nun Adler Real Estate, Alstria Office REITColonia Real Estate, Deutsche AnningtonDeutsche Euroshop, Deutsche Wohnen, DIC Asset, Fair Value REITGAG Immobilien, Gagfah S.A., Hamborner REIT, KWG Kommunale Wohnen, LEG ImmobilienPatrizia Immobilien, Prime Office REITTAG Immobilien, VIB Vermögen oder YOUNIQ, die Auswahl ist fast grenzenlos, Anleger können zwischen Investments in Privat- und Gewerbeimmobilien wählen, Einkaufszentren oder Studentenwohnheimen.

Ihnen allen ist gemein, dass sie börsennotiert sind und Anleger daher gerne den fairen Wert des Portfolios kennen möchten, um diesen ins Verhältnis zum Börsenwert zu setzen. Hier haben sich als Kennzahl anstelle des sonst gebräuchlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) die Funds From Operations (FFO) bewährt. Die FFO zeigen die Entwicklung des Cashflows aus dem operativen Geschäfts an und wird aus dem Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern und den Gewinnen aus Verkäufen und Entwicklungsprojekten ermittelt. Sie dienen als Indikator für die Entwicklung der Dividendenhöhe und der künftigen Investitionsfähigkeit des Unternehmens. Und hier braut sich Ungemach zusammen...

Ein wesentliches Element für Immobilieninvestments sind die Mieteinnahmen. Sie ermöglichen die Investitionen in die Bausubstanz, um die Immobilie zu erhalten und wenn unter dem Strich noch Geld übrig bleibt, freut sich der Eigentümer. Da Immobilienunternehmen üblicherweise nicht nur Eigenkapital investieren, sondern auch in erheblichem Maße Fremdkapital, meistens in Form von Bankkrediten, profitierten sie in den vergangenen Jahren massiv vom immer weiter sinkenden Zinsniveau. Denn selbst ohne Mietsteigerungen erhöhte sich die Rendite aufgrund der gesunkenen Zinsen, die sie für ihre Kredite aufwenden mussten.

Das bleibt nicht ohne positive Folgen auf die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung und hat die Anlegerherzen nun schon länger erfreut. Aber es wirkt sich eben auch auf den Wert des Immobilienbestandes aus durch die höhere erzielbare Rendite. Kein Wunder, dass die Kurse vieler Immobilienaktien in den letzten Jahren fast nur den Weg nach oben kannten. Nach dem neuen Bilanzrecht finden diese Wertzuschläge als sog. Zuschreibungen Eingang in die Bilanzen und pushen diese teilweise beträchtlich, wenn beispielsweise ein größeres Immobilienportfolio übernommen wurde und dieses dann deutlich höher bewertet wird, als es dem eben gezahlten Kaufpreis entspricht.

Das eine Risiko ist, dass sich zunehmend heiße Bewertungsluft in den Bilanzen schlummert und die großen Kursgewinne der Vergangenheit vielleicht deutlich ambitionierter waren als der reale Wertzuwachs. Das zukünftig aber wie ein Damoklesschwert über den Immobilienaktien lauernde Problem ist, dass das Zinsniveau nicht dauerhaft bei quasi Null verharren wird. Ich wage keine Prognose, ob die Zinsen in 2015, 2016 oder später wieder steigen werden, aber sie werden. Und dann kehrt sich der Prozess radikal um. Dann sorgt das steigende Zinsniveau dafür, dass die Rendite sinkt, denn nach Jahren starker Mietsteigerungen nähern wir uns auch hier dem Ende der Fahnenstange. Es wird in absehbarer Zeit auch in  den Boom-Regionen bald an Menschen fehlen, die die hohen Mieten noch bezahlen können, so dass das Mietniveau zumindest nicht weiter steigen wird. Die sinkende Rendite wird dann dazu führen, dass die Immobilienbestände weniger wert sind. Anstelle der bisher erfolgten Zuschreibungen werden dann die Bestände heruntergeschrieben werden müssen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Bilanzen - und den Wert der Immobilienunternehmen. Und sinkt deren Wert, liegt es nahe davon auszugehen, dass auch ihr Börsenkurs diesem Wertverlust zeitnah folgen wird. Ich fürchte, dass dieser Anpassungsprozess nicht schmerzlos vorübergehen, sondern dass es hier dann eher starke und schnelle Kursrücksetzer geben wird. Einen stetigen Abschwung in Wellen.

