Montag, 10. November 2025

Kissigs Portfoliocheck: Prem Watsa geht beim strauchelnden Immobilienprofi Kennedy-Wilson jetzt all in

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 322. Portfoliocheck schaue ich wieder in das Depot von Prem Watsa, einem der erfolgreichsten Value Investoren der Welt, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben. Er gilt als der 'kanadische Warren Buffett' und kann auf spektakuläre Renditen verweisen: auf Sicht von 35 Jahren erzielte Watsa durchschnittlich 15,7 % pro Jahr.

Fairfax Financial ist eine Holdinggesellschaft, die über ihre Tochtergesellschaften im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung und Rückversicherung sowie der damit verbundenen Anlageverwaltung tätig ist. Die vierteljährlich über das 13F-Formular an die US-Börsenaufsicht SEC zu meldenden US-Aktienpositionen geben dabei nur einen kleinen Teil der gesamten Vermögenswerte von Fairfax Financial wider. Der Gesamtwert belief sich Ende 2024 auf rund 66 Mrd. USD, wovon knapp 7,6 Mrd. USD auf Barmittel und kurzfristige Positionen entfielen. Das Aktienportfolio steht lediglich für einen kleinen Teil. Zu den bedeutenden Anlagen, die nicht im 13F-Bericht enthalten sind, gehören Investitionen in Griechenland und Indien, wobei die griechischen Investments hauptsächlich aus einer 32%igen Beteiligung an der Eurobank bestehen. Weitere wichtige Beteiligungen sind ein 27%iger Anteil an Thomas Cook India, 54 % an Bangalore International Airport Limited, 31 % an Quess Corp Limited, sowie der bestimmenden Anteil an Fairfax India.

Doch auch der Blick in sein Aktien-Portfolio im 2. Quartal 2025 ist interessant: Das Portfolio von Fairfax Financial legte von 1,84 auf 1,87 Mrd. USD nur leicht zu. Watsas Turnoverrate lag bei niedrigen 5 % und unter den nun 28 Positionen befinden sich zwei Neuzugänge.

Watsa größtes neues Engagement betraf den US-Gesamtmarkt, den er sich mit dem Vanguard S&P 500 ETF ins Portfolio legte. Zudem stieg er neu beim kriselnden Sportwettenanbieter Penn Entertainment ein. Massiv aufgestockt hat er zudem bei The Kraft Heinz Co., während er beim früheren Smartphone-Giganten BlackBerry seine Position erneute reduzierte. Und beim Rauchmelderhersteller Gentex sowie beim Hotel- und Casinobetreiber MGM Resorts stieg Watsa komplett aus.

In Prem Watsas Aktiendepot dominieren Rohstoffwerte mit einem Anteil von 36,1 % vor Energiewerten mit 14,4 % und dem Gesundheitssektor mit 12,2 %. Knapp dahinter liegen Technologiewerte mit 11,1 % und defensive Konsumwerte mit 9,9 % Gewichtung. Orla Mining ist mit einem Anteil von knapp 29 % Watsas mit Abstand größte Position. Der frühere Depotspitzenreiter Occidental Petroleum ist nur noch Watsas zweitgrößte Beteiligung und stellt rund 16 % des Portfolios, Drittplatzierter ist der strauchelnde Gesundheitsdienstleister CVS Health. Und zu Watsa weiteren gewichtigen Position zählt auch der strauchelnde Nahrungsmittelriese Kraft Heinz. Die größten drei Positionen bringen es zusammen auf gut 54 % der Depotgewichtung und die ersten fünf Positionen bringen sogar gemeinsam 70 % auf die Waage.

Zu Watsas Top-Werten gehört auch Kennedy-Wilson Holdings. Erstmals eingestiegen war er bei dem Immobilienkonzern bereits 2010 und bringt es auf 9,66 % der Anteile, doch daneben hält er auch Optionsscheine, womit er auf rund 20 % kommt - und zusammen mit deren CEO William McMorrow kontrolliert Watsa sogar rund 31 % des Immobilienkonzerns. Das ist insofern von Bedeutung, weil Fairfax Financial und McMorrow kürzlich ein gemeinsames Übernahmeangebot für Kennedy-Wilson Holdings veröffentlicht haben...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Habe Fairfax Financial auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 10.11.2025

