
Bei meinem 327. Portfoliocheck schaue ich erstmals
Ron Baron über die Schulter, der seinen Fokus auf Aktien von kleinen und mittleren Wachstumsunternehmen richtet, die über ein weiteres großes Wachstumspotenzial verfügen und sich in gut zu verteidigenden Nischenmärkten bewegen. Sie müssen über einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil aufweisen, wie zum Beispiel eine etablierte starke Marke mit hoher Kundentreue. In diese Unternehmen investiert Baron, wenn sie zu einem attraktiven Preis zu kaufen sind und und er eine Wertverdopplung innerhalb der nächsten fünf oder sechs Jahre für wahrscheinlich hält. Einen Verkauf zieht er hingegen nur dann in Betracht, wenn sich die Aussichten nach seiner Einschätzung negativ verändert haben und seine Favoriten kein ausreichendes langfristiges Wachstumspotenzial mehr aufweisen.
Er übt sich also in der Kunst, nicht zu verkaufen, während er seinen Wachstumsunternehmen die nötige Zeit gibt, ihre Potenziale voll zu entfalten. Dabei konzentriert er sein Portfolio auf die aussichtsreichsten Unternehmen, streut aber gerne über mehrere Branchen. (Branchen-) Diversifikation trotz
Fokussierung auf einige wenige Unternehmen ist einer der Schlüssel zu Ron Baron anhaltendem überdurchschnittlichen Erfolg. Und der kann sich sehen lassen: der Baron Partner Funds erzielte zwischen 1996 und 2020 eine herausragende Rendite von 15,6 % pro Jahr.
Im 3. Quartal 2025 lag Ron Barons Portfoliowert mit 37,7 Mrd. Dollar leicht über den 36,9 Mrd. aus dem Vorquartal und verteilte sich auf 330 Positionen. Ron Baron initiierte 37 Neuaufnahmen, doch seine Turnoverrate lag bei überschaubaren 5 %. Die fünf Top-Werte stehen für rund 30 % seines Depots und haben ihre Gewichtung damit um zwei Prozentpunkte ausgebaut. (Branchen-) Diversifikation trotz Fokussierung auf einige wenige Unternehmen ist einer der Schlüssel zu Ron Barons anhaltendem überdurchschnittlichem Erfolg.
Die im letzten Quartal eher verhaltene Ausbeute erklärte Ron Baron mit seiner Aktienauswahl im Bereich IT- und Kommunikationsdienstleistungen, die für etwa drei Viertel der Underperformance in diesem Zeitraum verantwortlich war.
Bei seinem Top-Wert Tesla nahm Ron Baron erneut Gewinne mit und reduzierte seine Position um 8,2 %. Chart Industries verkaufte er komplett und Iridium Communications steht mit einer Positionsverringerung um 92 % wohl ebenso vor dem Exitus wie Dayforce, wo er 78 % seiner Anteile abstieß. Während die Verkäufe überwogen, nahm Ron Baron auch leichte Aufstockungen vor, vor allem bei Gartner und MSCI.
In Ron Barons Portfolio liegen weiterhin die zyklischen Konsumwerte mit einem Anteil von 30,9 % an der Spitze, vor den zweitplatzierten Finanzwerten mit 20,2 %, die ihren Abstand auf die Technologiewerte mit 18,6 % Gewichtung nochmals leicht ausbauen konnten. Dahinter folgen Immobilienwerte mit 8,9 % vor Gesundheitswerten mit 8,4 %, bevor sich Industrieunternehmen mit 7,8 % Gewichtung anschließen und Kommunikationsdienste mit 4,0 %. Die Reihenfolge hat sich nicht verändert und die Gewichtungen verschoben sich nur in geringem Umfang.
Tesla hält sich an der Spitze und trotz des erneuten Teilverkaufs konnte die Gewichtung dank eines Kurszuwachses im Quartal von rund 40 % sogar von 11,2 auf 14,1 % zulegen. Auf dem zweiten Rang hält sich Spezialversicherer
Arch Capital und dahinter folgt weiterhin die
Costar Group. Am interessantesten scheint allerdings ein Unternehmen zu sein, das weder bei Ron Barons Transaktionen noch in seiner Portfolio-Übersicht auftaucht:
SpaceX. Das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk ist bisher nicht börsennotiert – noch nicht. Denn genau das könnte sich bald ändern...
Disclaimer: Habe keines der Unternehmen auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.