Ich bin kein Prophet, ich weiß nicht, wann die Trendwende kommt, nur dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit kommen wird. Daher halte ich Immobilienaktien für kein gutes Investment mehr auf mittlere und lange Sicht. Und ich verzichte gerne auf die noch möglichen Kursgewinne in der näheren Zukunft, da mir hier das Risiko die Chancen deutlich überwiegt. Es gibt genügend andere interessante Investmentmöglichkeiten an der Börse.

Donnerstag, 13. November 2014

Duracell-Übernahme: Buffett kauft das Batterie-Häschen!

Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway schlägt wieder zu und wird das Batteriegeschäft des weltgrößten Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble übernehmen, das dieser kürzlich zum Verkauf gestellt hatte. Die unter der Marke Duracell betriebene Sparte soll für 4,7 Mrd. USD in P&G-Aktien aus Berkshires Portfolio den Besitzer wechseln. Buffett hielt rund 2 Prozent der P&G-Aktien, die seine fünftgrößte Einzelposition ausmachten. Vor dem Verkauf, der im zweiten Halbjahr 2015 abgeschlossen sein solle, werde P&G Duracell noch mit 1,7 Mrd. USD frischem Kapitals ausstatten. Diese ungewöhnliche Struktur der Transaktion erlaube es sowohl Berkshire als auch P&G, Steuern zu sparen.

Berkshire Hathaway befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Mittwoch, 12. November 2014

Finanzinvestoren: Heuschrecken als Value-Investment?

In Asien gelten Heuschrecken als Delikatesse, im biblischen Ägypten waren sie als alles verzehrende Plage gefürchtet. Und dass Finanzinvestoren als Heuschrecken bezeichnet werden, liegt eher an der Assoziation zu den biblischen Plagen. Denn Finanzinvestoren haben den Ruf, ein wehrloses Unternehmen aufzukaufen, diesem den Kaufpreis in Form von Neuverschuldung aufzudrücken und so gleich wieder ihr eingesetztes Kapital in Sicherheit zu bringen. Anschließend muss das unter der gewaltigen Schuldenlast ächzende Unternehmen eine radikale Rosskur durchlaufen, um seine alten und durch die neuen Schulden zusätzlichen Probleme zu bewältigen. Das geht oftmals mit Standortschließungen und Entlassungen einher. So jedenfalls die öffentliche Wahrnehmung. Doch es steckt schon noch etwas mehr dahinter, auch wenn Finanzinvestoren wie Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR) oder Blackstone Group L.P. sicher nicht die "Good Guys" sind, denn ihr (ausschließliches) Ziel ist und bleibt, Geld für ihre Investoren zu machen.

Einige von KKRs Engagements in Deutschland finden sich in regelmäßigen Abständen in der Presse wieder: da wäre ATU (Auto Teiler Unger), die KKR 2004 für 1,45 Mrd. EUR übernahmen und an der man sich seit Jahren versuchte ohne wirklich positive Resultate vorweisen können. Ende 2013 zog KKR die Reißleine, verbuchte eine halbe Mrd. EUR als Verlust und gab das Unternehmen an einen anderen Finanzinvestor, Centerbridge Partners, für einen EUR ab.

Weitaus positiver verlief es hingegen mit dem Investment in die Linde-Staplersparte, die heute unter Kion firmiert, weltweit der zweitgrößte Anbieter von Flurförderfahrzeugen ist (vor der drittplatzierten Jungheinrich AG aus Hamburg). Das Unternehmen wurde fit gemacht und an die Börse gebracht - gerade bauten die Investoren ihren Anteil ab von 29 auf jetzt noch knapp 19 Prozent. Eine echte Erfolgsgeschichte.