"Es gibt viel Geld mit diesen komischen Dingen, Optionen und Futures zu verdienen. Aber das sind im Großen und Ganzen Techniken für Trader und Spekulanten, nicht für Investoren."
(Sir John Templeton)

Sonntag, 9. November 2025

Kissigs Kloogschieterei: Ohne KI ist alles nichts (mehr richtig)…

Alles dreht sich nur noch um KI. Wahnsinn. Das BIP der USA liegt deutlich über 2 %, aber ohne die KI-Hyperscaler wären es nur 0,1 % - das rezessionsgeplagte Deutschland schafft immerhin 0,2 %. Die Earnings Season zeigt, dass die Hyperscaler ihre Investitionen in KI nicht runterfahren, sondern auf Hochtouren auch in 2026 unbeirrt weitermachen wollen wie bisher. Und eher noch mehr. Die können sich das leisten, ihre Geschäftsergebnisse geben das her, denn sie investieren nicht nur, sondern verdienen auch enorme Summen mit KI und den hierauf basierenden Anwendungen und Diensten, für die sie immer mehr Nutzer gewinnen. KI ist längst in unserem Alltag angekommen und ändert… alles.

Es ist eine Transformation unserer Gesellschaft. Wie das Internet, nur in zigfacher Geschwindigkeit. Dem entsprechend groß ist der Hype und die Börse gesteht den KI-Leadern immer höhere Bewertungen zu. Abgehoben. Zu abgehoben meint Michael Burry und wettet öffentlich mit Shorts gegen Palantir und Nvidia. Der Markt reagiert verschnupft und mit einem Kurseinbruch. Zu Recht?

Burry ist bekannt, weil er den nahenden Immobiliencrash 2007 vorhergesehen und gegen ihn gewettet hat. Sein "big Short" hat sich gewaltig ausgezahlt. Doch wie die meisten "One Trick Ponys" ist der Glanz längst verblasst. Seine beinahe schon regelmäßigen weiteren Short-Wetten gingen meistens voll nach hinten los. In 2021 spekulierte er gegen Tesla – und verlor heftig. Anfang 2023 wurde sein "SELL" auf Twitter/X berühmt, als er gegen den Markt setzte – und gewaltig falsch lag. Und im August 2023 wiederholte es seine Short-Attacke gegen den S&P 500 – mit demselben verlustreichen Ergebnis.
Burry weiß nicht, was der Markt machen wird. Niemand weiß das. Also könnte er diesmal richtig liegen. Oder eben auch nicht. Klar ist, dass die Transformation unserer Gesellschaft durch KI gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt und dass KI-Chips zwar das populärste Rennen sind, auf das gewettet wird, aber im Hintergrund längst andere Flaschenhalsgeister ihr Unwesen treiben: Energie. Genauer gesagt Strom. Die KI-Rechenzentren benötigen Unmengen an Strom und auch die E-Mobilität sowie der wachsende Bedarf an Kühlung für Gebäude und Produktionsstätten treiben die Nachfrage an. Die fehlenden Kraftwerke werden erst langsam ans Netz gehen und die Netze sind heute schon aus- und überlastet. Ohne Strom(-netz) kann kein KI-Rechenzentrum Leistung bringen, wie kürzlich Microsoft-Chef Nadella den Finger in die Wunde legte.

Und damit ist bleibt Infrastruktur ein weiterer Megatrend – nur eben nicht so sexy.

Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Microsoft, Nvidia auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 09.11.2025

"Versaue keine perfekte Aktienmarktstrategie durch Diversifizierung in durchschnittliche Renditen."
(Joel Greenblatt)

Samstag, 8. November 2025

Wochenrückblick 45/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Rocket Lab, AeroVironment, Vertiv Holdings, SoFi Technologies, PayPal - und zwar richtig rot runter...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Kissigs Beobachtungsliste

Meine Beobachtungsliste ist eine Anregung. Sie enthält Aktien, die ich für langfristig interessant und aussichtsreich halte und hier im Blog begleite. Trotz vieler Überschneidungen ist sie weder identisch mit meinem Investmentdepot noch mit meinen Wikis und sie ist auch kein Musterdepot.

Sie enthält deutsche Aktien, vor allem Nebenwerte, die internationalen Aktien werden von US-Werten dominiert, es gibt BDCs und REITs, Turnaround-Spekulationen, FinTech-Spekulationen sowie Wikis. Inzwischen haben sich hier Tenbagger angesammelt, viele Verdoppler, aber einige Werte liegen auch deutlich zweistellig im Minus. Da ist von jedem und für jeden was dabei...

Börsenweisheit des Tages | 08.11.2025

"Tipp Nummer 1 ist, dass du sofort mit dem Sparen anfangen solltest."
(James O'Shaughnessy)

Freitag, 7. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 07.11.2025

"Das große Geld liegt nicht im Kaufen oder Verkaufen, sondern im Warten."
(Charlie Munger)

Donnerstag, 6. November 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Steico: Vom Energiewendegewinner zum Sanierungsfall – und zurück?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 19/2025 vom 28.10.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Jenoptik, Sartorius, Steico

Börsenweisheit des Tages | 06.11.2025

"Folge nicht der breiten Masse. Konzentriere dich auf tatsächliche Unternehmenswerte."
(Sir John Templeton)

Mittwoch, 5. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 05.11.2025

"Ich habe wohl nicht mehr als in der Hälfte der Fälle recht, aber ich verdiene einfach sehr viel Geld, wenn ich richtig liege, und ich verliere so wenig Geld wie möglich, wenn ich unrecht habe."
(George Soros)

Dienstag, 4. November 2025

Börsenweisheit des Tages | 04.11.2025

"Der Anlageerfolg besteht zu zwei Dritteln daraus, Fehler zu vermeiden."
(Ken Fisher)

Montag, 3. November 2025

Kissigs Portfoliocheck: Mason Hawkins sucht Krisengewinner und findet ausgerechnet... Clearwater Paper!?

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 321. Portfoliocheck blicke ich mal wieder in das Depot von Value Investor Mason Hawkins. Flaggschiff der von Hawkins 1975 gegründeter Southeastern Asset Management ist der Hedge-Fonds "Longleaf Partners Funds". Hawkins Anlagestil erinnert stark an den von Warren Buffett und Charlie Munger: er fokussiert sich auf eine überschaubare Zahl von Werten und hält seine Positionen zumeist viele Jahre lang. Dabei machen seine Top-10-Positionen oft mehr als die Hälfte des Portfolios aus und er investiert gern antizyklisch, setzt also auf vernachlässigte Branchen, die gerade so gar nicht angesagt sind an der Wall Street. Oder auf Unternehmen, die nicht als die großen Profiteure von Megatrends wahrgenommen werden und daher nicht auf dem Radar des Marktes auftauchen. Daher finden sich in seinem Portfolio nur selten Aktien aus dem Hochtechnologiebereich, sondern eher Werte aus den klassischen Sektoren der "Old Economy".

Im 2. Quartal 2025 lag Mason Hawkins Turnoverrate mit 19 % wieder atypisch hoch. Unter seinen aktuell 49 Depotwerten finden sich sieben Neuzugänge. Der Wert seines stark fokussierten Portfolios stieg im Quartal von 1,88 auf 1,98 Mrd. USD. Die drei größten Beteiligungen machen rund 20 % aus, während es die fünf Schwergewichte auf gut 30 % bringen. An der Spitze von Hawkins Portfolio halten sich zyklische Konsumwerte mit einer Gewichtung von 25,4 % vor Kommunikationsdiensten, die sich mit einer Gewichtung von 14,2 % knapp an den defensiven Konsumwerten mit 14,1 % vorbeigeschoben haben. Nur noch Viertplatzierter sind die Energiewerte mit 11,2 % vor Industrietiteln mit 9,6 %, Gesundheitsaktien mit 9,3 % und Technologiewerten mit 6,1 %. Dahinter folgen der Immobiliensektor und Finanzunternehmen mit je 4,3 % vor Rohstoffwerten mit 1,3 %.

Die stärkste Auswirkung hatte der annähernde Komplettverkauf bei Affiliated Managers Group, nachdem im Vorquartal bereits knapp ein Drittel der Anteile abgestoßen worden waren. Beim Supermarktbetreiber Albertsons nahm Hawkins knapp ein Drittel seiner Anteile vom Tisch, stockten seine Position aber im Verlauf des dritten Quartals aufgrund der Schwäche wieder auf. Zudem stieß er bei Fidelity National Information Services etwas mehr als ein Viertel seiner Anteile ab; Wettbewerber Fiserv hatte kürzlich die Märkte mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung geschockt, so dass sich sein Aktienkurs halbierte. Im Gegenzug stockte Hawkins bei PVH Corp um mehr als 125 % auf auch bei Kraft Heinz, wo Warren Buffett der größte Aktionär ist. Und dann hat sich Mason Hawkins noch antizyklisch bei der Clearwater Paper Corporation eingekauft, einem führenden Hersteller und Lieferanten von gebleichtem Karton. Man sieht sich seit Jahren mit einem branchenweiten Überangebot konfrontiert, das zu einem Preisverfall und Druck auf die Margen geführt hat. Und hier witter Mason Hawkins seine Chance...