Und auch die ProSiebenSat1 Media AG hat vom Einstieg des Finanzinvestors stark profitiert. Unter KKRs Ägide konzentrierte man sich auf das Kerngeschäft, veräußerte die verlustreichen und über ganz Europa verstreuten Beteiligungen und fokussierte sich zunehmend auch auf den Bereich digitale Medien. Das Unternehmen ist heute weit mehr als eine Fernsehsenderfamilie und strebt als börsennotiertes Schwergewicht inzwischen sogar Richtung Aufnahme in den deutschen Leitindex DAX.

Noch nicht abzuschätzen ist das Engagement bei WMF (Wuerttembergische Metallwarenfabrik), dem Hersteller von Haushalts-, Gastronomie- und Hotelleriewaren, den KKR übernommen hat und wo gerade der Squeeze-out für die restlichen Aktionäre läuft. KKR will das Unternehmen von der Börse nehmen, um es in aller Ruhe neu zu positionieren und auf (mehr) Erfolg zu trimmen. Insbesondere die Standort- und Personalreduzierungen nehmen dabei großen Raum in der Presseberichterstattung ein. Ich hatte WMF lange Zeit selbst auf meiner Empfehlungsliste.

Neben diesen direkten Investments in Unternehmen suchen die Finanzinvestoren immer wieder nach alternativen Geldanlagemöglichkeiten und hier bieten sich interessante Optionen. Denn sie unterliegen nicht den gleichen strengen staatlichen Restriktionen wie Banken, daher sind es in der Regel Finanzinvestoren, die in Schieflage geratenen Banken die sog. "faulen" Kreditpakete abkaufen. Wenn also die Bankenaufsicht die Commerzbank oder die HSH Nordbank zwingt, ihre Risikoaktiva abzubauen, dann geschieht dies oftmals an KKR oder Blackstone, die diese Pakete dann mit großen Abschlag erwerben. So kaufen sie Forderungen der Banken zu teilweise 50 oder 60 Prozent des Nominalwertes ein und versuchen dann, diese zu Geld zu machen. Was ihnen in Anbetracht eines deutlich anziehenden Immobilienmarktes in den USA auch zunehmend gut gelingt. Und bei Schiffskrediten setzen sie auf eine Erholung der Weltkonjunktur eine wieder höhere Auslastung der Frachtraten. Aus Sicht des Steuerzahlers ist dies kritisch zu sehen, denn dieser hat die Banken vor einigen Jahren auf seine Kosten retten müssen - die Renditen fahren aber heute und künftig die Finanzinvestoren ein.

Finanzinvestoren sind also nicht per se "Bad Guys" und moralisch auch nicht schlechtere Investments als Rüstungskonzerne oder Tabakunternehmen. Und wenn man sich die vielen Skandale der Banken ansieht, kann man schnell zu dem Schluss kommen, dass Finanzinvestoren ganz normale Unternehmen sind. Und einige sind börsennotiert, wie KKR und Blackstone, und bieten so auch Kleinanlegern die Möglichkeit, von ihrem Geschäftssinn zu profitieren.

Bewertung
Dabei ist zu beachten, dass die Jahresüberschüsse, viel stärker aber noch die  Quartalsergebnisse, teilweise heftigen Schwankungen unterliegen. Das resultiert daraus, dass neben wiederkehrenden Einnahmen, z.B. aus dem Investment in Off-Shore-Windparks, sich Überschüsse in erster Linie aus Veräußerungen von Beteiligungen ergeben. Und die fallen nicht regelmäßig an, sondern sporadisch. Es ist also mit einiger Unsicherheit behaftet, die bisherigen Ergebnisse einfach linear auf die Zukunft fortzuschreiben. Und doch... unter der Annahme, dass das Wirtschafts- und Börsenklima nicht gravierende Einbrüche erlebt, kann man davon ausgehen, dass die Geschäfte auf ähnlicher Basis weiterlaufen dürften.