An der Spitze von Mason Hawkins Portfolio bleibt unangefochten CNX Resources. Nach dem leichten Aufstocken im Vorquartal hat Hawkins seine Position zuletzt wieder etwas reduziert, hält aber weiterhin über 3 % an dem Erdgasunternehmen. Auf Rang zwei folgt erneut Mattel, doch mit dem Kinderspielzeughersteller war auch im zweiten Quartal kein Blumentopf zu gewinnen. Neuer Drittplatzierter ist Inkubator IAC, die drei Ränge gutmachen konnte.


Disclaimer: Habe Fidelity National Info Services, IAC auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 03.11.2025

"In unsicheren Zeiten sollte man zwei Dinge niemals vergessen: Erstens, die Angst im Markt ist dein Freund, weil sie Schnäppchen schafft. Zweitens, nur deine eigene Angst ist dein Feind."
(Warren Buffett)

Sonntag, 2. November 2025

Kissigs Börsentheater: Howard Marks erinnert uns daran, dass hohe Bewertungen nicht zwangsläufig zu fallenden Kursen führen. Also verliere kein Geld!

Wir erleben eine Blasenbildung und beinahe täglich erreichen uns Meldungen, mit denen die KI-Blase weiter aufgepumpt wird. Selbst die davon profitierenden Branchenvertreter nennen das Kind beim Namen und OpenAI-Chef Sam Altman warnt offen davor, dass viele Anleger sehr viel Geld verlieren werden. So war es immer und so wird es immer bleiben.

Jede neue bahnbrechende Entwicklung lockt risikoaffine Investoren an und wenn die Kurse und Bewertungen ins Laufen kommen, springen immer mehr Menschen auf den fahrenden Zug auf. Doch am Ende scheitern viele der neuen Ideen und viele der Unternehmen und Anleger verlieren damit viel Geld. Doch nicht alle und wer auf die richtigen Pferde gesetzt hat, profitiert.
"'Die Kurse sind zu hoch' ist bei weitem nicht gleichbedeutend mit 'die nächste Bewegung wird nach unten gehen'. Dinge können überteuert sein und das für eine lange Zeit bleiben... oder noch viel teurer werden."
(Howard Stanley Marks)
(Zu) gerne werden Parallelen zur Internetblase gezogen, die im Frühjahr 2000 platzte und die Börsen in die Tiefe riss. Es waren unzählige Startups an die Börse gekommen, die weder ein funktionierendes Geschäftsmodell hatten, noch keine Kunden und schon gar keine Gewinne. Manchmal machten sie noch nicht einmal Umsatz. Sie lebten ausschließlich davon, immer wieder frisches externes Geld zu bekommen durch Kredite, Venture Capital oder eben über die Börse in Form von IPOs und/oder Kapitalerhöhungen. Als dann die US-Notenbank die Zinsen kräftig anhob, killte dies die liquiditätsgetriebene Hausse.

Und heute? Ist diesmal wirklich alles anderes? Nein. Aber Entscheidendes. Der KI-Boom wird von Unternehmen angeheizt, die enorme Cashflows und Gewinne erzielen, die funktionierende Geschäftsmodelle haben sowie Kunden haben und gewinnen, die eine immer größere Nachfrage nach KI-Anwendungen und -Rechenleistung nachfragen. Immer mehr Workflow wird in die Cloud verlagert und die KI wird "einfach nur" integraler Bestandteil der Betriebssysteme, der Firmensoftware, des beruflichen Alltags. Und findet inzwischen auch Einzug in das Alltagsleben und die Gewohnheiten der normalen Menschen. Es ist eine "Revolution im Vorbeigehen" und sie befeuert sich selbst immer mehr und immer weiter. Bis sie es nicht mehr tut und die Bewegung an Kraft verliert, weil eine Sättigung erreicht wird oder zu wenige Unternehmen Geld damit verdienen oder was auch immer. Jeder Hype endet, jede Blase platzt. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Und das ist nicht vorhersagbar, auch wenn es ständig aufs Neue versucht wird. Alle liegen immer wieder falsch, bis einer dann mal richtig liegt. Aber das ist dann Zufall, auch wenn dieser Person erstmal Prophetenstatus zuerkannt wird. Doch bekanntlich zeigt auch eine kaputte Uhr zweimal am Tag die richtige Zeit an...