Blackstone
Die Aktie notiert aktuell bei 31,70 USD, umgerechnet gut 26 EUR. Der Gewinn je Aktie (EPS) betrug 2013 3,07 USD und wird für 2014 mit 3,105 USD erwartet und für 2015 mit 3,595 USD. Das ergibt ein 2014er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10 und ein für 2015 von  8,7. Die Dividendenhistorie gibt für 2014 vier Quartalsdividenden an mit 0,58 USD, 0,35 USD, 0,55 USD und 0,44 USD. Zusammen sind das 1,92 USD für 2014 und beim aktuellen Kurs ergibt sich hieraus eine Dividendenrendite von 6,05 Prozent. Für 2015 wird ein weiterer Anstieg auf 2,32 USD erwartet was einer Rendite von fast 7,3 Prozent entspräche.

KKR & Co.
Die Aktie wird zu 21,80 USD gehandelt, also etwa 17,40 EUR. Das EPS lag 2013 bei 2,99 und wird für 2014 bei 2,39 und 2015 bei 2,99 USD taxiert. Hieraus ergeben sich für 2014 ein KGV von 8,9 und für 2015 von 8,4.  Die Dividendenhistorie gibt für 2014 vier Quartalsdividenden an mit 0,48 USD, 0,43 USD, 0,67 USD und 0,45 USD. In der Summe also 2,03 USD und bezogen auf den aktuellen Aktienkurs eine Dividendenrendite von 9,3 Prozent. Für 2015 wird eine leicht niedrigere Dividendenausschüttung von 1,91 USD erwartet, was noch immer eine Rendite von 8,75 Prozent ergäbe.

Beiden Unternehmen ist gemein, dass sie in USD gehandelt werden und somit die Gewinne, insbesondere aber auch die Quartalsdividenden den Wechselkursschwankungen zwischen USD und EUR unterliegen. Tendenziell sollte der Euro gegenüber dem Dollar die nächsten Jahre eher zur Schwäche neigen, so dass sich hier eher kein Risiko ergeben sollte, vielmehr sogar die Chance auf zusätzliche Kursaufschläge und höhere Dividendenzahlungen in EUR.

Fazit
Sowohl Blackstone als auch KKR & Co. präsentieren sich als attraktive, aber auch spekulative Investments. Mit Marktkapitalisierungen von 13 bzw. 7,5 Mrd. EUR sind beides schon Dickschiffe und beide sind global tätig, um für ihre Investoren lukrative Anlagemöglichkeiten aufzustöbern. Der recht niedrigen Bewertung steht das Risiko gegenüber, dass ein Einbrechen der Konjunktur und/oder der Börsenkurse erhebliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell hätte. Wie die Vergangenheit zeigt, haben beide Unternehmen derartige Phasen jedoch gut überstanden und ihren Anlegern mittel- und langfristig hohe Renditen eingebracht. Und für Anleger, die auf hohe Dividendenerträge schauen, sind beide Unternehmen ebenfalls einen zweiten Blick wert, da sie hohe Gewinne erwirtschaften und diese zu einem großen Teil an ihre Aktionäre auskehren.

Von den nackten Zahlen her scheint KKR & Co. die bessere Wahl zu sein. Allerdings bietet sich aufgrund des doch sehr ähnlichen Geschäftsmodells an, einfach hälftig in beide Unternehmen zu investieren, so dass Sondersituationen bei einem Unternehmen innerhalb dieses Brancheninvestments diversifiziert würden.

Einen Hinweis erlaube ich mir noch zu Orders für diese beiden Aktien in Deutschland: vormittags weisen die Spreads zwischen Kauf- und Verkaufskursen teilweise mehrere Prozentpunkte auf. Wer nachmittags ordert sobald die Wallstreet ab 15:30 MEZ geöffnet hat, stößt auf erheblich geringere Spreads.

Ich nehme Blackstone und KKR auf meine Empfehlungsliste.

Dienstag, 11. November 2014

Leifheit: unaufgeregtes solides Wachstum

Seit zwei Jahren habe ich den Haushaltsgerätehersteller Leifheit auf meiner Empfehlungsliste, Zeit für ein Update. Denn das Unternehmen hat Zahlen vorgelegt und daraufhin seine EBIT-Prognose angehoben. Die Zahlen sind schnell berichtet:
  • Stabiler Konzernumsatz von 161,7 Mio. EUR
  • Markengeschäft wächst mit 2,5 Prozent im Rahmen der Prognose
  • Bruttomarge verbessert auf 47,1 Prozent
  • EBIT steigt auch aufgrund Währungseffekten auf 16,2 Mio. EUR
  • Ergebnisprognose für Gesamtjahr angehoben, Umsatzziel unverändert
Nachdem man in 2013 die eigenen Ziele noch verfehlt hatte, scheint die Fokussierung auf die Kernmarken Leifheit und Söhnle (Waagen) Früchte zu tragen. Auf dem aktuellen Kursniveau von rund 46,50 EUR liegt das 2015er KGV bei 17 und die für 2014 erwartete Dividendenrendite bei 3,9%. Die Marktkapitalisierung liegt bei 228 Mio. EUR und hat sich seit meiner Empfehlung fast verdoppelt. Dem entsprechend hat der Kurs inkl. Bruttodividendenausschüttungen um 82 Prozent zugelegt. Ein solides Investment mit weiterhin guten Aussichten, aber da war doch noch was...?

Richtig, Ende 2012 thematisierte ich die aufkommende Übernahmephantasie, weil sich die Eigentümerfamilien gerade von ihren Anteilen an der Schuler AG getrennt und auch angekündigt hatten, ihre Leifheit-Beteiligung abgeben zu wollen. Hinter den beiden Gesellschaften HOME Beteiligungen GmbH und MKV Verwaltungs GmbH, die damals 49 und 10 Prozent an Leifheit hielten, verbergen sich die Gründerfamilien Schuler-Voith und Knapp-Voith, deren Kinder andere Interessen hätten. Wie wir alle wissen, hat sich diese Übernahmespekulation bisher nicht konkretisiert. Aber dennoch gab es entscheidende Veränderungen. Denn während Ende 2012 ein Interessent noch mit beide Gesellschaften hätte sprechen müssen, reicht inzwischen zum einfachen Kontrollerwerb eine Einigung mit der HOME Beteiligungen GmbH. Die kaufen in unregelmäßigen Abständen Aktien des Unternehmens zu, zuletzt im Oktober, als insgesamt 12.145 Stück für rund eine halbe Mio. EUR zugekauft wurden, so dass die HOME Beteiligungen von Schuler-Voith nunmehr alleine auf einen Anteilsbesitz von 50,49 Prozent kommt.

Anders als vor zwei Jahren befindet sich Leifheit aktuell nicht mehr im Umbruch, die Trennung vom langjährigen Vorstandschef Georg Thaller wegen "unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung" Mitte vergangenen Jahres hat sich augenscheinlich als durchaus erfolgreich erwiesen. Und die guten Zahlen sollten ein Übriges tun - heute wäre das Unternehmen zweifelsfrei einfacher zu veräußern, wenn die Gründerenkel sich denn überhaupt noch trennen wollen. Denn nach der großen Verkaufsankündigung kam ein halbes Jahr später der ebenso knappe Widerruf.

Für Aktionäre ist diese Gemengelage weiterhin eine komfortable Situation, denn die gute Geschäftsentwicklung und die attraktive Dividendenrendite laden zum Verweilen ein und die möglichen Verkaufspläne der Mehrheitsaktionäre sorgen auch künftig für zusätzliche Würze.

Leifheit befindet sich auf meiner Empfehlungliste.