Bis die Blase (endlich) platzt, gibt es also noch eine Menge Geld zu verdienen und das kann sich über viele Jahre hinweg fortsetzen. Wer nicht an Bord ist, bleibt zurück. Und meistens fährt man schlechter an der Börse, wenn man gar nicht mitfährt, als wenn man erst fette Gewinne einheimst und anschließend einen erheblichen Teil davon wieder einbüßt.

Zwei Schritte vor, einer zurück. So war es schon immer an der Börse und so wird es immer bleiben…

Börsenweisheit des Tages | 02.11.2025

"Falsche Ängste sind Kaufsignale."
(Ken Fisher)

Samstag, 1. November 2025

Wochenrückblick 44/2025: Meine stärksten Kurstreiber im Depot waren Amphenol, Vertiv, LendingClub, Rheinmetall und Almonty. KI rockt den Markt, alles andere s(t)inkt...

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Börsenweisheit des Tages | 01.11.2025

"Es gibt nur einen Grund, weshalb eine Aktie zum Schnäppchenpreis angeboten wird: weil andere Leute verkaufen. Da ist keine andere Ursache. Um ein wirkliches Schnäppchen zu machen, musst du ergründen, warum die Leute so ängstlich und pessimistisch sind."
(Sir John Templeton)

Freitag, 31. Oktober 2025

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Sartorius: Bringt der neue Chef auch die Aktie wieder in die Erfolgsspur?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 19/2025 vom 28.10.2025

Aktien in dieser Ausgabe: Jenoptik, Sartorius, Steico

Börsenweisheit des Tages | 31.10.2025

"Die jahreszeitlichen Mythen sind Jahrzehnte alt, allseits bekannt - und falsch."
(Ken Fisher)

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Kissigs Börsengeschichte(n): Am 30.10.1988 erreichte die "Merger Mania" an der Wall Street einen neuen Höhepunkt, als Philip Morris gierig nach Kraft Foods schnappte

Der 30. Oktober 1988 war ein ganz normaler Börsentag inmitten des Börsenwahnsinns, in den sich die Wall Street im Zuge des Fusions- und Übernahmebooms hineinsteigerte. Finanzgeschichte schrieb der Tag dennoch.

Es war das Zeitalter der Leveraged Buyouts (LBOs), als mit enormem Fremdkapital ausgestattete Hasardeure auf Firmenjagd gingen. Vor diesen "Predators" war niemand mehr sicher, weder Mittelständler noch Weltkonzern. Es war einfach zu viel Geld zu machen beim Übernehmen von Firmen und ihrem anschließenden Filettieren - denn Geld war keine Mangelware. Es wurde von Michael Milken und seinem Junk Bond-Imperium bereitgestellt, mit der die zweitklassige Investmentbank Drexel Burnham Lambert an die Spitze katapultiert hatte - und zwar in jeder nötigen Höhe. Man musste nur bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen...

Börsenweisheit des Tages | 30.10.2025

"Das Ziel des Investierens ist, Situationen zu finden, wo es sicher ist, nicht zu diversifizieren."
(Charlie Munger)

Mittwoch, 29. Oktober 2025

PayPal und SoFi im Earnings Quickcheck Q3/25: A Fairy Tale of Cashcows and Rising Stars

PayPal und SoFi Technologies sind zwei meiner FinTech-Spekulationen und die Vorzeichen bei den beiden Unternehmen könnten nicht unterschiedlicher sein.

PayPal war der Pionier bei Internetzahlungen und ist insbesondere während der Corona-Pandemie zu einem wahren Giganten herangewachsen, während SoFi ein (noch) kleiner, aber rasant wachsender Herausforderer etablierter Banken ist, der sich mit innovativen neuen Produkten immer neue Kundengruppen erschließt - und Cross-Selling-Potenziale.
Nun haben nach meiner dritten FinTech-Spekulation LendingClub auch diese beiden Unternehmen ihre Quartalszahlen präsentiert - und die sind schon einen Blick wert. Und ein Investment!?