Montag, 10. November 2014

Börsenweisheit der Woche 45/2014

"Bullenmärkte werden im Pessimismus geboren; sie wachsen bei Skepsis, reifen im Optimismus und sterben bei Euphorie."
(Sir John Templeton)

Freitag, 7. November 2014

Bundeskartellamt lässt Deutsche Telekom beim Vectoring punkten

Eine wichtige Entscheidung für die Deutsche Telekom hat heute das Bundeskartellamt gefällt: es erhebt keinen Einspruch gegen die von der Telekom und ihrem Konkurrenten O2 (Telefonica Deutschland-Tochter, ehemals E-Plus) Kooperationspläne beim Ausbau des schnellen Internets, also dem Vectoring beim VDSL-Ausbau.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Das wettbewerbliche Umfeld des Breitbandausbaus hat sich in den letzten Jahren verändert. Wettbewerber der Telekom haben sich entschieden, auf weiteren Eigenausbau zu verzichten und stattdessen mit der Telekom zu kooperieren. Heute ist absehbar, dass es vorerst nicht zu einem flächendeckenden, parallelen Ausbau von Kupfer- und Glasfasernetzen kommen wird. (...) Telekom und Telefónica haben Kooperationsverträge vorgelegt, auf Basis derer sie zukünftig beim Angebot von schnellen Breitbandanschlüssen enger zusammenarbeiten wollen. Telefónica möchte ihren Kunden Breitbandanschlüsse mit schnellerer Übertragung (so genannte NGA-Anschlüsse, hier insbesondere VDSL-Vectoring) anbieten, was ihr allein wirtschaftlich nicht möglich ist. Die Telekom erwartet sich von dieser Kooperation, den Breitbandausbau mit schnelleren Anschlüssen in bereits erschlossenen Gebieten künftig in kürzerer Zeit leisten zu können".
Das Entscheidende ist nicht nur der Zeitfaktor, sondern auch die damit einhergehenden erheblich geringeren Investitionskosten. Die Deutsche Telekom kann die alten Kupferleitungen, die heute in jedes Gebäude in Deutschland führen, weiternutzen durch den Glasfaserausbau in den Straßen und neue Verteilerkästen mit neuer Software als Infrastruktur. Die Ausbaukosten werden nur einen Bruchteil betragen gegenüber einem vollständigen Ausbau mit Glasfaserkabel in jeden Haushalt. Und die Telekom wird auch künftig Netznutzungsentgelte (von Ihren Konkurrenten) bekommen, wenn deren Kunden die neuen Verträge abschließen und das neue, schnelle Internet nutzen. Ich hatte die sich hier bietenden enormen Chancen für die Deutsche Telekom bereits im Sommer unter dem Titel "Deutsche Telekom: Siechtum oder Renaissance?" thematisiert und dies zum Anlass genommen, den Wert auf meine Empfehlungsliste zu setzen.

Donnerstag, 6. November 2014

Starke Zahlen von Jungheinrich sorgen für Auftrieb

Der Hersteller von Flurförderfahrzeugen hat heute Zahlen vorgelegt für das dritte Quartal und nachdem gestern schon der ebenfalls börsennotierte Mitbewerber Kion sehr gute Zahlen präsentierte, konnte man fast schon davon ausgehen, dass es bei Jungheinrich nicht zu negativen Überraschungen kommen sollte. Aber das...

Als konjunktursensibler Wert steht der Staplerhersteller natürlich unter Beobachtung, denn die konjunkturellen Aussichten trüben sich zunehmend ein. So spricht Jungheinrich selbst auch von "ersten Anzeichen von Unsicherheit in der globalen Konjunkturentwicklung", weist aber im gleichen Atemzug drauf hin, dass sich der Weltmarkt für Flurförderzeuge in den ersten neun Monaten des Jahres ein Wachstum von 9 Prozent auf 818.600 Fahrzeuge (Vorjahr: 752.000 Fahrzeuge) aufweisen konnte. Europa, der Hauptabsatzmarkt für Jungheinrich, wies dabei sogar einen Anstieg von 11 Prozent auf. Dem entsprechend liegt der Auftragseingang um 8 Prozent über Vorjahreswert und die Auftragsreichweite macht nun 4 volle Monate aus.

Die nackten Zahlen
Die Umsatzerlöse lagen im 3. Quartal 2014 mit 615 Mio. EUR um 10 Prozent über dem Vorjahreswert (560 Mio. EUR). In den ersten neun Monaten 2014 stieg der Konzernumsatz um 9 Prozent auf 1.792 Mio. EUR (Vorjahr: 1.638 Mio. EUR).

Der stark gestiegene Konzernumsatz ist im Wesentlichen auf die deutlich überproportional gestiegenen Erlöse im Neugeschäft zurückzuführen. Die Umsätze bei Miet- und Gebrauchtgeräten sowie im Kundendienst entwickelten sich im 3. Quartal ebenfalls sehr positiv. In den ersten neun Monaten 2014 erzielte der Jungheinrich-Konzern im Neugeschäft eine Umsatzsteigerung von 14 Prozent auf 966 Mio. EUR (Vorjahr: 846 Mio. EUR). Das Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft wuchs insgesamt um 9 Prozent auf 315 Mio. EUR (Vorjahr: 290 Mio. EUR). Der Kundendienstumsatz erhöhte sich um 4 Prozent auf 540 Mio. EUR (Vorjahr: 517 Mio. EUR). Das Finanzdienstleistungsgeschäft trug mit einem um 8 Prozent gestiegenen Umsatz von 427 Mio. EUR (Vorjahr: 396 Mio. EUR) ebenfalls zum Wachstum bei.

Der Jungheinrich-Konzern hat das EBIT im 3. Quartal 2014 um 12 Prozent auf 46,8 Mio. EUR (Vorjahr: 41,8 Mio. EUR) gesteigert. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stieg das EBIT um 8 Prozent auf 133,4 Mio. EUR (Vorjahr: 123,9 Mio. EUR). Die Umsatzrendite lag bei 7,4 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern legte im 3. Quartal 2014 um 16 Prozent auf 31,1 Mio. EUR zu (Vorjahr: 26,8 Mio. EUR) und verzeichnete kumuliert einen Anstieg um 14 Prozent auf 87,0 Mio. EUR (Vorjahr: 76,1 Mio. EUR). Entsprechend ergab sich nach neun Monaten ein Ergebnis je Vorzugsaktie von 2,59 EUR (Vorjahr: 2,27 EUR).

Bewertung
Asien entwickelt sich immer mehr zum Wachstumstreiber, doch gerade in der Kernregion Deutschland läuft es für Jungheinrich absolut rund. Nun könnte man meinen, dass das im Verhältnis zum Neugeschäft etwas weniger stark zunehmende Service- und Reparaturgeschäft negativ zu werten seien, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Das starke Neugeschäft wird auch künftig im Bereich Wartung- und Reparatur zu hohen Wachstumsraten führen, da ja mehr Fahrzeuge verkauft wurden. Und diese Sparte wird noch deutlich ausgebaut. So werden die Kapazitäten im Aufarbeitungszentrum in Dresden bis 2018 auf 8.000 Fahrzeuge jährlich annähernd verdoppelt werden. Nach Schätzung der Berenberg Bank fährt Jungheinrich inzwischen rund 85 Prozent seiner Gewinne mit Serviceleistungen ein und der Serviceanteil mache bereits 40 Prozent vom Umsatz aus. Es zahlt sich eben aus, dass rund 40 Prozent der Geräte verleast werden und somit dem Jungheinrich-Service unterstehen.

Fazit
Im August hatte ich Jungheinrich erstmals unter die Lupe genommen und hatte den Wert zu 42,75 EUR auf die Empfehlungsliste genommen. Im Zuge der allgemeinen Konsolidierung an den Börsen hat auch dieser Aktienkurs kräftig nachgegeben und ist bis auf knapp unter 40 EUR gefallen. Inzwischen hat er sich deutlich erholt und strebt gen Norden. Angesichts der mehr als guten Zahlen und der hervorragenden Aussichten sollten Aktionäre noch lange Freude an ihrem Unternehmen und dem Kurs seiner Aktien haben. Mit einem 2015er KGV von 11,5 und einer 2014er Dividendenrendite von 2,1 Prozent ist der Titel weiterhin kaufenswert für Langfristanleger.

Jungheinrich befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Montag, 3. November 2014

Börsenweisheit der Woche 44/2014

"Die Wall Street verdient ihr Geld mit hektischer Betriebsamkeit. Verdienen Sie Ihr Geld lieber in Ruhe."
(Warren Buffett)